Meinung des Tages: Ein Jahr nach Hamas-Überfall - gibt es noch Chancen für diplomatische Lösungen?

Am heutigen 07. Oktober jährt sich der Überfall der Hamas auf Israel. Mittlerweile sind mit dem Libanon und dem Iran weitere Staaten in diesem Krieg involviert. Und während ein langanhaltender Flächenbrand droht, ringt die Weltgemeinschaft händeringend um diplomatische Lösungen...

Das Hamas-Massaker vom 07. Oktober

Am 07. Oktober 2023 kam es in Israel zum schlimmsten Pogrom an Juden seit dem Holocaust. In den frühen Morgenstunden des Tages feuerte die palästinensische Terrororganisation Hamas Tausende Raketen gen Israel. Über 3.000 schwer bewaffnete Kämpfer überfielen im Anschluss daran zahlreiche Dörfer im Landesinneren und vergewaltigten und töteten mehr als 1.200 Menschen. Darüber hinaus wurden über 200 Menschen aus ihren Häusern entführt und gen Gazastreifen verschleppt.

Noch am selben Tag verkündete Ministerpräsident Netanjahu, sich von nun an im Krieg mit der Hamas zu befinden.

Der Krieg weitet sich aus

In den Monaten nach dem Überfall intensivierte die israelische Armee ihren Kampf innerhalb des schmalen Küstenstreifens. Als Folge der schweren Kämpfe liegt ein Großteil des dicht besiedelten Gazastreifens mittlerweile in Trümmern. Experten schätzen, dass es mittlerweile mehr als 42.000 Tote, 96.000 Verletzte und 1,9 Millionen Binnenflüchtlinge auf palästinensischer Seite gibt.

Aus Solidarität mit den Menschen in Gaza und aus Hass auf Israel verstärkte die vom Iran unterstützte libanesische Terrormiliz Hisbollah in den vergangenen Monaten ihre - nahezu täglichen - Raketenbeschüsse auf Israel. Seit der Tötung zahlreicher namhafter Hisbollah-Funktionäre durch den israelischen Geheimdienst und einem iranischen Raketenangriff auf Israel nimmt die Spirale der Gewalt in der Region zunehmend zu. Ein Ende ist derzeit nicht in Sicht...

Gibt es eine Chance für diplomatische Lösungen?

Viele Staaten, darunter u.a. die USA, Deutschland oder Frankreich, versuchten in den vergangenen Monaten, den Weg für diplomatische Lösungen freizumachen. Auf die Forderung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, Waffenlieferungen nach Israel einzustellen, reagierte Netanjahu empört. Derzeit ringt die Welt um Lösungen, um die noch lebenden Geiseln zu retten und einen langanhaltenden und sich eventuell weiter ausweitenden Konflikt in der Region zu verhindern.

Unsere Fragen an Euch:

  • Was denkt Ihr, wie der Frieden in der Region dauerhaft wiederhergestellt werden kann?
  • Wie könnten wichtige Partner Israels wie die USA oder Deutschland den Weg für diplomatische Lösungen freimachen?
  • Inwieweit kann und muss die Weltgemeinschaft mäßigend auf die Hisbollah bzw. den Iran einwirken? Welche Staaten könnten hier in der Vermittlung vorangehen?
  • Welche Möglichkeiten hat die israelische Regierung Eurer Meinung nach, sowohl das Leben der Geiseln als auch das Existenzsrecht Israels zu schützen?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

P.S. wir wissen, dass es sich um ein hochkomplexes und emotional aufgeladenes Thema handelt. Bleibt in den Diskussionen bitte dennoch sachlich und respektvoll. Klar xenophobe & antisemitische Aussagen werden unsererseits entfernt.

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Israel bestätigt Tötung von Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen. Sollte die Führung der Hamas nicht eigentlich in Katar sein?

Der zentrale Drahtzieher des Terrorangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 ist laut israelischer Armee tot. Außenminister Katz hat bestätigt, dass Yahya Sinwar bei einem Armeeeinsatz im Gazastreifen getötet wurde.

Foto: Yahya Sinwar mit einem Nachwuchskämpfer der Hamas.

Laut israelischer Regierung steht fest: Hamas-Chef Yahya Sinwar ist bei einem israelischen Armeeeinsatz im Gazastreifen getötet worden. Das bestätigte Israels Außenminister Israel Katz. »Der Massenmörder Yahya Sinwar, der für das Massaker und die Gräueltaten vom 7. Oktober verantwortlich war, wurde heute von IDF-Soldaten getötet«, so Katz in einer Erklärung.

