Würdet ihr des Klimas und Greta zu liebe, auf Euer Smartphone nahezu verzichten?

Das Ergebnis basiert auf 221 Abstimmungen

Nein 83%
Ja 17%

90 Antworten

Nein

Das Problem ist nicht das Handy, sondern die damit einhergehende Datennutzung.

Es geht bei der gesamten Klimaproblematik nicht darum, auf irgendetwas zu verzichten, sondern eine klimaneutralere Lösung zu finden.


eieiei2  02.10.2019, 16:45
Das Problem ist nicht das Handy, sondern die damit einhergehende Datennutzung.

Richtig. Aber das ist nunmal das, was mit Smartphones die meiste Zeit gemacht wird. Da hilft wirklich nur, die Dinger weniger zu benutzen.

Es geht bei der gesamten Klimaproblematik nicht darum, auf irgendetwas zu verzichten, sondern eine klimaneutralere Lösung zu finden.

So einfach ist es leider nicht.

Die Umstellung auf klimaneutrale Energieträger geht viel zu langsam. Zum Klimaschutz müsste die Verbrennung von Öl, Kohle und Gas gestoppt werden. Als Ersatz ist in den meisten Fällen nur Elektrizität als Energieträger denkbar, weil direkte Nutzung von z.B. Sonnenwärme oder Erdwärme unflexibel ist (obwohl auch da deutliche Steigerungen drin wären). Umstellung von Ölverbrennung auf Strom bedeutet, dass mehr Strom benötigt wird. Die Stromversorgung muss aber selbst noch auf Öko umgestellt werden. Weltweit werden erst 20% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt, in Deutschland 40% (2018 44%, weil es überdurchschnittlich sonnig und windig war). Wenn der Strombedarf steigt, können neue Windräder usw. nicht als Ersatz für Kohlekraftwerke genutzt werden, sondern sie ihre Leistung wird verwendet, um den Mehrverbrauch zu bedienen.

Die technische Entwicklung zu mehr Effizienz ist zu langsam. Dazu kommt, dass Effizienzsteigerungen häufig nicht zum sparen genutzt werden, sondern um mit dem gleichen Energiebedarf mehr Leistung zu bekommen. Das wird besonders deutlich sichtbar bei Computern und anderen elektronischen Geräten mit immer mehr Rechnenleistung, bei immer größeren Flachbildschirmen und beim Größenwachstum der Autos. Auch die Umstellung auf LED Beleuchtung hat nicht die gewünschte Einsparung gebracht, die Leute haben im Kopf, dass LED Strom spart, also beleuchten sie öfter und heller als vorher, wodurch die Einsparung wieder verbraucht wird.

Man kann nicht nur auf Umstellung auf Strom und mehr Effizienz setzen, man muss parallel auch unnötigen Verbrauch einsparen.

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Meandor  02.10.2019, 23:11
@eieiei2

Das Problem ist, dass es nach meiner Auffassung zu wenig Druck gibt, wirklich etwas zu bewegen.

Eine Kapitalgesellschaft will Gewinne machen, und solange sie noch Gewinne macht, ohne etwas zu ändern, wird nichts geändert.

Die Industrialisierung gelang deshalb so schnell, da es Vorteile für die Wirtschaftsbetrieb brachte.

In den letzten Kriegszeiten boomte die Wirtschaft wie blöd und die Forschung brachte eine Erneuerung nach der anderen, auf Grund von Druck und Angst (gut, die Methodik war nicht wirklich menschenwürdig), aber es ging was.

Oft wir bei dieser Thematik ja der böse SUV gebracht. Dümmster Satz: "Greta will Deinen SUV nehmen".

Es werden Abgasnormen eingeführt, die wissenschaftlich nicht wirklich sinnig nachzuprüfen sind. Damit die Industrie sich anpassen kann, gibt es Übergangsfrist nach Übergangsfrist.

Wenn der Gesetzgeber sagen würden: Autoindustrie F U. Ihr kennt das Thema lange genug. Ab sofort wird nicht nur die Zulassung, sondern auch die Produktion von Fahrzeugen die nicht die folgenden Werte erfüllen verboten und unter Strafe gestellt.

