Wie würdet ihr damit zurecht kommen, wenn ihr an Taubheit grenzend schwerhörig sein würdet?

14 Antworten

Einen wunderschönen guten Morgen ReisenfuerSpeed, auch an alle anderen in der Runde hier und vielen Dank für diese Frage.

Das ist eine schwierige Frage. Ich müsste auch damit zurechtkommen. Solange man noch nicht total taub ist, gibt es Technik, um Geräusche zu verstärken. Das Problem fängt an, wenn man gar nichts mehr hört. Aber auch da kann man sich mit seiner Umwelt arrangieren. In meiner entfernten Verwandtschaft gibt es eine gehörlose Frau, die gar nichts hören kann. Um Musik wahrzunehmen, legt sie die flache Hand auf einen Lautsprecher und kann die Luft-Vibration der Membran im Lautsprecher fühlen, die die Luft zum Schwingen bringt. Die Technik ist jedoch sehr weit fortgeschritten und auch völlig gehörlose kann man durch Implantate heutzutage helfen.

Ich wünsche allen noch einen schönen Sonntag und sende herzliche Grüße von Lazarius.

Ich wurde Schwerhörig geboren. Aso in sofern ist es für mich normal weil ichs ned anders kenne. Manchmal tief frustriert weil meine schwerhörigkeit nicht nur mein hörempfinden einschränkt sondern mir auch probleme bereitet vernünftig zu kommunizieren, freunde zu finden etc..

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde die Geräusche schon sehr vermissen vor allem da ich sehr gerne Musik höre und auch Filme/Serien schaue da gibt es heutzutage auch UT aber trotzdem würde ich die Dialoge vermissen. Aber dank Hörgeräte und Cochlea-Implantate kann man helfen wieder zu hören auch, wenn es nicht mehr 100% ist, kann man dann wieder was hören.

Ich war auf einer Schule für Hörgeschädigte und dort sind alle sehr gut damit gelebt und auch welche die plötzlich Hörgeschädigt wurden hatten anfangs Probleme aber mit der Zeit kann man damit klar kommen.

Man merkt es mir nicht an aber ich höre nur auf einem Ohr und kann gut damit Leben aber sobald es was lauter ist und viele Leute reden habe ich meine Probleme Gespräche zu folgen, weil mein Gehör zu sehr abgelenkt ist.

Schon alleine, dass ich keine Musik mehr hören kann oder sehr eingeschränkt, würde mich stören. Aber man könnte oder müsste damit leben. Ansonsten gibt es im Vorfeld ja auch einige Hilfsmittel und je nach Krankheit ist auch die HNO-Chirurgie schon ganz schön weit(z.B. Chips oder ähnliches). Ich finde aber, Blindheit wäre viel schlimmer, jedenfalls für mich.


Lazarius  21.04.2024, 11:36

Da gehe ich mit dir. GLG Lazarius.

lumbricussi  23.04.2024, 01:12

Geht mir genauso. Wenn ich nicht mehr lesen und schreiben könnte und die Bäume und das Gras und die Blumen nicht mehr sehen könnte, das fände ich schlimm.
Vor Jahren ist mir aufgefallen, dass ich die Grillen nicht mehr zirpen hörte, außer die ganz lauten Musikanten. Ich fand das damals richtig traurig.

Lexa1  23.04.2024, 09:33
@lumbricussi

Ich denke mir mal, je eher man zum HNO-Arzt oder Hörakustiker geht, desto besser. Wenn man merkt, man hat teilweise Schwierigkeiten beim Hören.

Hochgradige, oder an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit, auch mittlere NIEMALS. Es ist so unglaublich, wenn man an einem Tisch sitzt und sich immerhin die Lippen bewegen und diejenigen, von denen man Wortfetzen mitbekommt sich nicht länger als 30 Sekunden anpassen können (keine Frage eine extrem harte Aufgabe für Hörende) Am besten dann noch einen versauten Tag, weil man sich wegen dem ohnehin nur zu geringen Teilen möglichen Ablesen auch nicht mehr konzentrieren kann. Ich sag nicht, dass es nicht geht, aber ohne richtig gute Freunde, die was für einen machen, lange üben und die richtige Umgebung würde ich auf dauer durchdrehen. Hab ich alles erlebt. Das waren normale idr. harmlose heftige Ohrenentzündungen. Aber jeder hier der Probleme mit dem hören hat, wird seine Meinung haben, aber genau wissen wovon ich spreche. Für mich, dann lieber taub. Aber das muss jeder selber wissen. Klar taub ist ein Problem. Aber lieber eine Sprache in der man unproblematisch über alles reden kann, statt Wortfetzen und ständige Gnadengesuche. Ein redundanter Sinn ist wertvoll, ansonsten liebend gerne. Nur leider ist die Realität eine andere neun von zehn Kindern sind Kinder hörender Eltern und leiden an Sprachdeprivation, fehlenden Muttersprachlern und mangelnden Ausbildungs und Berufschancen. Aber wer mal in den Deutschen Bundestag sieht, kann auch sehen, dass es leuchtende Sterne am Himmel gibt.