Wo wohnt Gott?

15 Antworten

Eine einfach aufgrund sicheren Wissens angebbare Wohnung Gottes gibt es nicht. Die Antwort hängt von der Gottesvorstellung ab. Im Pantheismus ist Gott keine Person, sondern etwas Göttliches, das die ganze Welt erfüllt. Atheisten sehen in Gott eine bloß in der menschlichen Vorstellung anwesende Projektion. Bildlich wird Gott im Himmel angesiedelt, kann aber auch woanders einkehren. Im Theismus ist Gott zugleich der ganzen Welt immanent (in ihr wirkend) und transzendent (jenseitig, also in einem Reich des absoluten Geistes beheimatet).


CrazyDaisy  30.07.2007, 23:59

Sehr ordentliche Antwort!

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Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? (1. Kor 6,19).

Gottes Geist, finden wir in uns selbst. Um ihm zu begegnen, braucht man keine Kathedralen. Es kann reichen, ihn bei sich selbst zu suchen, deshalb konnte Jesus auch sagen: *Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein.....( .... ) und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht....( ... ) * (Matthäus 6,6).

Man kann zu sich finden und zu Gott. Dann ist er vermutlich da.

Die Reformation braucht eine Reform nach 500 Jahren

Schon vor 1517 gab es Kritik am Ablasshandel. Martin Luther hat dies in 95 Thesen schriftlich formuliert. Inzwischen sind 500 Jahre vergangen. Das Gebet "Vaterunser" beginnt unverändert: "Vater unser im Himmel." Aber im Weltraum ist nichts zu finden. Zu Zeiten Luthers war es nicht möglich, den Himmel über uns zu erforschen, nur Regen, Sonne, Wind usw. kamen von oben, eben vom Himmel. Daher war es leicht anzunehmen, dass wir vom Himmel aus gelenkt werden. Die Kirchen wurden hoch gebaut, dem Himmel nah. Inzwischen wird der Himmel diffus erklärt (4. Dimension, hinter der Milchstrasse ist noch viel Platz). Warum wird nach dem Ort, der Quelle, gesucht?

Es sind die persönlich machbaren Erfahrungen, dass wir nicht frei entscheiden, sondern durch einen Helfer behütet und gedrängt werden "Die Ahnung ist die Quelle der Religion." formuliert Jakob Bosshart - Schriftsteller, 1862-1924.

Wo steckt der Helfer? Heute wissen wir, das Gehirn ist deutlich aktiver als gedacht. Ca. 86 Milliarden Neuronen und eben so viele Astrozyten sind aktiv, suchen Lösungen. Es ist ein gewaltiger Mikrokosmos in uns aktiv! Also endlich Umdenken nach 500 Jahren, es ist längst überfällig: Von innen werden wir beeinflusst, nicht vom Himmel. Über die Sprache (zeitliche Korrelation von Sprache und nonverbalen Vorgang) haben wir Zugang zu diesem Mikrokosmos in uns und dieser gibt mit all seinem evolutionären Wissen und der Optimierung Hinweise zurück. ABER: Dieser Gott hilft egoistisch, sichert die eigene Existenz. Vieles wird klar. Der Mikrokosmos in uns kann zur Gier mutieren oder ehrlich helfen. Viele Texte der Bibel und anderer Religionen lassen sich einordnen:

Der Psalm 23 "Und wandere ich.." gilt dann wörtlich: "..denn Du bist bei mir"

Matthäus 25, 31-46: "Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan."

Auch dies passt: Die Religionstexte wurden von Menschen formuliert, generiert vom Mikrokosmos in uns.

Fazit: Den Gott vom Himmel holen! Er war und ist schon immer in uns.

Da wir den Mikrokosmos in uns mittels der Sprache (zeitliche Korrelation schafft Assoziationen) beeinflussen, bemerken wir die Kommunikation mit dem Mikrokosmos unterschiedlich.

Ich finde es schade, dass du so viele niveaulose Antworten bekommen hast. Du möchtest bestimmt eine vernünftige Antwort erhalten. Ich habe durch die Bibel eine Vorstellung davon bekommen, wo Gott wohnt.

Schon 1.Mose 1:1 gibt einen Hinweis darauf, denn da heißt es:

  • „Im Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde.“

In der ganzen heiligen Schrift wird diese Tatsache wieder und wieder betont (was auch deutlich macht, dass wir uns seiner Rolle als Schöpfer aller Dinge bewusst sein sollen).

Interessant ist dabei die Formulierung „die Himmel“!

Himmel ist für uns Menschen das, was wir sehen, wenn wir von unserem Standpunkt auf der Erde aus hoch schauen.

Am Tage sehen wir den Himmel, den unsere Atmosphäre ausmacht u.a. mit Wolken und Vögeln und der Sonne. In der Nacht geht unser Blick mitunter weiter und wir können einen winzigen Teil des Universums sehen, darin ein Heer von Sternen, die wie Bilder erscheinen.

