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Ausbildung Suchen Schwierigkeiten?

Hi Leute, Ich bin aktuell auf der Suche nach einer Ausbildung und habe das Problem, dass ich eine soziale Phobie habe, introvertiert bin und mich nicht gut ausdrücken kann. Ich bin außerdem ein ruhiger Typ und tue mich schwer, mich durchzusetzen oder klar zu sprechen.

Meine Probleme liegen aber nicht nur an der sozialen Phobie, sondern auch daran, dass ich jahrelang sehr isoliert war. Dadurch habe ich wenig Übung im Umgang mit anderen Menschen und fühle mich sozial oft sehr unkompetent. Wegen meiner sozialen Phobie war ich schon in Therapie, aber das hat bisher nicht viel gebracht. Bald werde ich medikamentös eingestellt. Ich weiß, dass Medikamente nicht alles besser machen können, aber ich hoffe, dass sie zumindest meine Symptome lindern – wie Panikattacken, starkes Herzrasen oder Schwitzen – und es mir dadurch etwas leichter machen.

Meine Fragen:

1. Wie kann ich lernen, in Gesprächen mehr Interesse zu zeigen? Mir wurde schon öfter gesagt, dass ich desinteressiert wirke, weil ich so unsicher bin.

2. Wie kann ich besser mit unangenehmen Gesprächspausen umgehen? Bei Bewerbungsgesprächen fällt es mir oft schwer, etwas zu sagen, und es entstehen unangenehme Stillen.

3. Soll ich eher einen Beruf wählen, in dem ich wenig Kontakt mit Menschen habe, oder sollte ich versuchen, den Umgang mit Menschen zu trainieren?

Die Ausbildungen, die mich interessieren, sind Augenoptiker, Hörakustiker und Ergotherapeut. Diese Berufe erfordern ja viel Kontakt mit Menschen. Was würdet ihr mir raten?

Schule, Angst, Mädchen, Selbstbewusstsein, introvertiert

Was würdet ihr mir raten?

Mein Lehrer und ich haben eine recht gute Bindung, wir verstehen uns wirklich gut. Er schrieb mir vorhin folgendes:

Hallo …, ich denke du bist auf jedenfall in der Lage dazu, dass du dich im zweiten Halbjahr bessern kannst. Ich weiß natürlich nicht, was in deinem Leben so abgeht momentan, dass du zumindest in Bio relativ selten da warst, ich hoffe nur dass du für dich die richtigen nächsten Schritte setzt. Für mich fühlte es sich damals so an, als wäre das Abitur der einzige Weg, um im Leben etwas zu erreichen. Aber ganz ehrlich – das ist nicht immer so. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, seine Zukunft zu gestalten, und jede davon kann zu etwas richtig tollem führen. Ich habe z.b unteranderem eine Ausbildung zum Koch gemacht.

Manchmal liegt der Erfolg nicht darin, den gleichen Weg wie alle anderen zu gehen, sondern den Weg zu finden, der wirklich zu einem selbst passt. Es gibt unzählige Berufe, die unglaublich spannend sind, und Menschen, die in ihrem Bereich erfolgreich sind, weil sie mit Herz und Leidenschaft dabei sind.

Was am Ende zählt, ist nicht, welchen Abschluss du hast, sondern was du daraus machst und wie sehr du dich für das begeisterst, was du tust.

