Werden akademische Abschlüsse immer weniger notwendig für eine gute Karriere?

Mir ist klar, dass es Bereiche gibt, wo ein Studium unerlässlich ist (wenn man z.B. Arzt, Lehrer oder Anwalt werden will). Aber abgesehen davon gibt es viele Bereiche wo es keine festgelegten Qualifikationen gibt, die ein abgeschlossenes Studium vorschreiben.

Ein Kaufmann oder Fachwirt/Betriebswirt kann theoretisch auf Positionen arbeiten, wo typisch viele BWLer arbeiten. Bei mir am Arbeitsplatz bekomme ich immer mehr mit, dass Techniker oder andere Facharbeiter mit Weiterbildungen auf Positionen kommen, wo sonst eher Ingenieure arbeiten. Natürlich gibt es Positionen, z.B. in der Forschung und Entwicklung, wo ein Ingenieur unabdingbar ist.

In der Softwarebranche gibt es sowohl Akademiker und Nichtakademiker auf teilweise gleiche Positionen und natürlich wird es da auch Positionen geben, wo man einen akademischen Informatiker braucht, der die tiefe Theorie im Blick hat.

Mir kommt es so vor, dass ein Studium immer weniger die Garantie bringt auf einen guten Arbeitsplatz (außer wie schon geschrieben bei Berufen mit einem verpflichtenden akademischen Abschluss). Deshalb wird ja auch vielen empfohlen schon während des Studiums Praxiserfahrung zu sammeln durch Praktika, Studentenjobs etc.

Ich wollte auch ein Ingenieurstudium machen, aber ich denke mir immer mehr, dass für viele Positionen, die nicht in der Entwicklung sind, auch ein Industriemeister reichen würden, jetzt wo ich schon einen guten Fuß drin bin in der Arbeitswelt

Mir kommt es so vor, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen dem was die Hochschulen "ausbilden" und dem realen Arbeitsmarkt.

Natürlich ist eine akademische Lehre für einen persönlich absolut geistig erweiternd. Ich selbst habe was studiert, es aber aus finanziellen Gründen unterbrochen. Die wissenschaftliche Art der Ausbildung hat aber mein Weltbild zum Guten beeinflusst.

Was denkt ihr so darüber? Hat man euch gesagt, dass ein Studium unabdingbar für eine gute Karriere ist? Seit ihr Akademiker und habt Nichtakademiker auf der selben Position oder seit ihr Nichtakademiker und habt Akademiker auf der selben Position?

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Kurzfristiger Umzug von Hamburg nach Berlin für eine Karrierechance?

Ich (45) habe kurzfristig ein sehr gutes Angebot eines Big Tech Konzerns für eine Position in dessen Deutschlandzentrale in Berlin bekommen. Zum ersten Mal habe ich die Chance, den Schritt in einen dieser Konzerne zu machen, nachdem ich mich in den letzten 7 Jahren bereits 4x bei anderen Big Techs vergeblich beworben habe. Aufgrund meines Alters schätze ich, dass dies vielleicht meine letzte Chance sein könnte.

Nun bringt dieses Angebot aber eine große Entscheidung mit sich. Ich muss aus meiner Heimatstadt Hamburg nach Berlin umziehen. Grundsätzlich sehe ich das nicht problematisch. Aus der Komfortzone raus um sich mit einem neuen Mindset vollkommen der neuen Herausforderung stellen zu können. Allerdings verlangt der Konzern, dass ich spätestens zum 01.11.2024 anfange .. und wir haben heute den 23.09. Noch habe ich keine Wohnungszusage in Berlin und hoffe, dass ich dies in den kommenden Tagen lösen kann.

Die Situation, einen Arbeitsvertrag einzugehen, ohne eine Wohnung in Berlin in Aussicht zu haben, lässt mich sehr nervös werden.

Wie würdet Ihr in solch einer Situation vorgehen/entscheiden? Würdet Ihr pokern und das Angebot annehmen, mit dem Optimismus, dass sich rechtzeitig eine adäquate Wohnung gefunden wird? Was fällt Euch sonst dazu ein, was ich vielleicht bedenken oder probieren sollte? Ich bin für jeglichen Input dankbar..

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