Wie findet ihr, dass die jungenWähler in Thüringen und Sachsen hauptsächlich Afd wählen?

8 Antworten

Schlecht, da nicht konstruktiv.

Es zeigt aber auch, dass bestimmte Politik falsch gelaufen ist, vor allem die Asylpolitik und Einsparpolitik ("die schwarze Null muss stehen"). Man kann nicht unbegrenzt oder zumindest nicht so viele Leute aufnehmen, wenn man mit den eigenen Problemen nicht zurecht kommt.

Einfach nur das Land kaputt sparen; das Land dann mit vielen vor allem neuen Leuten vollstopfen und dann auf Aufklärung gegen Rassismus hoffen (oft Schuld einreden, wer gegen zu viel Einwanderung ist) war offensichtlich der falsche Weg.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Beruf

Besorgniserregend.

Die 13% in Thüringen und 15% in Sachsen für die CDU sind ebenfalls besorgniserregend.

Welcher junge Mensch der seine Interessen vertreten sehen will, entscheidet sich bewusst dagegen? Das ist für mich unverständlich.

Ich finde dies erschreckend. Gleichzeitig zeigt es mir, dass es um die politische Bildung der jungen Wählerinnen und Wähler in den beiden Bundesländern nicht gut bestellt ist.

Die Jugend hat nichts davon zu verantworten, was ihr angetan wurde und wird.

angefangen bei den Corona-Maßnahmen, die sie am stärksten getroffen haben, weiter bei Abstiegsängsten der Eltern, bis hin zum täglichen Wahnsinn auf dem Schulhof.

die Grünen werden wohl erstmal nicht mehr vorschlagen, das Wahlalter abzusenken 😅

Seit Mauerfall ist hier vieles gnadenlos schiefgelaufen. Es hat Gründe, warum hier in Deutschland die Menschen wieder Nazis wählen – Nazis überhaupt wählbar sind. Die Nazis von der AFD sind das eine Thema. Ein anderes Thema sind Politikfehler und Medienversagen – denn Politik und Medien breiten der AFD den roten Teppich aus. Erschreckend nur, dass es so einfach ist, Menschen gnadenlos zu belügen und dafür auch noch gewählt zu werden. Es ist zusätzlich ein Versagen unseres Bildungssystems.


Tommy431  12.09.2024, 23:46

Was anderes als die dümmliche N*zi-Keule hast Du nicht zu bieten?

junge Menschen sind zum Glück noch nicht so eingefangen in tradierten Denkmustern. Sie sind diejenigen, die unter verfehlter Politik am meisten zu leiden haben. Wenn auf dem Schulhof oder anderswo die Mädchen gesagt bekommen: „wenn Du nicht belästigt werden willst, trägst Du Kopftuch“.

Noch Fragen?

guitarbassman  13.09.2024, 00:18
@Tommy431

Die "Nazi-Keule" ist mehr als angebracht gegenüber einem Landesverband, der gesichert rechtsextrem ist und einen Vorstand hat, der sein Buch von vorne bis hinten mit Nazivokabular spickt und auch schon für die Nutzung von Nazi-Parolen vor Gericht verurteilt wurde (und zudem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter einem Pseudonym für die NPD publiziert hat).

Tommy431  13.09.2024, 00:21
@guitarbassman

Hättest Du vielleicht auch inhaltliche Argumente, über das übliche Narrativ, das allen zum Hals raushängt, zu bieten? Oder nur Textbausteine?

ich hatte inhaltliche Punkte angeboten. Warum nicht drauf eingehen?

catxy  13.09.2024, 00:22
@Tommy431

Die rückwärtsgewandte Denkweise der Menschen auf dem Schulhof, die du beschreibst und die der AFD sind sich aber total ähnlich. Auch die AFD will die Frauen hinter den Herd verbannen und sieht in ihnen nur Gebärmaschinen. Es ist die Demokratie- und Menschenverachtung, die Parteien, wie AFD und NSDAP so gefährlich macht. Es geht hier nicht nur um Migration. Es geht um eine andere Gesellschaft. Damit sind wir schon einmal auf die Fresse gefallen. Für Frust an der derzeitigen Politik habe ich jedes Verständnis. Aber Leute wählen, die alles nur verschlimmern ist fahrlässig.

Tommy431  13.09.2024, 00:25
@catxy

Leider total wirr. Was ist bitte eine rückwärts gewandte Denkweise auf dem Schulhof? Unschuldige Kinder sind rückwärts gewandt? Das übersteigt wohl meinen intellektuellen Horizont 😅

catxy  13.09.2024, 00:29
@Tommy431

„wenn Du nicht belästigt werden willst, trägst Du Kopftuch“. Das ist rückwärtsgewandte Denkweise. Genauso wie: "so knapp bekleidet, wie sie rumläuft, hat sie selbst Schuld, wenn sie belästigt wird." Eine Denkweise die leider in der deutschen Gesellschaft auch sehr präsent ist.

