Wie sage ich meiner Familie dass ich Deist bin?
Hey,
also erstmal zur Gesamtsituation:
ich bin in einem sehr Christlich-Konservativen Haus aufgewachsen.Meine Familie geht in eine Freikirche welche allerdings recht fundamentalistisch ist.Mein älterer Bruder hat meiner Familie vor einem halben Jahr gestanden dass er Atheist ist,seitdem hat er keinen Kontakt mehr zu ihnen(er wohnt in Dänemark) meine Mutter hatte einen Nervenzusammenbruch und heult sich immernoch regelmäßig bei mir aus,wie schrecklich es doch ist dass er vom Weg angekommen ist und wie er nur zu so einem „Monster“ werden konnte.
ich habe immer viel bei uns in der Kirche mitgearbeitet,bin bei unserer Jungendkirche im Kernteam(das kleinste Feld der Leiter) und leite einen großen Bereich in der Jungendarbeit.Es hat mir immer viel Spaß gemacht,aber ich merke dass ich vieles was gelehrt wird nicht meiner Sicht und glauben entspricht.Nun ist es so dass ich schon seit gut 2 Jahren immer mehr auf Kriegsfuß mit dem christlichen Glauben stehe.
Ich finde viele Praktiken einfach falsch,kann mich immer weniger mit den Werten unserer Kirche identifizieren und mit den Aussagen des Christlichen Glaubens.Ich glaube an einen Gott,aber nicht an einen wie er in der Bibel steht.Ich glaube nicht dass es Himmel und Hölle gibt,dass Gott nur heterosexuelle Menschen geschaffen hat,das Sex vor der Ehe falsch ist, das die Welt nach den Grundsätzen der Bibel existiert etc.
für mich ergibt es keinen Sinn dass Gott jeden Menschen liebt aber in der Lage ist Menschen höllische Qualen anzutun weil jemand nicht an ihn glaubt oder gesündigt hat. Es wird immer gesagt für Gott ist keine Sünde schlimmer als die andere,aber gleichzeitig stellen christen immer das eine schlimmer da als etwas anderes etc.Ich hasse die homophobie und teils kruden Ansichten in christlichen Gruppen.
für mich kommt die Religion einfach heuchlerisch rüber.Ich selbst würde mich als deist bezeichnen,ich glaube an einen Gott aber nicht an eine Religion.Nun weis ich nicht wie ich meiner Familie das mitteilen soll.
ich habe seit knapp 4 Monaten einen nicht-Christlichen Freund, weswegen ich sowieso schon Stress in der Kirche & Familie hab und überlegt wird ob ich aus der Leitungsposition rausgenommen werde da ich kein Vorbild mehr bin.Meine Eltern waren extrem enttäuscht von mir als ich ihnen das eröffnet habe.Ich kann mir nicht vorstellen wie’s wird wenn ich ihnen sage dass ich den christlichen Glauben ablehne.Da ich erst 17 bin und noch 2 Jahre zur Schule muss,ist ausziehen leider keine Option.
War jemand von euch eventuell schon einmal in der selben Lage?Habt ihr Tipps wie ich mit der Situation umgehen soll wie ich meiner Familie meine Sichtweise am besten erklären kann?
vielen Dank
5 Antworten
Besorg dir erstmal eine standart-Bibel und keine aus eurem Fundus, damit Du den Unterschied mit eigenen Augen siehst.
Leider ist "deine" Kirche (ZJ?) Nicht offen für Gottes Wahrheit und Liebe, sondern meint, die totale Kontrolle über ihre Mitglieder ausüben zu müssen.
(Selbst ihre Abspaltung [SDA] hängt diesem Dogma noch an).
Ich bin Christ, glaube an Gott, Jesus, den Hl.Geist und SEIN-WORT (BIBEL) in der Echten Version.
Ich glaube NICHT an irgendeine Sekte (Glaubensgemeinschaft) welche einen Vorsteher; Führer; Leiter; Papst, oder sonstwas hat.
Den einzigen Obersten den Ich anerkenne, heißt Jesus Christus, ER braucht keinen Vertreter, da ER der einzige ist, der den Tod besiegt hat.
Viel Erfolg
Oh, sind die auch so ().
Naja, man lernt immer wieder dazu. Was aber am Grundprinzip nichts ändert.
Warum gibt es das neue Testament? Weil Christus uns gelehrt hat, dass man Vergeben und Lieben kann, und dass Rache, Auge um Auge und blinder Gehorsam nicht das ist, was Gottes Wille ist ( gerade das macht ja das Christliche aus).
Das Alte Testament ist nicht viel besser als das, was in anderen Religionen geschrieben steht.
Und das neue Testament gibt es mit solchen und solchen Übersetzungen. Und die Interpretationen sind durchaus unterschiedlich. Es ist die Kirche, nicht der christliche Glaube, wo etwas schief läuft. Und jede Form von Extremismus führt in Unglück und zu menschlichen Tragödien. Offensichtlich haben das deine Eltern verdrängt.
Dein Bruder hat einen harten Schnitt gemacht. Vielleicht schaffst du einen weniger schmerzvollen Emanzipationsprozess.
Wo immer ich extremistische Kirchen sehe, da geht es vielen Menschen schlecht.
Ich war zum Glück nicht in dieser Situation. Ich kann aber gut nachvollziehen, dass du keinen großen Stress möchtest so lange du noch zuhause wohnst.
Versuche einfach ab jetzt nach und nach dich aus dem kirchlichen Umfeld herauszuziehen. Gründe gibt es genug: du möchtest, dass auch andere an Erfahrung sammeln, du möchtest dich auf deinen Abschluss konzentrieren und und und. Das ist neutral ausgedrückt ohne jemanden vor dem Kopf zu stoßen.
Auch bei deinen Eltern würde ich alles was Kirche betrifft nur noch das Notprogramm durchziehen, also nur was wirklich nicht vermeidbar ist.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen und hoffe du findest einen besseren Glauben oder man kann dich vielleicht sogar bald im Atheismus willkommen heißen.
Dein gesamtes Umfeld scheint absolut toxisch für dich zu sein, wenn du daran festhälst.
Vielleicht solltest du einfach zuerst mal mit deinem Bruder sprechen. Weitere Schritte könnten sich dann ergeben.
Aber such dir erst eine Stütze. Sonst könntest du böse auf die Nase fallen und eine größere Krise durchleiden müssen.
wie ich meiner Familie meine Sichtweise am besten erklären kann?
Für die Eltern hast du den schmalen Pfad des Herrn verlassen. Es spielt keine Rolle, wie man das umschreibt oder einpackt. So gut kann kein Geschenkpapier sein, um sie davon abzulenken ...
weis ich nicht wie ich meiner Familie das mitteilen soll.
Ist das überhaupt notwendig? Ich sehe keinen Vorteil, aber Nachteile:
Nervenzusammenbruch und heult sich immernoch regelmäßig bei mir aus,
Deismus ist vom christlichen Glauben so weit entfernt, wie ein Glaube nur sein kann. Es ist zwar eine Form von Theismus (Glaube an Götter), aber das war es schon. Was den Vorteil hat, dass man nicht lügen muss, wenn man gefragt wird, ob man Atheist ist 😏
Ich würde schweigen und mich langsam und behutsam abseilen.
fundamentalistisch ist.
Bei Fundis hat man bereits den schmalen Pfad verlassen, wenn man liberale Ansichten vertritt. Dann ist man ein "falscher Christ" oder "Papierchrist".
Meine Kirche ist nicht Teil der zeugen Jehovas,sondern Teil der pfingstlerbewegung