Wie viel kann man für eine Reitbeteiligung verlangen?

9 Antworten

ich kenne bei uns im Verein 2 Pferdebesitzer die eine Reitbeteiligung nur gegen Hilfe im Stall bzw. Versorgung der Pferde suchen. 1 Pferdebesitzer zahlt sogar ein Taschengeld. Es gab Zeiten in denen 6-7 Reitbeteiligungen gesucht wurden ....

An deiner Stelle würde ich mich rumhören, was in der Gegend, in der du wohnst, für eine RB mit einem derartigen Angebot so üblich ist. Davon ausgehend kannst du dir dann überlegen, was du für deine RB verlangen willst.

Allerdings würde ich persönlich von der Anschaffung eines Pferdes absehen, wenn ich zur "Auslastung" eine RB brauchen würde (ebenso wenig wie zur Kostenminimierung).

Bei ausreichender Bewegungsmöglichkeit im Stall schadet es dem Pferd ja nicht unbedingt, wenn es mal 2 Tage nichts tun muss. Ich persönlich lass aufgrund langjähriger Beobachtung anderer Pferdebesitzer mit ihren RB keine an mein Pferd. Lieber "steht" er für 2 Tage, als dass ich mir den Aufwand und den Ärger mit einer RB antue. Natürlich gibt es bestimmt auch tolle RBs, ich kenn aber eigentlich keinen Pferdebesitzer in meinem Umfeld, der eine hätte, insofern scheint es ja ein Lotteriespiel zu sein, jemanden zu finden, dem man das Pferd auch anvertrauen möchte. Also würde ich mir im Vorfeld da nicht so viele Gedanken machen, was ich verlangen kann, sondern ob ich überhaupt jemanden finden würde, dem ich mein Pferd anvertrauen möchte. Fände ich so jemanden, wäre mir das Geld jetzt auch nicht so wichtig, sondern eher die Tatsache, dass sich dieser jemand gut um mein Pferd kümmert und ich mich zu 100 % darauf verlassen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

fatima558 
Beitragsersteller
 25.04.2019, 14:53

Danke für die schnelle Antwort! :)

PeppysGirl  25.04.2019, 14:53

"Ich persönlich lass aufgrund langjähriger Beobachtung anderer Pferdebesitzer mit ihren RB keine an mein Pferd. Lieber "steht" er für 2 Tage, als dass ich mir den Aufwand und den Ärger mit einer RB antue. Natürlich gibt es bestimmt auch tolle RBs, ich kenn aber eigentlich keinen Pferdebesitzer in meinem Umfeld, der eine hätte, insofern scheint es ja ein Lotteriespiel zu sein, jemanden zu finden, dem man das Pferd auch anvertrauen möchte. "

Leider wahr. In meinen zig Jahren als Pferdebesi habe ich es immer mal wieder mit RBs versucht und hatte in dem gesamten Zeitraum eine einzige (!) die wirklich super war. Die Suche ist also wirklich alles andere als einfach wenn man nicht irgendjemanden aufs Pferd lassen will, sondern etwas mehr Wert auf ordentliches reiten, vernünftigen Umgang und Zuverlässigkeit legt...

Inzwischen habe ich übrigens auch keine RBs mehr und gönne den Ponys dann lieber einen Tag pause mehr wenn ich es wirklich mal nicht schaffe sie zu bewegen. Einzig der Senior hat eine PB - da ist es aber auch deutlich leichter jemanden zu finden.

Die Preise für RBs unterscheiden sich von Region zu Region extrem voneinander. Mach dich also erstmal schlau was in deinem Umkreis üblicherweise so verlangt wird. Eventuell haben ja sogar andere Pferdebesitzer aus dem Stall in dem dein Pferd stehen wird schon RBs auf ihren Pferden und können dir ihre Preise nennen. Daran kannst du dich dann ein bisschen orientieren.

Zusätzlich kommt es natürlich darauf an auf welchem Ausbildungsstand das Pferd ist, was die RB damit machen darf (Kurse, Turniere, Unterricht, Gelände usw.) und welche zusätzlichen Aufgaben wie füttern, misten und Co. sie erledigen soll.

Für mich persönlich ist der Preis für eine RB auf meinen Pferden tatsächlich aber immer zweitrangig. Viel wichtiger ist es, dass die RB zu mir und zum Pferd passt, die Chemie stimmt, sie zuverlässig ist usw. Wenn das alles passt dann ist es mir auch egal ob sie im Monat ein paar Euro weniger bezahlt ;-)

Man kann sich also schon am "Marktpreis" orientieren, sollte aber trotzdem etwas flexibel bleiben und die RB nicht als zusätzliche Einnahmequelle betrachten.

PS: Noch ein Tipp. Wenn dein Pferd ausreichend Möglichkeiten hat sich frei zu bewegen - also genug Koppelgang usw. dann braucht es auch nicht zwingend jeden Tag bespaßt zu werden. Es wäre also durchaus auch kein Thema ihm ein paar Tage die Woche frei zu geben. Das nur noch als kleine Anmerkung.

Zumal ich auch wenn das Pferd gerade frisch bei dir ist nicht sofort eine RB dazu nehmen, sondern mir erstmal ein bisschen Zeit mit dem Pferd alleine lassen würde. Lass das Pferdchen erstmal ankommen, "rauft" euch zusammen, schau wo eure Stärken und auch Schwächen liegen usw. Wenn ihr euch zusammen gefunden habt dann kannst du anfangen in Ruhe nach einer passenden RB zu suchen wenn du das dann überhaupt noch willst und für nötig erachtest.


MimiMarron  25.04.2019, 15:59

Dem kann ich nur zustimmen!

Ganz besonders den letzten Absatz finde ich sehr wichtig!

