Klassiker? Da gibt es soviele, dass ein Menschenleben kaum ausreicht, sie zu lesen. Daher nur meine (subjektiven) Empfehlungen:

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  • https://www.fischerverlage.de/buch/thomas-mann-buddenbrooks-9783596521487
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Jedoch habe ich Probleme, eine passende Fragestellung zu finden.

Mein Vorschlag:

  • Wäre Caesars Aufstieg ohne die Bildung des ersten Triumvirats möglich gewesen?
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Stimmt es, dass im alten Rom das Wort derjenigen Senatoren Gewicht hatte, die rhetorisch brillierten und zu überzeugen wußten?

Das kann man nicht grundsätzlich sagen und auch nicht für den gesamten Zeitraum der römischen Geschichte.

In der früheren Republik bestimmten vorallem die Herkunft aus Familien, die eine möglichst hohe Zahl an leitenden Magistraturen bzw. an Konsulaten vorzuweisen hatten, und die persönlichen politischen und/oder militärischen Leistungen von Senatoren, welches Gewicht ihre Vorschläge bei einer Entscheidungsfindung hatten.

In der ausgehenden Republik dagegen konnten gute Redner - M. Tullius Cicero ist das herausragendste Beispiel - erheblichen Einfluss auf die römische Politik nehmen, wenn sie argumentativ zu überzeugen verstanden. Allerdings waren Herkunft und persönliche Leistungen weiterhin nicht unwichtig.

In der Kaiserzeit dagegen wurde der Senat politisch immer bedeutungsloser und an den Rand gedrängt. Rhetorische Fähigkeiten waren weiterhin gefragt und schufen, sofern sie der kaiserlichen Politik nicht entgegenstanden, weiterhin Prestige unter den senatorischen Standesgenossen.

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Bekanntlich wurden durch römische Legionen Besiegte Krieger in Rom als Sklaven verkauft.

Nicht unbedingt. In republikanischen Zeiten wurden Besiegte entweder getötet oder für bestimmte Dienste in Bergwerken oder Landarbeiten bzw. als Staatssklaven vorgesehen. Sie kamen nicht in kleine Privathaushalte, sondern wurden Teil größerer Sklavengemeinschaften, die mit Wachpersonal unter Kontrolle gehalten wurden. Besonders gerne wurden Frauen und Kinder versklavt, die leichter in den Haushalt integriert werden konnten.

Sklaven wurden nicht grundsätzlich überall schlecht behandelt, viele bemühten sich daher um die Gunst ihrer Herrschaften, mit dem Ziel, irgendwann freigelassen zu werden. Die römische Gesellschaft war relativ offen, spätestens die Kinder von Freigelassenen waren gleichberechtigte römische Bürger.

Gerade in der Kaiserzeit kam es oftmals vor, dass selbst besiegte Kriegerverbände nicht versklavt, sondern als Hilfstruppen oder Verbündete (Föderaten) in das römische Militär aufgenommen und z. B. bei der Grenzüberwachung und Grenzverteidigung eingesetzt wurden. Nach ihrer Dienstzeit konnten sie entweder als römische Bürger im Reich ihr Glück versuchen oder auch wieder in ihre angestammte germanische Heimat zurückkehren.

Aber wer wollte schon einen feindlich gesinnten Germanen im Haushalt?

Wie man es nimmt. Schon Kaiser Augustus und auch einige spätere Kaiser umgaben sich mit einer aus Germanen bestehenden Leibwache.

Was, wenn dieser sich das nächstbeste Messer geschnappt und die komplette Familie gemeuchelt hätte?

Ein wichtiger Punkt ist, den man nicht vergessen darf, dass sich Sklaven auch untereinander kontrollierten. Das so erzwungene Wohlverhalten hatte einen wichtigen Grund: Sollte ein Sklave an seiner Herrschaft einen Mord verüben, wurde i.d.R. die gesamte Sklavenschaft des Haushaltes des Ermordeten hingerichtet!