Dann gibt es keine Wahl mehr. Entweder sie treten der Forschung in den Hintern und entwickeln Alternative, die schnellstmöglich so günstig sind, dass sich das auch der Normalverbraucher leisten kann, oder ein anderer Autokonzern macht das.

In unsere sozialen Marktwirtschaft wird immer noch erwartet, dass man den Markt mit ein paar Ideen und Subventionen in die richtige Richtung lenken kann, aber der Markt bewegt sich keinen Meter.

Ich sag: Liebe deutsche Energieversorger. Ab 2022 ist der Betrieb von Kohle- und Atomkraftwerken untersagt. Ende Gelände. Entweder, ihr produziert Öko oder ihr seid weg vom Markt. Dann mal schauen, ob sie den Markt dem französischen Atomstromanbietern überlassen, oder ob sie sich bewegen.

In Süd- und Norddeutschland gibt es genug Flächen für Windkraft. Vor allem in Süddeutschland haben wir noch Platz für Wasserkraft, und Flächen für Solar finden sich auch.

Zudem muss ein Bewusstsein der Bevölkerung geweckt werden, aber nicht mit Hetze, sondern mit Fakten und sinnvollen Empfehlungen und Maßnahmen. Mit einer Deutschen Bahn und einem abgestimmten ÖPNV in einem bezahlbaren Rahmen, kann man Leute von der Straße holen. Solange ich aber mit dem Auto günstiger, zuverlässiger und pünktlicher an mein Ziel komme, ist eine Alternative unnötig und nicht sinnvoll zu verkaufen.

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eieiei2  03.10.2019, 01:32
@Meandor

Sehr gut, bis auf den ÖPNV.

Hier im Landkreis wurden zwischen den frühen 60ern und den späten 80ern zwei Drittel der Eisenbahnstrecken abgebaut. Ich hab mir die alten Schinennetzpläne angesehen, die Trassen und Netzknotenpunkte waren sinnvoll gewählt. Man hätte darauf noch heute einen modernen, bedarfsgerechten Fahrplan fahren können. Die trassen sind aber verloren, sie sind endwidmet und durch Bebauung zerstückelt. In vielen anderen Regionen sieht es ähnlich aus. Das Ergebnis ist, dass die Resteisenbahn trotz engstmöglicher Fahrplantaktung die Berufspendler nicht mehr aufnehmen kann und die vielen, überfüllten Busse sich vor den Netzknotenpunkten stauen, wenn sie nicht vorher schon zwischen Autos im Stau stecken. Der ÖPNV wird hier gut angenommen, mit deutlichen Wachstumsraten in den letzten Jahren. Die Kapazitäten sind aber erschöpft, auf der vorhandenen Infrastruktur geht nicht mehr. Wenn im ÖPNV nichtmal mehr ein Stehplatz frei ist, kann niemand mehr vom Auto auf den ÖPNV umsteigen.

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Meandor  04.10.2019, 01:49
@eieiei2

In meinem Heimatkreis wurden ebenfalls diverse Eisenbahnstrecken zurückgebaut und renaturiert, so dass man nicht einmal mehr die Trassen wiederbeleben könnte.

Zumindest bei uns sind Busse und Bahnen im aktuellen Takt kaum ausgelastet (Schulzeiten abgesehen), aber der Takt, vor allem bei den Bussen zu den Bahnen ist ein 45 Minuten Takt, der sich teilweise auf einen 1,5 Std. Takt hebt.

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eieiei2  04.10.2019, 12:42
@Meandor

Eine renaturierte Trasse ist nicht rettungslos verloren. Zum Teil sind Trassen zwar vollständig rückgebaut, aber noch nicht entwidmet, d.h es dürfen keine Maßnahmen durchgeführt werden, die einen Wiederaufbau unmöglich machen. Da müssen sich die Meckerer halt mal entscheiden, ob ihnen ein kleines Biotop oder der ganze Planet wichtiger ist.

Entgültig verloren sind Trassen, die entwidmet, verkauft und zu privatem Bauland umgewandelt wurden, so wie das hier gemacht wurde.

