Wieso sind heutzutage SUVs so beliebt?

10 Antworten

Diese Frage stelle ich mir auch, schon seit der Zeit, als die Dinger so langsam aber unaufhaltsam in Mode kamen. Ich denke, dass die meisten SUV-Fahrer den SUV nur aus Prestige-Gründen fahren, weil der Wagen mehr hermacht, als ein üblicher Kombi oder die Limousine. Mit dem fetten SUV vor der Tür zeigen sie den Nachbarn, schaut her, ich hab´s geschafft, ich kann mir so einen unnötig großen Brocken leisten. Sie fahren ihren SUV quasi als Therapie gegen ihr unterentwickeltes Selbstwertgefühl, gegen den Minderwertigkeitskomplex. Tatsächlich gab es wohl eine Gruppe Menschen, die so ein SUV tatsächlich brauchten, Ingenieure auf matschigen Großbaustellen, Jäger die damit durchs dunkle Tann zum Jagdgebiet fuhren, Förster zu ihren "Baustellen" im Revier, Gutshofbesitzer die mit dem schweren SUV die Pferdeanhänger hinter sich her zerrten, und ähnliche. Das sind Berufe, die in der Prae-SUV-Zeit noch richtige Geländewagen fahren mussten, weil es keine SUV gab. Mit dem chicken SUV konnten sie nun mit der Dame des Hauses auch mal zur Oper fahren, mit dem alten Landi war dies eher verpöhnt.

Ich fragte mich das früher ganz besonders im Vergleich mit gleich großen Vans. Denn die Vans haben deutlich mehr Vorteile gegenüber den Suvs.

Ganz viel SUV-Fahrer behaupten, dass sie durch die erhöhte Sitzposition besser ein- und aussteigen können. In Vans sitzt man eben so hoch.

Andere behaupten, dass sie durch das erhöhte Sitzen eine bessere Übersicht haben. Das Gleiche gilt für Vans.

Wieder andere erzählen, sie hätten im Suv deutlich mehr Bewegungsfreiheit und Platz. Das gleiche gilt für Vans, die bieten sogar noch deutl. mehr Platz, bes. im Kofferraum.

Andere empfanden früher den Fahrkomfort als deutl. angenehmer, als den der Limousine. Da die Plattform der meisten füheren Suvs auf der Plattform von Geländewagen aufbauten, kann dieses Empfinden nur Einbildung gewesen sein. Denn Starrachse, Leiterrahmen und oft sogar noch Blattfedern sind keine Garanten des komfortablen Fahrens. Vans dagegen bauten meistens auf Plattformen der Limousinen auf, da war komfortables Gleiten viel eher zu erwarten.

Ich könnte noch einige weitere Unterschiede SUV vs. VAN aufzählen, aber das ist mittlerweile sinnlos, denn inzwischen sind die SUV nur noch Mischgebilde zwischen SUV alter Schule und den Vans, man nennt diese Mischung Crossover.

Für mich persönlich handelt es sich um eine Verkaufsmasche, da die Größe einen höheren Komfort und mehr Sicherheit suggerieren, was aber nicht immer richtig ist.

Gleiches gilt für Kombis. Bestimmte Modelle werden gar nicht mehr als Limousine angeboten, sondern nur noch als Kombi, weil die Nachfrage angeblich nicht mehr da ist. So wirklich vorstellen kann ich mir das aber nicht.

Die Autoindustrie versucht inzwischen, immer mehr die eierlegende Wollmilchsau anzubieten, also ein SUV, das trotzdem kompakt für den Stadtverkehr sein soll, viel Platz und Knautschzone beim Unfall aufweisen soll, dazu aber dennoch sparsam und anwenderfreundlich.

Durch diese Allrounder ist aber die Spezialisierung leider verloren gegangen, was ich kürzlich auch feststellen musste. Wenn man früher ein geländegängiges Fahrzeug brauchte, oder eben einen Kleinwagen für die Stadt oder einen Lastesel mit hoher Zugkraft, konnte man sich auf bestimmte Segmente und Marken einstellen.

Heute versucht jeder, möglichst alles abzudecken, was natürlich nicht funktioniert.

Ich fahre selbst einen (Mini-) SUV obwohl ich diese Fahrzeugkategorie weder besonders schön noch nützlich finde.

Vor ein paar Wochen musste mein geliebter Benziner zum Service. Alles tip top in Ordnung. Aber mit dem Hinweis, dass für ein 21 Jahre altes Fahrzeug kaum noch Neuteile zu bekommen sind.

Also habe ich mir einen Stromer gekauft. Das hatte ich sowieso irgendwann vor. Bei meinem Anforderungsprofil (Reichweite, Effizienz, Raumangebot, Preis) bleibt nicht sehr viel übrig. In diesem Bereich ist die Auswahl recht noch begrenzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man sieht nicht mehr so deutlich, wen man überfährt, weil die Opfer nicht auf der Kühlerhaube landen und an der Frontscheibe aufplatzen, sondern man spürt nur ein kurzes Rumpeln und muss ab und zu die blutigen Haarbüschel aus dem Frontkühlergrill polken.


MaxSensibel  08.07.2024, 11:04

Achso, Dein Grund ein Auto zu kaufen ist, damit Unfälle zu bauen?

