Ich möchte mit den ganzen AFD Wählern aus mein Umkreis Kontakt abbrechen?
Ist dies moralisch vertretbar?
50 Stimmen
11 Antworten
Nicht jeder AfD-Wähler hat eine rechtsextreme Einstellung. Manche sind einfach unzufrieden.
Wie ist es mit Menschen, die Dir nahestehen? Auch Kontaktabbruch?
Schön und gut, aber macht es das jetzt besser oder schlechter? Also leichter mit denen zu reden oder verunmöglicht die Gemengelage jeglichen Versuch einer Kommunikation? Protestwählende gab's auch früher schon, der Rest der übrigen Wählerschaft war aber nicht sofort "uff Krawall jebürstet" und teilte direkt aus. So oder ähnlich zumindest.
Machen kann man das sicherlich (sofern man die Personen erkennt), aber was ist damit gewonnen? Ist der Demokratie oder der Gesellschaft irgendwie geholfen, wenn man stets das Trennende betont und das Verbindende negiert.
Freundschaften sind mir um ein vielfaches wichtiger als politische Ansichten. Über diese kann und sollte man streiten können. Jemand der das nicht kann/will hat das Prinzip von Freundschaft und Liebe nicht verstanden.
Vielleicht sollte man sich bewusst machen, das wir die großen Politischen Themen gar nicht beeinflussen (können), vielmehr aber im Kleinen bzw. im persönlichen Umfeld wirken. Das aufzugeben heißt einen Großteil unsere gesellschaftlichen Miteinanders negativ zu gestalten.
Du hast natürlich die Freiheit dein Umfeld nach deinen Wünschen zu gestalten.
Langfristig ist es sicherlich sinnvoller zu lernen mit anderen Meinungen umzugehen - schließlich kann man sich so oder so nicht immer aussuchen mit wem man zu tun hat.
Sich mit anders-Denkenden auszutauschen kann den Horizont durchaus auch erweitern.
Das muss jeder für sich entscheiden, ob eine Spaltung der Gesellschaft weiter vorangetrieben werden soll oder nicht.
Bei einem gegenseitigen Verständnis ist es Voraussetzung, dass beide Seiten einander zuhören und versuchen, den jeweils anderen in der Sache zu verstehen.
Deswegen müssen beide Seiten in der Diskussionsausgangslage die Meinung des jeweils anderen nicht teilen.
Erst bei einer Diskussion in der Sache kann herausgefunden werden, wer von beiden die besseren Argumente hat.
Wenn beide Seiten in ihrer eigenen Echokammer verweilen, ist das beiden Seiten nicht hilfreich.
Natürlich ist es bei einer solchen Herangehensweise essenziell, dass eine sachliche Diskussion nur auf einem intellektuell hohem Niveau sinnvoll ist.
Wenn beide Seiten sich nur ihren Standpunkt in Form von Parolen und Co an den Kopf werfen, hat das nichts mit einer Diskussion in der Sache zu tun.
Das ist deine Entscheidung, die wir dir nicht abnehmen können. Ich habe AfD-Wähler in meiner Familie. Wenn ich mit denen den Kontakt abbrechen würde, stände ich fast alleine da. Ist traurig, aber ist halt so. Ich kann die nicht ändern.