Wie waren die Beziehungen von Deutschland und Israel damals direkt nach dem Holocaust?

4 Antworten

Israel wurde 1948 gegründet. "direkt nach dem Holocaust" gab es Israel noch nicht.

Mit der heute viel beschworeren Staatsräson war es nicht weit her.

Im Luxemburger Abkommen von 1952 handelte Adenauer Wiedergutmachungszahlungen aus. 545 D-Mark für jeden ermordeten Juden. Nach und nach zahlbar in Sachen wie Schiffen usw.

Und im Sechs-Tage-Krieg hat Westdeutschland Israel zwar Waffen geliefert, aber heimlich - um die arabischen Staaten nicht zu verärgern, weil man befürchtete diese könnten ansonsten die DDR als Staat anerkennen.

Es ging längere Zeit nicht viel besser weiter. Helmut Schmidt hat Israel nie besucht.

https://youtu.be/j9GcFetE-r0?si=v73aEXCmH7W6W429

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

heisenberg7626 
Beitragsersteller
 30.09.2024, 18:51

Helmut Schmidt war soweit ich weiss selber kein Fan von Israels Politik, besonders von der siedlungspolitik.

vanOoijen  30.09.2024, 19:33
@heisenberg7626

Anscheinend nicht nur kein Fan von Israels Politik. Der einzige Jude mit dem er eine enge Beziehung pflegte war der deutschstämmige, ehemalige Außenminister der USA, Henry Kissinger.

Das sind so ein paar Aspekte, dir beim "heiligen Helmut" geflissentlich immer weggelassen wurden - außer in dem verlinkten Kabarett-Video der älteren Neuzeit.

"Die Anstalt" leistete sich öfter Tabubrüche und wurde nicht grundlos abgesetzt und gegen die harmlose "heute-show" ersetzt.

Hier auch: https://youtu.be/4sXs6Jiy5Ms?si=hpYRdVmokAL-kG-c

Es gab keine.

Die Meinung in Israel gegenüber Deutschland war von starker Feindseligkeit und Misstrauen geprägt.

Deutschland ist zudem 2 unterschiedliche Wege gegangen. Während die DDR teilweise eine Verantwortung am Holocaust leugnete, wollte (musste) Westdeutschland eine Aufarbeitung und Verantwortung übernehmen.

Das führte 1952 zum Luxemburger Abkommen, wobei Deutschland sich zu Entschädigungszahlungen für Holocaustüberlebende verpflichtet hat und Entwicklungshilfe für Israel.

Das wurde aber in Israel auch eher kritisch betrachtet. Viele empfanden es als unmoralisch von Deutschland Geld anzunehmen und lehnten jede Zusammenarbeit ab.

Erst 1965 wurde offizielle, diplomatische Beziehungen aufgebaut, was wiederum die arabischen Staaten verärgert hatte.

Sehr einfach erklärt:

Die deutsch-israelischen Beziehungen waren nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst sehr belastet bzw. angespannt. Dies lag vor allem daran, dass viele Holocaust-Überlebende am Aufbau des israelischen Staates beteiligt waren.

Ein erster Schritt zur Verbesserung der Lage war das Luxemburger Abkommen von 1952. Damit begann Deutschland, Wiedergutmachungszahlungen an Israel zu leisten. Diplomatische Beziehungen wurden jedoch erst 1965 aufgenommen.

MfG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Kenne mich gut aus.