Ist "Projekt 25" Trumps Achillesferse?

Heute schreibt die Morgenpost, dass Trump richtig wütend sei, weil plötzlich viele über "Projekt 25" reden.

Das ist eine Art Strategiepapier, geschaffen von der "Heritage Foundation". Viele erzkonservative Organisationen sind beteiligt. Viele von Trumps Weggefährten und führende Republikaner sind dort Mitautoren oder unterstützen es. Auf 920 Seiten zeichnet man dort ein Bild, wie der Präsident die komplette Macht über die Exekutive an sich reißen kann und würde, wie er fast einem Diktator gleich herrschen würde.

Besonders brisant: Es deckt sich mit Trumps Verschwörungsverschwurbeleien vom "Depp State". Denn genau dieser wird im Papier als Grund benannt, warum man rund 50tsd Beamte austauschen müsse mit handverlesenen Personen, die dem Präsidenten blind folgen.

Der Präsident würde am Tag der Amtseinführung wohl eine Art Militärrecht ausrufen (Insurrection Act) und vieles mehr steht da drin.

Das ganze war schon letztes Jahr Thema in den amerikanischen Medien, aber es wurde wohl nicht so breit diskutiert. Seit einigen tagen aber zielt Harris Kampagne direkt auf dieses Projekt und sagt "Hey, wenn ihr Trump wählt, bekommt ihr das, was da drin steht". Offenbar hat sie einen Nerv getroffen, denn es verbreitet sich rasend in den Staaten und Trump ist wütend darüber. So berichten es die amerikanischen Medien. Trumps Team scheint auch massiven Druck auf die "Heritage Foundation" ausgeübt zu haben, so dass dort Köpfe rollten. Unter anderem Paul Dans, einer der Berater bei Trumps erster Präsidentschaft. Noch im Juni sagte er im Gespräch mit dem radikalen Steve Bannon in einem Podcast, dass sie das umsetzen werden unter Präsident Trump.

Trump dementiert, dass er diese Pläne verfolgt...

Ich sehe zumindest, dass da logisch etwas nicht zusammenpasst. Einerseits kämpft Trump angeblich gegen den "Deep State". Andererseits will er den Plan dann doch nicht verfolgen?

Was denkt ihr?

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Wieso arbeiten Rechtspopulisten soviel mit Fakenews und Verschwörungslügen?

Nach dem Rückzug von US-Präsident Biden gilt eine Kandidatur von seiner bisherigen Vize Harris als sehr wahrscheinlich. Dadurch rückt die Demokratin wieder stärker in den Fokus von Desinformation.

"Heute ist heute. Und gestern war heute gestern. Morgen wird heute morgen sein. Also lebe heute, damit die Zukunft heute so sein wird wie die Vergangenheit heute, wie sie morgen ist" - ein Video mit diesen wirren Worten von der US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird seit gestern wieder viel geteilt, dabei ist es gar nicht echt. Denn das Video wurde manipuliert.

Das Originalvideo stammt von einer Rede Harris' bei einer politischen Veranstaltung zu reproduktiven Rechten an der Howard Universität in Washington DC im vergangenen Jahr. Das Transkript der Rede ist ebenfalls noch online. Die oben zitierte Passage kommt darin nicht vor, auch im Originalvideo ist sie nicht zu sehen.

Wie die britische Faktencheckseite Full Fact schreibt, wurde die Tonspur des Videos ersetzt. Zudem sei möglicherweise auch Künstliche Intelligenz eingesetzt worden, um den gefälschten Ton mit ihren Mundbewegungen zu synchronisieren. Dieses Video und weitere Falschbehauptungen verbreiten sich seit der Bekanntgabe von Joe Bidens Verzicht auf die Kandidatur zur US-Wahl und der damit wahrscheinlichen Nachfolge durch Harris wieder rasant.

Diese und mehr aufgedeckte Lügen über Kamala Harris findet Ihr hier: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/harris-usa-fakes-100.html

Fakenews über Donald Trump sind mir hingegen nicht bekannt.