1,5 Stunden Takt muss man überhaupt nicht erst anbieten, das nutzt keiner weil es zu unflexibel ist. Und dann wird es ganz abgeschafft, weil die Busse leer fahren. Das ist die perverse Folge der Unterfinanzierung.

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Meandor  05.10.2019, 00:27
@eieiei2

Ein weiteres, was ich bemängele:

Wenn mir als Regierung etwas wichtig ist, dann mache ich es zu einem Staatsziel und bei diesen ist nicht wichtig, dass sie kostendeckend sind, sondern dass sie funktionieren.

Es gab Gründe, warum viele Staaten der Meinung sind und waren, dass Schienenverkehr, Post und Kommunikationsdienstleistungen wichtig sind, und daher in staatliche Obhut gehören.

Wenn der Großteil des ÖPNV wieder in öffentlicher Hand ist, dann kann man eben auch unwirtschaftliche Strecken anbieten.

Der freie Markt wird es nie schaffen, Breitbandinternet in den letzten ländlichen Raum zu bringen, weil es sich nicht deckt. Daher wird es dort auch nie die gewünschten Heimarbeitsplätze geben, geschweige denn, dass irgendwo eine moderne Industrie sich dorthin verlagert.

Aufstockung der Bundesnetzverwaltung und Änderung des Auftrages und Ausstattung mit entsprechenden finanziellen Mitteln. Erstellung eines Schienennetzes, dass den Großteil von Deutschland abdeckt und Erstellung eines Glasfasernetzes, welches ganz Deutschland abdeckt.

Und dann kann der Markt ran und entscheiden, wie er es bewirtschaftet.

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eieiei2  05.10.2019, 02:23
@Meandor
Wenn mir als Regierung etwas wichtig ist, dann mache ich es zu einem Staatsziel und bei diesen ist nicht wichtig, dass sie kostendeckend sind, sondern dass sie funktionieren.

Die Kostendeckung ist das Staatsziel. Ein weiteres Staatsziel ist größtmögliches Wirtschaftswachstum. Deswegen handelt die Regierung so, wie sie handelt. Und da sich alle Parteien gleich finanzieren, handeln sie auch alle gleich.

Es gab Gründe, warum viele Staaten der Meinung sind und waren, dass Schienenverkehr, Post und Kommunikationsdienstleistungen wichtig sind, und daher in staatliche Obhut gehören.
Wenn der Großteil des ÖPNV wieder in öffentlicher Hand ist, dann kann man eben auch unwirtschaftliche Strecken anbieten.

Naja, die Bundesbahn hat nicht sonderlich gut funktioniert und die staatseigene Bahn AG funktioniert auch nicht sonderlich gut. Das liegt daran, dass in der Politik kaum überzeugte Eisenbahner auf entscheidenden Posten sitzen. Wo sollen sie auch herkommen, wenn die Parteien von Großspendern leben, die ihr Geld mit Straßenverkehr und Luftfahrt verdienen? Es war die Bundesbahn, die in Westdeutschland den ganz großen Kahlschlag im Schienennahverkehrsnetz begangen hat, ein Großteil der verlorenen Trassen war schon vor Gründung der Bahn AG stillgelegt und abgebaut und auch die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Straße geschah hauptsächlich zu Bundesbahnzeiten. Unter der Regie der Bahn AG wurde diese Stilllegungs- und Verlagerungspolitik dann auch in den neuen Bundesländern durchgeführt. Was die staatliche Bahn AG in den neuen Bundeländern angerichtet hat, ist schlimmer als der von den sowjetischen Besatzern im Rahmen von Reparationszahlungen erzwungene Rückbau von zweigleisig auf eingleisig auf vielen Strecken und schlimmer als die hilflose Verwaltung des Mangels durch DDR Behörden. Auch im Fernverkehr wurden fatale Entscheidungen getroffen. Statt das Fernstreckennetz so lückenarm wie technisch möglich auf 200 km/h auszubauen um überall schneller fahren zu können, wurde alles in wenige, prestigeträchtige 300+ Km/h Strecken gesteckt. Viele Altbaustrecken sind heute noch nur für maximal 160km/h ausgebaut und die Zahl der Langsamfahrstellen nimmt eher zu als ab. Der einzige Grund hier ICEs einzusetzen, liegt in der höheren Gewinnspanne durch höhere Ticketpreise.

