Woran erkennt man falsche Prämissen, denn eine Konklusion bilden kann ja jeder?
4 Antworten
Prämissen kann man für gewöhnlich überprüfen. Dein gegenüber müsste dir aufzeigen das xyz. wirklich so ist wie es behauptet wird.
Nehmen wir was offensichtlich unsinniges:
P1: Alle Ausländer sind messerstecher.
P2: Messterstecher gehören nicht in unsere Gesellschaft.
K: Also Müssen wir alle ausländer aus unserer Gesellschaft entfernen.
Ich denke auf P2 können wir uns problemlos einigen.
P1 ist hier aber ein Problem. Die stimmt unter umständen nicht. bzw. brauchen wir blos einen Ausländer finden der kein Messerstecher ist. (Und das wird nicht schwer.)
Um die Prämisse und somit den rest über bord zu werfen.
Was P2 angeht:
Die ist nicht wirklich überprüfbar. Weil es sich ja hier um einen wert handelt. Die anahme der Prämisse findet dadurch statt das wir diesen wert entsprechend teilen. Man kann P2 ggf. mit einer weiteren argumentation stützten. Die dann ggf. auf gemeinsame werte oder irgendwelchen fakten fusst.
Kurzum:
Erst wenn man von den prämissen überzeugt ist. Muss man auch die Konklusion anehmen sofern das Argument ansonsten Fehlerfrei ist.
Je nach situation kann man aber durchaus argumente auf Vorbehalt anehmen und dabei sich merken das die Prämissen schwach belegt sind. Und dann wirft man das ganze selbst in den Dikussionsjungel und stellt es auf den prüfstand. Wenn jemand anderes nen gutes argument hat gegen eine der Prämissen. Oder sie widerlegen kann. Oder sonstwie nen fehler findet. Verwirfst du das ganze wieder. Idealerweise kommuniziert man ansichten die auf Vorbehalt basieren auch entsprechend so. Und nicht so als währe das ein konkretes faktum.
Hier mal noch konkrete möglichkeiten prämissen zu prüfe:
Mann kann nach konkreten quellen fragen. Und dann ggf. diese quellen prüfen und schauen ob sie zu dieser prämisse führen oder eben nicht.
Mann kann versuchen gegenbeispiele zu finden. bzw. die Prämisse ad absurdum zu führen. Hier eigenen sich ggf. Extremfälle gut. Nicht alle Prämissen eigenen sich für letzteres.
Man kann sich Prämissen erklären lassen. Ggf. kann man sich mit tieferen verständniss die Prämisse aus seinem eigenen wissen herleiten.
Genauso kann man auch wie schon beim beispiel P2 erwähnt: Sich Prämissen argumentieren lassen. Was quasi den teil den es zu belegen gilt verschiebt auf eben die prämissen dieses argumentes. Aber es kann entsprechend so auch der fall sein das man eben auf Prämissen kommt von denen man selbst überzeugt ist das diese stimmen. Entsprechend hat man am ende ein schlüssiges kontrukt.
Edit: Eine sache fällt mir noch ein:
Was macn auch machen kann ist das argument weiter zu denken. Also die Konklusion im kontext der diskussion als Hypothese anehmen. Und damit weiter arbeiten um zu sehen wohin einem das ganze führt und wo wiedersprüche mit anderen überzeugungen auftauchen etc.
Dies kann auch ein hinweis darauf sein das mit dem ursprünglichen argument nicht stimmt.
Als einfaches beispiel. Wenn wir Anehmen das die erde flach ist. Dann beisst sich das mit den erkenntnissen von Newton und einstein. bzw. eben das was wir über gravitation wissen.
Damit verschiebt sich dann die Diskussion hin zu einer Diskussion über die gravitation. Und das ist das ein gebiet wo es dann durchaus vernünftige wissenschaftliche arbeit bräuchte um Newton und Einstein zu widerlegen deren Theorien massiv belegt sind.
Damit findet man nicht unbedingt heraus ob die Prämissen falsch sind. Aber man kann sehen das da irgendwo ein fehler sein muss oder noch etwas fehlt etc.
Wenn sie Unwahr sind also auf Sachen bauen die nicht sind.
z. B. Das eigene Land ist wie der Vater. Und den Vater soll man ehren. Hier meint man Argument für die Ehrung des Landes zu haben, baut sein Argument aber nicht auf die Sache selbst, das Land, sondern auf ein Kunstbegriff desselben, der diese nur darstellt aber nicht ist.
Eine Prämisse gilt als hieb - und stichfest, wenn diese von einem Prinzip abgeleitet werden kann oder es handelt sich um eine offensichtliche Binsenweisheit.
Wenn du Gegenbeispiele / Gegenbeweise finden kannst die schlüssig sind.