Wie findet ihr den Gedanken, dass alle weg sein werden?


27.10.2024, 22:26

Wird halt keinen Mensch mehr geben der dann ohne moderne, lebenserleichternde Technik aufwuchs.

14 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Gestern saß in einem Restaurant am Nebentisch ein (auch schon älteres) Paar. Außer dass es sich nach unserem Getränk erkundigte und später mit dem Kellner verhandelte, sprach es nicht miteinander. Jeder spielte nur auf seinem Handy herum. Natürlich habe ich das nur ab und zu mitgekriegt, denn ich war nicht allein und wir haben uns beim Essen unterhalten. Die beiden am Nebentisch mögen gelegentlich etwas zueinander gesagt haben, aber wenn ich mal rüberblickte, sah ich sie nur schweigend dasitzen und ihr Essen verzehren.

Das ist für mich das Schlimmste, was die Anwendung digitaler Technologien besonders im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte mit sich gebracht hat: zunehmende Sprachlosigkeit und Isolation.

Viele Menschen, vor allem jüngere und darunter leider auch immer mehr Kinder, sind die reinsten Stubenhocker, ohne wirkliche Freunde. Manche haben regelrecht Angst vor anderen Menschen, wissen nicht, was sie mit ihnen reden sollen. Ersatzweise leben nicht wenige Kinder zunehmend in den "Phantasiewelten" ihrer Internet-Spiele, ihre "Freunde" sind irgendwelche Anime-Charaktere, denn reale Freunde haben sie nicht. Nicht nur durch die Digitalisierung, auch durch manchen sonstigen gesellschaftlichen Wandel ist unsere Welt verändert worden. Als ich jung war, rannte - zumindest hier in Deutschland - noch kein Kind zum Psychotherapeuten. Und heute? Nichts "normaler" als das!

Es ist klar, dass die Welt nicht stehenbleibt. Ich hoffe jedoch, dass wenigstens einige unserer (Boomer-)Lebenserfahrungen von jüngeren Menschen positiv angenommen und auch an folgende Generationen weitergegeben werden.


Krawda 
Beitragsersteller
 28.10.2024, 22:06

Also ich sag immer so, man muss sich die Digitalisierung klug zu Nutze machen, aber man darf sich nicht von ihr gefangen nehmen.

Und ja zu deinem Beispiel: Während man gemeinsam am Tisch sitzt und am Smartphone ,,herumscrollt", redet man ja quasi viel eher mit sich selbst!! Ich hatte schonmal ne Freundin die dachte ernsthaft sie hätte am Tisch sehr viel mit mir geredet, tatsächlich hat sie aber nur rumgescrollt und in ihrem Kopf ständig sich selbst geantwortet, während ich sie für stunden nur grinsen gesehen hab. . .

Es hat ja schon etwas sehr gruseliges.. Dass es immer mehr Psychotherapeuten benötigt liegt für mich klar an der historisch, unvergleichlichen Informationsmenge der letzten 30 Jahre. Das überfordert jung und alt im Wechselspiel. Aber was rede ich da, ich bin ja noch selber jung. 😆

DianaValesko  28.10.2024, 01:30

Danke für Dein kluges Statement.

spanferkel14  04.11.2024, 02:54

🐌🍁Vielen Dank für deinen Stern.🍂🐿️

Ich denke, dass der Gedanke an den Verlust älterer Generationen sowohl besorgniserregend als auch inspirierend ist. Es ist wichtig, den Wert der Erfahrungen und Ratschläge der älteren Generationen zu schätzen und sicherzustellen, dass ihr Wissen nicht verloren geht. Gleichzeitig sollten wir optimistisch auf die Fähigkeiten und Innovationskraft der jüngeren Generationen blicken. Ein Wechsel in der Führung und im Denken ist oft mit Herausforderungen verbunden, bietet jedoch auch Chancen für Fortschritt und Entwicklung.

Insgesamt glaube ich, dass eine Balance zwischen dem Erhalt von traditionellem Wissen und der Offenheit für neue Ideen und Technologien der Schlüssel sein wird, um zukünftige gesellschaftliche Veränderungen erfolgreich zu gestalten.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Krawda 
Beitragsersteller
 27.10.2024, 22:28

Was mich besorgt ist, dass die älteren ohne lebenserleichternde Technik aufwuchs. Das wird uns keiner mehr vermitteln können. Kann ja gut sein aber kann auch gruselig sich anhören.

Eigentlich traurig...

Wenn ich in der Bahn sitze und jeder nur noch am Handy, im Restaurant oder selbst am Essen Zuhause. Es geht einfach nicht weiter so, aber ohne geht's irgendwie auch nicht mehr.

Und was mit den nächsten Generationen noch kommt... Wer weiß?

Das ist ein ständiger Kreislauf des Lebens, aber auf diese Weise geschieht auch laufende Weiterentwicklung. Sicher ist der Gedanke ein wenig merkwürdig, und jeder, der von sich behauptet, sich mit der Frage noch nie auseinander gesetzt zu haben, lügt. Aber letztlich ist das auch die Frage, wie es sein wird, wenn wir selbst nicht mehr da sind.

Nun, das wäre nur dann ein Problem wenn es einen Atomkrieg, oder einen Asteroideneinschlag gäbe, bei dem alles Wissen, inklusive Oppas und Ommas vernichtet werde würde, und nur noch wenige junge Menschen überleben.

Dann wäre es wahrscheinlich von Vorteil, wenn jemand noch wüsste wie man an eine Schraube kommt, ohne sie bei Amazon bestellen zu können. Oder wie man ein Sägeblatt herstellt.

Ansonsten ist das kein Problem.