Die Infrastuktur ist immernoch fast vollständig in der Hand der staatlichen Bahn AG bzw. deren Tochter DB Netz. Die DB Netz hat kein Interesse daran, Strecken zu betreiben, geschweige denn aus- oder neuzubauen, auf denen keine konzerneigenen Züge fahren. Das ist der ganz große Hemmschuh.

Tatsächlich funktionieren zur Zeit die relativ kleinen Privatbahngesellschaften am besten, die vielerorts den Nahverkehr fahren. Da sind überzeugte Eisenbahner am Werk, die nicht von der Illusion großer Renditen träumen, sondern deren Interesse eine funktionierende Eisenbahn ist. Hier, südlich von Frankfurt, holen die heute alles aus der vorhandenen Infrastruktur raus, was geht. Kapazitätssteigerungen zu den Hauptzeiten scheitern allein an der überlasteten Infrastruktur. Da das Geld in den Hauptzeiten verdient wird und dann in defizitäre Fahrten in den Nebenzeiten gepumpt wird, hängt die Versorgung der Nebenzeiten direkt vom Erfolg der Hauptzeiten ab. Ohne Kapazitätssteigerungen können in den Hauptzeiten nicht mehr Fahrkarten verkauft werden als heute, aber ohne mehr verkaufte Fahrkarten kann man nicht mehr Geld in die Nebenzeiten stecken.

Und da kommen wir wieder zur unwilligen Politik. Die Kommunal- und Landkreispolitik ist am Ausbau der Infrastruktur interessiert, ihr sitzt die umstiegswillige und von Abgasen und Lärm geplagte Bevölkerung direkt im Nacken. Sie hat aber kein Geld und bekommt von Land und Bund auch keins, weil sich da oben niemand ernsthaft dafür interessiert.

Wenn es um Klimaschutz geht, wird lieber in eine Abwrackprämie für Ölheizungen investiert, als in Eisenbahninfrastruktur. Dabei ist das mehr Wirtschaftsförderung als Klimaschutz, denn viele Berufspendler verfahren in Ermangelung von Alternativen mehr Diesel und Benzin, als sie Öl verheizen und steigende Grundstückspreise und Mieten in den Wirtschaftszentren, die sich Normalerverdiener nicht mehr leisten können, verursachen immer längere Arbeitswege.

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Meandor  06.10.2019, 21:10
@eieiei2

Tsja, dann etwas, was ein einem Landesvorstand der Grünen mal vorschlagen hab. Abschaffung des Bundesbahn; Wiederbelebung der Landesbahnen.

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eieiei2  06.10.2019, 22:27
@Meandor

Das Hauptproblem ist wirklich, dass es bei der Bahn AG und im Verkehrsministerium zu viel ahnungs- und interessenloses Führungspersonal gibt und stellenweise sogar Personal, das eigentlich andere Interessen verfolgt. Entweder Quereinsteiger aus völlig anderen Branchen, oder lebenslange Berufspolitiker, die die Welt außerhalb von Parteien und Parlamenten nie kennengelernt haben, sich aber jeden Posten zutrauen und die Eisenbahn an Straßenlobbyisten verkaufen. Und zwar sowohl im DB Konzern, als auch den Verkehrsministerien von Bund und Ländern.

Das zweitgrößte Problem ist, dass die Infrastruktur in der Hand einer Tochtergesellschaft des gewinnorientierten DB Konzerns liegt. Die Infrastruktur gehört da rausgelöst, sie gehört in die Hand einer Behörde. Die Autobahnen gehören ja auch nicht Tochterunternehmen von irgendwelchen Speditionen, die auf den Autobahnen ihr Geld verdienen und mit Mitbewerbern konkurrieren. Eine zentrale Eisenbahninfrastrukturbehörde mit umfangreichen Mitbestimmungsrechten der Regionen ist wahrscheinlich in der Praxis sinnvoller als eine Aufteilung in mehrere Landes- und Bundesbehörden, die irgendwie versuchen, zusammenzuarbeiten. Das führt ja im Straßenbau schon zu Flickwerk, beim Eisenbahnnetz wären die Auswirkungen noch weitreichender.

