Dürfte Höcke gar nicht im Landtag sein?

Die AfD gewinnt nach aktuellem Stand in Thüringen 31 Direktmandate, aber darf 32 Sitze belegen. Da Höcke in seinem eigenen Wahlkreis der CDU unterlag, also nicht gewählt wurde, kann er nun als Spitzenkandidat der Landesliste genau diesen einen zusätzlichen Sitz belegen.

Soweit so "gut" bzw. normal. Nun gibt es aber ein extrem pikantes Detail.

Im Vorfeld hat Höcke zwei Kandidaten der AfD vermutlich rechtswidrig die Unterschrift verweigert, weil sie wohl nicht zu 100% Ja-Sager waren. Sie durften demnach nicht direkt antreten und es gab im Wartburgkreis I, sowie Wartburgkreis II demnach keine AfD-Direktkandidaten. In beiden Kreisen bekam die AfD als Zweitstimme die meisten Stimmen und somit ist sehr wahrscheinlich, dass diese beiden Kandidaten auch ein Direktmandat bekommen hätte. Höcke wäre damit rausgekegelt worden.

Höcke hatte damals lange nach einem für ihn guten Wahlkreis gesucht, denn ihm war schon lange klar, dass viele Direktkandidaten gute Ergebnisse einfahren würden und es so nahezu unmöglich wäre, über die Landesliste nachzurücken.

Was denkt ihr? Was stand bei Höcke im Vordergrund? Kalkül? Sich Kritikern einfach zu entledigen oder ist es eine Mischung? ist es etwas ganz anderes?

Was würde passieren, wenn die beiden ausgebooteten Kandidaten klagen würden und die Wahl anfechten würden? Immerhin wurden sie ja von der Basis demokratisch bestimmt und es gab schon davor ein Rumoren, dass Höcke die Unterschriften nicht verweigern darf.

Demokratie, Faschismus, Rechtsextremismus, Wahlen, AfD, Rechtspopulismus
Ursachen für das Ignorieren des Anschlags von Solingen

Überall wird über den Anschlag von Solingen berichtet. Und doch ignoriert jeder den Anschlag von Solingen.

Klingt das wirr? Nein. Ich rede von zwei Anschlägen. der Anschlag, über den berichtet wird, den kennt ihr natürlich.

Doch über welchen Anschlag wird nicht berichtet? Im April dieses Jahr hat einer von uns Deutschen ein Feuer in einem Mietshaus gelegt. Er hat eine junge Migrantenfamilie ausgelöscht. Darunter ein zweijähriges Mädchen und ein wenige Monate altes Mädchen. Sie sind im Feuer umgekommen...

Solingen. Feuer? Tote Migranten? Da war doch was. Richtig. Der rechtsextreme Anschlag von 1993. Also selbst diese sehr bedeutungsschwere Geschichte der Stadt Solingen hat nicht bewirkt, dass irgendwie das Ganze viele Schlagzeilen Wert war. Überhaupt war es eine knappe Randnotiz in bundesweiten Medien.

Wo nun liegt für euch der Unterschied? Ist es wirklich so simpel, dass es halt einmal ein Deutscher war und einmal ein Ausländer als Täter? Ist es so simpel, dass es halt einmal Deutsche traf als Opfer und einmal eine Migrantenfamilie? Sind also Deutsche mehr Wert und deswegen der Aufschrei überall? Im April gab es keine wochenlange Hetze von überall. Es gab keine politischen Konsequenzen. Niemand hat irgendwem einen Vorwurf gemacht, dass seine Taten das nicht verhindern konnten usw.

Seid mal ehrlich: Habt ihr von dem Fall im April gehört? Habt ihr das nie mitbekommen? Hättet ihr euch genauso aufgeregt darüber wie jetzt? Und wieso gab es damals keine Berichterstattung ala "Die Stadt ist traumatisiert"... Gerade die älteren müssten sich doch mit Grauen an den Anschlag von 1993 zurückerinnern und das damalige Trauma müsste sofort wieder im Kopf sein. Wieso ist unsere ganze Gesellschaft nur so extrem scheinheilig geworden, dass sie Migranten als so minderwertig betrachtet, dass dieser Mord an der Flüchtlingsfamilie nicht Wert ist, darüber wenigstens mal eine Woche offen und ehrlich zu "diskutieren"?

Gewalt, Flüchtlinge, Rassismus