Wieso wird Rache von vielen so verachtet?
Ich halte es besonders für das Opfer für sehr ainnvoll, da man sich so ein Gefühl der ausgleichenden Gerechtigkeit verschaffen kann.
Zudem finde ich es erstrebenswert, selbst für seine Gerechtigkeit einzustehem, und dies nicht irgendeiner höheren Instanz zu überlassen.
Wie steht ihr dazu?
25 Stimmen
15 Antworten
Zum einen ist Rache nicht dasselbe wie "für Gerechtigkeit einzustehen", da scheinst du was falsch verstanden zu haben. Zum anderen sorgt Rache ja gerade NICHT für ein Ende des Konfliktes, sondern dafür, dass der Konflikt immer so weitergeht.
Und das Duell, was du angesprochen hast, passt auch nicht recht zum Begriff Rache.
Eine Rachehandlung ist nicht daran gebunden, dass etwas nach einer geltenden Ordnung passieren muss. Siehe etwa hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Joukahainen
Rache kann auch als Hinterhalt erfolgen.
"Im gegenwärtigen deutschsprachigen Raum wird Rache als ein emotional gesteuerter Akt angesehen, der der Rechtsordnung widerspricht, wenn er das Gewaltmonopol des Staates verneint."
Die Rache steht der Gerechtigkeit entgegen, da sie weder einer geltenden Ordnung folgen muss noch für ein Ende des Konflikts sorgen kann. Auch psychologisch sorgt die Rache eher dafür, dass der Groll auf beiden Seiten bestehen bleibt und nicht gelöst wird.
Südöstliche Länder wie Kurdistan oder der Balkan waren viele Jahrhunderte zerrissen von der Blutrache. Sie war ein Grund, warum die Länder bettelarm blieben und kaum einer von den kleinen Leuten in Frieden leben konnte.
Eigenrache ist das Ende der Zivilisation. Sie hat einen ganz hohen Preis, weil die weite Verwandtschaft mit hineingezogen wird und so lange Tote anfallen, bis Großfamilien ausgelöscht sind (Eskalation).
Ja klar, Selbstjustiz für alle. Auge um Auge usw. Am besten Waffen an jeden verteilen, dann kann ich endlich jeden erschießen dir mir (gefühlt) unrecht getan hat oder tut. Oder ich jage mutmaßlich einen Kinderschänder und lass ihn von einem starken, großen Baum hängen. Wenn sich dann später herausstellt das er unschuldig war... sei es drum. Jeder hat sicher irgendwo Dreck am stecken, trifft immer den richtigen.
Gefühlt Unrecht ist auch nicht gleich Unrecht.
Also ob das die Honks dadraußen unterscheiden würden. Nein, Selbstjustiz ist aus guten Grund verboten.
Rache bringt einfach nichts ausser das kurzfristige Gefühl von Gerechtigkeit und Befriedigung. Du schreibst selbst von einem Gefühl. Der Zustand von Gerechtigkeit ist aber nicht wieder hergestellt.
Und doch, es ist sinnvoller, diesen Vorgang einer höheren Instanz zu überlassen. Denn diese ist objektiv. Als Geschädigter kann man nicht beurteilen, wo die Grenze ist.
Und was machst du, wenn die andere Person das nicht nachvollziehen kann und sich somit wiederum rächt? Dann geht es dauerhaft hin und her. Eine aussenstehende, übergeordnete Instanz kann diesen Teufelskreis durchbrechen.
Wieso kutzfristig? Es kann doch auch einen langfristigen Effekt haben, wenn der Konflikt sonst vor sich herschwehlt.
. Du schreibst selbst von einem Gefühl. Der Zustand von Gerechtigkeit ist aber nicht wieder hergestellt.
Das hämgt vom Gerechtigkeitsverständnis ab. Bei Kant war das tatsächlich so.
Wenn der Staat objektiv urteilen würde, gäbe es nicht für gleiche Verbrechen unterschiedliche Urtwile in unterschiedlichen Ländern.
Und was machst du, wenn die andere Person das nicht nachvollziehen kann und sich somit wiederum rächt?
Dann muss man eine gemeinsame Lösung finden. In dem Fall hätten ja beide ein Interesse saran.
Du stellst dir das zu einfach vor. Wieso sollte die Gegenpartei Interesse an einer Lösung haben? Die wähnt sich im Recht, genauso wie du.
Das zeigt die Geschichte. Sowas lief meist recht zivilisiert ab. Für sowas wurden ja beispielsweise Duelle veranstaltet.
Ach und du würdest sowas wieder einführen? Ich halte es für einen kulturellen Fortschritt, dass die Satisfaktion verboten wurde.
Obwohl ich durchaus verständnis für Rachegelüstw habe. Auge um Auge Zahn um Zahn würde langfristig dazu führen dass alle blind und zahnlos werden. Ich denke das Rache in erster Linie dadurch verpönt ist da wir in einer Gesellschaft leben in der die Bestrafung durch eine Autorität wie dem Staat durchgeführt wird un das ganze auch in einem kontrollierten ramen zu halten.
Wer hat hier was von Waffen verteilen gesagt?
Komplett am Thema vorbei.
Gefühlt Unrecht ist auch nicht gleich Unrecht.