Zugenommen, ich finde es zu viel?
Ich habe fast eine magersucht gehabt und dadurch einen bmi von 17. Habe aber wieder zugenommen 10kg und jetzt einen bmi von 20,5. (60kg 1,71m).
Ich fühl mich jetzt total unwohl damit und bekomme meine Essgewohnheiten nicht auf die Reihe. Entweder ich esse richtig viel und auch sehr viel ungesunden und kann nicht mehr aufhören oder ich esse etwas restriktiv und kann nicht einschätzen, ob ich satt oder hungrig bin.
Wenn ich zu viel gegessen habe, dann merke ich das, die Kohlenhydrate machen mich müde und fertig. Aber sie machen süchtig. Ich fühl mich so schlecht dabei und hinterher auch und fühl mich dick, insbesondere, weil mein Magen so voll und dick aussieht. Dann fühlen sich meine Beine und Arme auch dicker an (also emotional/psychisch) als an Tagen wo ich besser esse.
Ich weiß nicht mehr weiter, ich will nicht immer entweder Kontrolle haben oder die Kontrolle komplett loslassen
In Therapie bin ich schon
Ich glaube richtig magersucht war es noch nicht, weil ich selten krass gehungert habe und wusste dass ich dünn war
6 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/AriZona04/1617095238259_nmmslarge__0_0_1920_1920_e95084a1f56002a4319522df875ab662.jpg?v=1617095238000)
Dann befolge die Ratschläge, die Du während der Therapie bekommst! Anderes kann man Dir nicht raten. Denn zunehmen wirst Du müssen. Und das am besten auch mit einem guten Gefühl.
Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme. Es ist auch Genuss und Befriedigung: Du bist danach satt. Es ist also ein gutes Gefühl. Und da wirst Du hinkommen müssen. Da bist Du noch nicht. Dein Gehirn hat immer noch das Falsche abgespeichert.
Lerne.
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Das kann jedoch auch nur Dein persönliches Wahrnehmungsgefühl sein. Dann ist ein 2. Salatblatt schon eins zu viel. 😉
"Satt" ist also relativ. Und an sich ist -satt- ein supergutes Gefühl. Dann nämlich, wenn das Gehirn es zur richtigen Zeit sendet. Dein Gehirn - ich sagte es schon - befindet sich noch im falschen Modus. Aber Du kannst Dein Gehirn erziehen. Du musst nur lernen, wie.
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Schade, dass Du Dich mit Deinem jetzigen Gewicht nicht wohl fühlst.
Denn es ist das optimale Gewicht für Deine Grösse, sicher hast Du damit eine ganz tolle Figur.
In der Therapie solltest Du unbedingt erzählen, wie es sich für Dich anfühlt, Kohlehydrate zu essen. Du hast noch ein verfestigtes Gefühl in Dir, dass es nicht "gut " ist, das zu essen, hast allerdings Appetit auf Kohlehydrate, sie machen nicht süchtig, aber sie schmecken eben gut.
Das soll doch Essen auch, gut schmecken.
Um zuzunehmen müsstest Du zusätzlich zum Grundumsatz 7000 Kalorien mehr zu Dir nehmen.
Danke! Oft fühl ich mich aber nicht nur satt, sondern richtig überessen. Ich esse dann wirklich viel. Das seh ich daran dass selbst mein Vater, der ja viel schwerer ist als ich, nicht mal so viel isst
Das ist ein Teil der Essstörung, das Maß nicht in den Griff zu bekommen, Ziel der Therapie ist es, Dich satt zu essen, ohne schlechtes Gewissen und nicht so viel zu essen, dass Du übervoll bist.
Also sind weder Deine Arme, noch Deine wirklich dick, Du empfindest es so.
Ich wünsche Dir viel Erfolg, dass die Therapie Dir hilft, Dich wohler zu fühlen und kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, wenn Du etwas Schmackhaftes isst.
