Bringen Federringe was oder nix?
Die durchgebrochenen Unterlegscheiben. Manche sagen ist gut als Schraubensicherung, manche sagen bringen nix. Ja was jetzt?
11 Stimmen
6 Antworten
Die Idee ist, die Mutter/Schraube bei Vibrationen unter Spannung zu halten so dass die sich nicht verdrehen kann.
Gibt es keine Vibrationen, dann hat das so oder so keinen Sinn welche zu benutzen..
Die Dinger sind Teil einer sehr alten Norm für Maschinenelemente und zwar der DIN 127. Diese wurde Anfang des Jahrtausends zurück gezogen da Wirkungslos! Kaufen kann man die Federringe aber weiterhin.
In der Praxis wird der Ring platt gedrückt und hat dann einfach nur die Wirkung einer "kaputten" Unterlegscheibe.
Selbst wenn die nicht platt gedrückt würden, also weiterhin richtig federn würden, auch dann hätten die keine Nennenswerte Wirkung. Durch die Massenträgkeit lockert sich die Verbindung trotzdem wenn Vibrationen auf der Schraube sind. Tatsächlich würde das Federn dabei sogar noch helfen!
Federringe sind ein verzweifelter Versuch von "Damals" als es noch keinen Schraubensicherungskleber und Selbstsichernde Muttern gab um das abfallen der Muttern zu verhindern.
Also sollte man keine Federscheiben benutzen da die keinen Vorteil haben und ggf sogar Nachteile haben. Stattdessen muss man selbstsichernde Muttern und Loctite verwenden. Bei Sicherheitsrelevanten Teilen (z.B. Bremsen bei Autos) verwendet man schon lange andere Methoden wie Kronenmuttern und Sicherungssplinte. Bei Schraubverbindungen die dafür zu klein sind muss man sich dann halt auf chemische Scraubensicherungskleber oder andere konstruktive Methoden verlassen.
Ja, bringt bisschen was.
Ich traue dem aber nicht, weil ich schon genug lose Verbindungen mit Federringen gesehen habe.
Ich nutze deshalb grundsätzlich "selbstsichernde Muttern". Heißt heute "Sicherungsmutter".
Ich traue dem aber nicht, weil ich schon genug lose Verbindungen mit Federringen gesehen habe.
Das ist auch meine Erfahrung, schon lange bevor die Norm zurückgezogen wurde. Wenn im Montageplan Federringe drin sind, weiß man, dass man da unbedingt Loctite dran machen muss. Die Federringe habe ich dann aber immer trotzdem montiert. Aber nur weil der Hersteller die vorschreibt und da muss man sich ja dran halten, sonst kann man sich hinterher nicht beschweren wenn man da eigenmächtig Veränderungen macht.
Ja, von diesen Vorschriften kann ich ein Lied singen. "Man könnte es sicherer befestigen, aber die Vorschrift aus dem 18. Jahrhundert möchte das nicht."
Loctide habe ich immer Zuhause. Ich lagere das im Kühlschrank, damit es länger hält. Ich habe Schlüsselfest, Hochfest und NabeWelle.
Beim Schlüsselfest hab ich immer eine große Flasche. 50ml
Federringe wurden, wie Fächerscheiben oder Zahnscheiben, zur Schraubensicherung eingesetzt.
Als man erkannte, dass sie wirkungslos sind, zog man die Normen DIN 127 und DIN 127A im Jahre 2003 zurück.
Es gibt Schraubensicherungen, die zuverlässiger sind, z. B. flüssige Schraubensicherung in verschiedenen Festigkeitsstufen, Kronenmuttern mit Sicherungssplint aber auch selbstsichernde Muttern "Keilstoppmuttern".
Bei diesen selbstsichernden Muttern muss man jedoch beachten, dass die, mit dem eingepressten Kunststoffring, nicht zur Montage an den heißen Teilen einer Auspuffanlage geeignet sind.
Dafür verwendet man Muttern aus einer speziellen Legierung, die nicht festbrennen.
Außerdem ist bei diesen Muttern das Gewinde durch Einprägungen an den Schlüsselflächen leicht verformt, wodurch sie schwergängig werden und sich nicht lösen.
Wie hier schon angeklungen, wurde die Norm zurückgezogen, weil sie fast wirkungslos sind. Vor allem bei Bauteilen die durch Vibrationen belastet sind. Die beiden Sperrkanten drücken sich nur viel zu wenig oder gar nicht in die Untergründe und können die dabei entstehenden Kräfte gar nicht aufnehmen. Ausserdem können sie durch Bewegung brechen und können dann aus der Schraubenverbindung herausfallen. Dann hat man genau garnix, nur nen breiten Spalt zwischen Mutter und Auflagefläche. Wir verwenden an Bauteilen die hoch belastet sind nur noch "NordLock"-Keilsicherungsscheiben. Das beste was auf dem Markt ist. PS, schaut euch auch mal den enthaltenen Junker-Test an. Der zeigt sehr deutlich, was Vibrationen mit Schraubensicherungen machen können.
Federringe als Schraubensicherung zu verwenden ist laut Norm schon lange nicht mehr zulässig. Die Wirkung ist marginal gering, da die Vorspannkraft der Schraube wesentlich höher ist als die Kraft die zum "komprimieren" des Federrings aufgebracht werden muss. Reibschlüssige Schraubensicherungen sind zudem nur mit Vorsicht zu genießen.
LEBENSGEFÄHRLICH!
ist laut Norm schon lange nicht mehr zulässig.
Nicht direkt. Die Norm wurde vor über 20 Jahren zurück gezogen. Verboten sind die Dinger nicht. Mit "zulässig" hat das auch nichts zu tun. Man kann die natürlich weiterhin benutzen wenn man mag.
Verboten sind die nur in Werksnormen von Industroiemaschinenherstellern und der Automobilindustrie. Das sind dann aber "Selbstgemachte" Vorschriften und keine DIN.
LEBENSGEFÄHRLICH!
Nur im Zusammenhang von Sicherheitsrelevanten Teilen wie zum Beispiel Bremsen am Auto. Zwar können die Ringe das lösen der Verbindung sogar begünstigen, aber automatisch Lebensgefährlich sind die damit nicht. Lebensgefährlich wäre aber keine "ordentlichen Maßnahmen" gegen lösen der Verbindung zu treffen.
Nein, ist auch nicht mehr erlaubt. Je nach Anwendung und dynamischer Belastung Keilsicherungsscheiben, Selbstsichernde Muttern, Sicherungskleber verwenden. Für dynamisch hochbelastete Verbindungen niemals reibschlüssige Methoden verwenden.
Leider "in beide Richtungen". Kann das Lösen der Verbindung ein wenig verzögern aber genau so gut auch ein bisschen begünstigen. Ein richtiges "Sichern" hat man mit den Dingern auf keinen Fall!