Waren die Eltern der Baby Boomer Generation mental und körperlich viel stärker als die heutige Generation Z?
Also sie sind ja in den 30ern und 40ern groß geworden und deshalb hart wie Kruppstahl und zäh wie Leder
5 Antworten
Da in den 50er und 60 er Jahren noch mehr körperlich gearbeitet wurde, waren sie sicher körperlich stärker, aber auch eher verschlissen. Mit 60 waren viele schon richtig alt.
Zur mentalen Stärke: hing entscheidend von den Kriegserlebnissen und auch vom Erziehungsstil der Eltern ab.
Mancher hat durch im Krieg oder auf der Flucht Traumatisches erlebt und war danach alles andere als "hart und zäh".
Mein Vater war sehr liebevoll erzogen worden, ist aber in Armut groß geworden. Ehrgeiz und der Wunsch, sich materiell zu verbessern, und das gelang ja auch vielen in den Nachkriegsjahrzehnten gehören eher zu den Eigenschaften
Viele Leute aus den 1930ern und 40ern (Kriegsgeneration) waren und sind schwer traumatisiert. Sie sind als sehr kleine Kinder vor den Bomben geflohen, mussten mit ansehen, wie vor ihren Augen Bomben fielen und verbrannte Menschen auf der Straße lagen. Viele iherr Väter sind im Krieg geblieben. 1945-1949 haben sie gehungert und in Trümmerwüsten gelebt. Viele hatten niemanden, mit dem sie über ihre Traumata reden konnten, weil es nach dem Krieg aufwärts gehen sollte und dem vergangenen wollte man sich nicht mehr zuwenden. Ich möchte keine Sekunde mit der Kriegskindergeneration tauschen, ihnen wurde größtenteils die Kindheit geraubt. Die Traumata haben sie teilweise an uns, die Generation der Kriegsenkel weiter gegeben.
Das ist Blödsinn. Kinder sind immer gleich, die Bedingungen, unter denen sie aufwachsen, sind nur anders. Die Erziehung in den 30ern und 40ern war anders, - dem Kind wurde einerseits mehr zugetraut, andererseits auch mehr zugemutet. Vor allem wurde nicht so viel über Gefühle gesprochen, Jammerei als Wehleidigkeit abgetan und/ oder verurteilt. Heute wird auf Gefühle sehr viel, manchmal zu viel Rücksicht genommen. Kinder werden von vielen Eltern wie die besten Freunde behandelt und mit deren Beziehungsproblemen zugetextet, obwohl die Kinder die Reife dafür nicht besitzen. Gleichzeitig wird den Kindern nur wenig Selbstständigkeit zugetraut. Wer lässt sein Kind heute schon ohne Handy einfach so raus zum Spielen, ohne zu wissen, was es gerade macht? Damals Gang und Gäbe. Und wer bindet sein Kind heute schon aktiv in den Haushalt ein? Doch wohl die wenigsten.
Fazit: Emotional werden Kinder heute überfordert. Ihr Werksinn wird nicht gefördert. Auch entwicklungspsychologisch fatal für eine gesunde Entwicklung.
Viel stärker waren sie wohl nicht, aber tatsächlich sehr viel zäher und teilweise auch roher.
Die Generation meiner Großeltern ist 1912/1914 geboren. Natürlich wurden die mit Gewalt erzogen, sowohl von den Lehrern geprügelt als auch vom Vater zuhause. Schwarze Pädagogik war ja Standard.
Die Geschlechterrollen waren klar verteilt, was für Jungen bedeutete nicht verweichlicht zu sein und nicht zu weinen.
Die Männer dieser Generation waren hart zu sich selbst und anderen. Da wurde sich keine Gedanken über die Psyche gemacht, sondern bei Problemen gesoffen. Viele waren traumatisiert vom Krieg und Kriegsgefangenschaft, aber aufgearbeitet wurde das nie. Es wurde danach einfach weitergemacht.
Die Frauen dieser Generation standen den Männern in Punkto Zähigkeit in nichts nach. Im Krieg hielten viele den Laden am laufen und waren berufstätig, dann die Schufterei als Trümmerfrau.
Die Rolle als nur Hausfrau und Mutter gab es erst wieder in den 50er Jahren.
Man muss aber schon sagen, dass viele dieser zähen Gesellen verbitterte seelische Krüppel waren. Aber gejammert wurde nicht. Es gab kein Mimimi.
Nein. Die sind meist dann unter den Nazis groß geworden und haben einige mentale Probleme aufgrund der Erziehungspolitik der Nazis. H.B. Bindungsängste waren die Folgen.