Hi,
ich habe bewusst Krankheit geschrieben, weil ich es als Krankheit empfinde. Die meisten Autisten sind sicher keine Krankheit, aber ich schon! Ich bin eine totale Last für alle Menschen, stehe allen nur im Weg rum. Früher als ich noch recht fröhlich war, habe ich so oft leute innerlich verletzt, ohne es zu merken. Ich bin immer nur meinen eigenen Interessen nachgegangen, habe alle nur damit genervt (war sehr überzeugte Veganerin, habe z.B. gesagt: Fleisch ist Mord, und davon fühlten sich alle verletzt, dabei wollte ich doch nur den Leuten die Augen öffnen).
Ich war zweimal in der Klinik, weil ich so abgemagert bin (die ärzte sagten, ich hätte Magersucht, dabei wollte ich gar wirklich abnehmen...). Meine ganze Familie habe ich damit zerstört, alle haben Stress nur wegen mir! Seit mehreren Jahren rede ich nicht mehr über mich und sage nur noch Dinge, die ich vorher in meinem Kopf auswendig gelernt habe. Ich bin immer noch Veganerin, aber nicht mehr überzeugt. Außerdem will ich nicht, dass irgendwer über meine Probleme bescheid weiß, es gibt genug Leute denen es schlechter geht wie mir und ich will nicht, dass sich irgendwer, den ich kenne, wegen mir den kopf zerbrechen muss.
Ich habe angst, dass ich wieder jemanden innerlich verletzen könnte. Am liebsten würde ich wieder in meine kleine Hungerwelt zurückkehren oder sonst an irgendeinen Ort nur nicht hierher. Dauernd versuche ich, mich an die anderen anzupassen, in der Menge unterzutauchen, aber es gelingt mir nicht, ich würde zu gerne normal werden! Ich kann mich aber auch nicht dauerhaft verstellen, irgendwann löse ich mich in Luft auf, und was bringt das dann noch?
Wie kann ich normal werden? Es gibt ja so Autismus-Therapien, was macht man da und bringt das was (bisher habe ich nur einzelgespräche, die Therapeutin ist sehr nett, aber ich traue mich nicht mir ihr zu reden...)?