Wie kann ich netter werden?
Mich können viele nicht leiden.... ich versuche immer die beste Seite von mir zu zeigen, aber trotzdem schauen mich alle so an, als hätte ich eine geistige Behinderung. Immer wenn ich sowas sage, denkt jeder ich sei aufmerksamkeitssüchtig oder so, aber das bin ich nicht...
z.B. vertrage ich mich mit jemanden gut, aber irgendwann (in so 1-3 Jahren) will der eine nichts mehr mit mir zu tun haben, ich weiß aber nicht wieso..
Ich hatte auch mal öfters autistische Meltdowns (ich bin Asperger-Autistin) in der Schule, seitdem denken meine Mitschüler ich sei ein schlimmes Kind und es muss immer das sein, was ich gerade will, was aber nicht so ist..
Auch wenn ich versuche in Reallife neue Freunde zu finden, das ist schon etwas schwierig, jeder findet es schwer mit Fremden (naja, die Leute in meiner Klasse & in meiner Paralellklasse sind nicht Fremd, aber auch nicht meine Freunde), ich kann mich irgendwie mit Erwachsenen viel besser unterhalten.
Ich möchte halt einfach nicht mehr alleine sein, ich hab es sogar mit Masking probiert aber da bekomme ich auch wieder diese Meltdowns. Das nervt einfach, wieso bin ich überhaupt im Spektrum? Wieso ich? Nur mein Großcousin ist auch Autist, sonst niemand, wieso muss ich anders sein? Ich kann einfach nicht mehr.. wie kann ich höflicher werden trotz meines Autismus?
Ich hab sogar meine Mutter gefragt und sie meint, dass ich normal kommuniziere und sie nichts autistisches bemerkt... Blickkontakt halte ich auch ganz normal, ist aber trotzdem schwierig mit gleichaltrigen was zu machen.. und ich kann Gefühle anderer erkennen und selbst meine ausdrücken.. ich weiß selber nicht was daran so schwer ist, Freunde zu finden..
6 Antworten
Hey,
kenne ich. Ich habe auch Autismus. Ich versuche immer netter zu wirken, indem ich mich bei heiklen Diskussionen bedeckt halte und die Parteien anspreche, die sonst nicht soviel sagen. Ansonsten hilft es auch öfter mal zu lächeln. Einfach so, ohne einen Grund.
Wenn du dich selber als Autist liebst, ist es auch einfacher, sich nicht mehr einsam zu fühlen. Such dir ein Thema, oder eine Sache die die wirklich interessiert und beschäftige dich damit. Dann triffst du schnell Leute, die ähnlich ticken und mit denen man sich unterhalten kann…
Vielleicht sprichst du mal mit deinen Mitschülern/Freunden über das Problem? Autismus ist ja keine Behinderung o.ä., sondern eine Entwicklungsstörung, die nicht immer nur negatives mit sich bringt.
alternativ kann ich dir noch eine Therapie empfehlen. Ein Therapeut kann dir helfen, dein Asperger-Autismus zu verstehen und zu bessern.
Ich hoffe ich konnte dir helfen
LG
Ich bin schon in einer Gruppe mit anderen Autisten, 2 Jungs und 2 Mädchen (ich und jemand anders) und das Mädchen (1,5 Jahre älter als ich) hat größere Probleme als ich und ich hab Angst, wenn ich mal mit ihr was mache und wir alleine sind, dass sie dann auch irgendwie einen Meltdown bekommt (man kennt den Grund dazu nicht, wieso sie den bekommt) und dass sie mich dann erwürgt oder so (sie ist halt immer dann aggressiv zu den anderen und so, aber sie ist viel viel viel viel (kann ich noch tausend mal sagen) ärger als ich..) vielleicht liegt es ja auch daran, weil ich ihr ähnlich bin? Weil ich habe Angst vor ihr und vielleicht haben auch die anderen Angst vor mir? Ich will aber nicht dass sie Angst haben.. :(
Du schreibst, dass deine Mitschüler nich von deinem Autismus wissen.
So schwer es dir auch fallen mag, sorge - mithilfe deiner Lehrer oder noch besser sog. Autismusbeauftragten (die hoffentlich auf dem neuesten Stand sind) - über deinen Autismus aufzuklären.
Autismus ist nicht ansteckend, sondern wird sehr oft vererbt.
Deine Mitschüler sollen wissen, weshalb du dich in gewissen Situationen nicht so verhältst, wie sie es von neurotypischen Mitschülern erwarten.
Du machst die "Pubertät-plus"-Phase durch.
Da zeigt sich der Autismus - je nach Umfeld - während der Pubertät nochmal verstärkt.
Masking bringt nichts, wie du gemerkt hast.
Dass darauf ein Meltdown folgt, ist in dem Fall nicht ungewöhnlich, weil das Masking unwahrscheinlich anstrengend ist.
Du hast dadurch auch keine Energie für andere Dinge.