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Ich möchte die ausgezeichnete Antwort von Merlin128 noch etwas ergänzen:

1) Wer Latein studiert, der braucht eine Übersicht über die lateinische/römische Literaturgeschichte. Zwar gibt es ausgezeichnete, umfangreiche Handbücher, die aber nur zum Nachschlagen taugen. Zum Lernen sind zu empfehlen:

  • Manfred Fuhrmann: Geschichte der römischen Literatur (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1000639995)
  • Ludwig Bieler: Geschichte der römischen Literatur [ein älteres Werk, aber immer noch empfehlenswert!] (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1020363809)
  • Thomas Baier: Geschichte der römischen Literatur [sehr knapp und daher oberflächlich, nur für den raschesten Überblick geeignet] (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1001081599)

Sehr nützlich ist dieses Nachschlagewerk:

  • Bernhard Kytzler: Reclams Lexikon der griechischen und römischen Autoren (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1037103196)

2) Lateinische Literatur ist ohne Kenntnisse der historischen Tatsachen, der römischen Geschichte, oftmals nicht verständlich. Ausgezeichnete Lehrbücher sind:

  • Geschichte der Antike. Ein Studienbuch [berücksichtigt auch die griechische Geschichte!] (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1053048566)
  • Alfred Heuß: Römische Geschichte (https://www.thalia.de/shop/home/suggestartikel/A1039708490?sq=R%C3%B6mische%20Geschichte&stype=productName)
  • Michael Sommer: Römische Geschichte (https://www.thalia.de/shop/home/suggestartikel/A1059670425?sq=R%C3%B6mische%20Geschichte&stype=productName)

C) Schließlich lässt sich lateinische Literatur nicht ohne die geistig-kulturellen Hintergründe der Autoren interpretieren und verstehen. Zur Einführung in Philosophie, Mythologie und Religion empfehle ich:

  • Christoph Horn: Philosophie der Antike [kurzer Überblick; berücksichtigt auch die griechischen Grundlagen, ohne die römische Philosophie unverständlich bleibt!] (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1057841982)
  • Franz Schupp: Geschichte der Philosophie im Überblick. Band 1: Antike [berücksichtigt auch die griechischen Grundlagen, ohne die römische Philosophie unverständlich bleibt!] (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1000892735)
  • Walter Reese-Schäfer: Antike politische Philosophie zur Einführung [grundlegend für die staatstheoretischen Diskussionen der Antike: Platon, Aristoteles, Cicero] (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1000280752)
  • Veit Rosenberger: Religion der Antike [die Römer haben viele griechische religiöse Vorstellungen übernommen!] (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1032218551)
  • Hans-K. und Susanne Lücke: Die Götter der Griechen und Römer [lexikalisch aufgebaut] (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1000893810)
  • Jörg Rüpke: Die Religion der Römer (https://www.thalia.de/shop/home/suggestartikel/A1056667216?sq=Die%20Religion%20der%20R%C3%B6mer&stype=productName)
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Ich fahre nach Trier und wandle auf den Spuren der Römer. Trier und die nähere Umgebung ist reich an römischen, aber auch mittelalterlichen Hinterlassenschaften und Sehenswürdigkeiten. Außerdem ist die Landschaft und Natur der ganzen Region wunderschön.

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Um es mal mit den Worten von Heinz Erhardt (1909-1979) zu sagen:

Vom Alten Fritz, dem Preußenkönig
Weiß man zwar viel, doch viel zu wenig.
Es ist zum Beispiel kaum bekannt,
Dass er die Bratkartoffeln erfand.
D'rum heißen sie, das ist kein Witz:
Pommes Fritz!

Das ist natürlich nur ein (humorvoller) Mythos, allerdings hat sich der König nach dem Siebenjährigen Krieg dafür eingesetzt, die Kartoffel in Preußen zu kultivieren, um die Ernährung der Bevölkerung zu sichern.

Was sind wichtige Informationen über Friedrich der Große?

Man könnte anführen:

  • Jugend und Erziehung
  • Friedrich als Kriegstreiber und Kriegsherr
  • Friedrich als Regent seiner Länder
  • Friedrich und die Aufklärung
  • Friedrich und sein monarchisches Selbstverständnis
  • Fakultativ: Friedrichs Nachleben und Missbrauch als "Deutscher Nationalheld"
Wie sah Friedrich der Große aus usw……

Das ist zwar keine besonders wichtige Information, aber man könnte natürlich für einen Vortrag einige Abbildungen des Königs zeigen.

