Hat die Boomer Generation alles verbockt?

Nein, weil ... 60%
Ja, weil ... 25%
Einerseits - Andererseits, weil ... 15%
Keine Ahnung! 0%

48 Stimmen

21 Antworten

Nein, weil ...
Wie schön, wenn man Sündenböcke hat, oder?

Aber wir Boomer sind Kritik gewohnt:

"People try to put us down"

https://www.youtube.com/watch?v=qjN5uHRIcjM

Nur kam die Kritik gerade von den Konservativen.

https://www.youtube.com/watch?v=AeaLXN5Z_-o

Und nun sollen wir die Konservativen sein, die allem schuld sind?

Die heutigen Krisen sind entstanden durch das Gesellschaftssystem, dem die Mehrheit aller Generationen folgt und es nicht in Frage stellt. Und dessen Gewohnheiten sind äußerst träge.

Es war immer nur eine Minderheit, die das System kritisiert und teilweise verändert hat. Und diese Minderheit war auch prozentual von allen Generationen bei den "Boomern" am größten. Antifaschismus, Pazifismus, Feminismus, Hippies, Punks, die 68er, die Ökobewegung und vieles andere kam größtenteils aus der "Boomer"-Generation.

Einerseits - Andererseits, weil ...

Die Klimasache ist seit den 1970ern bekannt und da wurde wirklich sehr lange gar nichts und noch länger viel zu wenig getan, das kann man ihr schon anlasten - vor allem weil sich nicht wenige Boomer bis heue komplett dagegen sperren, etwas zu tun und dazu die wildesten Ausreden vorbringen.

Das Rentenproblem hat sie von der Generation geerbt, die den Weltkrieg angezettelt hat, da kann sie nix für, für den Rest auch nicht wirklich.


ftranswers  08.04.2025, 12:08

Eigentlich stimme ich deiner Antwort hier voll zu, allerdings gefällt mir die Begründung/das Beispiel mit der Rente nicht ganz. Dass es ein Generationenloch in der Rentenkasse klafft, ist schon lange absehbar. Wir haben jetzt mindestens 30 Jahre hinter uns, in denen man politische Weichen hätte stellen können. Das wurde insbesondere von denen versäumt, die einen Großteil der politischen Macht in diesem Land halten, was nunmal vor allem die geburtenstarken Jahrgänge sind.

Dass Privatisierung und Forcierung eines reinen Umlageverfahrens keine nachhaltige Rentenpolitik sind, konnte man auch schon damals absehen und man hätte sich nur mal andere Länder politisch zum Vorbild nehmen müssen. Stattdessen hat man sich aktiv dazu entschieden, das Problem einfach späteren Generationen aufzuerlegen.

Nein, weil ...

Politik von Politikern gemacht wird, nicht von einer bestimmten Generation.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Stinger18  09.04.2025, 10:59
Politik von Politikern gemacht wird, nicht von einer bestimmten Generation.

Auch Politker gehören einer Generation an.

Bernd1Stromberg  08.04.2025, 11:07

Nö. In einer Demokratie muss es ja Mehrheiten geben, die Politiker werden gewählt.

Bernd1Stromberg  08.04.2025, 11:13
@ronnyarmin

Naja, beim Thema Klimaschutz zum Beispiel gar nicht, da sind die Standpunkte der deutschen Parteien sehr klar. Da weiss man schon, was man kriegt.

Nein.

Das ist nun mal die gesellschaftliche Entwicklung , in jeder Ära gab es spezifische Probleme.

Beispiel Klima: sicher nicht Boomergeneration als Schuldiger, sondern einfach die Entwicklung der Industrialisierung und Ausstieg aus Atomkraft aufgrund bestimmter Katastrophen.

Jede Generation hat ihre spezifischen Probleme (zu lösen).

Die Probleme sind auch nicht der Vorgängergeneration anzulasten.

Nein, weil ...

Das Leben ist ja so schön einfach, wenn man jemanden als Sündenbock zur Verfügung hat! Klar, die Boomer existieren - das kann man ihnen mühelos zum Vorwurf machen! Und damit erklärt sich die "Rentenlast". Nur: haben die Boomer das Rentensystem zu verantworten? Nein!

Die Klimaveränderung ist eine Tatsache. Tatsache ist aber auch, dass das schon seit Anfang der siebziger Jahre bekannt ist, da waren die Boomer zwischen 10 und 15, haben sich gegen die Luftverschmutzung engagiert und wenig später die "Grünen" gegründet! Aber sie sind natürlich dran Schuld! Logisch!

