Wie wird man heutzutage Philosoph? Muss man dafür Philosophie studieren, oder kann sich jeder selbst zum Philosophen ernennen?
15 Antworten
Philosophie ist ein Studienfach, bzw. eine Wissenschaftsdisziplin. Wenn du mit "Philosoph" die Berufsbezeichnung meinst, dann ist es notwendig, ein dementsprechendes Fach zu studieren. Tatsächlich gibt es den akademischen Grad "Doctor of philosophy", kurz "PhD", der im Gegensatz zu Berufsdoktoraten ohne wissenschaftliche Promotion (bspw. Dr. med.) für wissenschaftliche Promotionsleistungen in vielen Fächern, so etwa den Natur-, Sprach-, Sozial- und Geisteswissenschaften vergeben wird. Das kommt allerdings noch aus einer Zeit, als die universitäre Struktur anders war und bspw. alle Naturwissenschaften der Philosophie zugerechnet wurden.
Philosophieren kann aber eigentlich jeder. Dementsprechend kann jeder "Hobbyphilosoph" werden. Hier sind der Methodik eigentlich keine Grenzen gesetzt, es hilft aber dennoch, wenn man in diesem Bereich ernst genommen will, sich in die gängigen Konventionen dieser Wissenschaftsdisziplin einzulesen. Bei einem Hobbyphysiker würde man ja schließlich auch erwarten, dass er zumindest mal was von Differenzialgleichungen gehört hat.
PS: Man sollte nicht damit rechnen, dass man als Hobbyphilosoph irgendwelche neuen Erkenntnisse generiert, die man veröffentlichen kann. Das ist ja sogar teilweise bei professionellen Philosophen so. Viele veröffentlichen in Form von Büchern ohne fachliches Peer Review. Sie werden dann zwar als Intellektuelle in Talkshows eingeladen, sind aber bei weitem noch nicht die intellektuelle Elite in diesem Gebiet.
Ja, ich hatte da eher die Abgrenzung vom PhD zu Berufsdoktoraten wie dem Dr. med. oder auch dem DBA, für die eine klassische Promotion nicht erforderlich ist, im Kopf. Der Dr.h.c. ist nochmal was anderes und setzt im Extremfall nicht einmal ein Grundstudium voraus.
Man muss heute als Philosoph empirisch Arbeiten um nicht bloß nur ein Ideologe oder Schriftsteller zu sein.
Um nicht nur für sich Philosoph zu sein, muß man wohl ähnlich einer Doktorarbeit eine Arbeit veröffentlichen, die Beachtung erlangt.
Auch hier wieder die Philosophie, philophobisch begrenzt auf ausschließlich Naturwissenschaftliche Themen durch das Kriterium der Doktorarbeit.. Das entzieht sich bereits dem Wortsinn der Philosophie
Werde mal genauer und zeige mir deine Übersetzung - Sieht für mich nach einem Dunning-Krüger-Effekt aus.
3,82 kg hat jede Zelle, was dann rund 30,6 Kg macht. Es sind also dann 40Kg
Du brauchst neuartige, weitsichtige und schlüssige Gedanken über die Welt, das Menschsein und Ethik. Diese Gedanken bringst Du zu Papier. Wenn Du das verkauft bekommst, bist Du Philosoph.
Nur "philosophisch" beantwortbare Fragen!
"Philosoph" ist kein Ausbildungsberuf, man kann aber Philosophie an der UNI studieren, um zum Beispiel Philosophie-Lehrer bzw. -Professor zu werden.
Ansonsten muss man es ganz einfach seit seiner Jugend sein; man wird so von anderen Menschen genannt, entweder als Beschimpfung der Dummen, egal welchen Alters, weil man immer (alles an-)zweifelt, weil man weiterführende, oft angeblich weit wegführende Gedankengänge hätte, oder als Lob der Klugen, die seine Ausführungen als Offenbarung eigener, doch versteckter Gedanken empfinden.
Grüß Dich StopSimping
Eine genaue Beschreibung findest Du hier. Für mich persönlich waren diese Aussagen sehr wichtig, weil ich mich, besonders was das eigenständige und folgerichtige Denken angeht, lange schwer getan habe, mich Philosoph zu nennen. Voraussetzung ist wohl natürlich, das man in sich den ununterdrückbaren Drang, das Wesen des Seins ernsthaft und lebensbegleitend zu durchdringen, wahrzunehmen und für sich aufzuklären. Das andere schon ähnlich oder das Gleiche gedacht haben, spielt nur insofern eine Rolle, wenn man diese nach eigenem zielgerichtetem Suchen entdeckt und damit zu einer Bereicherung und Bestätigung kommt, aber auch auf deren Gedanken dann aufbauen kann. Der Mensch kann aber auch von sich aus auf bestimmte Zusammenhänge kommen, die schon gedacht wurden.