Warum könnte er ein Vorbild für manche Personen sein?

Der "Alte Fritz" war eine interessante, auch außergewöhnliche Persönlichkeit, mit der sich zu beschäftigen auf jeden Fall lohnenswert ist, aber als "Vorbild" für die heutige Zeit ist er nicht tauglich.

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Ich kenne die Mosel von Trier bis Koblenz sehr genau. Ich fahre einmal jährlich dorthin, erkunde Ort um Ort mit allen Sehenswürdigkeiten (historische Ortsbilder, Kirchen, Burgen, Klöster, Museen). Wenn du etwas Bestimmtes wissen willst, dann frag' gerne nach. Das Moseltal, auch die angrenzenden Landschaften wie Eifel und Hunsrück sowie das Mittelrheintal sind wunderbar und gehören historisch zu den zentralen Landschaften Deutschlands und sind für geschichtlich Interessierte ein "El Dorado".

Es wurden bereits einige Orte empfohlen. Wer sich für Historisches interessiert, kommt um Trier nicht herum, das seine Geschichte von der Antike über das Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit präsentiert. Bernkastel-Kues ist berühmt (Stichwort: Nikolaus von Kues), aber Bernkastel (Kues nicht!) ist, genau wie Cochem, touristisch leider überlaufen. Traben-Trabach muss man mögen. Ein Besuch in den genannten Moselorten, schön, aber dort urlauben würde ich nicht. Es gibt lauschigere Orte! 😊

Hier noch eine Internetseite zur umfassenden Information über die Moselregion:

  • https://www.mosel.de/startseite/
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Fühlst du dich manchmal wie ein Relikt vergangener Zeiten, wenn du über antike Philosophen debattierst, während die Welt um dich herum voranschreitet?

Nein. Die antike Philosophie ist vielseitig und sehr interessant. Sie hat auch heutigen Menschen noch viel zu sagen, wenn man sich näher mit ihr und ihren Exponenten beschäftigt. Man liest mit Freude die Ergüsse des Horaz und entdeckt, wie er sich von einem Vertreter der Stoa im Laufe seines Lebens zu einem "Schweinchen aus der Herde Epikurs" entwickelt hat. Immer wieder schlagen die großartigen Dialoge Platons oder Ciceros in den Bann; die Staatsphilosophie der Griechen und Römer eröffnete eine Diskussion, die heute noch anhält. Diese wenigen Andeutungen mögen genügen. Die Antike und ihre geistige Welt ist höchst aktuell!

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Suche gute Literatur zur Kleidungs- bzw. Kostümkunde in Europa? ... Aber im Vordergrund steht bei mir das Mittelalter (Hoch- und Spätmittelalter) bzw. die Zeit danach wie Barock, Rokoko, Klassizismus, Biedermeier etc...

Ein allgemeines Werk (mit weiterführenden Literaturangaben) ist:

  • https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1011813783

Auch im Internet gibt es eine umfassende Übersicht:

  • https://geschichte-der-mode.de/

Einschlägige Literatur, die aber leider nur noch antiquarisch erhältlich ist:

  • Boehn, Max von: Die Mode. Eine Kulturgeschichte vom Mittelalter bis zum Jugendstil. 2 Bde. Bearb. von Ingrid Loschek. München 5. Aufl. 1996.
  • Koch-Mertens, Wiebke: Der Mensch und seine Kleider. Die Kulturgeschichte der Mode. 2 Bde. Düsseldorf 2000.
  • Kühnel, Harry (Hrsg.): Bildwörterbuch der Kleidung und Rüstung. Vom Alten Orient bis zum ausgehenden Mittelalter. Stuttgart 1992.
  • Loschek, Ingrid: Reclams Mode- und Kostümlexikon. Stuttgart 5. Aufl. 2005.
  • Thiel, Erika: Geschichte des Kostüms. Die europäische Mode von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wilhelmshaven/Locarno 8. Aufl. 2004.
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Wie es der Zufall will, habe auch ich kürzlich Dürrenmatts köstlich-satirisches Theaterstück Romulus der Große gelesen https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1000186096). Wunderbar! 😊

Übrigens ist auch diese Hörspielfassung sehr empfehlenswert: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1039887099

Das inspirierte mich, mich mal wieder intensiver mit der späten römischen Geschichte zu beschäftigen. Derzeit lese ich dieses hervorragende Buch:

  • Peter Heather: Der Untergang des römischen Weltreichs (https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1011814053)
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In der Tat, ein schwieriges Thema, das lange unter den Tisch gekehrt worden ist. Alle Alliierten haben sich Vergewaltigungsverbrechen schuldig gemacht, insbesondere aber die sowjetischen Soldaten, die massenhaft, aus Rache und zur Demütigung der deutschen Bevölkerung systematisch Frauen - auch Männer wurden nicht grundsätzlich verschont! - vergewaltigt haben.

