Wieso ist Ostdeutschland so rechts?
Ich war mal in Dresden oder Chemnitz, und wurde dort von manchen schief angeschaut oder als scheiß Ausländer (komme aus China) Bezeichnet. Warum ist das so?
wieso ist Ostdeutsche so rechts?
13 Antworten
Wieso ist Ostdeutschland so rechts?
Für mich persönlich ist das auch unverständlich, und ja, ich lebe in "Ostdeutschland". Aber wenn man bedenkt, was erstens die politische Führung abzieht, und das nicht erst seit der gegenwärtigen Legislaturperiode, sondern seit Mutti Merkel mit der wirtschaftlichen Krise begonnen hat und wenn man umso mehr bedenkt, dass es mit der Volksnähe, um es mal so zu nennen, eigentlich seit der Wende immer schlechter wurde - zunehmend aber seit Angela Merkels Regierungszeit und seit der Ampelregierung noch um einiges schlimmer, wundert mich dahingehend echt gar nichts mehr.
Ich würde nie rechts wählen, aber es ist wie mit jemanden der an Depressionen leidet, sich ritzt, um nach Aufmerksamkeit und Hilfe zu rufen: Es geht nicht allen darum, sich selbst zu schaden, sondern nur, um eben aufzuzeigen, dass sich etwas ändern muss, in dem Sinne was Politik und Volksnähe angeht, dass man eben mehr wieder auf das Wohl der eigenen Wirtschaft und des eigenen Volkes achten muss - nicht nur, aber zumindest soweit, dass die Wirtschaft stark genug ist und bleibt, um anderen helfen zu können. Wenn aber Rentner, die Jahrzehnte als Arbeiter Steuern und Rentenbeiträge gezahlt haben, zum Überleben Pfand sammeln müssen und wenn Konzerne etliche tausende Arbeiter entlassen müssen, dann sind dies mehr als deutliche Zeichen, dass die Politik an einem Ast sägt, und das mit voller Begeisterung, der existenziell wichtig für unsere Wirtschaft und Bevölkerung ist.
Ich war mal in Dresden oder Chemnitz
Ich war neulich in Lutherstadt Wittenberg auf Montage, hatte eine Unterkunft in der Altstadt und war gelinde ausgedrückt verwirrt, als ich Rufe wie von einer Demo hörte, wo von Abschiebung und so weiter zu hören war. Ich dachte nur, dass die Demonstranten hoffentlich nicht noch irgendwelche Autos anzünden, wie man es ja manchmal in den Nachrichten sieht. Ich wohne in Eberswalde und angeblich ist Eberswalde ja auch eine Art Rechtenhochburg, aber davon habe ich persönlich recht wenig bemerkt - was vielleicht daran liegen mag, dass ich weit außerhalb des Ortskerns wohne. Wenn ich aber bedenke, dass der diesjährige Stadtlauf in Eberswalde abgesagt wurde, da ein paar Tage davor ein Haus mit einem Dönerimbiss im Erdgeschoss abgefackelt wurde und wenn ich bedenke, dass seit Jahren Gewalt mit (ich nenne es mal) interkulturellem Hintergrund auch in Eberswalde nachweislich am Wachsen ist, dann wundert mich ehrlich gesagt nicht mehr viel daran, wenn sich das Volk irgendwann weigert, alles so zu ertragen, wie es die selbstzerstörerische politische Führung in Berlin gern hätte.
Und nein, ich habe kein Problem mit Ausländern, die hier friedlich leben. Ich habe auch nichts dagegen, dass sie ihre eigene Religion, ihre eigenen kulturellen Werte und so weiter beibehalten wollen, aber die Grundvoraussetzung für mich ist und bleibt, dass sie hier friedlich leben und das bedeutet beispielsweise in Beziehungen auch, dass sie, wenn sie sich mit Einheimischen in eine Beziehung einlassen uns ebenso in unseren Eigenarten akzeptieren und das friedlich.
wieso ist Ostdeutsche so rechts?
Bin ich nicht. Und wer meint, dass ich wegen dem, was oben in meiner Antwort steht, rechts bin, hat schlichtweg keine Ahnung oder ist auf seine Art selbst rechts.
@Flyport5796 Vielen lieben Dank für das Sternchen. Auch wenn ich nicht weiß, womit meine Antwort dieses Sternchen verdient hat.
Ich denke es liegt daran, wie die DDR war und wie sie endete. Es gab einen totalitären Überwachungsstaat, Nachbarn haben sich bespitzelt und Leute, die "anders" waren, wurden weggesperrt. Dazu wurden die Kinder indoktriniert und und und. Dann kam es zum zerfall der DDR, im zuge dessen gab es die Treuhand Anstalt, dessen aufgabe es war, die Wirtschaften anzupassen. Dabei wurden viele Betriebe geschlossen oder Verkauft, es gab massenhaft arbeitslose und bis heute ist das Lohngefüge unterschiedlich. Die DDRler haben dadurch gelernt, dass man sich nur auf sich und seine Freunde verlassen kann und stehen allem anderen skeptisch bis feindlich gegenüber.
Es gibt kein Ostdeutschland mehr!
Und dass die Menschen in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg verstärkt "rechts" sind, ist ein Gerücht, welches sich nicht beweisen lässt.
Es gibt zwei Theorien:
- Die Rechte Tendenz kommt aus der Generation der Großeltern, da sie in einem totalitären Regime aufwachsen, dass mit dem vorangegangenen relative Ähnlichkeiten hatte und dass die NS-Vergangenheit nicht so wirklich aufgearbeitet hat. Aus diesem Grund und der Ost-Block-Isolation ist es jetzt in einer "freiheitlichen" Gesellschaft leichter, die von der Ur-Großeltern Generation (also Kriegs/NS- Generation) propagierte Erziehung, nach außen zu tragen, auszuleben und weiterzugeben.
- Die Rechte Tendenz kommt aus dem Mangel an Gleichheit nach der Wende im Umgang mit den Neuen Ländern:
- Unzufriedenheit mit der "maroden" Infrastruktur,
- die Schere der Gehälter/Unterstützung zwischen Ost und West
und was macht man da? Protestwählen oder/und auf den Zug aufspringen, der vermeintlich einfache und schnelle Lösungen bietet, ohne diese zu hinterfragen.
Vielleicht bei Einigen aus der Angst vor jeder Bedrohung ihrer Spießbürgerlichkeit.