  • Wieso ist das so?
  • Warum arbeiten auch in Deutschland so viele Sympathisanten der neuen Rechten mit Fakenews, false flag und Fakeprofilen in sozialen Netzwerken?
  • An die Anhänger der Rechtspopulisten, die hier ebenso agieren: Wenn die Lage in Deutschland so schlimm ist: Wieso braucht ihr dann Lügen etc.? Es müsste doch ausreichen die Fakten zu nennen anstatt zusätzlich unwahre zu erfinden, oder?
  • Wieso arbeitet die politische Linke nicht genauso unfair?
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Meinung des Tages: Ende der Eras-Tour in Deutschland - ist der aktuelle Erfolg von Taylor Swift Eurer Meinung nach gerechtfertigt?

Für manche ist sie eine bestenfalls mittelprächtige Pop-Künstlerin, für andere hingegen die größte Pop-Ikone aller Zeiten: Am gestrigen Abend spielte Taylor Swift ihr letztes Deutschland-Konzert in München. Ihre "Eras Tour" bricht aktuell sämtliche Rekorde. Doch ist der immense Erfolg wirklich gerechtfertigt?

Das ist Taylor Swift

Die inzwischen 34-jährige Sängerin und Songwriterin Taylor Alison Swift aus Reading, Pennsylvania, ist - auch wenn man das angesichts des momentanen Ruhms vielleicht denken mag - wahrlich kein Newcomer im Geschäft: Bereits mit 14 Jahren schrieb Swift ihre ersten Songs und brachte mit 17 Jahren im Jahr 2006 ihr Debüt-Album "Taylor Swift" heraus.

Insbesondere zu Beginn ihrer Karriere bewegte sich Swift primär zwischen den Genres Country und Pop, avancierte jedoch spätestens mit ihrem 2014 erschienenen und kommerziell äußerst erfolgreichen Album "1989" vollends zum erfolgreichen Pop-Star. Inzwischen blickt Swift auf insgesamt 11 Studioalben zurück, bei denen sie sich musikalisch häufig neu erfand.

Ihr letztes Album "The Tortured Poets Department" erschien diesen April. Seit letztem Jahr spielt Taylor Swift eine Welttournee, die unter dem Namen "Eras Tour" läuft. Und diese Tour bricht sämtliche Rekorde..

Die Dimensionen der "Eras Tour"

Im Zuge ihrer "Eras Tour", auf der sie ihre Fans durch ihre fast 20-jährige Schaffensphase und den damit verbundenen "Eras" führt, spielt Swift über 150 Auftritte in mehr als 50 Städten weltweit. In Deutschland war Swift in den vergangenen beiden Wochen an insgesamt sieben Abenden (3 x Gelsenkirchen, 2 x Hamburg und 2 x München) zu sehen. Die Tickets für sämtliche Spielstätten waren binnen weniger Minuten restlos ausverkauft. Pro Abend steht Swift bei 45 Songs ca. 3,5 Stunden auf der Bühne.

Analysten zufolge soll Swift pro Konzert etwa 13,6 Millionen Dollar einnehmen. Nach 22 Konzerten in den USA soll sie bereits 300 Millionen US-Dollar verdient haben. Bis Ende der Tour könnte sich der Verdienst auf ca. 1,3 Milliarden Dollar belaufen.

Geschäftsfrau, Wohltäterin und Politikum

Swift sowie ihr Management verstehen die Mechanismen des Marktes wie kaum jemand im Geschäft: So veröffentlicht sie aktuell nicht nur ihre früheren Alben in neu aufgenommenen / eingespielten Versionen, um sich die Rechte an ihren Songs zurückzuholen, sondern mithilfe kluger Releasepolitik schafft es Swift seit Monaten, mit ihren Singles und Alben an der Spitze der internationalen Charts zu bleiben. Unliebsame Konkurrenz - wie jüngst Charli XCX in England - wird im Zweifel mit einem Re-Release des Albums vom Thron gestoßen.

Bei den Fans, den "Swifties", punktet Taylor Swift insbesondere durch ihre Songs. Diese sowie viele Kritiker schätzen vor allem Swifts Talent als Songwriterin und deren Gespür dafür, Songs, Motive und Protagonisten in den Lieder klug miteinander zu verknüpfen.

Laut Medienberichten tritt Swift ihren Angestellten gegenüber ferner überaus großzügig auf. Alleine die Crew soll für die Tour Boni in Höhe von 55 Millionen US-Dollar erhalten. Weiterhin spendet Swift häufig in jeder Stadt, in der sie auftritt, hohe Geldsummen an wohltätige Einrichtungen.