Tommy431  13.09.2024, 01:06
@catxy

Nicht in der deutschen, sondern in der eingewanderten Kultur.

sind wir schon so weit, dass wir das gleichsetzen?

guitarbassman  13.09.2024, 11:42
@Tommy431

Das ist doch alles inhaltlich. Widerlege gerne das Nazivokabular in Höckes Buch. Widerlege, dass er vor Gericht verurteilt wurde. Widerlege, dass der Landesverband als gesichert rechtsextrem eingestuft wurde. Das sind Tatsachen, keine Narrative. Dass Sympathisanten der AfD Schwierigkeiten haben, Fiktion und Realität zu unterscheiden, ist ja aber bekannt. Nicht umsonst wurde auch in der Forschung der Begriff "Postfaktizismus" populär, der beschreibt, dass die Dynamik der erstarkenden rechten Parteien weltweit eine Abkehr von Fakten hin zu reiner Emotionalisierung bedeuten. Wie auch Gauland ja schon sagte, andere argumentieren mit dem Durchschnitt, die AfD argumentiert mit dem Extremfall. Gefährlich wird es dann, wenn die Wählerschaft anfängt, den Extremfall für den Normalfall zu halten, und genau das passiert überall, wo Rechtspopulisten an stimmen gewinnen.

Was für ein Nutzen könnte denn eine inhaltliche Diskussion mit dir haben? Inhaltlich spricht ALLES gegen die AfD, und welch Wunder, sie wird trotzdem gewählt. Sie macht Politik gegen die Menschen, die sie wählen, ist eine Partei für Superreiche, da sie für fanatischen Neoliberalismus steht - viel krasser noch als die FDP. Und wer wählt sie? Unterdurchschnittlich Gebildete und sozioökonomisch unterdurchschnittliche Haushalte. Ihre Haltungen, Reden, Rhetorik, Programmpunkte, ... zeigen ein zutiefst antidemokratisches Gesicht. Die Forderung nach direkter Demokratie macht nicht automatisch einen Demokraten aus dir. Dazu gehört eine gewisse Haltung und ein Grundverständnis von Gesellschaft. Zuvorderst gehört dazu, Vielfalt zu akzeptieren. Das ist so ziemlich das Gegenteil von der AfD, welche Vielfalt in jeglichen Facetten ablehnt. Ethnische Vielfalt, sexuelle Vielfalt, politische Vielfalt, religiöse Vielfalt, alles davon lehnt die AfD ab.
Die AfD beherbergt Faschisten, seit Jahren, und stellt sich öffentlich sogar hinter sie - ich verweise beispielsweise auf Beatrix von Storch, die in den vergangenen Tagen dem Faschisten Björn Höcke des Öfteren in Auftritten den Rücken gestärkt hat anstatt ihn aufs Schärfste zu verurteilen und dafür zu sorgen, dass er aus der Partei ausgeschlossen wird. Warum sollte eine Partei so etwas zulassen...? Doch nicht, weil sie Machthungrig sind und sich lieber von Neonazis wählen lassen als gar nicht gewählt zu werden...? Das wäre ja fatal, immerhin wären sie damit ja genau so, wie sie es den Altparteien vorwerfen. Weg vom Volk, nur aus auf Macht...? Denn bei all dem dummen Gelaber der AfD von wegen Volkspartei vergisst sie immer massiv eine wichtige Sache: 80% des Volkes stehen nicht hinter ihr, große Teile dieser 80% lehnen sie zutiefst ab. Für wen soll die AfD also Politik machen? Für die 20%, die sie wählen? Wie gesagt, das Programm ist eindeutig, sie machen nicht Politik für diejenigen, die sie wählen - abgesehen von dem einen Punkt Migrationspolitik. Wie kleingeistig muss ich aber sein, nur aufgrund eines politischen Punktes eine Partei zu wählen, die ansonsten durch und durch Politik gegen meine Interessen macht?

Das alles mal rein zum Inhaltlichen. Wenn ich jetzt noch in die Waagschale werfe, was für zweifelhafte Verbindungen diverse hohe Parteifunktionäre haben, ist eigentlich alles klar. Die Offensichtlichsten sind jene Verbindungen zu rechtsextremistischen Gruppierungen, viele davon bekannt. Aber auch von Storch beispielsweise, die in sektenartigen Christenverbindungen unterwegs ist und Teil einer Bewegung von ehemals adligen Familien, die daran glauben, einen natürlichen Anspruch auf Besitz und Reichtum zu haben. Ist das die Volkspartei, von der sie immer reden...?

