Glaubt ihr, dass der VW-Vorstand seine Drohung, Werke zu schließen und Arbeitsplätze abzubauen, zurücknehmen wird?

Nein 85%
Ja 15%

20 Stimmen

7 Antworten

Nein

Hey,

sie haben einfach den Sprung auf das E-Auto verschafen, war ein Managementfehler, meiner Meinung nach.

Ausbaden müssen es nun die Mitarbeiter und da es nicht so schnell, jedenfalls nicht schnell genug gehen kann, mit dem Gegensteuern und richten, denke ich, dass die Werke entweder ganz geschlossen, oder doch sehr reduziert werden, LG. :)

Ja

Ja, ist doch nur wieder eines der medienwirksamen Spielchen.

Jetzt soll uns gezeigt werden das der Kanzler ganz toll ist.

Schön alles nach Drehbuch.

Salue

Hier Produktionszahlen der Autoindustrie aus dem Internet:

Volkswagen: 9,2 Millionen Autos produziert von 684.000 Mitarbeitern. Toyota: 10,3 Millionen Autos produziert von 375.000 Mitarbeitern.

Zwei Unterschiede noch: Toyota verdient Geld und VW legt drauf. Toyota produziert in Japan selber mit einer starken Währung, während VW von einer Billigwährung, dem Euro, produzieren kann.

Wenn eine Japanische Firma nicht mehr rentiert, steht der CEO geknickt vor seinen Mitarbeitern und gesteht, dass er Fehler gemacht habe. Er bittet die Mitarbeiter, temporär auf 10 % des Lohnes zu verzichten, das Kader gehe mit einer Reduktion von 50 % voraus.

Wie läuft das in Deutschland? Der CEO verlässt die Firma, kassiert einen "Goldenen Fallschirm" und beginnt einen neuen lukrativen Job bei einer anderen Firma. Der Staat unterstützt die Firma mit Steuergeldern.

Tellensohn

Ja

Die Androhung von Werksschließungen ist an die Gewerkschaft gerichtet, um sie in Verhandlungen zu drastischen Einsparungen möglichst weit über den Tisch ziehen zu können. Im Gegenzug zum Verzicht auf die Schließungen lassen sich vielleicht andere Grausamkeiten durchsetzen. So können dann beide ihr Gesicht wahren.


andrea77482  05.09.2024, 14:48

Daher sollten die Gelder für diese unsinnigen E-Fuels gestrichen werden und besser in die Rückzahlung vom verfassungswidrigen SOLI und in die Rückzahlung der verfassungswidrigen Grundsteuer gesteckt werden sowie in die Investitionen in E-Mobilität sowie in Waserstoff-Mobilität, Wasserstoff-Heizungen und so vieles anderes was sinnvoller ist.

andrea77482  05.09.2024, 14:44

Daher macht dieser E-Fuel-Stuss der FDP absolut keinen SInn und Elektromobilität ist besser. Und gerade in Zwickau wäre es - auch wegen der AFD - besser, wenn das Werk bleiben würde und sich die Elektromobilität und auch die Wasserstoff-Mobilität durchsetzen würde. Die FDP und die Union sollten in dem Zusammenhang zur Vernunft gebracht werden.

andrea77482  05.09.2024, 14:43

Siehe weiter aus efahrer.chip.de:

E-Fuel-Einsatz in Entwicklungs- und Schwellenländern ebenfalls wenig sinnvoll

Auch dem Einsatz von E-Fuels in Entwicklungs- und Schwellenländern erteilen die Autoren eine Absage. Zwar werde Deutschland aufgrund der begrenzten Möglichkeiten des Ausbaus erneuerbarer Energien auf

den Import von synthetischen Brenn- und Kraftstoffen angewiesen sein. Dies solle in Regionen mit

günstigen Bedingungen für die Erzeugung erneuerbaren Stroms erfolgen, etwa in sonnen- und

windreichen Regionen – so wie Porsche es aktuell mit HIF Global in Chile versucht. Deshalb seien die im Modernisierungspaket angesprochene Energiepartnerschaften mit Ländern aus Afrika und Südamerika zwar grundsätzlich sinnvoll, um diese dann in Länder wie Deutschland zu exportieren, argumentieren die Autoren.