Der Prophet Nehemia (9:6) drückt seine Wertschätzung dafür so aus:

  • „du selbst hast die Himmel gemacht, [ja] die Himmel der Himmel, und all ihr Heer . . . und das Heer der Himmel beugt sich vor dir nieder“

Auf poetische Weise beschreibt die Bibel Gott als

  • „. . . den, der die Himmel ausspannt. . .“ (Jesaja 51:13)

  • „. . .wie einen feinen Flor, der sie ausbreitet wie ein Zelt. . . „ (Jesaja 40:22),

  • „. . .um die Himmel zu pflanzen . . .“ (Jesaja 51:16)

Von den „Sternen der Himmel“ und auch von Sternbildern ist die Rede unter anderem in Jesaja 13:10 - Kesil (vermutlich Orion), Hiob 9:9 - Asch-Sternbild (Ursa Maior=Großer Bär), Kẹsil-Sternbild, Kịma-Sternbild (Plejaden im Sternbild Stier) und auch in Hiob 38:31 und Amos 5:8, wo deutlich zum Ausdruck gebracht wird, dass Gott alle diese erschaffen hat und die Kräfte beherrscht, die sie an ihrem Platz halten (Gravitation z.B.)

Jesaja 40:26 sagt uns, wie das möglich ist:

  • „Er ist es, der ihr Heer selbst der Zahl nach herausführt, der sie alle sogar mit Namen ruft. Wegen der Fülle dynamischer Kraft, da er an Macht auch kraftvoll ist, fehlt nicht eines [davon].“

Eine für Menschen unvorstellbare Energie steht ihm zur Verfügung.

Und auch seine überwältigende intellektuelle Größe ist für Menschen einfach nicht fassbar, sein Verstand (Psalm 136:5) und seine Weisheit (Jeremia 10:12+51:15).

Wieder begegnet uns eine Formulierung, die uns durch die Erforschung des Weltraums immer wieder vor Augen gehalten wird:

die Himmel der Himmel

Jedes Mal, wenn die Menschen in der Lage sind, tiefer ins Universum zu blicken, öffnen sich unendliche Weiten vor ihnen, gerade so, als ob sich ein neuer Himmel auftut. Das gibt nur einen kleinen Eindruck davon, was vielleicht mit den Worten der Bibel gemeint ist.

Gott existierte also schon eine unvorstellbar lange Zeit, bevor das gesamte stoffliche Universum entstand – wohlgemerkt durch seine „Hand“. Könnte er dann in diesen „Himmeln der Himmel“ wohnen?

Das das nicht möglich ist, erfahren wir u.a. in 2.Chronika 2:6, 1.Könige 8:27 und 2.Chronika 6:18:

  • „Gott - die Himmel und die Himmel der Himmel können ihn nicht fassen“ - was uns wiederum eine sehr blasse Vorstellung von seiner Größe vermittelt.

Dennoch wird von den Himmeln als von seinem festen Wohnsitz gesprochen:

  • „ . . . dann mögest du deinerseits [von] den Himmeln, deiner festen Wohnstätte, [her] hören, . . .“ (1. Könige 8:39,43,49 2.Chronika 6:33,39)

  • „Schau vom Himmel her, und sieh von deinem erhabenen Wohnsitz der Heiligkeit und Schönheit.“ (Jesaja 63:15)

  • „Blick doch hernieder von deiner heiligen Wohnung, den Himmeln“ (5. Mose 26:15)

  • „Denn Christus begab sich . . . in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen.“ (Hebräer 9:24)

Dass damit nicht das stoffliche Universum gemeint sein kann, ist klar!

  • „Jehova ist in seinem heiligen Tempel. Jehova — in den Himmeln ist sein Thron.“ (Psalm 11:4)

  • Die Himmel sind mein Thron, und die Erde ist der Schemel meiner Füße.“ (Jesaja 66:1)

  • „Seine Herrlichkeit ist über den Himmeln“ (Psalm 113:4)

Offensichtlich ist hier von verschiedenen Himmeln die Rede – und zwar nur deshalb, weil etwas anderes eher unvorstellbar für uns Menschen ist und wenn wir zu einem Platz außerhalb des Universums schauen wollten, müssten wir immer unseren Blick nach oben richten gen Himmel -

dorthin, wo derjenige wohnt, der das 'Universum=die Himmel' zusammenrollen kann, wie eine Buchrolle (Jesaja 34:4) oder ein Kleidungsstück (Hebräer 1:10-12).

Dieser Bereich ist nicht stofflich, denn „Gott ist ein Geist“ (Johannes 4:24) und wohnt demzufolge in einem geistigen Bereich – für uns nicht sichtbar (wie auch vieles in unserer Welt nicht mit den Augen erfasst werden kann).


Abundumzu  23.05.2012, 10:12

Liebe cornyriegel,

ich teile Deine Auffassung, dass es schade ist, hier so viele niveaulose Antworten zu lesen.

Um so erbaulicher sind Deine sorgfältig zusammengetragenen Aussagen aus dem Wort unseres Gottes, der „. . . seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen läßt.“ (Jesus, Bergpredigt, Matthäus 5:45)

Ob die Spötter wohl eines Tages dahinter kommen werden?

Dir jedenfall Danke und und ein vielfaches DH!!

lg



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asteppert  23.05.2012, 12:47

Hallo cornyriegel,

das ist eine wunderbare Antwort. DH!

Gruß Alfred

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JensPeter  24.05.2012, 00:38

Mögen die Leser es sich zu Herzen nehmen! DH

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In dir und deinem ♥. Bei Christen hörte ich mal die Kirche währe seine Heimstädte (oder so ähnlich). Wenn das stimmt, dann hat man "ihm" einen tollen Käfig gebaut um seine eigenes Ego zu bannen, denn wenn er ein Heim bräuchte, was sucht er dann in deinem ♥?