Ich könnte jetzt weiter machen und auf jedes einzelnen Stichwort eingehen. Das lasse ich bleiben, denn es sollte jedem ersichtlich sein, dass diese Behauptungen ziemlich dummer Quatsch sind! Die Boomer sind erst ungefähr seit 1980 erwachsen, und haben damit sicher nicht sofort das Staatsruder ergriffen! Das haben die "Alten" noch eine ganze Weile fest in der Hand gehalten!

Wer also den Boomern buchstäblich jede Misere in Deutschland anlasten will, offenbart vor allem eines: Nämlich, dass er nicht rechnen kann! Wer heute meint, die Boomer seien einfach "uralt" und mich, den Boomer, fragt, wie es denn im zweiten Weltkrieg gewesen sei, der beweist, dass die sogenannte Bildungsmisere viel mit der Bildungsunwilligkeit der heutigen Schüler zu tun hat!

Die Frage dient also zu nichts als zu einer Ausrede der heute "Jungen"! QED!


ftranswers  08.04.2025, 12:54

Ich stimme dir in manchen Punkten sogar zu, aber hier muss ein bisschen mehr differenziert werden:

  1. Ich weiß nicht warum hier jeder das Rentensystem als ein Argument anbringt, dass für die Boomer spricht. Wie schon in einem anderen Kommentar angesprochen: Dass es ein Generationenloch in der Rentenkasse klafft, ist schon lange absehbar. Wir haben jetzt mindestens 30 Jahre hinter uns, in denen man politische Weichen hätte stellen können. Das wurde insbesondere von denen versäumt, die einen Großteil der politischen Macht in diesem Land halten, was nunmal vor allem die geburtenstarken Jahrgänge sind. Dass Privatisierung und Forcierung eines reinen Umlageverfahrens keine nachhaltige Rentenpolitik sind, konnte man auch schon damals absehen und man hätte sich nur mal andere Länder politisch zum Vorbild nehmen müssen. Stattdessen hat man sich aktiv dazu entschieden, das Problem einfach späteren Generationen aufzuerlegen.
  2. Von einer massenhaften Bildungsunwilligkeit der jungen Menschen zu sprechen ist nicht nur faktisch falsch, sondern nichts anderes als eine dreiste Ausrede. Immer mehr junge Menschen nehmen den Bildungsaufstieg wahr: Allein die Quote der Abiturenten steigt mindestens seit den 70ern kontinuierlich und viele nehmen ein konsekutives Hochschulstudium wahr, was mit den steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten in größeren Städten zunehmend schwieriger wird. Rund 64% der Studierenden gehen heutzutage einer bezahlten Tätigkeit nach, um sich das Studium zu finanzieren. Das sind weitaus mehr als damals. Wo kann man da von einer Bildungsunwilligkeit sprechen? Eher kann man da von einer Chancenungleichheit reden bei all denen, die genau das nicht können und keinen Berufsabschluss erlangen, weil die Betriebe nicht mehr ausbilden, das Gehalt nicht reicht, Menschen strukturell benachteiligt werden, die Migrationshintergrund oder Lernschwächen haben, etc.
ntechde  08.04.2025, 13:24
@ftranswers
  1. das Rentensystem spricht weder für noch gegen die Boomer. sie haben es nicht erfunden. Wenn man ihnen etwas vorwerfen muss, dann dass sie icht vor 30 Jahren auf eine Kapitalgestützte Rente gekommen sind. Die Idee existierte, war aber damals nicht durchsetzbar, denn die damals "alten" erinnerten sich alle noch an die Weltwirtschaftskriese und die damit verbundenen Aktiencrashs. Und wenn wir heute von einer "Aktienrente reden, dann sind es die Boomer, die heute noch an der Regierung sind.
  2. Stimmt, es gibt immer mehr junge Leute, die das Abitur irgendwie bestehen. Und dann lies deren Fragen hier bei GF und du weißt was ich meine! Und warum suchen die Handwerksbetriebe händeringend nach Azubis, wenn alle so schrecklich bildungswillig sind? Statt dessen verweise ich abermals auf die Fragen bei GF, die nicht selten darauf abzielen, wie sich das Bürgergeld maximieren ließe. Chancenungleichheit hat es übrigens immer gegeben, das ist keine neue Erfindung und schon gar keine der Boomer. Tu doch bitte nicht so, als wäre die heutigen Jugend die erste, die sich das Studium mit Drecksarbeit verdienen musste!