Pferd will nicht in Anlehnung laufen?
Hey:) Ich habe da mal wieder so ein kleines Problem, was mich und meine Stute (7 Jahre alt) schon länger beschäftigt:( Es geht um die Anlehnung. Immer wenn ich versuchen will sie durch Paraden und Vorwärtstreiben in Anlehnung zu bekommen ist sie total steif bzw. fest im Maul:( und dann läuft sie halt auch nur wie eine Giraffe durch die Gegend, aber auch wenn ich Wendungen reite ist sie total fest im Maul. Im Dressurunterricht reite ich deswegen immer mit Ausbindern, aber ich will endlich davon wegkommen! Aber auch mit Ausbindern legt sie sich total aufs Gebiss und ist nicht locker:( Bin ich vllt. zu hart mit der Hand ?
Kleine Info: Equipment (Sattel, usw.) passt alles und gesundheitliche Probleme hat sie auch nicht;)
Vielen Dank schonmal im voraus:) Hoffe ihr könnt mir irgendwie behilflich sein?
12 Antworten
durch Paraden und Vorwärtstreiben in Anlehnung zu bekommen
Das ist nicht der richtige Weg. Du versuchst, Druck aufzubauen, sodass sie den Kopf runter nehmen muss.
Anlehnung entsteht mMn aber über den Sitz - ein Pferd, dass sich am Sitz des Reiters anlehnt und gelernt hat, ordentlich zu laufen, kommt automatisch in die anatomisch korrekte Haltung.
Aber auch mit Ausbindern legt sie sich total aufs Gebiss und ist nicht locker
Kann sie ja auch gar nicht sein, wenn sie Ausbinder drin hat.
Die ziehen mit Gewalt den Kopf des Pferdes runter, das hat auch nichts mit Rücken aufwölben oder dehnen zu tun, Letzteres geht nämlich gar nicht.
http://www.abload.de/img/ausbinder687h.jpg
Folglich wird ein Pferd sich entweder auf das Gebiss legen oder hinter dem Gebiss verkriechen, denn sonst wird es ständig einen Ruck ins Maul bekommen.
Versuch mal, den Kopf auf die Brust zu legen und gleichzeitig ein Hohlkreuz zu machen - das geht, tut aber weh. Viele Pferde drücken aber den Rücken mit Ausbindern durch, was zu einer extrem schmerzhaften Übersäuerung der Muskeln und einer Überdehnung der Oberlinie führt.
Außerdem geben Ausbinder nicht nach, wie es eine gute Reiterhand kann. Das Pferd wird fixiert. Versuch du mal, ohne den Kopf zu bewegen, ein paar Runden zu laufen. Nicht sehr angenehm.
Von daher würde ich dir empfehlen, einen guten Bereiter auf das Pferd zu lassen, der das wieder hinbiegt und der dir auch Unterricht gibt.
Die Ausbinder schulen aufgrund ihrer Eigenschaft, dass sie ausbinden - und da ist es kein Unterschied, welche Form der Ausbindezügel benutzt wird, sondern nur ob oder ob nicht - die völlig falsche Muskulatur. Dass das Pferd nicht locker über den Rücken laufen kann, wenn man die raus nimmt und auch, wenn sie drin sind, ist normal.
Eine gute Rückentätigkeit und eine weiche Anlehnung, im Sinne von Anlehnung, sprich, das Pferd sucht sie und lehnt sich an und nicht der Reiter zwingt es, sich anzulehnen, findet man nur, wenn man jegliche Ausbinder fern hält vom Pferd. So ein Stück Lederriemen kann durchaus mal von Nutzen sein, entsprechend würde ich sie nicht wegwerfen, aber der Reiterei helfen sie nicht.
Das lässt sich wirklich nur mit gutem Unterricht ab Basis lösen.
Kenn ich auch von meinem eigenen Pferd. Das ist wirklich nur Geduld -und Übungssache und lass dich nicht entmutigen sowas kann echt lange dauern (bei mir 2 Jahre) Viele Wendungen ist tatsächlich schon mal gut, auch wenn sie den Kopf nicht gleich runter nimmt. Reite doch mal viele 8ten (also halbe Volte links, halbe Volte rechts) viele Tempiwechsel. Versuche doch mal gleich am Anfang nach 10 Minuten Aufwärmen zu galoppieren, viele Pferde werden dadurch erst locker. Und nimm die Zügel kürzer, gerade der äußere Zügel springt oft beim traben und dadurch entsteht keine konstante Anlehnung. Am einfachsten ist es meistens im Schritt.....wenn sie wirklich total steif ist, versuch sie doch mal 2 Schritte nach außen zu stellen und die nächsten 2 nach innen (Werden jetzt viele sagen das ist Riegeln -- mag sein aber du sollst es nicht die ganze Zeit machen sondern ab und zu immer mal wieder ein paar Tritte, damit das Genick locker wird) Und nimm Reitunterricht.......seine eigenen Fehler sieht man meistens nicht von oben :)
Aufjedenfall nicht die Geduld verlieren!!
Frag das am besten Deinen Trainer, möglicherweise treibst Du zu wenig und machst zu viel mit der Hand. Genauso kann es aber sein, dass z.B. die Anlehnung durch einen springenden Zügel nicht stetig ist. Um das zu beurteilen, muss man Dich reiten sehen.
Das Problem lässt sich mit Sicherheit nicht durch Ferndiagnosen oder Fernreitunterricht lösen. Niemand online weiß, wie du wirklich im Sattel sitzt, was deine Hände genau machen.
Beschreibungen sind in der Regel unvollständig oder gar "falsch", weil man Kleinigkeiten (kleiner Ruckler der Hand oder etwas ähnliches) selber oft gar nicht mitkriegt.
Vernünftige theoretische Hilfe wäre allenfalls von deinem RL oder jemand der dich Reiten gesehen hat, zu erwarten. Alles andere mögen zwar durchaus hilfreiche Methoden sein, ein Pferd wie auch immer gerade das Problem ist, zum Laufen zu kriegen - beim Reiten kommt es aber eben auch immer individuell auf das jeweilige Pferd-Reiter-Paar an.
Insofern - lass dir von deinem RL helfen. Bitte. Dem Pferd zu liebe.
Lerne deinem Pferd v/a zu gehen. Sich ans Gebiss heran zu Strecken. Das erreichst du, indem du durch ganz leichten Druck im Maul, dem Pferd erklärst, sich zu dehnen. Am besten besprichst du das mal mit deiner Rl
Ergänzend:
Die Volten sollten allerdings recht groß gehalten sein, und das Pférd braucht auch immer wieder Pausen ins Gradeaus.
Den Galopp " zu Beginn" natürlich erst, nachdem die Gelenke im Schritt vorgewärmt worden sind.
Beim wechselseitigen Stellen ( lieber auch mehr als je 2 Schritte) immer darauf achten, dass das Pferd wirklich sanft im Genick gestellt wird, und dazwischen immer einen Schritt grade. Und: dass keinesfalls der Hals rumgezogen oder das Gebiss im Maul hin und ger gezogen wird!
Dass der äussere Zügel nicht springt, davon gehe ich mal aus - sonst braucht man sich gat nicht weiter unterhalten...