Wieso sind woke Leute für den Islam?

8 Antworten

Ich bin Muslim und woke:

Der Islam ist keine einheitliche Religion, in der alle exakt dasselbe denken. Es gibt verschiedene Gruppen, und im Grunde glaubt jeder Muslim ein Stück weit an etwas Anderes. Das kommt daher, dass jeder Mensch grundsätzlich die Welt ein bisschen anders wahrnimmt. Wir leben zwar in einer Realität – wobei das auch umstritten ist –, aber jeder Mensch hat seine eigene Wirklichkeit, seine eigene Perspektive.

Nun, es gibt viele Muslime, die Respekt für alle Menschen fördern, auch für Frauen und Homosexuelle. Es gibt queere Muslime, die sich sehr wohl fühlen als Muslime, und Muslime, die für den Feminismus kämpfen.

Es kann sein, dass du durch deine Familie eine Prägung über den Islam hast. Aber deine Familie oder dein Umfeld oder das, was du bisher an Seiten über den Islam erfahren hast, ist nicht repräsentativ für alle Muslime.

Woke sein hat keine offizielle Definition, aber wörtlich übersetzt heißt es so etwas wie wach sein. Ich würde es eher als ein Sensibel-sein für Ungerechtigkeiten oder Menschenrechte beschreiben, die jedem zustehen.

Du kannst Muslime unterstützen, indem du sagst, dass sie nicht unterdrückt werden dürfen, wenn es um das Ausleben ihrer Religion geht, z. B. die Gebete, das Fasten, in die Moschee gehen, die Regeln, die sie gerne freiwillig und für sich einhalten. Das darfst du ihnen definitiv nicht verbieten, solange sie anderen keinen Schaden zufügen. Das betrifft übrigens jede Religion.

Auf der anderen Seite gibt es, wie in jeder Ideologie, auch unter Muslimen vereinzelt extremistische oder sektenähnliche Gemeinden, die nicht die ganze Religion repräsentieren und teilweise zu weit gehen, indem sie gewalttätig werden oder anderen Menschen Unrecht zufügen. Das darfst du auch als eine woke Person kritisieren. Woke sein heißt nicht, nicht auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen, die aus einer unterdrückten Gruppe selbst kommen. Dass es in einer unterdrückten Gruppe Ungerechtigkeiten gibt, rechtfertigt jedoch nicht, dass man sie unterdrückt.

Woke Leute setzen sich allgemein für in ihren Augen unterdrückte Gruppen ein. Muslime gehören für sie dazu, wegen Rassismus usw. der gegen diese Gruppe gerichtet ist.


Ignatius1  19.07.2024, 16:06
der gegen diese Gruppe gerichtet ist.

Das pikannte daran ist, dass der Islam selbst zutiefst rassistisch ist .

Abwehrer  19.07.2024, 16:11
@Ignatius1

Mag sein dass das so rüberkommt, aber der Rassismus den der Islam aus deiner Sicht aus auf andere hat, ist wahrscheinlich gegen Leute gerichtet die nicht von Woken Gruppen als unterdrückt angesehen werden (zB Deutsche). Aus dem gleichen Grund ist nicht selten Hass gegen Männer unter Woke-Gruppierungen verbreitet

Ignatius1  19.07.2024, 16:18
@Abwehrer
wahrscheinlich gegen Leute gerichtet die nicht von Woken Gruppen als unterdrückt angesehen werden (zB Deutsche).

UNd solcher Hass ist danndeiner Ansicht nach auch ganz Ok ..oder wie ❓🙄

➡️Der Islam nennt jeden nicht Mohammedaner:

Juden

Christen

Polythristen

Atheisten

Jeden Woken

55Gewiß, die schlimmsten Tiere bei Allah sind die, die ungläubig sind und (auch) weiterhin nicht glauben,
https://islam.de/13827.php?sura=8

UNd was sagen die Klassischen Koranlehrer dazu ?

auch spannend:

https://surahquran.com/tafsir-english-aya-56-sora-8.html

Abwehrer  19.07.2024, 16:22
@Ignatius1
UNd solcher Hass ist danndeiner Ansicht nach auch ganz Ok ..oder wie ❓🙄

Nein. Ich finde Hass allgemein nicht gut. Ich wollte beantworten, warum Woke Gruppen den Islam unterstützen selbst wenn es islamisch motivierten Rassismus geben kann. Das hat nichts damit zu tun ob ich es ok finde oder nicht.

die meisten woken Leute sind gegen den Islamhass. Das wird oft als für den Islam gedeutet.

Aber ja, viele Woke-Leute sind tatsächlich auch ein Wenig verblendet, weil sie garnicht ahnen, was da teils abgeht. Ich übrigens auch nicht. Ich kenne zum Glück auch viele gemäßigte Muslime, aber leider auch solche die es eben nicht sind, und ein Frauenbild an den Tag legen wo mir übel wird.


rr1957  19.07.2024, 20:05

was mir dabei aber auch auffällt: es scheint mir, dass Muslim sehr häufig jede sehr logisch-rational begründete Islam-Kritik als "Islamhass" bezeichnen, offenbar weil sie prinzipiell nie zugeben wollen, dass man aus vernünftigen Gründen gegen Islam sein könnte.

Wir hier denken bei "XY-Hass" ansonsten immer an ein irrationales Gefühl. Bei "Islamhass" aber denke ich mittlerweile standardmässig dass hier eine rationale Position als "gefühlsbasiert" falsch dargestellt wird.

Und es ist heute "woke" und gut, irrationale Gefühle stets zu hinterfragen, aber bei falsch gelabeltem "Islamhass" ist das meistens einfach fehlgeleitet.

Wenn der doch gegen Freiheit und sowas ist ?

Das ist nicht der Islam, der gegen Freiheit ist, sondern der, tut mir leid für den Ausdruck, beschissener Mindset deiner Eltern.

Und keine Sorge ich spreche hier aus 100%iger Erfahrung, meine Mutter erlaubt mir auch NICHTS, im Namen des 'Islams', und wenn man ihr das Gegenteil beweist, erlaubt sie es trotzdem nicht.

Es geht darum, gegen Diskriminierung einzustehen. Es ist gut, wenn man für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transpersonen, Frauen usw. ist. Aber wieso sollte man auf der einen Seite eine positive menschenfreundliche Haltung haben; wenn man auf der anderen Seite eine ganze Gruppe von Menschen - die Muslime - hasst ?

Es geht um Freiheit für alle. Auch für die, die an ihre Religion glauben möchten.


Ignatius1  19.07.2024, 16:11

Findest du es nicht Grotesk ,dass du für eine Religion(Eher soziopolitisches Konstrukt ) Religionsfreiheit einfordert, die selbst in faschistoider art und weise keine anderen Religionen zu tolerieren gedenkt und sogar Atheisten als Geisteskranke betititelt ?

Und daher sogar eigene Menschenrechtserklärungen herausgegeben werden in der die Menschrnrechte der Scharia unterstellt werden?

https://www.dadalos.org/deutsch/Menschenrechte/Grundkurs_MR2/Materialien/dokument_8.htm

https://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/religion/dossier-religioeses-recht/rechtsgrundlagen-religioeses-recht/islamisches-recht

GillyMeju 
Beitragsersteller
 19.07.2024, 16:01

Es geht doch gar nicht um „Hass auf Muslime“ man…