Allerdings sei die Förderung der Eigennutzung von E-Fuels in diesen Partnerländern, wie sie im Modernisierungspaket vorgesehen ist, aus wissenschaftlicher Sicht „eher kritisch“ zu sehen: In den meisten dieser Länder, die derzeit stark im Fokus für die Produktion von E-Fuels stehen, darunter auch Chile, sei die eigene Stromproduktion noch stark von fossilen Energieträgern geprägt. Wenn man in diesen Ländern den Klimaschutz finanziell fördern und dabei die Treibhausgasemissionen möglichst stark mindern und die lokale Bevölkerung möglichst stark unterstützen möchte, solle dort zuerst der Aufbau einer erneuerbaren Stromversorgung zur Deckung der bereits vorhandenen Stromnachfrage auf dem Plan stehen. E-Fuels seien im Vergleich dazu eine "viel zu ineffiziente und teure Klimaschutzmaßnahme", heißt es in dem Papier.

Was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff E-Fuels? Und was sind ihre Vor- und Nachteile? 

andrea77482  05.09.2024, 14:42

Und siehe hier weiter bei efahrer.chip.de zur Unrentabilität von E-Fuels von denen die FDP träumt:

efahrer.chip.de: Aus der Traum: Forscher erteilen flächendeckender Nutzung von E-Fuels die Abfuhr

27. August 2023 | Tobias Stahl

https://efahrer.chip.de/news/aus-der-traum-forscher-erteilen-flaechendeckender-nutzung-von-e-fuels-die-abfuhr_1012254

Alles, was beim CO₂-Sparen hilft, ist natürlich erst mal gut. Doch der breite Einsatz von E-Fuels ergibt einfach keinen Sinn. Das zeigen zumindest die Untersuchungen von Forschern, die eine Liste an Argumenten gegen die Nutzung von E-Fuels im Pkw und Lkw veröffentlichen.

In ihrem Ende März veröffentlichten Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung hat die Bundesregierung bekannt gegeben, die Produktion und Nutzung synthetischer Kraftstoffe, sogenannter E-Fuels, in Zukunft fördern zu wollen. Zudem möchten die Regierenden bewirken, dass ausschließlich mit E-Fuels betriebene Verbrennerfahrzeuge auch nach 2035 noch in Europa zugelassen werden dürfen.

Nun hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) ein Diskussionspapier zum Modernisierungspaket veröffentlicht, in dem die Autoren argumentieren, dass der Einsatz von E-Fuels wenig sinnvoll ist.

Biomassekraftstoffe zu knapp und schädlich synthetische Kraftstoffe aus Strom zu ineffizient

So seien Biomassekraftstoffe, die üblicherweise auch als klimaneutral gewertet werden, schon heute „in nennenswertem Umfang“ meist durch Beimischung zu fossilen Kraftstoffen im Einsatz. Diese Biomassekraftstoffe stehen jedoch einerseits wegen möglicher negativer Umweltauswirkungen bei einigen der Anbau- und Produktionspfade in der Kritik, andererseits sei das Potenzial an nachhaltiger Biomasse, das hierzulande zur Verfügung steht, auf rund 10 bis 14 Prozent des heutigen gesamten Primärenergiebedarfs von Deutschland beschränkt. Bis 2035 dürfte dieser Energiebedarf aufgrund der geplanten Elektrifizierung (beispielsweise im Wärmesektor) jedoch noch deutlich ansteigen.

Folglich konzentriert sich die Diskussion über den breiten Einsatz von E-Fuels auf synthetische Kraftstoffe, die auf der Basis von Strom produziert werden. Dabei wird der Strom erst in Wasserstoff und dann unter CO2-Zugabe in synthetische Produkte umgewandelt, die gewöhnlichen fossilen Kraftstoffen möglichst genau nachempfunden sein sollen. Auch der Einsatz dieser synthetischen Kraftstoffe aus Strom sei jedoch nicht sinnvoll, argumentierten die Autoren des Diskussionspapiers.

Fraunhofer-Experten liefern Gründe gegen den breiten Einsatz synthetischer Kraftstoffe

So listen die Autoren zahlreiche Gründe gegen den großangelegten Einsatz von E-Fuels in Pkw und Lkw auf:

  • E-Fuels werden bis Ende der 2030er-Jahre kaum in relevanten Mengen verfügbar sein. So müsste sich die weltweite Produktion an erneuerbarem Strom im Vergleich zu heute fast verdoppeln, um im Jahr 2050 einen Anteil von 10 Prozent an grünem Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen einschließlich E-Fuels erreichen zu können.
  • Selbst wenn das gelingen könnte, wären die so erzeugten Kraftstoffe deutlich teurer als die heute schon existierenden Alternativen der direkten Stromnutzung. Für einkommensschwächere Schichten würde dies die Nutzung von E-Fuels unattraktiv bis unerschwinglich machen.
  • Der massive Ausbau der Energieinfrastruktur, der erforderlich wäre, um in nennenswertem Umfang E-Fuels produzieren zu können, würde indes zu beachtlichen ökologischen Herausforderungen führen. Die Herstellung in Deutschland würde deshalb aktuell aus Gründen des Klimaschutzes keinen Sinn ergeben.
  • Größere staatliche Förderungen der Technologie würden laut den Autoren den Fokus auf einen Bereich lenken, in dem Klimaschutzmaßnahmen sehr teuer sind, gleichzeitig würde dieses Geld in anderen sinnvolleren Bereichen fehlen.
  • Letztlich würde der Verzicht auf eine „kurz- und mittelfristige Markteinführung“ die künftige Technologieoffenheit bei Fahrzeugen nicht beschränken. Im Gegensatz dazu könnte der Plan einer kurz- und mittelfristigen Einführung jedoch die Transformation der Automobilindustrie in Deutschland verzögern und könnte bei Bürgerinnen und Bürgern falsche Vorstellungen im Hinblick auf die Mobilität der Zukunft wecken. Auch dies könne die Verkehrswende noch weiter verzögern.
andrea77482  05.09.2024, 14:40

Oder siehe auch hier auf n-tv

n-tv: Zwickau produziert nur StromerSchwache E-Auto-Nachfrage kostet in VW-Werk Jobs

02.07.2024, 12:08 Uhr

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Schwache-E-Auto-Nachfrage-kostet-in-VW-Werk-Jobs-article25057008.html

Die Elektromobilität wird die Zahl der Arbeitsplätze in der Autoindustrie deutlich senken. Aktuell verkaufen sich Stromer hierzulande allerdings schleppend. Für rund 1000 VW-Mitarbeiter in Sachsen bedeutet das trotzdem nichts Gutes - im Gegenteil.

Im Zwickauer VW-Werk werden voraussichtlich rund 1000 Arbeitsplätze Ende 2025 wegfallen. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher dem MDR. Dabei handelt es sich um befristete Verträge, die nach aktuellem Stand wohl nicht verlängert werden. Grund sei die schleppende Nachfrage nach E-Autos aus der VW-Gruppe.

Die endgültige Entscheidung über den Umfang des Stellenabbaus soll demnach im August fallen. In dem Werk werden Elektromodelle für die Marken VW, Audi und Cupra sowie Luxuskarosserien für Bentley und Lamborghini gefertigt. Derzeit arbeiten dort nach Angaben des Sprechers inklusive der befristet Beschäftigten noch rund 9.400 Mitarbeiter - immerhin deutlich mehr als vor der Umstellung des Werks von Verbrenner- auf Elektromodelle, als noch bis zu 7500 Mitarbeiter direkt bei VW angestellt waren.

Wegen der schwachen Nachfrage nach E-Autos hatte VW an seinem reinen E-Auto-Standort in Sachsen bereits Schichten streichen müssen. Nun sollen nach den Sommerferien beide Fertigungslinien auf einen Zweischichtbetrieb ohne Nachtschicht umgestellt werden, sodass weniger Mitarbeiter gebraucht werden.

Paradox daran: In der Produktion von Autos mit Verbrennungsmotoren werden durch das Hochfahren der Elektromobilität Zigtausende Stellen entfallen, da für E-Autos weniger Mitarbeiter nötig sind. In Volkswagens reiner E-Fabrik schienen die Arbeitsplätze also relativ zukunftssicher. Doch schon Ende des vergangenen Jahres hatte VW angekündigt, Hunderte befristete Verträge nicht zu verlängern, wie der MDR berichtet. Auf dem Höhepunkt arbeiteten inklusive der befristet Beschäftigten rund 10.000 Mitarbeiter im Zwickauer Werk.

Quelle: ntv.de, chl

andrea77482  05.09.2024, 14:38

Nein nicht nur. Es geht auch zum niedrige Verkaufszahlen für E-Autos was die Werke unrentabel macht. Die Werke sind nicht ausgelastet. Kann man auch nachlesen.

n-tv: VW-Spitze informiert Belegschaft"Es fehlen Verkäufe für zwei Werke - der Markt ist nicht mehr da"

04.09.2024, 13:03 Uhr

https://www.n-tv.de/wirtschaft/VW-Kuendigungen-Konzernspitze-verteidigt-Sparkurs-article25204020.html

Weil die Nachfrage nach neuen Autos deutlich sinkt und Geld für neue Investitionen freigemacht werden soll, kündigt die Konzern-Spitze einen heftigen Sparkurs an. Sogar die Schließung von Werken steht im Raum. Die Betriebsratschefin will Widerstand leisten.