Doch die Pop-Ikone macht nicht nur positiv auf sich aufmerksam: In den letzten Monaten wurde Taylor Swift vielfach angesichts ihres Flugverhaltens kritisiert. Seit Januar des Jahres ist sie inzwischen mehr als 200 Mal mit ihrem Privatjet geflogen. Im Jahr 2022 hat sie 8.293,54 Tonnen Emmissionen ausgestoßen, also ca. 1.100 mal mehr als eine durchschnittliche Person.

Und auch die Politik kommt an Swift nicht gänzlich vorbei: Für viele Republikaner, insbesondere Donald Trump, gilt sie spätestens seit ihrem Bekenntnis zu Joe Biden sowie den Demokraten als persona non grata. Seit Bidens Rückzug appellieren viele Swifties dafür, Kamala Harris in ihrem Wahlkampf zu unterstützen. Experten gehen davon aus, dass Swifts Ansehen und politisches Wort in den USA die kommende Präsidentschaftswahl durchaus massiv beeinflussen könnte.

Unsere Fragen an Euch:

  • Ist der aktuelle Erfolg von Taylor Swift Eurer Meinung nach gerechtfertigt?
  • Was denkt Ihr, wieso sie aktuell weltweit so erfolgreich ist?
  • Seid Ihr auch Fan? Welche Songs / Alben mögt Ihr besonders?
  • Habt Ihr eines der Deutschlandkonzerte besucht? Falls ja: Wie hat es Euch gefallen?
  • Teilt Ihr die negative Kritik mit Blick auf ihre Privatjetflüge?
  • Sollte sich Taylor Swift im US-Wahlkampf aktiv einsetzen?
  • Wie politisch sollten große Musik- oder Sportstars Eurer Meinung nach sein?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/taylor-swift-wirtschaftsfaktor-100.html

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/prominente/taylor-swift-konzert-muenchen-fans-swifties-100.html

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/smalltalk/taylor-swift-ist-die-groesste-umweltsuenderin-der-stars-mit-privatjet-18216663.html

https://www.nme.com/news/music/taylor-swift-kept-charli-xcx-from-number-one-with-new-uk-only-editions-of-the-tortured-poets-department-3766185

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Ja, der aktuelle Erfolg ist gerechtfertigt, da... 49%
Nein, ich kann den Erfolg nicht nachvollziehen, weil... 37%
Andere Meinung und zwar... 14%
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Chinas imperialistisches Auftreten im südchinesischen Meer

China beansprucht weite Teile des Südchinesischen Meeres innerhalb eines Gebietes, welches durch die sogenannte „Neun-Striche-Linie“ eingegrenzt ist. Die Begrenzung führt U-förmig an der Küste von Vietnam, Philippinen, Malaysia, Brunei und Indonesien vorbei und beschneidet deren Rechte. Vietnam und die Philippinen weisen diese Grenzziehung kategorisch als willkürlichen Akt Chinas zurück.

Zur Verdeutlichung: Der südlichste Punkt dieser "Neun-Punkte-Linie" liegt 1.800(!) km vom chinesischen Festland entfernt. Das ist so, als wenn Deutschland im Süden ein Gebiet beanspruchen würde, welches bis 1.000 km ins Landesinnere von Algerien in Afrika reicht.

Das UN-Seerechtsübereinkommen UNCLOS gewährt Küstenstaaten eine ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) von 200 Seemeilen = 322 km (nicht 1.800 km wie es die Chinesen beanspruchen). China behauptet, dass seine historischen Ansprüche über das UNCLOS hinausgehen, was von anderen Ländern nicht anerkannt wird.

Innerhalb der "Neun-Punkte-Linie" hat China auf Korallenriffen, die zu künstlichen Inselplattformen aufgeschüttet wurden, und Inseln militärische Einrichtungen errichtet, darunter Flugplätze und Radaranlagen. Diese Militarisierung hat die Spannungen mit den Anrainerstaaten und der internationalen Gemeinschaft verschärft.