In seinem Philosophie-Lexikon Philolex schreibt Peter Möller dieses:
"Philosoph ist kein geschützter Begriff. Philosoph darf sich nicht nur nennen, wer einen akademischen Grad in diesem Fach hat. Jeder, der philosophiert, kann sich als Philosophen bezeichnen. Ein Mensch, der Philosophie studiert hat, ist ein Philosophiegelehrter. Und wie in anderen Berufen gibt es auch hier bessere und schlechtere, die verschieden viel gelernt haben und ihren Beruf unterschiedlich gut machen.
Unter den Philosophiegelehrten gibt es auch Philosophen. Aber nicht jeder Philosophiegelehrte ist Philosoph. Dagegen gibt es Menschen, die nie das Wort Philosophie gehört haben, aber Philosophen sind. Selbständiges Denken macht den Philosophen.
Wenn ein Mensch auf seinem Niveau über sein Dasein, seine Lebensumstände, die Welt grundsätzlich nachdenkt, dann ist er ein Philosoph. Wer Kant, Aristoteles und weitere Philosophen fast auswendig kennt und genau sagen kann, an welcher Stelle ihrer Schriften was steht, der ist ein »Philosophologe«. Wenn aber über diese Gelehrsamkeit hinaus selbständiges Denken weitgehend fehlt, dann ist ein solcher Mensch für mich kein Philosoph."
Man muss Philosophie nicht studiert haben, um sich Philosoph nennen zu dürfen.
Hier der Link zum Weiterlesen. Ein Aha-Erlebnis ist garantiert.
http://www.philolex.de/philosop.htm#wep
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Vielen Dank für deine Antwort! Ich bin ja fast verzweifelt :D
Genau! Ein abgeschlossenes Philosophie Studium lehrte einen die Ansichten von Philosophen - das macht doch keinen Philosophen aus mir! Das macht mich wissend über Philosophen - noch nichtmal zwangsläufig wissend über die Philosophie, denn was weiß ich schon, das ich nicht weiß!? ^^
Das eigenständige Denken - ab da ist man ein Philosoph.. Jemand, der fähig ist mehr als nur aus Steine ein Haus zu bauen - der Philosoph, backt auch die Steine..
Ein Philosoph, erkennt zusammenhänge und liebt die Erkenntnis welche er daraus zieht - ich denke, ein Philosoph muss sich nichteinmal offenbaren um ein Philosoph zu sein.. Keiner muss je seine Stimme gehört haben.. Die Liebe zur Weisheit - oder der weisheitsliebende.. Ist die Liebe nicht zutiefst und innerlich?
Ein Philosoph denkt eigenständig und redet nicht nur nach.. Jemand der alle philosophische Schriften auswendig gelernt hat, hat immernoch keinen einzigen philosophischen Gedanken verfasst, nur erkannt - der Unterschied zwischen dem Philosophen, und dem Philosophiegelehrten
Hmm.. Viel lesen ist trotzdem zum Vorteil - es fehlen ständig die Worte um seine Erkenntnis zum Ausdruck zu bringen
die Texte sind sehr leicht zu verfassen und schwer zu verstehen, weil nur selten in Worte gedacht und gegruvelt wird - einfach die Wahrnehmung in Worte verfasst... Der Philosoph ist ein achtsam wahrnehmender - versuche ein Gefühl zu beschreiben und wie sich dieses zusammen setzt und zwar do detailliert wie möglich - und schon hat man eine drei seitige Schrift die fast nach Kant klingt xD nicht viel denken - wahrnehmen und beschreiben.. Das backen der Bausteine
Das mit dem "im Gegensatz", "ohne wissenschaftliche Promotion" habe ich nicht verstanden, du meinst wahrscheinlich "Dr.h.c."?! Und ausgerechnet zum Vergleich der "Dr.med." - der schon immer lächerliche von allen Doktorgraden, was sogar die meisten Ärzte selbst nicht leugnen! / Das steht sogar in WIKIPEDIA richtig: "Der Ph.D. [piː‿eɪtʃ diː] (auch PhD, englisch Doctor of Philosophy, neulateinisch philosophiae doctor) ist in englischsprachigen Ländern der wissenschaftliche Doktorgrad in fast allen Fächern und der höchste Abschluss des Postgraduiertenstudiums. In diesen Ländern ist der Ph.D.-Abschluss in aller Regel mit der Berechtigung verbunden, an einer Universität selbstständig und alleinverantwortlich zu lehren."