Grundlegende Forschungsergebnisse findet man in diesem (leider nur noch antiquarisch erhältlichen) Buch:

  • https://www.amazon.de/Freiwild-Schicksal-deutscher-Frauen-1945/dp/3548609260/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=3QYT4BDFS3LMQ&dib=eyJ2IjoiMSJ9.RdWxNwJQESHnIglrmWz7LAI42JGyqgS4jQjBNy2GC7r0GPlm0dr-v7AOgM63PS_88jBh-ZOIuG6slIFNznVk13GnNIC-JP63KsXz-PnVGxGAa2_0JcRD3zUs2wS_xSukCE6tIeMgatBPAG7R7pdci1Eym2Jn1b5O1fLEL3Fxu2aOcu8bOxNRUcAR6K-CPIt3uwjX6YY1FqavTOxehOg8qpVAmuJ-4b-xGmCPPkM0fvA.ZdWWYXSDz15-pleQjMhvehLzo-s37pZVkRcANaSMlJs&dib_tag=se&keywords=Jacobs+Freiwild%22&qid=1715711502&sprefix=jacobs+freiwild%22%2Caps%2C540&sr=8-1

Beeindruckend, auf zahlreiche Einzelschicksale eingehend:

  • https://www.thalia.de/shop/home/suggestartikel/A1038189599?sq=Als%20die%20Soldaten%20kamen&stype=productName

Zeitzeugenbericht:

  • https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1036540814

Es gibt natürlich noch mehr Literatur, die hier aufgeführt ist:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Sexuelle_Gewalt_im_Zweiten_Weltkrieg

Internetinformationen:

  • https://www.deutschlandfunk.de/zweiter-weltkrieg-massenhafte-vergewaltigungen-durch-100.html
  • https://www.deutschlandfunk.de/zweiter-weltkrieg-das-thema-massenvergewaltigung-1945-war-100.html
  • https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article138008854/Fuer-die-Russen-waren-wir-Freiwild.html
  • https://www.zeit.de/zeit-geschichte/2015/01/vergewaltigung-soldaten-besatzungszone-hilfe
  • https://www.deutschlandfunkkultur.de/vergewaltigungen-am-kriegsende-befreier-und-gewalttaeter-100.html
  • https://www.bundestag.de/resource/blob/872014/6f0f8229e73376473c576aa0aba143b2/WD-1-023-21-pdf-data.pdf
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Ist die Kirche für mehr gutes oder schlechtes verantwortlich?

Diese Frage lässt sich nicht beantworten. Befürworter der Kirche würden für Gutes, Kirchengegner für Schlechtes plädieren. Eine präzise nachvollziehbare Evaluation für die Kriterien "mehr gutes (!) oder schlechtes (!)" ist nicht möglich.

Die Kirche, die sich in der Spätantike als Reichskirche konstituiert hat, hat zur Stabilisierung des Römischen Reiches nach den Krisen im 3. Jh. n. Chr. beigetragen. Sie hat viele staatliche Aufgaben vor Ort übernommen, nicht zuletzt im Bereich sozialer Fürsorge! Antike Strukturen, die sich bewährt hatten, wurden auch mit Hilfe der Kirche an Nachfolgestaaten auf dem Boden des weströmischen Reiches vermittelt und aufrechterhalten.