Das richtet sich schon auch nach dem Können des Pferdes, der Umgebung, ...

Als ganz groben Anhaltspunkt (und wirklich nur grob!) kannst du die Stallmiete durch 30 Tage teilen mal die Anzahl der Reittage der RB. Also Boxenmiete/30x8 bei dir. Dann hast du einen Richtwert - dann kannst du dir ortsübliche Preise anschauen. Liegst du weit drüber, solltest du ggf im Preis runter gehen - außer du hast ein absolutes top-Pferd mit vielen Turnier-Möglichkeiten usw.

Welcher Betrag es genau wird, kann man dann ja auch in der engeren Auswahl besprechen. Vielleicht hat derjenige ja auch nicht viel Geld, dafür einen tollen Umgang mit dem Pferd oder reitet besonders gut. In solchen Fällen würde ich auch mit dem Preis runter gehen, da mir die Gesundheit meines Pferdes wichtiger ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

dancefloor55  26.04.2019, 12:59
Als ganz groben Anhaltspunkt (und wirklich nur grob!) kannst du die Stallmiete durch 30 Tage teilen mal die Anzahl der Reittage der RB.

die Rechnung geht leider nur auf wenn man merhere Tage pro Tag reitet

Meine RB steht in einem Privatstall. Unter Tags sind die Pferde fast bei jedem Wetter draußen. Als Infrakstrurktur gibt es einen Reitplatz . Eine Möglichkeit bei Regenwetter zu reiten gibt es nicht.

Ich kann wegen meiner kleinen Tochter nur am Wochenende reiten- die Besitzerin ist was den Tag angeht da Gott sein dank flexibel. Trotzdem passiert es immer wieder dass ich mal ne woche gar nicht reiten kann weil es andauernd regnet
Das Pfrd ist ein reines Freizeitpferd. Nervenstark, hat aber keine besondere Ausbildung.

Sie zahlt etwas 200 € an Stallmiete. Das wären bei 4 Reittagen im Monat ca. 26 € - ich zahle 70€. Unter 70 € gibt es aber kaum Rbs - die meisten suchen auch jemanden für 2-3x die Woche, am besten 2x unter der Woche. Für 2-3x die Woche zahlt man auch nur 100-150 € - laut deiner Rechnung wären das 80 €.
ich wohne aber nicht in ner Nähe einer Großstadt - bei uns sind die RB Preise einfach so.

Kommt mir aber imer noch billiger als ne Reitstunde. Für Western Reitstunden zahle ich 30 € pro Stunde.

Punkgirl512  26.04.2019, 14:10
@dancefloor55

Deshalb schrieb ich ja ein ganz grober Anhaltspunkt. Damit man überhaupt mal einen Anfang findet bei der Rechnerei. Und natürlich ist das vor allem ortsabhängig, wobei ich es bei euch dann aber schon arg teuer finde. Bei einer Stallmiete von 200 € und eine RB, die 2-3x die Woche kommt, die dann aber 100-150€ zahlt - na, damit ist das Pferd ja schon wieder finanziert. Hat man ja nur noch 50-100€ Eigenanteil bei der reinen Boxenmiete.... Dass man noch mehr Kosten hat, ist klar, aber das ist so der Fixbetrag, an dem man berechnen kann. Manche nehmen sogar ihre gesamten monatlichen Kosten für die Rechnung hinzu!

Punkgirl512  26.04.2019, 14:14
@dancefloor55

Achso, Reitstunden sind ja auch nochmal eine ganz andere Sache. Ich zahle für Unterricht auch 30-60€, da ich den Unterricht für 10-20€ nicht mag. Da sind 30€ für eine Reitstunde völlig in Ordnung. Hier wurde ja nach RB-Preisen gefragt, nicht nach Reitstunden. Dass diese extra immer drauf kommen, sollte die Regel sein (Außer, man hat vertraglich etwas anderes vereinbart). Ich bin ich schonmal mit dem RB Preis runter gegangen, weil die RB nicht die Kohle für Unterricht und meine Preisvorstellung hatte. So war dann wenigstens eine Reitstunde im Monat drin.

DAs hängt von der Region ab. Bei uns, Großstadtnähe, würde man bei so einem Stall 120 Euro bekommen. Wenn die RB auch noch eine Arbeitsleistung erbringen muss, ausmisten, Paddock absuchen, dann um die 80 Euro.

Aber wenn der Stall weit ab vom Schuss liegt, also da, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen, natürlich weniger. Du solltest dich also in deiner Region umhören, was im allgemeinen so üblich ist.

Es gibt durchaus auch Leute, die nichts für eine RB verlangen. Ein Freund von mir, der zwei Pferde in einem SEHR teuren Stall hält (über 650 pro Pferd) hat eine RB an einem seiner Pferde. Zuerst hat sie auch 120 Euro bezahlt, mittlerweile aber bezahlt sie nichts mehr. Sie hat sich als sehr zuverlässig erwiesen - über längere Zeit, versteht sich; im Sommer ist es leicht, zuverlässig zu sein - und er ist froh, sie zu haben. So würde ich das wohl auch machen. Ich würde aber nie eine RB von Anfang an kostenlos reiten lassen, denn ob die RB so ist, wie man sie haben will, kann man nie sofort wissen. Versprechen tun RB alles, halten hingegen.... ähem...räusper...

Eine Freundin von mir hat eine RB auf ihren Warmblutpferd. Sie muss nichts bezahlen, aber sie muss einmal in der Woche Unterricht bei einer RL nehmen, die die Besitzerin auswählt. Und den Unterricht natürlich auch bezahlen. Da kommen auch ca 100 euro im Monat zusammen. Aber auch hier hat sich das Mädel über längere Zeit als sehr zuverlässig und gut erwiesen.