Die neu zu schaffende Eisenbahninfrastrukturbehörde muss von fachkundigen, überzeugten Eisenbahnern geführt werden, sonst muss man sie garnicht erst gründen. Ein ehemaliger Luftfahrmanager wie Mehdorn, der nichts kennt außer schnellen Punkt zu Punkt Verbindungen, ist dafür ungeeignet, solche Fehler dürfen sich nicht wiederholen. Die Finanzierung muss gesichert sein, auch jenseits von Gewinndenken, Infrastruktur die umweltschonende Mobilität muss ein Ziel von übergeordneter Bedeutung werden. Dazu muss auch gehören, die Elektrifizierung voranzutreiben.

Bevor irgendetwas anderes geändert wird, müssen aber alle Rückbauarbeiten an Eisenbahninfrastruktur und alle Entwidmungen von Eisenbahngeländen sofort gestoppt werden, um weiteren Verlust von Infrastruktur zu verhindern. Außerdem müsste eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden, um Entwidmungen der Vergangenheit bei Bedarf rückgängig zu machen und verkaufte Grundstücke, gegen Entschädigung wieder zu Bahngelände zu machen. Weiterhin muss es eine Rechtsgrundlage für Grundstücksenteignungen geben, um eingleisige Strecken zweigleisig ausbauen zu können. Wer an dieser Stelle empört aufschreit, dem sei in Erinnerung gerufen, dass es genau sowas für den Straßenbau längst gibt und, dass es regelmäßig genutzt wird, um Umgehungsstraßen zu bauen oder Autobahnen weitere Spuren zu geben.

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Meandor  07.10.2019, 07:18
@eieiei2

Gibt es heute noch sowas wie fachkundige Eisenbahner?

Ich hab es jetzt schon etwas höher geschrieben, dass das Eisenbahnnetz in Staatshand gehört. Mein Vorschlag war die Bundesnetzagentur.

Noch ist lt. Grundgesetz das Eisenbahnwesen Bundessache (glaub ich, hab nicht nachgeschaut). Evtl. muss dass eben komplett in Länderhand.

Ich gebe Dir Recht, dass beinhaltet das Risiko, dass eben die Qualität der Eisenbahnen von Bundesland zu Bundesland sich ändert; daher Streckennetz und Streckenunterhaltung, sowie Streckenausbau zu Bundesnetzagentur. Den Betrieb der Strecken auf landeseigenen Agenturen, sofern gewünscht. Die DB darf ja gern den überregionalen Verkehr weiter machen.

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eieiei2  07.10.2019, 18:39
@Meandor

An der Basis und bis hinauf ins mittlere Management gibt es noch viele Eisenbahner, die eine fundierte Ausbildung und viele Jahre Berufserfahrung haben und sehr genau wissen, was man für eine funktionierende Eisenbahn braucht und welche Fehler man unter keinen Umständen machen darf. Solche qualifizierten und erfahrenen Leute müssen an Entscheidungsprozessen beteiligt werden, ihr Wort muss Gewicht haben. Zur Zeit wird zu viel am Schreibtisch allein anhand von Kostenpunkten und virtuellen Zahlen entschieden. Wenn die daraus entstehenden Ideen in der Praxis nicht funktionieren, wird nicht die Idee hinterfragt, sondern es wird das Betriebspersonal oder die Kundschaft verantwortlich gemacht. Dabei muss doch eigentlich jedem klar sein, dass man die Praxis nicht beliebig der Theorie anpassen kann. In der Praxis hat man es oft mit unveränderlichen Dingen zu tun. Menschen werden krank, Unfälle passieren, unvorhersehbare technische Defekte sind auch nicht ganz zu vermeiden und die Kundschaft kann man auch nicht um 180° umerziehen, um theoretisch idealisierte Betriebsabläufe in der Praxis durchzusetzen. Funktionieren können nur Konzepte, die unveränderliche Faktoren einbeziehen.