Ich glaube fest daran, dass du deinen eigenen Weg finden wirst – egal, wie der aussieht. Viele Grüße und ein schönes Wochenende noch…

Meine Antwort:

Danke für Ihre motivierenden Worte, ich nehme mir ihre Worte wirklich zu Herzen. Ich bin mir noch nicht sicher ob der bisherige Weg wirklich der richtige für mich ist, aber ich denke, dass sich das jetzt im zweiten Halbjahr für mich persönlich noch einmal herausstellen wird. Ich finde, Sie haben vollkommen recht, manchmal ist es wichtiger, den Weg zu finden der für einen am besten passt, und nicht etwas zu machen was einem nicht liegt, nur weil es das „Richtige“ ist . Natürlich wird es schwer sein, das Ganze jetzt zu drehen, aber ich möchte es auf jeden Fall versuchen und auch wenn es mir gelingt, ist es möglich, dass ich doch feststellen werde - Das möchte ich nicht. Auch wenn ich ebenfalls der Meinung bin, dass ich es auf jeden Fall schaffen könnte, muss doch ein gewisser Wille da sein. Einstein z.B betonte oft dass Lernen aus Interesse heraus viel effektiver und erfüllender ist als durch Zwang oder Druck.. Das Fachabitur war für mich eine Option da ich mir nicht so wirklich bewusst war, wie ich in meinem Leben weitermachen soll. Ich möchte nicht das System kritisieren, aber mir war einfach nicht genügend Zeit, zu überlegen, was ich denn überhaupt im Leben möchte, das geht denke ich mal aber nicht nur mir so in dem Alter. Man hat sein ganzes Leben vor sich, und muss nun entscheiden, wo man hin will, was mir einfach ziemlich schwer fällt. Am Beginn war ich sehr enttäuscht von meiner Auswahl, da mir die Richtung Gesundheit wohl besser gelegen hätte, Fehler sind da um draus zu lernen. Ich glaube einfach, dass ich in der Hinsicht noch keine wirklich persönlichen Vorstellungen hatte, was nun etwas anders ist.

Ich wünsche ihnen ebenfalls ein schönes Wochenende!

Erst einmal finde ich es bemerkenswert dass mein Lehrer sich um mich Sorgen macht und mir eine solche motivierende und unterstützende Nachricht schickt. Meine Frage, sollte ich das Abi weiterführen oder nicht? Ich mache es in einer bestimmen Fachrichtung, in der ich dann vermutlich später arbeiten muss, damit dieses Abi sich auszahlt. Wie ihr vielleicht rauslesen könnt, sagt es mir 0,0 zu und es macht mir keinen Spaß. Ich lebe nicht um einen Job auszuführen welcher mir Geld bringt sondern einen welcher mir Spaß macht und mir Geld bringt. Was würdet ihr mir raten?

Leben, Schule, Job, Ausbildung, Jugendliche, Abschluss, Abitur, Lehrer

Sollte ich meinen Eltern sagen, dass ich bei mir ADHS vermute?

Bin 16 Jahre alt und männlich. Im Alter von 5 Jahren war ich in einer Sprachtherapie, da ich sehr stark gelispelt hatte. Das basiert nur auf Erzählungen, ich kann mich daran kaum erinnern. In der ersten "Unterrichtsstunde" soll ich ziemlich auffällig auf die Therapeutin gewirkt haben. Ich hätte kaum zugehört und sei in meiner eigenen Welt gewesen. Nach der Stunde sagte die Therapeutin meiner Mutter: Ich sehe es an den Anzeichen; ihr Kind hat ADHS. Meine Mutter war entsetzt und fragte daraufhin im Kindergarten nach, ob da etwas dran sei. Meine Kindergärtnerin meinte: So ein Quatsch. Nun, er ist schon etwas "speziell", er zeichnet die ganze Zeit immer diese Muster und Zahlen, aber ADHS ist das nicht, das würden wir merken. Damit war das Thema gegessen.

Als kleiner Junge war ich generell aufgeschlossen (wenn auch manchmal etwas schüchtern) und neugierig. Seit dem Alter von 11/12 bin ich aber viel distanzierter geworden. Meine Hände sind konstant am Schwitzen, ich habe seit zwei Jahren chronischen Tinnitus, der nicht behandeln werden kann und spüre in mir oft diese Unruhe. Ich liege teils stundenlang im Bett und höre Musik. Dabei zappeln die ganze Zeit meine Füße und ich drehe konstant meine Beine. Ein Mädchen meinte mal zu mir: "Wtf machst du da? Alles gut?" Und ich dachte mir so; das ist, was ich die ganze allein mache 💀.