Solange es Autisten gibt, die sich sozusagen verstecken, ihre Bedürfnisse und Eigenarten verleugnen, die so unterschiedlich sind wie bei anderen Menschen, wird es immer Fehlinformationen und Klischees über ASS geben.
Wenn du ehrlich und offen damit umgehen kannst, wirst du merken, mit dem du zurechtkommst und mit wem nicht.
Ein Problem, das mir bei vielen jüngeren autistischen Menschen (nicht nur Kindern) aufgefallen ist, ist, dass sie jeden, der bereit ist, mit ihnen umzugehen, als Freund betrachten, wenn sie es nicht sind. Sie sind nur bekannte. Wenn sie dann das Gefühl haben, betrogen worden zu sein, sind sie untröstlich. Die meisten Autisten, die ich kenne, nehmen alle Beziehungen sehr ernst. Vielleicht ZU ernst.
Du musst nicht netter werden. Es geht nicht darum. Das ist nicht der Grund, warum viele Menschen Autisten meiden.
Hast du dir jemals einen 3D-Animationsfilm angesehen und die Gesichter und Reaktionen stimmen einfach nicht? Menschen sind gut darin zu bemerken, dass an jemandem „etwas nicht stimmt“.
Autistische Menschen präsentieren sich oft anders in der Art und Weise, wie sie körperlich und sozial interagieren. Menschen verwenden subtile Hinweise, um zu entscheiden, ob eine Person eine Bedrohung oder sicher ist.
Ich habe ein Jahr in Dänemark gelebt. Ich habe die Sprache ziemlich gut verstanden, aber einige der sozialen Hinweise habe ich immer noch nicht verstanden. Ich wollte niemanden beleidigen, aber manchmal tat ich es ausversehen. Ich sah europäisch aus und passte gut in die skandinavischen Länder.
Ein beiläufiges Gespräch mit zwei Zehnjährigen brachte es auf den Punkt. Sie starrten mich intensiv mit zusammengezogenen Augenbrauen an und einer sagte schließlich auf Dänisch: „Du redest komisch.“
Ich erklärte, dass ich aus Deutschland komme und Dänisch lerne. Das befriedigte ihr Misstrauen und ihre Verwirrung darüber, warum ich einige unbekannte soziale Hinweise zeigte oder nicht. Erwachsene verzeihten mir oft weniger, wenn ich ihre Kultur und Sprache unbeabsichtigt missbrauchte.
Mit Autismus bist du vielleicht hier aufgewachsen, aber du kommst trotzdem aus einer anderen Kultur. Einige Leute denken, dass alles in Ordnung wäre, wenn sich die autistische Person mehr anstrengen und aufhören würde, ein Idiot zu sein.
Als Autist ist dein Gehirn physisch anders verdrahtet. Nicht falsch, nur anders. Zu erwarten (oder zu fordern), dass es sich wie etwas verhält, das es nicht ist, ist dumm. Lkw sind für andere Zwecke konzipiert als Sportwagen. Beides hat einen Wert.
Bei einigen Autisten feuert ihr Gehirn ununterbrochen, wie ein wildes Sommergewitter. Die einen denken in Videos, und die müssen sie in die Muttersprache übersetzen. Das wilde Abenteuer, das in ihrem Kopf vor sich geht, kann so sein, als würde man in einem rasenden Auto sitzen und versuchen, sich mit jemandem zu unterhalten, der den Bürgersteig hinuntergeht. Es ist frustrierend für beide Seiten.
Wenn man einen Autisten nicht versteht, sieht man möglicherweise nur eine seltsame, unverblümte, sozial langsame Person. Wenn man ihr jedoch Anmut und Verständnis entgegenbringt, werden alle besser dran sein.
Lange rede kurzer Sinn : Du musst nicht netter sein, aber du musst dir jemanden finden der deinen Autismus akzeptiert, und trotzdem mit dir befreundet sein will. Nicht jeder ist so, deshalb kann es dauern, aber wenn du dann so eine Person findest, hast du eine Freundschaft fürs Leben. Sei ruhig offen mit Menschen, darüber dass du Autistisch bist. Wenn du es in dir versteckst, wird es später rauskommen, auf unschöne Arten.
Ich glaube das es gut ist die Leute einfach Mal an zu lächeln dadurch giebst du ihnen das Gefühl das du eigentlich nichts schlimmes willst ich kenne einen englischen Fall mit dem ich jetzt auch befreundet bin
Aber mein Lächeln sieht komisch aus, nur wenn ich von automatisch lache wenn ich z.B. einen lustigen Witz höre sieht das normal aus
Warum "netter" werden? Freunde akzeptieren Dich wie Du bist. Pfeif auf den Rest, denen wirst Du es nie recht machen.
Niemand aus meiner Schule (außer die Lehrer und Direktor) weiß, dass ich autistisch bin. Ich habe auch Angst es zu sagen..