Winterkatastrophe: Wieso ist Deutschland nicht auf den Winter vorbereitet?

11 Antworten

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Ich hab mir jetzt mal Nachrichten im Netz angeschaut und es scheint teilweise richtig arg zu sein. Das hat mich schon überrascht. Bei uns gibt es max. 1 cm Schnee.

Aber was ist, wenn es tatsächlich einen "Katastrophenwinter" wie 78/79 gibt.

https://www.youtube.com/watch?v=vQgUOPzSiQk

Wollen sich 83 Millionen Menschen darauf verlassen, dass sich "Deutschland" um sie kümmert? Wo bleibt denn die Eigeninitiative?

Was bringt es, wenn man so unselbstständig und abhängig geworden ist, wenn man jede Verantwortung an andere abgibt?

Warum ist DE überfordert?

Weil es ein Unterschied ist, ob man Millionen von "Kleinkindern" zu versorgen hat oder ob man mit mündigen, verantwortungsbwußten, mitdenkenden Bürgern zusammen arbeitet.

das institutionelle Gedächtnis ist zu kurz!

Beispiel aus dem Bereich Hochwasser: im Ahrtal wurde die Bauplanung gemacht auf der Basis der Wasserstände der rund letzten 50 Jahre. Es hatte aber historisch dort im Schnitt alle 100 Jahre ein schweres Hochwasser gegeben ähnlich wie das von 2021, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_der_Ahr_am_13._Juni_1910 und https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_der_Ahr_am_21._Juli_1804

Aber die Behörden wissen so was nicht.


moreblack  28.11.2023, 11:34

Entscheidungen werden ja nicht von einer einzigen Behörde gemacht, sondern von mehreren. Die Fachbehörden, also z.B. das Umweltamt, wusste sicher über die ganze Situation Bescheid. Da Hochwasserschutzmaßnahmen jedoch in der Regel "freiwillige" Maßnahmen sind und diese häufig sehr viel Geld kosten, entscheiden z.B. die Gemeindeverwaltungen häufig, lieber "Geld zu sparen", anstatt eine vollumfängliche Lösung anzustreben. Insbesondere, wenn die Bevölkerung es schon wieder vergessen hat, was in der Vergangenheit mal war.

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rr1957  28.11.2023, 11:40
@moreblack

Vielleicht sollte man eine neue Fachbehörde erfinden, mit der Aufgabe die Bevölkerung zu erinnern, was in der Vergangenheit mal war ... :-)

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moreblack  28.11.2023, 11:46
@rr1957

Dieser würde ja dann eh nicht geglaubt. Das wird doch heutzutage dann als "Klimahysterie" abgestempelt.

Ich weiß z.B. von einem Dorf, der durch Starkregen betroffen war. Nicht so katastrophal wie im Ahrtal, aber es waren einige Straßenzüge unter Wasser und auch einige Schäden entstanden. Nach dem Hochwasser hieß es dann, man müsse "endlich" den Ort vor den Wassermassen schützen. Gesagt getan stieg man in die Planung ein. Aber das ganze Vorhaben geht nur extrem schleppend voran: Hohe Kosten, Landwirte wollen für Schutzmaßnahmen erforderliche Grundstücke nicht hergeben, Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen und und und.... Wenn dann noch 1-2 Dürresommer hintereinander sind, hat man bald wieder das Hochwasser vergessen. Und wenn dann die nächste Flut kommt, ist das Geheule wieder groß: "hätte man doch..."

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Ursusmaritimus  28.11.2023, 09:08

Das wäre ein Bauverbot für ganze Stadtviertel gewesen, wer das durchsetzen will mit Behuf auf Hunderjährige Hochwasser ist weg vom Fenster.......

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rr1957  28.11.2023, 10:56
@Ursusmaritimus

ja, das beschreibt das Problem hier sehr gut - Beförderungschancen werden in den Behöden einfach wichtiger genommen als Sachargumente, egal wie sehr die Bevölkerung dann darunter leiden muss ...

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Ist doch jedes Jahr das Selbe in nördlicheren Bundesländern.

Teilweise ist man nicht auf Schnee vorbereitet, weil der selten geworden ist. Teilweise gibt es extremer Ereignisse, wie in Teilen jetzt, wo massenhaft Bäume anknicken.

Kam, kommt und wird immer wieder vorkommen.

Jedes Jahr kommt der Winter so "total überraschend", als ob es sowas noch nie gegeben hätte. Das Gedächtnis der Menschen scheint zu kurz zu sein.

Weil immer noch Leute ohne Winterreifen unterwegs sind und sich dann wundern, dass die den Berg nicht hochkommen oder im Graben landen.