Ich bin der Gott des Prokrastinierens und stelle mir manchmal den Wecker für um 2 Uhr nachts, um für den Test zu lernen; hab generell nicht richtig ein inneres Strukturgefühl und merke nicht richtig, wie ich mich "physisch fühle". Es ist so, als ob meine Gedanken im Überfluss sind. Mein Schreibstil fühlt sich so an, als ob meine Ideen bewusst in meinen Text hineinrasen, ohne, dass ich groß nachdenken muss. Irgendwie bin ich ein so wortreicher Schreiber (hab heute bestimmt schon wieder vier Seiten Text am Computer aus Spaß über Sachen, die mich interessieren, geschrieben). Meine Freunde meinen, ich sei sehr random. Ich hab kein Problem damit, Unsinn zu sagen, mir was Lustiges auszudenken und provoziere / diskutiere gerne herum (vor allem auf Gutefrage 😉). Ich erinnere mich an ein Mädchen, das meinte, sie habe ADHS. Ich hab mich voll gut mir ihr verstanden und konnte sehr damit relaten, wie sie geredet hat.

Ich verliere oft viele Gegenstände (mein Handy z.B. ungefähr zweimal pro Woche). Außerdem hab ich die Fähigkeit, jemandem zuzuhören und wirklich 0% von dem, was die Person sagt zu verarbeiten. Ich bin sehr schrecklich darin, eine Geschichte zu verstehen, wenn andere sie vorlesen. Vielleicht schaffe ich es für so 3 Sätze, aber dann bin ich mit den Gedanken woanders (ich denke mir dann oft: "du musst jetzt wieder zuhören!"...denke dann mehr darüber nach, wieder zuhören zu müssen, als, dass ich wirklich zuhöre). Während des Unterrichts melde ich mich ziemlich wenig und bin mit den Gedanken so halb da.

Warum es aber nicht ADHS sein könnte: Ich habe sehr gute Noten in der Schule (soll nicht arrogant wirken, aber tut es sowieso 👌🏻). In Mathe hatte ich mehrere Jahre in jedem Test durchgängig eine 1, Englisch habe ich mir selber beigebracht (rede sehr viel mit verschiedenen Menschen auf Discord, denke mein Niveau ist so C1) und das Lernen an sich fällt mir auch nicht schwer. Außerdem ist es nicht so, als ob ich nicht in der Lage wäre, mich selbst zu organisieren. Ich mache es halt oft letztendlich nicht. Das wäre bestimmt schon irgendwie aufgefallen, wenn ich das nicht selber könnte, oder? Außerdem habe ich kaum Probleme damit, dass ich rumschreie oder reinrede. Ganz im Gegenteil; während ich, wie gesagt früher ziemlich aufgeschlossen war, bin ich sogar manchmal ziemlich ruhig und könnte wie ein Introvertierter wirken, auch wenn ich eigentlich extrovertiert bin. Ich wirke nicht wie so ein Problemkind, das konstant Müll bauen muss. Auf der anderen Seite gibt es ja auch verschiedene Möglichkeiten und Arten davon, wie sich ADHS manifestiert. Bei Online ADHS Tests kommt fast immer "hohe Anzeichen für ADHS" raus, aber auf solche Tests sollte man ja nicht zu viel geben.

Wenn ich meinen Eltern jetzt von meinem "Verdacht" erzähle, dann stress ich sie damit auch ein bisschen. Deswegen möchte ich erstmal wirklich durchdenken, wie wahrscheinlich das Ganze wirklich ist, bevor ich sie darauf anspreche und es letztendlich eh Quark ist.

Was sagt ihr?

Schule, Schüler, ADHS, Jungs, ADH, Aufmerksamkeitsstörung

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