Hat die Kirche der Menschheit in der Geschichte mehr Vor-/Nachteile eingebracht, z.B. Kreuzzüge bei denen millionen Menschen für kaum Landgewinn sta(r)ben,

Naja, die Kreuzzüge entstanden nicht aus dem Nichts! Islamische Eroberer bedrängten die christliche Welt in Spanien und Italien sowie das byzantinische Reich. Millionen Menschen sind damals während der Kreuzzüge nicht gestorben! Die genauen Opferzahlen auf beiden Seiten lassen sich überhaupt nicht quantifizieren! Man darf Kriege natürlich generell schlecht finden, aber auch die Kreuzzüge hatten positive Seiten: einen Kulturaustausch, von dem vielleicht die christliche Welt mehr als die islamische profitiert hat. Insofern hat die Kirche als Initiator und allenfalls als beschränkt aktiver Teilnehmer der Kreuzzüge für die wissenschaftliche, gesellschaftliche und staatliche Entwicklung Europas durchaus Positives in die Wege geleitet.

Auch war die Kirche für einen großen Verlust an Wissen aus der Antike zum Mittelalter verantwortlich

Auch das muss differenziert betrachtet werden! Gewiss ist der überwiegende Teil der antiken, besser: lateinischen Literatur im katholischen Europa verloren gegangen. Das war keineswegs eine Schuld der Kirche allein, denn die sich im weströmischen Reich etablierenden Nachfolgestaaten hatten für einen Großteil der Überlieferung keinen Bedarf. Gewiss hat auch die Kirche alte lateinische Manuskripte zugunsten christlicher Frömmigkeitsschriften zerstört, aber gerade in den bischöflichen und klösterlichen Skriptorien die gesamte lateinische Überlieferung aller möglichen literarischen Wissens- und Unterhaltungsbereiche, die wir heute noch kennen, kopiert und bewahrt. Was die islamischen Eroberungen an griechischer Literatur im byzantinischen Reich verschont hatten, kam teilweise noch im 15. Jahrhundert nach Europa und wurde dort begierig aufgenommen und an die folgenden Jahrhunderte überliefert.

aber zeitgleich stellten die Klöster der Kirche lange Zeit in Europa das einzigste langlebige Gesundheitssystem für kranke.

Ja, die Klöster waren führend in der Überlieferung von Literatur und Wissen der Antike. Sie wirkten nicht allein auf dem Gebiet des Gesundheitswesens, sondern bewahrten technisches Wissen, z. B. zum Bauwesen allgemein oder zum Wasserbau und zur Mühlentechnik speziell, aber auch agrarwissenschaftliche Erkenntnisse uvm. Das Wissen wurde nicht nur überliefert, sondern auch fortentwickelt!

An den wenigen Beispielen, die hier angeführt wurden, lässt sich erkennen, dass die Rolle der Kirche keineswegs nur negativ bewertet werden darf! Die historische Realität ist differenzierter als das meist oberflächliche Vorurteil, das der Kirche insgesamt gerne entgegengebracht wird.

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Mich beschäftigt seit längerem das Thema Kinderarbeit in der Textilindustrie. Und auch die verdammt schlechten Arbeitsbedingungen dort.

Ja, in der Tat, das war während der Industrialisierung wahrlich kein Ruhmesblatt für die damaligen Menschen, besonders die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen.

Aber ich frage mich, WIE man sowas überhaupt tolerieren kann als Regierung und warum sowas überhaupt zu Stande kommen darf.

Arbeitsplätze waren knapp, wegen der ansteigenden Bevölkerung konnten sich die Textilindustriellen die Arbeitskräfte aussuchen und niedrige Löhne zahlen. Weil diese den Familien kaum zum Leben reichten, mussten meist nicht nur die Frauen, sondern auch die Kinder mitarbeiten. Textilindustrielle nahmen gerne Kinder in Dienst, weil sie diese noch geringer bezahlen konnten.

Die Regierungen kümmerten sich nicht oder nur wenig um diese Verhältnisse. Ihnen war nur wichtig, dass die anwachsende Bevölkerung in Arbeit kam und sich wie brave Staatsbürger verhielten. Dass die Familien über die Runden kamen, reichte den Regierungen, wie die Familien das schafften, war ihnen selbst überlassen.