Die VW-Spitze hat auf der Betriebsversammlung in Wolfsburg ihren verschärften Sparkurs verteidigt. "Wir haben noch ein Jahr, vielleicht zwei Jahre Zeit, das Ruder herumzureißen. Aber diese Zeit müssen wir nutzen", sagte Konzern-Finanzchef Arno Antlitz vor mehr als 10.000 Beschäftigten im VW-Werk. "Wir geben in der Marke seit geraumer Zeit schon mehr Geld aus, als wir einnehmen. Das geht nicht gut auf die Dauer!"

Mit den Einsparungen wolle VW die Mittel freisetzen, die man für neue Produkte brauche. "Dafür brauchen wir jetzt Geld, um kräftig zu investieren", sagte Markenchef Thomas Schäfer. "Wenn wir es jetzt schaffen, unsere Kosten nachhaltig zu reduzieren und in ein Modellfeuerwerk zu investieren, wie es der Wettbewerb und die Kunden bisher nicht gesehen haben, dann werden wir es sein, die die Voraussetzungen geschaffen haben, damit auch die nächsten Generationen hier in Deutschland für Volkswagen arbeiten können."

Mit Blick auf die Standorte verwies Antlitz auf Überkapazitäten. In Europa würden derzeit zwei Millionen Autos weniger pro Jahr verkauft als vor der Corona-Pandemie. Und das werde sich auch kaum ändern. Für VW mit einem Marktanteil von rund einem Viertel in Europa bedeute das: "Es fehlen uns die Verkäufe von rund 500.000 Autos, die Verkäufe für rund zwei Werken. Und das hat nichts mit unseren Produkten zu tun oder schlechter Leistung des Vertriebs. Der Markt ist schlicht nicht mehr da."

Angaben zu möglichen Standorten, die schließen könnten, machte VW weiter nicht. Der Konzern hatte zuvor erklärt, Werkschließungen wären nur die letzte Maßnahme, wenn es nicht gelinge, mit schnellen Maßnahmen gegenzusteuern. VW betreibt Autowerke in Wolfsburg, Emden, Osnabrück, Hannover, Zwickau und Dresden, hinzu kommen Komponentenfabriken in Kassel, Salzgitter, Braunschweig und Chemnitz.

Von den Mitarbeitern war der Vorstand mit scharfem Protest empfangen worden. Neue Details zu den am Montag verschärften Sparplänen nannte VW bei dem Auftritt auf Einladung des Betriebsrats nicht. Europas größter Autobauer hatte angekündigt, angesichts der sich zuspitzenden Lage den eingeschlagenen Sparkurs noch einmal zu verschärfen. Dabei wird auch die Schließung einzelner Werke sowie betriebsbedingter Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen.+

Betriebsrat und IG Metall hatten bereits erheblichen Widerstand angekündigt. "Kosten schrubben, Werke schließen, betriebsbedingt kündigen. Das ist (...) nicht die Volkswagen-Kultur", erklärte die Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo und forderte einen Masterplan bis zum Jahr 2035. In der VW-Familie seien die Dinge bisher immer anders gelöst worden. "Partnerschaftlich, trotz Konflikt! Davon wollen Sie sich verabschieden", sagte Cavallo in Richtung des Managements. "Wer mit unserer DNA brechen will, bekommt es mit dem erbitterten Widerstand der Belegschaft zu tun."

Cavallo verwies auf die Bedeutung der VW-Werke für die Städte, in denen sie liegen. "Es geht um alles." VW kranke nicht an den deutschen Standorten und den Personalkosten, das Unternehmen kranke daran, dass der Vorstand seine Arbeit nicht mache. "Wer die ganze Zeit mit dem Hintern an der Wand steht, bekommt kein Team hinter sich versammelt. Und eins ist mal klar: Ohne diese Belegschaft werden wir aus dieser Krise nicht herauskommen."

Es werde mit dem Betriebsrat keine Werksschließungen und vorzeitigen Kündigungen in Deutschland geben. Vielmehr müsse an grundlegenden Themen, wie der Produkt- und Technologieausrichtung, der nachhaltigen Auslastung der Werke oder der Technologieführerschaft gearbeitet werden. "Die Technische Entwicklung muss hierfür gestärkt werden und eine Führungsrolle übernehmen", so Cavallo. Zudem müssten das Batteriesystem weiterentwickelt und vor allem auch die Führung verbessert werden. "Die Abstimmungs- und Entscheidungswege im Zusammenspiel zwischen Konzern, Marke und Volkswagen AG sind ein einziges Chaos", so Cavallo.

