Bin ich zu sehr auf Geld bezogen?

Hi. Ich (16) bin zur Zeit etwas verunsichert über meine Gedanken, was Geld betrifft. Ich bin in schlechten finanziellen Verhältnissen groß geworden und weiß deshalb, was es bedeutet kein Geld zu haben, kein Essen, nicht genügend Kleidung, keinen "normalen" Luxus und keinen "richtigen" Luxus. Ich bin momentan sehr auf Geld bezogen, ich habe extrem viele Wünsche, die leider sehr teuer sind. Meine Eltern regen sich ständig über mich auf, dass ich total auf Materialismus versteift bin, versuchen mir zur erklären, dass Geld nicht alles ist bzw. das Geld nicht glücklich macht und die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht mit Geld zu erkaufen sind.

Dem stimme ich zum teil zu. Momentan finde ich schon, dass Geld glücklich macht.

Ich würde zum Beispiel gerne an so viele Orte reisen, oder öfter meine beste Freundin besuchen, die leider weit weg wohnt. Ich hätte gerne ein neues Handy, eine gute Kamera, weil ich mich sehr für Fotographie interessiere, mehr Kleidung, genug und gesundes Essen, ich würde gerne Klavier spielen, Gitarre, Geige und andere Instrumente. Ich würde gerne ins Fitnessstudio gehen, oder in einen Verein. Gerne würde ich mein Zimmer renovieren und neu einrichten, ich hätte gerne einen Hund. Oder später mal ein Haus mit einem schönen Garten.

Das sind alles Dinge, die Geld kosten, aber auch Dinge, die so glücklich machen. Hätte ich all diese Dinge, wäre mein Leben um mindestens 80% schöner.

Ich habe z.B eine Freundin, die in einem großen Haus mit Garten wohnt, sie hat so viele Instrumente zu Hause, sie haben so viel Geld, jedesmal wenn ich bei ihr bin, geht es mir einfach viel besser. In so einem schönen Haus mit so tollen Sachen lebt es sich viel schöner.

Ich spare deshalb auch schon und jedes mal, wenn ich mein erspartes Geld betrachte werde ich einfach total glücklich, weil es mich meinen Wünschen ein Stück näher bringt.

Mir geht es momentan psychisch sehr schlecht, weil ich viele familiäre Probleme habe und eine psychische Erkankungen, gegen die ich ankämpfe. Und dieses Geld macht mich momentan am glücklichsten.

Als ich mich noch auf Freunde etc. konzentriert hatte, wurde ich immer nur enttäuscht.

Geld enttäuscht einen nicht. Wenn man sich da genug bemüht kann man alles erreichen.

Menschen hingegen verändern sich, sie enttäuschen mich immer wieder, mit ihnen gibt es so viele Probleme.

Ich bin der Ansicht, dass beides glücklich macht. Aber momentan möchte ich mich am liebsten einfach erst mal um die materiellen Dinge kümmern, anstatt ständig an Menschen kaputt zu gehen.

Meine Eltern sind wütend und wenn ich meine Frage so lese, klingt es schon sehr traurig.

Was denkt ihr dazu?

Finanzen, Geld, Materialismus

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