Wie kann man non binary als Identität und Überbegriff unterscheiden?

2 Antworten

Wie kann man "non binary" als Überbegriff und die Geschlechtsidentität außeinander halten?

Non Binary ist erstmal ein Überbegriff für alle Geschlechtsidentitäten, die nicht binär sind, also nicht männlich/weiblich.

Wenn jemand sich nicht genauer labeln will, wie z.B demigirl, bigender, etc. dann kann man auch non binary als Label an sich nutzen. Nichts spricht dagegen.
Man kann auch einfach eine Person nett fragen, wenn sie angibt Nicht Binär zu sein ob sie sich genauer labelt oder nicht.

Warum sagen viele zu "non binary": "non binär"?

Es wäre einfach die deutschere Form.

Ich habe gelesen, dass dieser von vielen abgelehnt wird, wie ja zb. auch der Gsschlechtseintrag "divers" (also das Wort ansich).
Ist das wirklich so und wenn ja: Wieso?

Ja, es gibt immer noch ganz viele transfeindliche Menschen, die gegen nicht binäre Menschen, oder generell trans Menschen, hetzen und diese ablehnen.
Wieso?
Wüsste ich auch gern, meist Religiöser Extremismus, sonstige Intolleranz, Sturheit, Rechtsextremismus, oder diese Leute sind einfach nicht informiert, Lieblingsargument, Biologieunterricht 3. Klasse.

Und was ja bei vielen ist, dass diese ihren alten Namen abändern, wieso darf man sich den (teils) frei aussuchen, das darf man ja als cis-Person auch nicht?

Privat? Unter Freunden? Da darf sich jeder seinen Namen frei aussuchen.
Im Personalausweis etc.?
Da darf man sich aktuell mit viel Mühe und Geld über das TSG den Geschlechtseintrag und Namen ändern lassen, ja. Dieses Gesetz ist eben für trans Menschen, was bald durch das neue Selbstbestimmungsgesetz abgelöst wird.
Da der Name und falsche Geschlechtseintrag viel leid auslöst, das hat eine cis Person nicht.
Und man möchte ja auch einen Namen, der zu deiner Geschlechtsidentität passt.
Eine Frau möchte nicht Dieter heißen.
Aber auch cis Personen können den Namen unter gewissen Vorrausetzungen ändern lassen, da kenn ich mich aber nicht gut aus, aber dann nicht über TSG oder SBGG.

Und wie war das mit dem Selbsbestimmungsgesetz nochmal genau, also was umfasst das alles?

Änderung des Geschlechtseintrags und Namen im Personenstandsregister.

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/queerpolitik-und-geschlechtliche-vielfalt/gesetz-ueber-die-selbstbestimmung-in-bezug-auf-den-geschlechtseintrag-sbgg--199332

Und es gibt ja Menschen, die sich als Queer labeln, für mich ist das allerdings nur ein Begriff für jemand, der sich nicht genau festlegen kann oder möchte, wie seht ihr das?

Ich denke auch hier kann man es durchaus als Überbegriff und als eigenes Label sehen, genau wie Non Binary. Sowohl für Geschlechtsidentität als auch für Sexuelle Orientierung.


Windoofs10 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 09:30

Also hab mir das alles durchgelesen und habe noch etwas dazu zu sagen:

Non Binary ist erstmal ein Überbegriff für alle Geschlechtsidentitäten, die nicht binär sind, also nicht männlich/weiblich.

Das wusste ich bereits.

Da der Name und falsche Geschlechtseintrag viel leid auslöst, das hat eine cis Person nicht.
Und man möchte ja auch einen Namen, der zu deiner Geschlechtsidentität passt.
Eine Frau möchte nicht Dieter heißen.

Das ist klar, ja.

Ich denke auch hier kann man es durchaus als Überbegriff und als eigenes Label sehen, genau wie Non Binary. Sowohl für Geschlechtsidentität als auch für Sexuelle Orientierung

Achso okay.

Ja, es gibt immer noch ganz viele transfeindliche Menschen, die gegen nicht binäre Menschen, oder generell trans Menschen, hetzen und diese ablehnen.

Das meinte ich nicht, ich meinte: Warum wird dieser Begriff vin non binarys teils abgelehnt wird.

Also du hast mir ein paar Fragen beantworten können, aber nicht alle, trotzdem danke auf jeden Fall.

LunaEvori  19.06.2024, 09:33
@Windoofs10

Was möchtest du denn sonst noch wissen?

Und wenn der Begriff von nicht binären Personen nicht gemocht wird hängt denke ich damit zusammen, dass Divers eben ein sehr oberflächlicher Überbegriff ist, und sich auch etwas unpassend oder abwertend anhören kann, aber man kann im SBGG ja auch den Geschlechtseintrag offen lassen.