Laut mehreren Medienberichten, die sich auf israelische Beamte berufen, waren Soldaten auf einer Routine-Patrouille und stießen dann zufällig im Erdgeschoss eines Hauses auf drei bewaffnete Terroristen. Es kam zu einem Schusswechsel. Nach dem Schusswechsel sollen die israelischen Soldaten festgestellt haben, dass einer der Toten dem Hamas-Chef sehr ähnlich sah.

Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/yahya-sinwar-israel-meldet-tod-von-hamas-chef-a-3863186e-aed0-409b-92b2-a588b8277ada?sara_ref=re-so-app-sh

Meine Fragen an Euch:

  • Glaubt Ihr, dass es sich bei dem Getöteten wirklich um Sinwar handelt?
  • Sollte es Sinwar sein - wird diese Tötung ein Gamechanger?
  • Warum war Sinwar in Gaza und nicht in Doha/Katar, wie vermutet?
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Israel manipuliert die öffentliche Meinung durch Desinformation, Fakenews und Einschüchterung.

Benjamin Netanjahu hat verschiedene Medieninteressen, insbesondere in Israel. Er ist mit dem israelischen Medienmogul Arnon Milchan und anderen Persönlichkeiten verbunden, die in der israelischen Medienlandschaft aktiv sind. Netanjahu hat Einfluss auf die Medien in Israel. Er und seine Regierung wurden in der Vergangenheit oft kritisiert, weil sie versuchen, die Berichterstattung zu steuern oder zu beeinflussen. Dies geschieht durch verschiedene Methoden, einschließlich der Kommunikation über soziale Medien, dem Zugang zu Informationen und der Nutzung von politischen Beziehungen zu Journalisten. Solche Einflüsse führen zu Bedenken hinsichtlich der Pressefreiheit und der Unabhängigkeit der Medien im Land.

Im Internet, insbesondere Social Medias ist die Hasbara gerade extrem omnipräsent. Es werden gezielte Desinformationen und Fakenews postuliert, um die israelischen Kriegsverbrechen und die Massenmorde zu legitimieren. Die Hasbara und das israelische Regime manipulieren die öffentliche Meinung, auch hier in Deutschland. Plattformbetreiber, wie auch politische und mediale Entscheidungsträger lassen sie gewähren. Dahinter steht wohl die Staatsräson und die indoktrinierte deutsche Schuld für den Holocaust. Netanjahu ist ein Kriegsverbrecher und Massenmörder und das Establishment traut sich nicht Position zum humanitären Völkerrecht zu beziehen. Die Hasbara versucht dabei zu diffamieren wenn sie kritische Stimmen über die Verbrechen Israels im Internet finden. Es finden gezielte Einschüchterungsversuche und gezielte Diffamierungen statt. - Eine Unterdrückung der freien Meinungsäußerung.

Die Hasbara betätigt sich hier also doppelt. Einmal um kritische Stimmen zu diffamieren und zu diskreditieren und gleichzeitig Fakenews und Desinformation zu postulieren. Um so die öffentliche Meinung zu manipulieren, damit das deutsche Volk weg schaut, wenn Faschisten aus Israel ethnische Säuberungen begehen. Aus diesem Grund haben sie jetzt auch auf UN-Blauhelme im Libanon geschossen, die das Kriegsgeschehen dort überwachen. Israel will sie weg haben, damit niemand mehr die Gräueltaten dokumentieren kann. Den Medien wird ja auch nach Gaza bereits der Zugang verweigert.

Im März 2024 deckten Forscher eine israelische Hasbara-Kampagne auf, die mit hunderten gefälschten Konten auf Facebook ,Instagram und X (Twitter)  aktiv ist, um »israelische Interessen« auf Englisch unter einem jungen westlichen Publikum zu verbreiten. Sie konzentriert sich auf die Verbreitung von Behauptungen und Artikeln über die Beteiligung von   UNWRA -Mitarbeitern an dem   Hamas-Angriff auf Israel  am 7. Oktober 2023 sowie auf die Beeinflussung von Abgeordneten der   Demokratischen Partei  in den  USA . Dazu wurden unter anderem drei gefälschte Nachrichtenportale (»The Moral Alliance«, »Unfold« und »Non Agenda«) gegründet, aber auch »passende« Artikel realer Nachrichtenplattformen (  CNN ,   The Guardian ,   Wall Street Journal ) verbreitet.  [16]

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hasbara

Es handelt sich bei der Hasbara um einen wichtigen Teil des rechtsradikalen, israelischen Regime, die Internetnutzer anwerben um Propaganda, Desinformationen und Lügen zu verbreiten. Mit dem Ziel die Verbrechen des Israelischen Regimes zu verharmlosen, zu leugnen und die Sicht darauf positiv aussehen zu lassen.

