Sollten Feiertage in Deutschland säkular sein?
Das fände ich deutlich interessanter als das aktuelle System in denen christlichen Feiertage bevorzugt werden. Die gesetzlichen Feiertage in Deutschland sind größtenteils christlichen Ursprungs und spiegeln die religiöse Prägung der deutschen Geschichte und Kultur wider. Allerdings ist Deutschland heute ein säkularer und pluralistischer Staat, in dem viele Menschen anderen Religionen oder Weltanschauungen angehören oder konfessionslos sind. Daher stellt sich die Frage, ob die Feiertage in Deutschland säkular sein sollten, um die Vielfalt der Gesellschaft besser zu berücksichtigen.
Es gibt verschiedene Argumente für und gegen eine Säkularisierung der Feiertage. Ein Argument für eine Säkularisierung ist, dass die christlichen Feiertage nicht mehr dem Selbstverständnis und den Bedürfnissen vieler Menschen entsprechen, die sich von der Kirche distanziert haben oder andere religiöse oder kulturelle Traditionen pflegen.
Eine Säkularisierung könnte daher mehr Freiheit und Gleichberechtigung für alle Bürgerinnen und Bürger schaffen, indem sie ihnen ermöglicht, ihre eigenen Feiertage nach ihren Überzeugungen und Werten zu wählen.
Außerdem könnte eine Säkularisierung dazu beitragen, die Trennung von Staat und Kirche zu stärken und die Neutralität des Staates gegenüber allen Weltanschauungen zu gewährleisten. Wie viele Menschen in Deutschland sind praktizierende Christen?
Ich bin zum Beispiel von den Feiertagen in dem Vereinigten Königreich begeistert. Summer Bank Holiday der immer auf einen Montag fällt. Das ist ja leider auch null der Fall in Deutschland. Es wird nicht mal ein Feiertag nachgeholt, ich meine das ist wieder typisch für Deutschland aber das ist ein anderes Thema.
So könnte zwar eine Säkularisierung praktische Schwierigkeiten mit sich bringen, wie zum Beispiel die Auswahl und Koordination von alternativen Feiertagen, aber eine mögliche Lösung für dieses Dilemma wäre, einen Kompromiss zwischen den bestehenden christlichen Feiertagen und neuen säkularen oder interreligiösen Feiertagen zu finden, die die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln.
Dies könnte zum Beispiel durch eine Flexibilisierung der Feiertagsregelungen geschehen, indem den Menschen mehr Wahlmöglichkeiten gegeben werden, welche Feiertage sie begehen möchten. Oder durch eine Ergänzung der Feiertagskalenders um einige zusätzliche Feiertage, die universelle Werte oder Ereignisse feiern, wie zum Beispiel den Internationalen Frauentag oder den Tag der Menschenrechte.
10 Antworten
Einen Feiertag säkular machen?
Das wäre ja nicht mehr als eine Umbenennung.
Es ist ja heute schon so: wer gläubig ist, kann an so einem Feiertag
christlich ausschlafen, und ein Atheist kann säkular ausschlafen. :)
Du kannst deinen Karfreitag nennen, wie du möchtest.
Und wir haben den Tag der Arbeit und den Tag der Deutschen Einheit.
"Dies könnte zum Beispiel durch eine Flexibilisierung der Feiertagsregelungen geschehen, indem den Menschen mehr Wahlmöglichkeiten gegeben werden, welche Feiertage sie begehen möchten."
Ok, den Punkt verstehe ich. Wäre ein wenig mehr Organisationsaufwand (z.B. für Unternehmen), aber durchaus denkbar. Es ist halt einfacher, wenn die Firma weiß "an Karfreitag (oder wie auch immer der Tag heißt) ist die Bude zu" als wenn die eine Hälfte an Tag X da ist und die andere an Tag Y.
Weihnachten abzuschaffen haben sich nicht einmal die Kommunisten in der DDR getraut (in der Sowjetunion und in Bulgarien schon - dafür gab es dann das Neujahrsfest). Dabei hat man da bei der Einführung der 5-Tage-Woche dort schon mehrere Feiertage abgeschafft - so Himmelfahrt, Ostermontag, Buß- und Bettag (den gibt es inzwischen auch nur noch in Sachsen), Reformation, aber auch den 8. Mai (Tag der Befreiung). In Berlin ist der 8. März inzwischen Feiertag, dafür aber der Reformationstag nicht.
Also, lasst uns unsere Feiertage. Der Geschenkerummel zu Weihnachten (die Zeugen Jehovas feiern z. B. kein Weihnachten, weil es heidnischen Ursprungs ist) und das Ostereiersuchen haben jedenfalls nicht mit Religion zu tun. Ich denke aber, du hattest als Kind auch deinen Spaß daran.
Die Politik solte heute weitaus besseres zu tun haben als in das Wespennest "Feiertage" zu greifen.
Die jetzige Regelung ist jetzt schon hochkompliziert und da sprechen auch die Bundesländer mit. Dass es durch weiteres Rumfummeln einfacher würde, ist kaum vorstellbar.
Es besteht schlicht kein Änderungsbedarf. An "Himmelfahrt" muß keiner den Jesus feiern, aber alle sind begeistert über den hochwillkommenen Brückentag.
Es gibt doch ein paar säkulare Feiertage, z. B. 1. Mai - Tag der Arbeit, oder 03. Oktober - Tag der Deutschen Einheit.
Weihnachten war ursprünglich eine Feier nach Wintersonnwende, wenn klar war daß die Tage wieder länger wurden und nicht der von den Germanen gefürchtete ewige Fimbulwinter hereinbrechen würde (möglicherweise eine Erinnerung an die Eiszeit oder an irgendeinen vulkanischen Superwinter der Vergangenheit). Ostern ist Frühlingsfest, in manchen Ländern feiert man Mittsommer (Sommersonnenwende), Halloween ist eh kein christliches Fest, was will man noch mehr.
Gedenktage an dies und das gibt es heute in Mengen, jeder Tag ist ein "Tag für xxx", das ist heute Normalität und kein Grund für Extrafeiertage. Berufstätige haben die Möglichkeit Urlaub zu nehmen, wer nicht berufstätig ist, braucht eh keine zusätzliche Freizeit.
Die Feiertage sind Teil unserer Geschichte und gar nicht mal sooo stark an eine Religionsausübung oder an die christliche Mythologie gebunden. Auch Atheisten/Andersgläubige können etwas mit Weihnachten anfangen. Auch heute sind schon säkulare darunter wie der 1. Mai. oder der 3. Oktober. Man sollte von Zeit zu Zeit ihre Komerzialisierung in Frage stellen, aber nicht so sehr ihre Existenz als solche. Auch ihre Platzierung im Jahreszyklus find ich gelungen. So manche christliche Feiertage sind in der neueren Geschichte ohnehin klammheimlich verschwunden z.B. der ehemalige "Peter und Paul" (Apostelfeiertag) im Juni. Vermutlich werden auch andere christliche Feiertage nach und nach zur Disposition gestellt. Aber warum sollte man dies forcieren? Die Arbeitgeber würden sich darüber natürlich freuen....