Ich hatte mit 31 mein erstes Mal mit einem Mann, den ich über eine Dating-App kennengelernt hatte.
Beim ersten Mal war er sehr zärtlich – das war für mich ein großer Schritt, weil ich mir Zeit gelassen hatte.
Aber danach wurde er emotional immer kälter. Wir trafen uns noch ein drei Mal, aber es gab kaum Nähe, keinen Kuss mehr – nur noch Sex, der sich körperlich distanziert anfühlte.
Als ich ihn einmal währenddessen küssen wollte, drehte er sich weg und meinte, er hätte Zahnschmerzen.
Nach der Sache mit den Zahnschmerzen, habe ich die Sache für zwei Monate beendet. Doch er schrieb mir, dass er es gerne nochmal versuchen würde. Dummerweise lies ich mich drauf ein. Es folgte ein Treffen, dass quasi wieder nur aus Sex bestand. Auch hier küsste er mich nicht. Ich schon es darauf, dass wir uns ja zwei Monate nicht gesehen hatten.
Beim letzten Treffen hatten wir eigentlich verabredet, gemeinsam Kaffee zu trinken. Ich hatte ihm vorher gesagt, dass ich meine Tage habe, und trotzdem hat er mir dann auf der Toilette seiner Arbeit vorgeschlagen, dass ich ihm dort etwas „Gutes tun“ könne.
Ich habe es – dummerweise – gemacht. Danach ist er einfach wortlos gegangen. Kein Kaffee, kein Gespräch. Ich bin mit einem richtig miesen Gefühl nach Hause gefahren.
Später habe ich ihn angeschrieben, warum er so kalt war – er meinte, es tue ihm leid, wenn ich das so empfunden hätte, aber für ihn sei das Ganze abgeschlossen. Er wünschte mir alles Gute und sagte, ich solle nicht mehr schreiben.
Jetzt, Monate später, bin ich in einer liebevollen neuen Beziehung.
Aber das, was damals passiert ist, lässt mich nicht los. Ich schäme mich. Ich fühle mich wertlos.
Ich habe mit der Telefonseelsorge gesprochen – dort meinte man, ich solle es einfach als Erfahrung abhaken. Aber es beschäftigt mich viel zu stark dafür.
Kennt jemand so etwas?
Wird das irgendwann besser?
Oder brauche ich vielleicht doch therapeutische Hilfe – auch wenn andere sagen, ich solle einfach darüber hinwegsehen?