Quelle: ntv.de, gri/dpa/DJ/rts

Das müssen wir sehen, inwieweit sich Betriebsrat und die Konzernspitze einig werden und wie sich der Markt für E-Fahrzeuge in Deutschland und in der EU weiterentwickelt. Denn die Union und die FDP versuchen genau dass zu sabotieren. Siehe diese klimaschädlichen E-Fuels von der FDP und dass die Union das Verbrennerverbot ab 2035 in der EU loswerden will obwohl das Verbrennerverbot richtig ist aus Klimaschutzgründen. Denn Elektro- und Wasserstoff-Fahrzeuge sind die bessere Lösung.

Die E-Fuels brauchen bei der Herstellung viel zu viel Strom und zu viel Resourcen.

efahrer.chip.de: Dreimal so teuer wie Elektro: Neue Studie zeigt das große Problem von E-Fuels

22. Mai 2024 | Tobias Stahl

https://efahrer.chip.de/news/dreimal-so-teuer-wie-elektro-neue-studie-zeigt-das-grosse-problem-von-e-fuels_1019966

Mitglieder des Wissenschaftler-Netzwerks Scientists for Future (S4F) haben dem breiten Einsatz von E-Fuels eine klare Absage erteilt. In einer aktuellen Untersuchung errechnet S4F, dass das Befüllen synthetischer Kraftstoffe in der gesamten Fahrzeugflotte rund dreimal so teuer wäre wie der Umstieg auf E-Mobilität.

Das Fahren mit synthetisch hergestellten Verbrennerkraftstoffen, sogenannten E-Fuels, ist ineffizient und würde bei der Umstellung der gesamten deutschen Fahrzeugflotte zur Kostenfalle werden. Das haben Jens Clausen und Severin Beucker, beide Senior Researcher des Borderstep Instituts, gemeinsam mit einem Team der Scientists for Future (S4F) im Rahmen einer neuen Studie ausgerechnet.

Während ein Elektromotor 85 Prozent der Antriebsenergie in Bewegung umsetzt, sind es bei einem Verbrennungsmotor nur 25 bis 30 Prozent, heißt es in einer Pressemeldung des Borderstep Instituts. Auf dem Weg vom grünen Strom aus erneuerbaren Quellen zum E-Fuel gehen weitere 56 Prozent der Energie verloren. Der Strombedarf für die Herstellung der E-Fuels würde allein für die 5 Millionen Autos in Niedersachsen etwa 115 TWh Strom betragen. Eine Elektroautoflotte der gleichen Größe würde demnach schon mit knapp 15 TWh Strom im Jahr rollen.

E-Fuels wären für Deutschland rund dreimal so teuer wie Elektromobilität

S4F-Mitglied und Borderstep-Forscher Clausen stellt fest: "Für die enormen Strommengen für die E-Fuels müssten wir in Niedersachsen 6.000 große Windräder bauen und 480 Quadratkilometer PV-Anlagen errichten. Die Investitionen in Windkraft, PV und Elektrolyse addieren sich zu 100 Milliarden Euro. Die Investitionen in die Stromerzeugung für die Elektromobilität sind schon für 10 Prozent davon zu haben."

"Niemand bestreitet, dass E-Fuels hergestellt und in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden können", erklärt der Wissenschaftler im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Doch das technisch Machbare helfe nicht weiter, wenn die Lösung nicht bis zum Ende durchgerechnet wird.

Würde man alle rund 50 Millionen Pkw, die aktuell durch Deutschland rollen, auf den Betrieb mit E-Fuels umstellen, würde das den Aufbau von rund 60.000 zusätzlichen Windkraftanlagen hierzulande oder anderswo erfordern, 5.000 Quadratkilometer Freiflächen für Photovoltaik-Anlagen wären laut der Analyse nötig.

Die Kosten für die Transformation hin zu E-Fuels beziffern die Forschenden mit mindestens einer Billion Euro – rund dreimal so viel wie bei der E-Mobilität. Hinzu kämen Energiekosten – also Betriebskosten für die Fahrzeughalter – in Höhe von 3.000 Euro jährlich statt rund 1.100 Euro beim Elektroauto.