Ich glaube, von Täterseite hier, sieht man die besten Beispiele dafür gerade an dem Prozess in Frankreich...
Wieviele der Vergewaltiger reden sich gerade ihren Missbrauch "schön", relativieren ihn und negieren die Vergewaltigungen, die sie begangen haben, nur damit sie ihr Gewissen und ihre Familie beruhigen.
Das ist die andere Seite.
Was das "Opfer" betrifft, also ob es wirklich einen Missbrauch erfahren hat oder etwas als Missbrauch umdeutet, bspw. um sich eine Situation schön zureden, um einen Fehler zu kaschieren usw.
Schwierig, da meistens eben nur die zwei Personen dabei waren. Aussage gegen Aussage. Je nachdem, was wirklich stattgefunden hat, kann es eins oder beide Leben zerstören.
ABER...aus Erfahrung kann ich dir sagen, als vergewaltigte Frau bekommt man nicht selten zu hören, so man denn darüber spricht, ob es nicht doch Spaß gemacht hat, ob es wirklich nicht in Einvernehmen war, ob man es nicht herausgefordert hat usw usw usw.
Sprich, von außen wird der Missbrauch, die sexualisierte Gewalt, die man erfahren hat, einfach umgedeutet in eine normale sexuelle Begegnung, die nur ein Part (nachträglich natürlich) als missbräuchlich empfunden hat.
Selbst von Ermittlerseite ist man davor nicht geschützt, wie meine Frau leidvoll erleben musste. Das waren mit die ersten Fragen von ihnen, ob es sich wirklich um eine Vergewaltigung handelt oder ob sie (dem armen) Mann nur etwas anhängen will...sie, die bevor sie vergewaltigt wurde, so zusammengeschlagen und -getreten wurde, dass sie wochenlang im Koma lag.
Ich wurde das auch schon gefragt...ich war allerdings Kind, als es mir passierte.
Die Unterscheidung wird eben sehr schwierig. Gerade auch, wenn, wie hier schon abgesprochen, das Opfer sich nicht, aufgrund ihrer Persönlichkeit oder vorhergehenden Erfahrungen, nicht deutlich äußern kann, weil es eben in eine Schockstarre verfällt oder, wie man es ja auch so oft rät, es lieber über sich ergehen lässt, anstatt sich zu wehren.
Dazu kommen ja noch die Vorfälle, die unter Drogen stattfinden...es gab ja mal einen Prozess. Vier Männer haben eine Frau mit K.O.Tropfen in die Bewusstlosigkeit geschickt und dann vergewaltigt. Alle vier wurden freigesprochen, weil die Frau nicht nachweisen konnte, dass sie etwas dagegen gehabt hätte...
Mal sehen, wie der Prozess in Frankreich ausgeht.
Wenn ich schon lese, wie diese Typen sich winden, um nicht zugeben zu müssen, dass sie den Zustand der Frau ausgenutzt haben, um an ihr die perversesten Dinge auszuleben...tja...
Und ich traue mich zu sagen: kein Einzelfall!
Fakt ist jedoch: sollte es jemanden geben, der einen anderen zu Unrecht beschuldigt und das wird herausgefunden, sollte diese Person eine sehr harte Strafe bekommen. Sie erweist den echten Opfern einen Bärendienst und sorgt dafür, dass eben den echten Opfern wenig bis gar nicht mehr geglaubt wird, was ja sowieso schon verbreitet ist.