Alles Gute für Dich.
Danke für deine lieben Worte!
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![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/13_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Um ganz ehrlich zu sein, das was du beschreibst IST Magersucht bzw eine Essstörung. Das hast du nicht nur fast gehabt, sondern genau das hast du. Dieser ewige Kampf zwischen Kontrolle und Loslassen ist ein typisches Symptom davon. Wie genau du das überwindest musst du leider leider selbst herausfinden. Dazu gehört auch herauszufinden warum das so bei dir ist.
Manche Menschen brauchen Druck von außen nach dem Motto "unterhalb von x kg darfst du kein Sport machen". Manche hören Podcasts von Leidensgenossen, die es überstanden haben. Manche lernen damit zu leben, jeden Tag eine vorgegebene Zahl an Kalorien zu sich zu nehmen. Manche denken sich irgendwann "Wer bin ich eigentlich, dass ich mir von meinem inneren Dämon vorschreiben lasse was ich esse".
Ich kann nicht sagen wie es bei dir laufen wird. Aber ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft! Denk immer daran, dass du nicht alleine bist. Es gibt zum Thema Essstörung jede Menge Foren und Selbsthilfegruppen. Probiere sie einfach mal aus!
Danke!
Erfahrungsberichte von anderen helfen wirklich, das stimmt😅 glaube dadurch hab ich das erst so richtig kapiert, weil die Symptome/Gedanken ähnlich waren/sind
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/13_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ja, man fühlt sich plötzlich nicht mehr ganz so alleine, sondern merkt, dass andere Menschen tatsächlich ähnliche Probleme haben. Und es ist vielleicht nicht das 'Normal' was andere Menschen empfinden. Aber wichtig ist, dass du ein Normal für dich definierst, mit dem du zurecht kommst.
Hinter einer sogenannten Essstörung liegt fast immer irgendwas tieferes. Das gilt es herauszufinden und zu ändern. Warum brauche ich Kontrolle? Wem oder was werde ich damit gerecht? Warum bestrafen ich mich selbst? Warum habe ich das Bedürfnis Grenzen zu sprengen und es zu übertreiben?....
Ja gute Fragen... Hast du selbst damit auch Erfahrungen gemacht?😅
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Was Essstörung angeht nur indirekt. Meine Nichte war magersüchtig und wir haben lange gekämpft und haben fast alles durchgemacht. Von Apps, persönlichen Coaches, Ernährungsberatung, Büchern, Podcasts,...bis hin zu dem Punkt, an dem ich ihr alle Kontrolle genommen habe und ihr Essen vorgesetzt habe, mich neben sie gesetzt habe bis sie es gegessen hatte und sie eine Stunde danach nicht unbeaufsichtigt aufs Klo lies. Plus unangekündigtes Wiegen, ohne dass sie die Zahl sehen durfte. Das war alles natürlich werde für sie und für mich schön. Niemand will so kontrolliert werden und jemanden so zu kontrollieren macht wirklich auch keinen Spaß. Aber sie wollte nicht in eine Klinik (wo die Patienten ja viel weniger Kontrolle darüber haben was sie machen). Das war also unser Kompromiss.
Was andere psychische Probleme angeht spreche ich aus eigener Erfahrung. Und es ist relativ egal was für eine Krankheit/Symptome man entwickelt. Essstörung, Depression, Suchtmittelabhängigkeit, Borderline Syndrom,... die Fragen nach dem Hintergrund bleiben die gleichen. Dazu können wir uns gerne austauschen.
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besprich deine störungen mit deinem therapeuten
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Es ist normal das du dich dabei nicht so ganz wohl fühlst. Aber du bist auf einem guten Weg! Bleib dran! :)
Danke! Oft fühl ich mich aber nicht nur satt, sondern richtig überessen. Ich esse dann wirklich viel. Das seh ich daran dass selbst mein Vater, der ja viel schwerer ist als ich, nicht mal so viel isst