Aber was soll das alles, was bringt es? Wer heutzutage noch AfD wählt ist schon so fern ab von Fakten und Wissenschaft, dass man sich alles schön reden kann. Wieso sollen wir uns inhaltlich mit der Partei auseinander setzen? Ich habe dir ganz viel Stoff geboten, den du garantiert mit nur 1-2 Verschwörungsnarrativen wegfegen wirst und in deiner gefestigten Filterblase stecken bleiben wirst. Die Forschung ist absolut eindeutig was das angeht und zeigt die fatale Wirkung in so vielen Bereichen der AfD. Die Wirtschaftsforschung hält die AfD wirtschaftlich für gefährlich, die Parteienforschung und Politikwissenschaft hält sie für undemokratisch, die Klimaforschung sieht in der AfD den größten Feind in DE für eine lebenswerte Zukunft für junge Menschen. Inhaltlich ist längst alles geredet. Wer dennoch AfD wählt tut dies nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern aus Ideologischen.

Tommy431  13.09.2024, 17:03
@guitarbassman

Dass Du die Programmatik der Partei inhaltlich nicht befürwortest, ist Dein gutes Recht. Nur müsstest Du bitte belegen, was an der Programmatik „undemokratisch“ sein soll.

auf die anderen Versuche, den Inhalt bis zur Unkenntlichkeit umzudeuten (übliches hilfloses Muster), gehe ich nicht weiter ein.

guitarbassman  13.09.2024, 19:08
@Tommy431

siehst du, es ist eingetreten was ich erwartet habe. Statt einer inhaltlichen argumentativen Diskussion kommt nur ein "du hast Unrecht" ohne Belege, ohne Fakten, ohne Argumente. Deshalb ist das Diskutieren mit Anhängern der AfD so sinnfrei.

Wenn du wissen willst, was an der Partei undemokratisch ist, hier einige Lesetipps:

  • Mounk, Yascha (2018), Der Zerfall der Demokratie. Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht, Droemer Verlag.
  • Mudde, Cas (2019), The Far Right Today, Polity Press (deutsche Übersetzung 2020: Rechtsaußen. Extreme und radikale Rechte in der heutigen Politik weltweit, Dietz Verlag).
  • Olschanski, Reinhard (2017), Der Wille zum Feind. Über populistische Rhetorik, Wilhelm Fink Verlag. 
  • Müller, Jan-Werner (2016), Was ist Populismus? Ein Essay, Suhrkamp Verlag.
  • Hillebrand, Ernst (Hg.) (2017), Rechtspopulismus in Europa. Gefahr für die Demokratie?, 2. Auflage, Dietz Verlag.
  • Jörke, Dirk / Nachtwey, Oliver (Hg.) (2017), Das Volk gegen die (liberale) Demokratie, Leviathan Sonderband 32/2017, Nomos Verlag. 
  • Levitsky, Steven / Ziblatt, Daniel (2018), Wie Demokratien sterben, Deutsche Verlags-Anstalt. 
  • Manow, Philip (2020), (Ent-)Demokratisierung der Demokratie. Ein Essay, Suhrkamp Verlag. 
  • Hillje, Johannes (2022), Das "Wir" der AfD. Kommunikation und kollektive Identität im Rechtspopulismus, Campus Verlag.

Einige davon setzen sich mehr, andere weniger konkret mit der Bedeutung von Rechtspopulismus für Demokratien auseinander.

Eine relativ einfache Antwort, die sich mit Lektüren vertiefen lässt: die politische Theorie ist sich einig, dass der Grundstein von demokratischen Gesellschaften Vielfalt ist. Was bringt eine Demokratie in einer homogenen Gesellschaft? Da ist sie völlig sinnfrei und keine richtige Demokratie. Beispielsweise der Vorgänger unserer heutigen Demokratie aus dem antiken Griechenland war eine Klientel-Demokratie. Keinesfalls wurde da Politik für alle in ihr lebenden Menschen gemacht. Das macht das System Demokratie absurd. Wir brauchen also Vielfalt. Vielfalt hat viele Facetten: ethnische, religiöse, sexuelle, geschlechtliche, politische, kulturelle, usw... Die AfD steht für ein bestimmtes gewolltes Menschenbild ein in vielerlei Hinsicht. Sie hat die Vorstellung eines perfekten Familienbildes, setzt Heterosexualität als Norm und fördernswert, sieht politisch Andersdenkende als Feinde (und greift sie entsprechend regelmäßig an, genauso wie auch Presseagenturen mit anderer politischer Ausrichtung), versteht andere Religionen nicht als Teil Deutschlands, ebenso wenig wie andere Kulturen. Nehmen wir beispielsweise einen jungen, homosexuellen, muslimischen Syrer, der seit 10 Jahren in DE lebt und hier seinen Lebensunterhalt verdient. Wie soll die AfD jemals für diesen Mann Politik machen können, wenn sie doch alles, was er repräsentiert ablehnt? Migration, Islam, Homosexualität. Und ich kann mir vorstellen, was jetzt kommt, Beispiel Alice Weidel. Aber nur weil eine (in der Schweiz lebende) lesbische Frau in einer Partei ist, bedeutet das nicht gleich, dass diese Partei Homosexualität gegenüber freundlich eingestellt ist. Das war ein Beispiel für einen Menschen, der für eine große Community in DE steht. Homosexuelle (bzw. generell nicht heterosexuelle Menschen) sind keine zu ignorierende Randerscheinung in Deutschland. Ebenso wenig Menschen mit Migrationshintergrund. Wie soll die AfD nun demokratische Politik für alle deutschen Bürgerinnen und Bürger machen, wenn sie in ihren feuchten Träumen die Hälfte davon am liebsten erschießen lassen würde (Fantasien diesbezüglich wurden bereits von AfD-Politikern geäußert, teilweise öffentlich, teilweise in privaten geleakten Chats und Gesprächen). Demokratie heißt Kompromiss, Demokratie heißt im Gespräch bleiben, im Diskurs bleiben. Die Geisteshaltung der AfD hingegen ist, den Diskurs zu beenden.