Erst allmählich begriffen die Regierungen, dass es sinnvoll war, den Heranwachsenden Schulbildung zu vermitteln, die für arbeitende Kinder zumeist nicht zugänglich war. Gewisse Gesetze, die die Schulpflicht verordneten, wurden anfangs umfangreich unterwandert, von den Industriellen aus Profitgier, von den Familien aus Not. Der weitere Verlauf der Industrialisierung verlangte gut ausgebildete Fachkräfte, die wenigstens über ein Mindestmaß an Schulbildung verfügen mussten. Auch die Anforderungen des Militärdienstes verlangten Rekruten, die über Grundlagenbildung verfügten. Daher kümmerten sich die Regierungen um die Schulausbildung der Heranwachsenden, überwachten die Einhaltung der Schulpflicht strenger und erließen Gesetze, die Kinderarbeit zunächst einschränkte, dann aber immer mehr verbot.

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Was haltet ihr von der Stadt?

Ratingen hat eine hübsche Innenstadt. Die alte Kirche, der Marktplatz, Reste der Stadtmauer, alles ganz lauschig.

In einigen Stadtteilen gibt es Burgen und Schlösser, die aber leider nur von außen zu besichtigen sind. Dagegen sehr sehenswert und zu besichtigen sind die Textilfabrik Cromford mit dem Fabrikgebäude, dem prächtigen, schlossartigen Herrenhaus (sollte man nicht versäumen!) und einem schönen Park. Interessant ist auch das Stadtmuseum.

Es gibt bemerkenswerte Gaststätten, etwa im ältesten Fachwerkhaus (15. Jh.) "Im roten Hahn" oder das schön gelegene Ausflugslokal Auermühle (ca. 1700).

Am "Blauen See" findet man einen Freizeitpark und ein Freilufttheater.

Auch die Umgebung Ratingens hat viel zu bieten. Düsseldorf, die Landeshauptstadt, ist nicht weit, besonders sehenswert ist der unweit von Ratingen und direkt am Rhein gelegene Stadtteil Kaiserswerth. Mit PKW gut erreichbar sind Essen, z. B. Essen-Werden an der Ruhr mit seinem berühmten Kloster, oder der durch seine vielen Fachwerkhäuser romantische Stadtteil Kettwig. Wenn Zeit ist, sollte man das berühmte Folkwangmuseum besuchen (Eintritt frei) oder sich einen Opernabend im Aaltotheater gönnen.

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Hier habe ich einige Titel:

Das System Versailles

  • Claire Constans/Jean Mounique, Versailles. Paris 1998.
  • Michael Erbe, Versailles. Glanz und Elend am Hofe des Sonnenkönigs. Darmstadt 2012.
  • Uwe Schultz, Versailles. Die Sonne Frankreichs. München 2002.
  • Jean-François Solnon, Histoire de Versailles. Paris 2003.
  • Frédéric Tiberghien, Versailles. Le chantier de Louis XIV. Paris 2006.
  • Bruno Cortequisse, La Galérie des glaces. De Louis XIV à nos jours. Perrin 1999.
  • Frank Ferrand, Dictionnaire amoureux de Versailles. Paris 2013.

Der König

  • Simone Bertière, Les femmes du Roi-Soleil. Paris 1998.
  • Philippe Erlanger, Ludwig XIV. Das Leben eines Sonnenkönigs. Frankfurt 1987.
  • Pierre Gaxotte, Ludwig XIV. Frankreichs Aufstieg in Europa. Frankfurt/Berlin 1988.
  • Louis XIV, Mémoires. Hrsg. von Jean Longnon. Paris 1978.
  • Uwe Schultz, Der Herrscher von Versailles. Ludwig XIV. und seine Zeit. München 2006.
  • Klaus Malettke, Die Bourbonen. Band 1: Von Heinrich IV. bis Ludwig XIV. Stuttgart 2008.
  • Nicolas Milovanovich/Alexandre Maral, Louis XIV. L’homme et le roi. Paris 2009.
  • Lothar Schilling, Das Jahrhundert Ludwigs XIV. Frankreich im Grand Siècle. 1598–1715. Darmstadt 2010.