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Ja

Gemischt. Smartphones sind nicht verkehrt und erleichtern viel. Was ich ändern würde ist das Konsumverhalten an sich. Die Leute kaufen viel zu schnell neu ein, weil der Markt einen ständig suggeriert, dass man immer das neuste haben muss. Warum jedes Jahr ein neues Handy, wenn das alte noch funktioniert?

Nein

Das ist nicht zielführend. Es sollte nicht darum gehen, unseren Lebensstandard aufzugeben, viel mehr sollten wir ihn klimaverträglich machen. Es gibt in DE das SHIFT-Phone, dass sehr stark auf Nachhaltigkeit setzt, international gibt es das Fairphone, dass auf jeden Fall besser ist als all die Markennamen. Wir sind wahrlich auf dem falschen Dampfer, wenn es nur darum geht auf alles zu verzichten. Viel mehr sollte es darum gehen, eine realistische Alternative zu finden. Das Smartphone wurde ein Gegenstand, der schlichtweg nicht mehr einfach so verschwinden kann. Selbst wenn man privat darauf verzichten könnte, was im heutigen Zeitalter schon nahezu unmöglich ist, so ist es dann doch spätestens beruflich für Menschen verschiedenster Jobs zentral wichtig. Aber solche Angebote wie SHIFT oder Fairphone muss man natürlich auch nutzen, wenn es die gibt aber trotzdem jeder Samsung Apple und Co. das Geld in den Rachen schiebt bringt das nicht viel, und das soll keineswegs ein Vorwurf sein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums

Huflattich  11.10.2019, 16:17

Wascht uns den Pelz aber macht uns nicht nass !!!

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guitarbassman  11.10.2019, 19:05
@Huflattich

Inwiefern passt das denn hier? Das Smartphone ist beim Thema Klimawandel bei weitem nicht so schlimm, wie von manchen behauptet wird. Da gibt es ganz andere Baustellen... Und wenn man dann eben noch darauf achtet, dass die Herstellung und die Bauteile möglichst klimaneutral sind dann kann man Smartphones komplett aus der Gleichung rausnehmen. Deinen Kommentar finde ich hier absolut nicht anwendbar... Abgesehen davon, ich bin absolut der Meinung, dass wir Verbraucher anfangen müssen, Verantwortung zu übernehmen, aber die Politik scheint gerade tatsächlich eine Lösung darin zu sehen, alles auf den Verbraucher abzuwälzen. Der Verbraucher soll keine Smartphones kaufen, soll weniger fliegen, soll weniger Autofahren etc. Gleichzeitig darf die Wirtschaft nahezu unbehelligt weiter machen wie bisher. Das ist einfach nicht zielführend. Das ist in etwa als würde man die Symptome einer Krankheit bekämpfen, ohne die Krankheit selbst zu bekämpfen, die lässt man einfach weitermachen. Die Politik muss weltweit bei den Unternehmen anfangen, der Konsum und die Konsumenten werden zwangsläufig angepasst. Sanktionen für unfaire Arbeitsbedingungen, Sanktionen für Müll der nicht fachgerecht entsorgt wird, Sanktionen für die Nutzung von klimaschädlichen Materialien sofern diese aus kostengründen genutzt werden und man auf diese verzichten kann. Klar wird dann einiges teurer, aber das spielt uns doch wieder in die Karten, denn dann konsumieren wir auch weniger. Das selbe Ergebnis für den Verbraucher wie wenn man direkt den Konsum verbietet, nur eben viel sinnvoller, da es wirklich einen Einfluss hat.