Da labels wie demigirl zu erlauben wäre denk ich zu viel Aufwand, ich finde Divers als Überbegriff ausreichend, wer sich nicht Divers zugehörig fühlt, hat ja die Wahl es offen zu lassen.

Windoofs10 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 16:42
@LunaEvori

Ich meinte als Begriff "enby", habe gehört, dass einige den Begriff ablehnen.

LunaEvori  19.06.2024, 16:50
@Windoofs10

enby ist einfach nur non binary in sehr kurz, kenne niemand der groß ein Problem damit hat.

Windoofs10 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 07:32

Hey, erstmal danke für deine Antwort, ich werde sie mir bei Gelegenheit durchlesen und dann darauf antworten und ggf. Fragen stellen wenn was unklar ist.

Selbsbestimmungsgesetz nochmal genau, also was umfasst das alles?

Man kann nicht alleine den Vornamen ändern. Eine Änderung des Geschlechtseintrages ist zwingend notwendig.

Eine Änderung des Vornamens ist zwar der Regelfall, aber nicht zwingend notwendig.

der Gsschlechtseintrag "divers"

divers wird für gewöhnlich nicht als Geschlechtsidentität verwendet, sondern ist nur ein juristisches Geschlecht. Hinter divers kann alles mögliche stehen, zB pangender, agender, genderfluid, demigender, ...

Warum sagen viele zu "non binary": "non binär"?

Mal englisch, mal deutsch. Ist Jacke wie Hose. Man kann auch nichtbinär sagen.

das darf man ja als cis-Person auch nicht?

Eine Änderung ist möglich, wenn es mit dem Vornamen Probleme gibt. Zum Beispiel schwer zu schreiben oder negativ assoziiert wird (Mandy, Jaqueline, Chantal, Kevin, ...).

Neuerdings können (in Deutschland) volljährige Personen von dem Namen eines Elternteils zum Namen des anderen Elternteils wechseln. Voraussetzung ist, dass sie den Familiennamen nur eines Elternteils als Geburtsnamen erhalten haben.

Deutschland war/ist da sehr konservativ. Notwendig ist es nicht, da zB Sozialversicherungsnummer und Steuernummer unveränderlich sind. Menschen sind also auch bei Namensänderung eindeutig zu identifizieren.

Wie kann man "non binary" als Überbegriff und die Geschlechtsidentität außeinander halten?

Bei der Person nachfragen. Wenn sie nur nonbinary sagt, dann ist der Überbegriff gleichzeitig die Geschlechtsidentität. Wobei man transgender, nonbinary und zB agender auch prima gleichzeitig sein kann.


Windoofs10 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 16:53

Danke für deine Antwort.

Windoofs10 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 16:49
Wobei man transgender, nonbinary und zB agender auch prima gleichzeitig sein kann.

Den Part finde ich extrem verwirrend.

Generell vieles um das Thema Gender.

Da tu ich mir mit Sexualitäten deutlich leichter.

divers wird für gewöhnlich nicht als Geschlechtsidentität verwendet, sondern ist nur ein juristisches Geschlecht. Hinter divers kann alles mögliche stehen, zB pangender, agender, genderfluid, demigender, ...

Das ist mir bewusst.

Aber meine Frage war, warum den Begriff viele ablehnen.

Ist das, weil man damit in eine Schublade gesteckt wird?

Und der Begriff "enby" wird ja (scheinbar) auch von manchen abgelehnt, von manchen aber überhaupt nicht.

Was könnten Gründe dafür sein?

Kann man das vergleichen mit der Tatsache, dass man von vielen gleich als Queer angesehen wird, nur weil man zu LGBTQ+ gehört, aber sich selbst nicht als Queer sieht?

Mayahuel  19.06.2024, 17:02
@Windoofs10
Den Part finde ich extrem verwirrend.

jemand kann gleichzeitig Münchner, Bayer, Deutscher und EU-Bürger sein.

abgelehnt,

was ist damit gemeint?

für sich selbst nicht verwenden?

Windoofs10 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 17:42
@Mayahuel
was ist damit gemeint?
für sich selbst nicht verwenden?

Dass Leute diesen Begriff nicht mögen etc.

Windoofs10 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 17:43
@Mayahuel
jemand kann gleichzeitig Münchner, Bayer, Deutscher und EU-Bürger sein

Das ist ja nichts besonderes.

Mayahuel  19.06.2024, 17:43
@Windoofs10
Das ist ja nichts besonderes.

agender, nonbinary, transgender

das Gleiche in Grün.

Windoofs10 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 17:56
@Mayahuel

Ja, hört sich dennoch teils wiedersprüchlich an aber gut.

Das ist wie zu sagen, dass jemand gleichzeitig Afrikanier, deutscher staatsbürger und Hinduist sein kann.

(Ist vllt ein blödes Beispiel, ik.)