Der Ständige Schiedshof in Den Haag hatte auf Klage der Philippinen im Jahre 2016 der Volksrepublik China das Recht abgesprochen, das besagte Seegebiet für sich beanspruchen zu können. In dieser Zone meldet Peking seinen Anspruch auf mehr als 80 Prozent des Gewässers an.

Chinas Anspruch auf die "Neun-Punkte-Begrenzung" im Südchinesischen Meer, von der es seine Berechtigung ableitet, dort tun und lassen zu können, was es will, wird heute von seinen Nachbarstaaten als potenzielle Kriegsdrohung angesehen - mit noch mehr Nachdruck, seit sie von Den Haag Recht bekommen haben.

Peking versucht zu beschwichtigen und behauptet, die Freiheit der Navigation für die Seefahrt sei nicht tangiert. Zudem betonen die Chinesen, alle Probleme mit den Anrainerstaaten bilateral aushandeln zu wollen. Das Signal: Man ist bereit zu reden - allerdings beansprucht die Volksrepublik weiterhin die absoluten Besitzrechte über alle Inseln und Gewässer. Keine guten Voraussetzungen für eine friedliche Lösung.

Zur Abschreckung der Anrainerstaaten und als Warnung an die USA, sich nicht einzumischen, organisierte China nach dem Den Haager Schiedsspruch dreitägige Seemanöver in dem umstrittenen Gewässer. Es ließ Flugzeuge auf seinen seit zwei Jahren zu künstlichen Inselplattformen aufgeschütteten Riffen im Spratly-Gebiet landen und einen Bomber darüber fliegen.

Die Provokation war erwartbar. China geht Schritt für Schritt vor. Es spielt auf Zeit, bis es genug Einflussmacht und militärische Kraft besitzt, die Lage zu seinen Gunsten zu verändern.

Das Südchinesische Meer ist reich an Fischbeständen und potenziellen Öl- und Gasvorkommen. China hat mehrfach Schiffe und Bohrinseln anderer Länder behindert, die in den umstrittenen Gebieten operieren, wie etwa die Konfrontation mit Vietnam 2014, als eine chinesische Bohrinsel in umstrittene Gewässer eindrang.

Chinesische Fischerboote, oft begleitet von der chinesischen Küstenwache, operieren in den AWZs anderer Länder. Es gab mehrere Vorfälle, bei denen chinesische Schiffe philippinische, vietnamesische und indonesische Fischerboote rammten und versenkten.

In Reaktion auf die anhaltenden Souveränitätsstreitigkeiten im Südchinesischen Meer hat Australien mittlerweile die Seerüstung erheblich gesteigert und will dieses in den kommenden zwei Jahrzehnten beibehalten.

Ich habe Kontakte nach Japan. Die Bekannten dort haben mir im Gespräch über das Erstarken Chinas und dessen immer aggressiveres Auftreten nicht nur einmal gesagt: "Wir in Japan haben Angst."

Hier ein Video dazu: Japans Angst vor einem Angriff Chinas

https://www.youtube.com/watch?v=Sxb35awfRjw

Wikipedia bietet einen umfassenden Überblick hierzu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Territorialkonflikte_im_Chinesischen_Meer#Umstrittene_Gebiete_im_S%C3%BCdchinesischen_Meer

Hier ein aktuelles Video, welches den Machtkampf im südchinesischen Meer vor Augen führt.

https://www.youtube.com/watch?v=kScIyg2P5l8

Nachtrag:

In diesem Forum gibt es User, die China in einem fort als friedliches Land darstellen, in welchem die Menschen frei von der Leber ihre Meinung sagen können, obwohl sie in einer Diktatur ohne Meinungsfreiheit leben, wo es 1989 keine Niederschlagung der Demokratiebewegung mit einem Massaker der Volksarmee gab mit tausenden Toten, in dem es keine Unterdrückung der Uiguren und keinen kulturellen Genozid an ihnen gibt, keine Abschaffung der Demokratie in Hongkong, keine dauernden Provokationen gegenüber Taiwan, keine Unterdrückung der Tibeter, und und und ...

Das ist Desinformation und Propaganda für einen höheren Zweck nämlich Verbreitung falscher oder irreführender Informationen, um die öffentliche Meinung hier im Forum zu manipulieren als Teil einer hybriden Kriegsführung. Man muss es nur merken.

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