Zu hohe Anforderungen an mein Pferd?
Hi,
ich habe zur Zeit leider etwas damit zu kämpfen meine Anforderung an jeweiligen Ritt runterzuschrauben.
Ich hatte früher lange Zeit das Problem, das mein Pferd wie eine Giraffe läuft. Damals hat mich das auch nicht so gestört (habe aber natürlich daran gearbeitet), bis ich es dann einmal geschafft habe, dass er in Reeller Anlehnung läuft.
Ab da war das dann meine „Grund-Anforderungen“. Die war bloß damals etwas zu hoch, da es eben nicht immer geklappt hat. Das führte dann dazu, das ich zwischendurch immer gemerkt habe, wie ich gleich unfair werde würde und die Reitstunde eigentlich immer blöd fand, obwohl es eigentlich gar nicht so schlecht war.
Das Problem, das er wie ein e Giraffe läuft, ist dann auch irgendwann weggegangen und er lief dann immer schön zum Schluss.
Allerdings bin ich jetzt wieder an dem Punkt, wo ich merke das meine Anforderungen viel zu hoch sind, und ich geb echt mein bestes die nicht so hoch zumachen, aber es gelingt mir nicht wirklich.
Habt ihr vielleicht Tipps, die mir helfen nicht so hohe meine Anforderung zu haben?!
Also natürlich kann ich sagen das mein heutiges Ziel z.B. einen guter Galoppwechsel ist, aber eigentlich will ich einen 3er Wechsel hinbekommen (was ich aber nicht schaffe/kann, bzw. mal zufällig hinbekommen habe). Und auch wenn der Glaoppwechsel in dem Beispiel gut war, bin ich trotzdem nicht wirklich zufrieden, was mich total nervt.
4 Antworten
Ich hab mal etwas gestöbert und hatte recht - du dürftest ca 17/18 sein, in dem Alter ging es mir ganz ähnlich. Ich wurde auch sehr schnell unfair zu meinem Pferd. Das ist schlichtweg scheiße, kann man auch nicht entschuldigen. Aber man kann sich bessern.
Es hilft ungemein, ein paar therapeutische Tricks mitzunehmen, wie mal ein Erfolgstagebuch führen oder ähnliches.
Auch, dass du dir bewusst wirst, dass stets das Problem bei dir liegt, ist sehr hilfreich. Glaubenssätze umformulieren lernen.
Sowas sollte auch grundsätzlich der Reitlehrer mit im Blick haben - und da auch intervenieren.
Was du im akuten stressfall machen kannst, ist dich auf deine Atmung zu konzentrieren. Hier gibt es diverse Techniken, die sich (wissenschaftlich erwiesen!) zur Beruhigung eignen. Da gibt's bei YT sicher gute Videos dazu. Auch ein Bodyscan und Bodyscan für Reiter wäre sinnvoll, um den Fokus wieder zu erlangen.
Du siehst, es gibt so vieles, was man machen kann! Auch hilft manchmal ein coaching, um eben solche Sachen zu lernen, denn nicht jede Übung eignet sich auch für dich.
Bei mir hat es einerseits das Alter gebracht und andererseits, Druck raus nehmen, keine Turniere usw. Auch habe ich gelernt, auch sämtliche Arten mein Pferd vom Boden aus zu gymnastizieren, sodass ich jederzeit absteigen kann und was anderes machen kann. Solch ein Fundus ist auch sehr wertvoll.
Super hilfreich! Ich denke es ist auch eine gute Idee ein wenig zu überlegen woher dieser Druck kommt- vergleicht man sich mit anderen ausm Stall, bestimmte social Media Accounts, der eigene Wunsch bald in höheren Klassen starten zu können, etc.
Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort. Mir ist absolut bewusst das ich das Problem bin (sonst hätte ich meine Frage ja auch nicht so formuliert, wie ich sie formuliert habe ;). Aber die Idee mit dem Tagebuch find ich echt klasse, und auch zur Beruhigung die Atmung benutzen wird bestimmt auch helfen. danke
Deine Anforderungen an dich sollten sein, dass du besser reiten lernst. Und verstehst, wie es um dein Pferd bestellt ist! Also erst mal, was heißt Anlehnung für dich... da geht es nicht darum, dass das Pferd "schön" läuft. Sondern, dass es hinten vermehrt untertritt, der Rücken hoch kommt, es ans Gebiss heran tritt. Nicht einfach nur Kopf runter zerren oder vorne zuhalten, hinten nachtreiben.
Pferde, die wie Giraffen laufen haben oft weder Kraft noch Balance, Schmerzen,... und können gar nicht anders. Werden sie dann vorne runter geklöppelt, ist der Schmerz im Maul halt irgendwann dann der größere. Skala der Ausbildung sagt dir hoffentlich was! So und nicht anders ist es sinnvoll.
Wenn du dich ordentlich durchsetzen musst, hast du das noch nie hinterfragt...? Versuche andere Wege und höre deinem Pferd besser zu, wenn es auf die eine Art nicht klappt. Auch mal ein paar Schritte zurück, Pause, nichts erzwingen!
Schraube nicht deine Anforderungen runter sondern gibt eich mehr Zeit dafür. Ich will auch zb einen fliegenden Wechsel reiten. Aber ich setze meine Messlatte auf: ich will das im Jahr 2024 schaffen. Dann kleinschrittiger denken
Stimmt, das wäre auch eine gute Möglichkeit. Danke :)
Falsches Pferd für das, was du erreichen willst.
Wenn du deine Ansprüche nicht herunterschrauben kannst, weil das Pferd sie nicht erfüllen kann, dann ist es nicht das richtige Pferd für dich.
Falsches Pferd für den falschen Reiter. Das ist ja auch nicht verwerflich, wenn es so wäre, aber ein Pferd-Reiter-Paar, das zusammen passt, sieht sich keinen Machtspielchen ausgesetzt. Wenn man sich durchsetzen muss, ist man selbst entweder zu unsauber in der Kommunikation und kann das entweder mit einem Trainer beheben oder man muss sich überlegen, ob ein anderes Pferd nicht doch von Vorteil wäre. Ein Pferd testet nicht.
Pferde testen nicht. Ihnen fehlt dafür die Funktion im Gehirn.
es liegt an dir, also scheint dein reiterliches Können begrenzt zu sein und wenn dein Tier wie eine Giraffe läuft, stimmt bei ihm auch etwas nicht , Schmerzen, keine optimale Ausbildung etc
Ne, er kann das schon, er testet einen bloß sehr gerne und prüft auch ob ich das wirklich will und muss mich da teilweise auch ordentlich durchsetzen. Aber er kann alles, es liegt an mir.