Pädagogen und Erzieher-Frage: Sollte ich aus gesundheitlichen Gründen den Elementarbereich verlassen

Hallo liebe Community,

wie man vielleicht aus anderen Fragen von mir herauslesen kann: Ich bin staatlich anerkannte Erzieherin und arbeite derzeit im Hortbereich. Allerdings habe ich seit kurzem ein gesundheitliches Problem: Im September wurde mir eine Thrombose diagnostiziert. Gottseidank ist es rechtzeitig bemerkt worden und ich habe sehr hart dafür gekämpft, es schnell in den Griff zu kriegen, bevor es zur Lungenembolie wurde. Man hat irgendwann im Laufe der Nachkontrollen dann festgestellt, dass ich auch noch an einer Erbkrankheit, nämlich der Faktor-V-Leiden-Mutation leide, was bedeutet, dass die Gefahr für Thrombose bei mir 5 - 10 fach höher ist, als bei Menschen, die diese Mutation nicht besitzen.

Deshalb nun meine Frage:

Die Ärzte erklärten mir, dass bei meinem Risiko mein Berufsfeld eigentlich überhaupt nicht förderlich für meine Gesundheit wäre. Schließlich sitzt man sehr häufig, ist oft in der Hocke oder auf den Knien, hebt schwere Dinge (z.B Wickelkinder) und ähnliches. Wir aus dem Hortbereich sitzen ja auch noch zusätzlich viel, wenn wir die Hausaufgaben kontrollieren. Deshalb soll ich auf der Arbeit immer meine Thrombose-Strümpfe tragen und nach 30 Minuten die Position wechseln, sofern es möglich wäre. Trotzdem wäre das Risiko so nicht gebannt - erst recht nicht aufgrund meiner Erbkrankheit.

Deshalb mache ich mir in letzter Zeit sehr viele Gedanken: Sollte ich vielleicht den Elementarbereich verlassen? In einen anderen Bereich, z.B. Heim oder Jugendhilfe wechseln?

Ich bin erst 21 und will ehrlich gesagt nicht meine ganzen 20er hindurch ständig auf neue an einer Thrombose erkranken. Das Problem ist aber, dass ich in anderen Bereichen als im Elementarbereich keine wirklichen Erfahrungen vorweisen kann (bis auf ein 6-Wochen-Praktikum in einer Kinderpsychiatrie, was mir großen Spaß gemacht hat) und Angst habe, dass ich mir vielleicht von diesen Bereichen etwas völlig falsches erhoffe (man sitzt ja glaube ich auch im Heim viel und schreibt Berichte).

Was meinen die Pädagogen unter euch dazu? Sollte ich darüber nachdenken, der KiTa den Rücken zuzuwenden? Welcher Bereich wäre bei meiner Situation passend?

Besten Dank und mit kollegialem Gruß (und sorry für den halben Roman :)!

Erziehung, Pädagogik, Erzieher, Kindertagesstätte, Pädagoge, Thrombose
Was sind die Aufgaben von Erstkraft- und Zweitkraft-Erzieherinnen? Welche Unterschiede?

Das ist mir ja noch nie passiert: seit vielen vielen Jahren arbeite ich als Erzieherin im Zweitkraftbereich - die Hierarchie ist aber nur auf dem Papier. Keiner mit Profilneurose dabei. Das ganze Gruppenteam ist für alle anfallenden Aufgaben zuständig. Jede/ macht alles, irgendwie verteilt nach Fähigkeiten, persönlichen Vorlieben, Absprache, etc. Und das in verschiedenen Kindergärten und Horten. Eigentlich auch ganz gut so, klappt prima.

Nun bekam ich kürzlich zur Rückkehr aus meiner Elternzeit eine Erstkraftstelle und arbeitete weiter wie gewohnt, wenn auch in einem neuen Gruppenteam. Das Laternenfest haben wir gerade erfolgreich hinter uns, ich habe als "Neue" in der Gruppe eine kleine Ansprache gehalten.

Nun beschwert sich meine Kollegin (Zweitkraft), mit der ich mich bis jetzt super verstehe!!, das sie meine Aufgaben als Erstkraft erledigen müßte, obwohl das meine Aufgabe sei. Sie ist unzufrieden. Meine Nachfrage (was sie eigentlich meint) ergab nix konkretes: "na was eine Erstkraft halt als Aufgaben hat - das müßte ich ja noch von vorher wissen". Und dann mußte sie leider weg. Nee, so hierarchisch habe ich bisher noch nicht gearbeitet und bin ratlos. Ich grüble schon den ganzen Tag darüber nach und es läßt mir auch keine Ruhe. In einem Kindergarten, wo ich 3 Monate Vertretung gemacht habe, hatte ich mal sowas angetroffen (jedoch nicht in der Vertretungsgruppe) - ich bin die Erstkraft, und ich bin die Zweitkraft. Aussagekräftig über den Aufgabenbereich war das nicht.

Wie ist das denn nun mit den Aufgabenbereichen geregelt? Gibts da Vorgaben? Wie lösen andere Kollegen das? Was kann ich tun? Echt schwierig, wenn die Kollegin selber so unkonkret ist. Sie sagte, sie kennt die Arbeitsweise eben nur auf ihre Art. Macht es hier doch einen Unterschied, das sie Sozialassistentin ist? (und zwar eine sehr gute)

Ich bin so gar kein Chef-Typ und habe wenig Lust, jetzt das Programm vorzugeben und die Aufgaben zu verteilen. Man plant zusammen, indem jeder seine Ideen vorbringt und man einigt sich dann. Ich verstehe auch nicht, was daran so schlecht ist.

Erzieher, Kindergarten, Aufgabenbereiche, Hierarchie

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