Es ist vor allen Dingen ein Problem der Bildungspolitik und Medienkompetenz in muslimischen Kulturkreisen/Ländern. Es gibt zwar auch einige Araber, die zu Israel stehen, aber machen wir uns doch nichts vor: Fast alle Palästina Unterstützer sind Muslime. Ist ja auch nachvollziehbar, Palästinenser sind schließlich auch Muslime.
Mir ist diese unglaublich einseitige Betrachtung des Konflikts zum ersten Mal am 7. Oktober aufgefallen, als die Tagesschau darüber berichtet hat. Die Kommentare (auf Instagram) waren voll von Vorwürfen, dass die Tagesschau einseitig berichten würde. Ich konnte mir den Vowurf damals überhaupt nicht erklären, aber mittlerweile weiß ich, wo das Problem liegt: Palästina Unterstützer halten die Medien, die extrem israelkritisch bis feindlich berichten, offenbar für "neutral", sodass sie eine völlig verzerrte Wahrnehmung haben und glauben, dass alles was von ihrer gewohnten Berichterstattung abweicht, gelogen ist.
Ein bekannter deutschsprachiger pro palästinensischer Journalist ist zum Beispiel Tarek Bae. Über den 7. Oktober schrieb er zum Beispiel, dass man die Verbrechen der Hamas nicht ohne die Vorgeschichte der jahrelangen Besatzung Israels betrachten dürfe und "militante Palästinenser daher reagieren". Das ist eine brutale Relativierung der Hamas. Seitdem an postet er ununterbrochen über zivile Todesopfer in Gaza (die es ohne Zweifel gibt, und zwar viel zu viele), ohne jedoch ein einziges Mal die Hamas zu erwähnen oder zu kritisieren. Und genau da liegt das Problem: Wenn man ausschließlich solche Medien konsumiert, ohne die Zahlen oder Behauptung kritisch einzuordnen, dann fängt man ein, den Bezug zu den Fakten zu verlieren.
Und genau diese einseitige Berichterstattung findet schon seit Israels Staatsgründung statt. Das Palästina schon längt ein eigener Staat hätte sein können, wenn die arabischen Staaten die Zweistaatenlösung akzeptiert und Israel nicht den Krieg erklärt hätten, wissen viele scheinbar nicht. Vielleicht ist es ein kollektives Trauma, dass man der Verlierer des Krieges ist, was nie aufgearbeitet wurde, ich weiß es nicht.
Antisemitismus spielt dabei natürlich auch eine Rolle. Der iranische Führer Khamenei zweifelt am Holocaust. Die Hamas macht Antisemitismus zum Teil ihrer Charta. Genauso wie es Antisemitismus bei deutschen Nazis gab und leider immer nich gibt, ist Antisemitismus unter Muslimen ebenfalls vorhanden. Das sagt zum Beispiel Ahmad Mansour immer wieder, ein Moslem, der israelfreundlich eingestellt ist. Man muss sich nurmal durchlesen, was teilweise unter israelkritischen, arabischen Medien geschrieben wird. "Zionismus ist die Ursache allen Übels in der Welt" ,"deutsche Medien werden von Zionisten gesteuert" usw. Wenn man ein Problem mit Juden hat, ist es natürlich nur konsequent, wenn man Israel vernichtet sehen will.
All das heißt natürlich nicht, dass Israel keine Fehler begangen hat und immer noch begeht. Kritik an Israel ist legitim, genauso wie auf das Leid der Palästinenser aufmerksam zu machen, aber leider ist diese Kritik oftmals nichts anderes als einseitige, völlig übertriebene und hasserfüllte Hetze. Ich muss dabei immer an ein Zitat denken von Golda Meir: "Frieden wird kommen, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben, als sie uns hassen."