Außerdem dient die Hasbara dazu kritische Stimmen zum Handeln der israelischen Regierung mundtot machen zu wollen.

Im Jahr 2009 wurde bekannt, dass Israel unter Einwanderern Freiwillige mit Fremdsprachenkenntnissen für das Programm suche, um als Gegengewicht zu zahlreichen antizionistischen Webseiten im Internet die israelische Perspektive auf die politischen Konflikte darzustellen. [13] Im Rahmen der  Hasbara wurden zudem gezielt  Internetnutzer angeworben, die vom israelischen Außenministerium mit Argumentationshilfen versorgt und aufgefordert wurden, in internationalen Medien, darunter auch deutschsprachigen, gezielt Kommentare mit der israelischen Perspektive des  Nahostkonflikts zu hinterlassen. [14]
Omer Benjakob schrieb im Mai 2021 in  Haaretz, dass die israelische Propaganda zunehmend  Desinformation einsetzt. Im Mai 2021 habe der Sprecher der israelischen Armee gezielt englischsprachige Medien belogen, um ein militärisches Ziel im Angriff auf den Gazastreifen zu erreichen. Ofir Gendelman, der »arabische Sprecher« von  Benjamin Netanjahu, veröffentlichte ein Video, das angeblich  »Beweise« für  Kriegsverbrechen der  Hamas zeigte; tatsächlich zeigte das Video nach einem Faktencheck durch  AFP alte Aufnahmen aus  Syrien oder aus dem  Irak. [15]

Was sagt ihr dazu?

- Wusstet ihr das schon?

- Entsetzt euch das? Oder verwundert es euch nicht?

- Leugnet ihr es?

- Findet ihr es vielleicht sogar gut?

Bin gespannt auf eure Beiträge.

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Lösung des Nahost-Konflikts

Hallo,

anlässlich des 7. Oktobers würde ich gerne eine Idee zur Beilegung des Nahost Konflikts diskutieren, die mir kam. Wahrscheinlich ist sie zu naiv, um auch wirklich zu funktionieren, aber vielleicht gibt es eine interessante Diskussion :)

Ich selbst habe palästinensische Wurzeln, ebenso ist mir als Mensch aber Objektivität und Rationalität wichtig.

Ich persönlich halte nicht viel von der Vorstellung, die ganze Region den Palästinensern zurückzugeben, da die meisten Juden heutzutage selbst dort geboren und aufgewachsen sind und das Land daher auch ihre Heimat ist.

Ich finde aber auch, dass Israel seine Programmatik ändern muss. Wenn Israel in Gaza und der Westbank militante Strukturen zerschlägt und dabei zivile Opfer inkauf nimmt, dann muss damit gerechnet werden, dass man sich so die nächste Generation an Kämpfern einhandelt. Was soll auch aus einem kleinen Kind werden, das seine Eltern durch eine Bombe verloren hat und ohne Perspektive aufwächst? Ein fanatischer Hamas Kämpfer. Denn mal ganz realistisch sind die meisten von der Hamas als normale Babys geboren, wurden aber durch die Umstände, für die sich als Babys nichts können, stark radikalisiert.

Wenn Israel also alle Hamas Strukturen beseitigen will und überall Bodentruppen hinsendet, wieso macht man dann nicht, was die Alliierten mit Deutschland nach dem 2. Weltkrieg gemacht haben? Die Israelis könnten Gaza und die Westbank auf begrenzte Zeit besetzen, die militanten Strukturen zerschlagen und so ihre eigene Sicherheit gewährleisten.

Dafür aber können die Israelis dann aber auch eine Wirtschaft heranziehen, das Mindset der Palästinenser deradikalisieren und so über eine Generation hinweg eine Gesellschaft an Palästinensern heranwachsen lassen, die den Kampf gar nicht nötig hat.

Ebenso sollte Israel dann aber auch die Siedlungen in der Westbank räumen, damit die Palästinenser dann endlich ein souveräner Staat werden können. Die UN könnten hier helfen.

Man muss einsehen, dass beide Seiten in einer Gewaltspirale festhängen, in welcher beide auf den vorangegangenen Schlag reagieren. Das kann nur durchbrochen werden, indem eine Seite sich entscheidet, die Spirale zu verlassen. Am besten natürlich beide.

Es wäre doch wunderbar, wenn am Ende zwei Nachbarstaaten rauskommen, die in Frieden nebeneinander leben :)

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