Wie findet ihr Rundfunkgebühren?

7 Antworten

Ich bin ganz Deiner Ansicht. Der öffentlich rechtliche Rundfunk sollte mit einer festen Summe aus Steuergeldern finanziert werden.

Die Unabhängigkeit des Rundfunks kann man trotzdem gewährleisten. Es muß ja nur per Gesetz sichergestellt werden, dass der Staat nicht in die Programmgestaltung eingreifen darf und auch die Finanzierung nicht aus Gründen der Programmgestaltung einstellen oder kürzen darf.

Auch wenn es jetzt "Gebühr" heißt, ist die jetzige Ausprägung de facto eine Wohnungssteuer. Es gibt zahlreiche Streitfälle und Grauzonen, wann eine Wohneinheit eigenständig ist, wer zahlen muß und wer nicht.

Rundfunkgebühren sind richtig und gut.

  1. Eine Steuer ist nicht zweckgebunden. Heißt also: wenn der Staat eine Rundfunksteuer erheben würde, wäre nicht sicher, dass das Geld auch bei den Rundfunkanstalten ankommt und nur für den Rundfunk verwendet wird.
  2. Eine Steuer würde den Rundfunk direkt abhängig vom Staat machen. Das ist wegen der gewollten Unabhängigkeit der Medien nicht richtig. Denn dann könnten beispielsweise Populisten versuchen, Druck zu machen, um nur noch "gewünschte" Inhalte zu hören (siehe Ungarn oder Polen seinerzeit unter der PiS-Regierung).
  3. Der Verwaltungsaufwand würde durch eine Steuer nicht geringer, das Mitarbeiter-Argument läuft also ins Leere.

se32on 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 10:37

In meinem Land werden auch private Fernsehen-Firmen durch Staat beeinflusst.

Viel andere Druckmittel, obwohl sie sich durch Werbungen finanzieren.

Also dass sie sich selbst finanzieren, schleisst staatliche Einfluesse nicht.

Nein, eine Steuer wäre genau das, was die Kritiker des Rundufunks heute schon fälschlicherweise behaupten. Nämlich dann wäre der ÖRF ein Staatsfunk. Es ist bewusst so gemacht, dass der ÖRF für die Erhebung der Gebühren selbst verantwortlich ist.


apachy  11.10.2024, 10:53

Nun wenn es kein Staatsfunk ist, dann ist es ein unabhängiges Unternehmen, was einen Dienst anbietet. Will ich ihn nicht, dann bezahle ich ihn nicht. Ohne dass ich dann Probleme kriege mit irgendwelchen Staatsorganen.

Daneben sind die Posten weiter oben dort zum Großteil von Staatsdienern besetzt. Und auch sowas wie Wahlwerbung muss dort ausgestrahlt werden. Früher hat man sich da sogar selbst auf die Schulter geklopft, dass man diese teilweise als Polittalks interessanter an den Mann bringt, während man das heue eher als unabhängig darstellt.

Man kann das Kind auch einfach beim Namen nennen und dafür dann den Kram drum rum vereinfachen, so dass damit keiner groß Aufwand hat. Fließen muss das Geld doch eh und die Inhalte sind ohne hin teilweise vorgegeben.

Selbst WENN der Anspruch wäre alles so neutral und objektiv wie möglich zu machen, so kann das eben nicht klappen, weil wir alle einen Bias und eine Weltanschauung und unsere Bubble haben. Wenn oben drüber fast ausschließlich der Staat steht, dann kann eben nur ein Staatsfunk rauskommen. Egal wie wir es nennen und finanzieren.

se32on 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 10:07

Durch Nebenkostenabrechnung.

ChristianLE  11.10.2024, 10:24
@se32on

Warum soll denn der Vermieter die Rundfunkbeiträge einsammeln? Unabhängig davon, dass neue Betriebskostenarten nicht immer eingeführt werden dürfen, geht den Vermieter das gar nichts an.

froschers  11.10.2024, 10:25
@ChristianLE

Vor allem: Wie genau ändert das denn, dass man es bezahlen muss, wenn der Vermieter es einfach umlegt?

Über die Steuer geht das nicht, weil ein Staatsfunk nicht erwünscht ist. Unabhängig davon, müsste das Beitragswesen dann reformiert werden. Aktuell zahlt man ja per Haushalt und nicht pro Person. Das wäre steuerlich schwer umzusetzen.

Nein, das kann man nicht über die Steuern regeln. Dann wäre der Rundfunk staatlich finanziert und genau das darf nicht sein.