Französische Kultur in ganz Europa

  • John Adamson (Hrsg.), The Princely Courts of Europe. Ritual, Politics and Culture under the Ancien Régime, 1500−1700. London 1999.
  • Richard Alewyn, Das große Welttheater. Die Epoche der höfischen Feste in Dokument und Deutung. München 1985.
  • Robert Mandrou, Louis XIV en son temps, 1661−1715. Paris 1973.
  • Voltaire (François-Marie Arouet), Le siècle de Louis XIV. Das Jahrhundert Ludwigs XIV. Zwei Bände. Berlin 1751. Neudruck (hrsg. von René Groos) Paris 1947.
  • Psychogramm eines Königs. François Bluche, Louis XIV. Paris 1986.
  • Éric Deschodt, Louis XIV. Paris 2008.
  • Klaus Malettke, Ludwig XIV. von Frankreich. Leben, Politik und Leistung. Göttingen/Zürich 1994.
  • Jean-Christian Petitfils, Louis XIV. Paris 2002.

Finanzen

  • Richard J. Bonney, The King’s Debts. Finance and Politics in France, 1598−1661. Oxford 1981.
  • Adrian Krummenacher, Finanzgeschichte Frankreichs von 1776 – 1789. Eine kritische Sichtung. Ungedruckte Lizentiatsarbeit. Fribourg 2010.
  • Mark Potter, Corps and Clienteles. Public Finance and Political Change in France 1688−1715. Aldershot u.a. 2003.

Ludwigs Kriege

  • Jean-Philippe Cénat, Le roi stratège. Louis XIV et la direction de la guerre 1661–1715. Rennes 2010.
  • Joël Cornette, Le roi de guerre. Essai sur la souveraineté dans la France du Grand Siècle. Paris 2000.
  • John A. Lynn, The Wars of Louis XIV. 1667–1714. London 1999.
  • Klaus Malettke, Hegemonie, multipolares System, Gleichgewicht. Internationale Beziehungen 1648/1659–1713/14. Paderborn u.a. 2012.

Beziehungen zu Kaiser Leopold I.

  • Karl Otmar von Aretin, Das Alte Reich 1648–1806. Band II: Kaisertradition und österreichische Großmachtpolitik (1684–1745). Stuttgart 2005.
  • Christoph Kampmann u.a., Neue Modelle im Alten Europa. Traditionsbruch und Innovation als Herausforderung in der Frühen Neuzeit. Köln 2012.
  • Jutta Schumann, Die andere Sonne. Kaiserbild und Medienstrategien im Zeitalter LeopoldsI. Berlin 2003.
  • Martin Wrede, Das Reich und seine Feinde. Politische Feindbilder in der reichspatriotischen Publizistik zwischen Westfälischem Frieden und Siebenjährigem Krieg. Mainz 2004.

Kolonialreich in Nordamerika

  • William J. Eccles, Canada under LouisXIV. 1663–1701. London/Oxford 1964.
  • Allan Greer, The People of New France. Toronto1997.
  • Francis Parkman, France and England in North America (1865–1892). Hrsg. und mit Anmerkungen versehen von David Levin. Zwei Bände. New York 1983.
  • James Pritchard, In Search of Empire: The French in the Americas. 1670–1730. Cambridge 2004.
  • Richard White, The Middle Ground. Indians. Empires, and Republics in the Great Lakes Region. 1650–1815. Cambridge 1991.
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Ich bin ein Fan

Ich entwickle meinen Beitrag an folgenden Bemerkungen eines Nutzers:

Es macht mir viel mehr Spaß mir selbst etwas beizubringen/

Das ist durchaus löblich!

etwas zu lesen

Freilich kommt es darauf an, was man liest! Gerade sog. Geschichtsrevisionisten verbreiten allerlei Unsinn!

als einem Typen zuzuhören, welcher mir irgendwelche Geschichten über irgendwelche Dinge erzählt die sowieso keiner kennt

Nun, sich mit Geschichte zu befassen, bedeutet nicht selten, sich mit "Dingen" zu befassen, die "keiner kennt"! Es ist ein wesentliches Anliegen der Geschichtswissenschaft, vergessene Geschichte wieder in Erinnerung zu rufen und einem interessierten Publikum zur Verfügung zu stellen. Dazu gehört auch, Zeitzeugen anzuhören und ihre Erzählungen und Erlebnisse geschichtswissenschaftlich auszuwerten.

Und um anschließend die Frage des Fragestellers zu beantworten:

Da wollte ich mal schauen wer alles so Geschichtsfan ist.

Das bin ich - und noch etwas mehr. 😊

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