Inwiefern ist es denn eine Lösung, wenn ich heute noch mein Diesel Fahrzeug fahre, das ich nächste Woche für 8.000€ verkaufen möchte, das aufgrund einer neuen politischen Entscheidung morgen nur noch 4.000€ Wert hat. Wer erstattet mir die 4.000€? Der Staat? Nein. Der Hersteller? Nein. Der Verbraucher bleibt darauf sitzen, das führt nur dazu, dass die Politikverdrossenheit, die sowieso schon unglaublich stark ist, noch mehr zunimmt. Rechtspopulisten wie die AfD erlangen mehr Stimmen und kommen in Regierungspositionen, das ist das Resultat des Ganzen, das ist völlig sinnlose und verfehlte Politik. Verantwortung übernehmen? Gerne! Dann aber so, dass nicht die Reichen und Wohlhabenden einfach so weiter machen können wie bisher, während der Normalbürger in finanziell schwierige Situationen gerät.

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Huflattich  11.10.2019, 20:11
@guitarbassman

Sorry wir werden nie auf einen Nenner kommen .

Welche Firma bleibt am Markt wenn sie solche Bedingungen wie Du sie forderst vorfindet? Es ist meiner Meinung nach genug geregelt, gefordert und verboten .

Das fördert zusätzlich die Wut der Bürger die dann als Alternative tatsächlich AfD wählen . Da hat Gauland recht, wenn er sagt, dass die jetzige Regierung voran die CDU an der Stärke der AfD Schuld ist .

Der Verbraucher in Deutschland ist ein Schnäppchenjäger und wenn er das in den Geschäften nicht mehr geboten bekommt, dann geht er halt ins Internet - tut er ja eh mehr und mehr

Mein Kommentar war auf folgenden Satz gemünzt, "tut endlich was" wenn jedoch etwas beschlossen wird, ist man damit auch nicht zufrieden. Zuwenig hilft nicht, usw.

Darauf zu hoffen das der Verbraucher sich umweltfreundlich verhält ist sinnlos.. Hier sind z.B. 76% der Leser der Meinung das Handy nicht wegtun zu wollen .

Wie auch - wenn man süchtig danach ist. Die lassen sich ja eher beim Strasse überqueren überfahren als das sie die Augen vom Handy nehmen ....

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Nazgul89  26.03.2021, 20:53

Der Lebensstandard ist nicht durch Materielles sondern immaterielles definiert. Und ja wir werden abspecken müssen und Gewohnheiten ändern müssen, aber die Lebensqualität und Glück wird sich dadurch nicht verschlechtern.

Allerdings gibts beim Handy technische Alteratien und vor allem effizienteres zum ändern Zb kleine Kühlschränke, Gefrierfächer, nur saisionaes regionaes essen, max auf 20 Grad heizen...

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ZaoDaDong  18.11.2021, 15:52
@Nazgul89

Es sind nicht nur die Handys selbst, sondern die massive Anzahl an Servern die die Dienste für die Geräte bereitstellen, nur um sich Emojis zuzuschicken oder das eigene Mittagessen zu veröffentlichen.

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Nein

Smartphones selber brauchen wenig Strom (um genauer zu sein, maximal etwa 25 Watt pro Ladung).

Zwar brauchen beispielsweise Server natürlich auch Strom, dort lassen sich CO2-Emissionen aber sowieso nicht vermeiden.

Ja, da sind auch noch wertvolle Ressourcen drin, dann kauft man sich aber halt nicht so oft ein neues Gerät oder (sofern es beispielsweise für einen selber nicht mit geeignet ist) verschenkt sein altes.

Nein

Ich mache nichts Greta zuliebe, aber dem Klima zuliebe mach ich durchaus das eine oder andere.
Niemand - auch nicht Greta Thunberg - verlangt den Verzicht auf ein Smartphone.

Es geht um Veränderung - und im Zusammenhang mit Smartphones wäre eine Veränderung, nicht so oft ein neues zu kaufen.


DKM348  26.03.2021, 14:30
Ich mache nichts Greta zuliebe, aber dem Klima zuliebe mach ich durchaus das eine oder andere.

Genau das war auch mein erster Gedanke bei der Frage. Man glaubt es kaum, aber der Klimawandel (und nicht nur der, sondern auch viele andere Umweltprobleme) waren schon lange vor Greta Thunberg genauso bekannt wie sie es heute auch sind. Aber das wird ja gerne mal kleingeredet.

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