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MaxSensibel  08.07.2024, 11:10
@PaterAlfonso

Dann als Tipp für die „nichtironiefähigen“ für ein Smiley ein oder kennzeichne es. Hilft in der Interpretation.

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PaterAlfonso  08.07.2024, 11:45
@MaxSensibel

https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article109618247/Warum-nicht-jeder-Ironie-versteht.html

Linguisten verstehen unter dem Phänomen einen „indirektiven expressiven Sprechakt“. „Die Ironie offenbart, dass linguistische Regeln nicht ausreichen, eine Äußerung zu verstehen“, sagt Spotorno. Man muss die Semantik des Satzes erfassen.
Und das geht nur mit Empathie. Die psychologische Erklärung für diesen komplexen Kommunikationsprozess liefert die Theory of Mind (ToM), auch Mentalisierung genannt. Nach der Definition des Psychoanalytikers Peter Fonagy bezeichnet sie die „Fähigkeit, das eigene Verhalten oder das Verhalten anderer Menschen durch Zuschreibung mentaler Zustände zu interpretieren“. Emotionale Komponenten spielen dabei eine wichtige Rolle. [...]
Das Ergebnis könnte helfen, tiefgreifreifende Entwicklungsstörungen wie Autismus besser zu verstehen. Autisten interpretieren Sätze oft im Wortsinn und verstehen nicht die Bedeutung zwischen den Zeilen.

https://ub01.uni-tuebingen.de/xmlui/handle/10900/109759

Der neu konstruierten Tübingen Test of Irony Comprehension (tuerony) wurde erstmals in einer gesunden Stichprobe zur Untersuchung des verbalen Ironieverständnisses eingesetzt. In den kontextgenerierenden Videopräsentationen der Items wurde die Perspektive auf die Interaktion (direkt, indirekt), der Berufsstereotyp (Arzt, Schauspieler) sowie das Geschlecht der Interaktionspartner (männlich, weiblich) variiert. Es zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang von hoher Schizotypieausprägung mit schlechterem Ironieverständnis. Eine hohe Autismusausprägung zeigte hingegen keinen Zusammenhang mit schlechterem Ironieverständnis.

Interessant, nicht wahr?

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MaxSensibel  08.07.2024, 12:01
@PaterAlfonso

Natürlich ist das interessant, hast Du es Dir auch durchgelesen, es geht bei Deinen "Beispielen" darum Ironie im Kontext eines Gespräches zu erkennen, "verbales" Verständnis. Das setzt voraus, dass man hört und, idealerweise das Gegenüber auch sieht um Ironie als solche zu erkennen. Trifft hier m.E. aber nicht zu, was meinst Du?

Geschriebenem Text fehlen beide Aspekte, darum ist es hilfreich dort Ironie entsprechend zu kennzeichnen, da sich diese aus dem Kontext niemals eineindeutig erschließen lässt.

Aber macht ja nichts, Dich interessiert einfach nicht, wenn man Dir sagt, man versteht es anders und man Dich bittet Ironie zu kennzeichnen.

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PaterAlfonso  08.07.2024, 12:04
@MaxSensibel

Lass es einfach gut sein. Du hast ja nun schon so viel löschen lassen, weil es dir offenbar unangenehm war, wie ich dein fehlendes Ironieverständnis nachgewiesen habe. Der Fragesteller hat es ohne Hilfe verstanden. Es lag also nicht an fehlenden Smileys. Smileys sind was für Kinder. Die haben mit Ironie entwicklungsbedingt mehr Probleme als der durchschnittliche Erwachsene.

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MaxSensibel  08.07.2024, 12:07
@PaterAlfonso

Herrlich diese Selbsteinschätzung. Du hast zwar etwas nachgewiesen, aber nicht das, was Du meinst :) Und schön, dass Du Deine Fanbase hast.

Und weiterhin ist es Dir egal, was andere Dir sagen. Zeigt nicht das Löschen, dass eine "neutrale" Instanz es nicht ganz so verstehe, wie Du erhofft? Aber solche Hinweise muss man auch verstehen wollen.

Vielleicht einmal in Ruhe nachdenken, manchmal ist an Äußerungen Anderer etwas dran, man kann nur hinzulernen. Sei offen dafür.

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PaterAlfonso  08.07.2024, 12:15
@MaxSensibel

Oh, jetzt habe ich eine Fanbase. Damit beleidigt MaxSensibel gleich noch den Fragesteller.

Und weiterhin ist es dir egal, wie sehr du dich mit deinem Lamentieren selbst entwürdigst.

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Salue

Es ist unbestritten, man sitzt etwas weiter oben und hat so die bessere Übersicht. Dazu ist das Einsteigen meistens bequemer weil man sich nicht nach unten beugen muss. Dazu gibt die Grösse das Gefühl von grosser Kraft und mehr Sicherheit bei einem Unfall.

Faktisch sind solche Autos nicht fürs Gelände geeignet. Beim Parkieren sind sind sie schlicht zu gross, der Verbrauch ist zudem erhöht.

Die Abkürzung SUV stammt von Toyota, als diese den ersten SUV, den RAV4, lanciert haben. Dieser war allerdings noch ein kleines leichtes Auto mit Allradantrieb, welches sehr leichtfüssig zu fahrern war. Schade eigentlich, dass solche Panzer daraus geworden sind.

Tellensohn

der erste SUV, der Toyota RAV4:

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