Ist der Begriff "ethnischer Deutscher" besser als "Biodeutscher", oder welchen Begriff empfiehlt ihr?


08.07.2024, 14:39

Die Frage stellt sich auf Grundlage meiner letzten Frage:

https://www.gutefrage.net/umfrage/eure-meinung-zur-aussage-weil-es-rassismus-von-biodeutschen-gegenueber-migranten-gibt-kann-es-keinen-rassismus-von-migranten-gegenueber-biodeutschen-geben

Ohne passende Begriffe lassen sich bestimmte Sachverhalte nicht diskutieren!

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ethnisch deutsch kann man sagen. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Das irgendwie als rassistisch auszulegen, verstehe ich nicht. Wenn ein Karlheinz nach Saudi Arabien auswandert und dort einen Pass erhält, ist er ethnisch trotzdem kein Araber, genauso ist ein Syrer, der einen deutschen Pass hat, ethnisch nicht deutsch. Nur wenn man daraus eine Diskriminierung rechtfertigen will, ist es rassistisch.

Ich finde beide Begriffe in Ordnung und passend. Anders als viele hier finde ich weder das eine noch das andere rassistisch, obwohl ich selbst nicht biodeutsch bin.

Denn durch den Pass oder die Geburt in Deutschland ändert sich die dna und Abstimmung der Person nicht! Ethnisch bleibt die Person das was die Eltern sind auch Generationen später.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Für die Rettung Deutschlands🇩🇪💙💪🏼

Deamonia  08.07.2024, 17:28
Denn durch den Pass oder die Geburt in Deutschland ändert sich die dna und Abstimmung der Person nicht! Ethnisch bleibt die Person das was die Eltern sind auch Generationen später.

Deiner Meinung nach hat also der UrUr Enkel eines Einwanderers immer noch keine Deutschen Wurzeln, aber die Denkweise seines UrUr Grußvaters, die dieser aus einem Land hat, das der UrUrEnkel noch nie im Leben betreten hat?

Wie kommst du auf das schmale Brett?

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Garnet72  08.07.2024, 19:20
@KeineAhnung2862

Nun, deine Sichtweise kollidiert allerdings mit den "Erklärungen zum deutschen Staatsvolk und zur deutschen Identität" der (von dir favorisierten) AfD, in denen sich die blauen Deutschlandretter "als Rechtspartei" - zumindest hochoffiziell - "vorbehaltslos zum deutschen Staatsvolk" bekennen, verstanden "als der Summe aller Personen, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen".

Und zwar "unabhängig davon, welchen ethnisch-kulturellen Hintergrund jemand hat, wie kurz oder lange seine Einbürgerung oder die seiner Vorfahren zurückliegt, er ist vor dem Gesetz genauso deutsch wie der Abkömmling einer seit Jahrhunderten in Deutschland lebenden Familie, genießt dieselben Rechte und hat dieselben Pflichten. Staatsbürger erster und zweiter Klasse gibt es für uns nicht".

Hm, anscheinend pflegen offenbar Teile der AfD-Wählerschaft einen "ethnisch-kulturell" verengten Volksbegriff - wie auch vom Verfassungsschutz moniert - der nicht "autochthone" Deutsche nicht inkludiert und Vielfalt nicht wertschätzt.

Evtl. ist vorstehende Erklärung aber auch nur als Lippenbekenntniss zu werten, gemäß der (in)offiziellen AfD-Strategie der Selbstverharmlosung, um dem Verfassungsschutz keine Munition frei Haus zu liefern?

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Ur-Deutscher finde ich am besten. Bio-Deutscher erinnert mich an Bio-Gemüse.

Hautfarbe des Biodeutschen ist sehr hell bis sonnengebräunt, Haarfarbe von blond (eventuell auch rot) bis dunkelbraun, Augenfarbe blau, grün, grau oder braun.

Ich glaube nicht, dass diese Merkmale nur auf "Bio-Deutsche" zutreffen. 😂

Im Übrigen finde ich, dass es wichtigere Themen gibt. Seit ich den Begriff "Bio-Deutsche" das erste Mal gehört habe, sorgt er jedes Mal bei mir für Heiterkeit, aber auch für Kopfschütteln. Wem ist das denn wirklich wichtig? Ist das überhaupt wichtig? Was sind das für Menschen, die sich den Kopf darüber zerbrechen, ob jemand "Bio-Deutscher" ist?


orangade 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 17:18

Die Frage stellt sich auf Grundlage meiner letzten Frage:

https://www.gutefrage.net/umfrage/eure-meinung-zur-aussage-weil-es-rassismus-von-biodeutschen-gegenueber-migranten-gibt-kann-es-keinen-rassismus-von-migranten-gegenueber-biodeutschen-geben

Ohne passende Begriffe lassen sich bestimmte Sachverhalte nicht diskutieren!

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5Leonarda  08.07.2024, 17:24
@orangade

In meinem Umfeld gibt es Ausländer, aber keinen Rassismus.Im Übrigen gilt: Jeder ist Ausländer, fast überall. Werden überall in der Welt solche Debatten geführt oder nur in Deutschland?

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In den Niederlanden verwendet man die Begriffe "Autochtonen" und "Allochtonen". Im Deutschen streicht man dazu einfach jeweils das "n" am Ende. Also "Auchtochtone" für die hier lange ansässige Bevölkerung und "Allochtone" für die kürzlich zugewanderte Bevölkerung.

Leider musste ich in letzter Zeit sehen, dass der Begriff "autochtone Bevölkerung" mittlerweile auch schon von rechtsradikalen Medien wie "Nius" verwendet wird.

Ansonsten fände ich diese Begriffe ganz gut, weil da nichts mit Ethnie, Bio oder Rasse vorkommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

orangade 
Beitragsersteller
 09.07.2024, 14:08

Ich habe den Eindruck, dass alle neu eingeführten Begriffe, die Diskriminierung vermeiden sollen, irgendwann missbraucht werden, sodass man wieder einen neuen Begriff erfinden muss. Irgendwie unsinnig, aber ist wohl einfach so.

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vanOoijen  09.07.2024, 14:10
@orangade

Darüber habe ich mich ja in meiner leicht satirischen Frage zu den "Saudiern" ausgelassen.

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vanOoijen  09.07.2024, 14:17
@vanOoijen

Zu "Saudier" kann ich mir übrigens sehr gut einen Jan-Delay-Track vorstellen. Dann näselt der: "Und dann werdn wir alle Saudier, werden nicht austerbn wie die Saurier....

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