Und dass Rechtsextremismus schwer mit Demokratie vereinbar ist, muss ich dir hoffentlich nicht erklären...? Um Bezug zu Thüringen zu schaffen.

Hier ein zwar schon etwas älteres, aber wunderbares Video zur Rhetorik der AfD (und generell Rechtspopulisten): https://www.youtube.com/watch?v=dOgz-9PEKUA&list=WL&index=65&t=2s&ab_channel=ChristianJammerbund

Obwohl es schon etwas älter ist, hat es nicht an Aktualität verloren, da die hier beschrieben Dynamiken eher schlimmer geworden sind.

Tommy431  13.09.2024, 19:37
@guitarbassman

Deine „Quellen“ nehme ich zur Kenntnis. Selbstverständlich stammen diese aus linksgerichteter Feder.
meine Frage hast Du leider nicht beantwortet.

und dass nur eine möglichst durchmischte Gesellschaft Demokratie-fähig sei, ist absurd. Demokratie bedeutet Herrschaft des Volkes. Nicht mehr und nicht weniger.
nach Deiner „Logik“ bzw. Definition wären dann Japan, Korea (Süd natürlich) , Norwegen und viele andere keine Demokratien. Bei allem Respekt….

Vielfalt im religiös-kulturellen Zusammenhang halte ich für illusorisch. Länder, in denen z.B. Christen und Moslems zusammen leben (müssen), sind ständigen Konflikten ausgesetzt. Ich halte den Islam, ob es Dir gefällt oder nicht, für eine archaische gewaltbereite Religion, die sich hier bitte nicht noch weiter ausbreiten darf. Vielfalt im Sinne von Meinungsfreiheit/-Vielfalt und Pluralismus herzlich gerne. Bitte die beiden Dinge nicht verwechseln.

guitarbassman  14.09.2024, 11:00
@Tommy431

Und da haben wir schon unser erstes Verschwörungsnarrativ: die Wissenschaft ist linksgerichtet. Dann wird es aber verdammt schwierig in unserer Welt, was kann man denn nämlich noch glauben, wenn man selbst die Forschung beschuldigt, politisch einseitig zu sein? Ich finde es überaus frech und dreist, dass du diesen Menschen die nötige Professionalität absprichst, ihre eigenen politischen Einstellungen von ihrem Beruf trennen zu können. Nicht umsonst gibt es wissenschaftliche Standards und Peer-Review Verfahren. Wer also nicht wissenschaftlich arbeitet fällt spätestens im Peer-Review Verfahren durch und verschwindet in der Bedeutungslosigkeit.

Auch Japan, Korea und Norwegen sind Länder mit Vielfalt.

Vielfalt im Sinne von Meinungsfreiheit/-Vielfalt und Pluralismus herzlich gerne. 

Du schreibst so einen Satz, und stellst dich trotzdem hinter die AfD??? Langsam verstehe ich die Welt nicht mehr. Die AfD tritt eigentlich konstant als Partei auf, die linke Einstellungen beleidigt, diffamiert, angreift uvm. Das ist so ziemlich das Gegenteil davon, Vielfalt im Sinne von Meinungsvielfalt zu tolerieren. Beatrix von Storch stellt sich vor laufender Kamera hin und wünscht großen deutschen Unternehmen Misserfolg, weil sie Kampagnen für Vielfalt umsetzen. Bzw. anders gesagt, Höcke hat diesen Unternehmen Misserfolg und Insolvenz gewünscht (der ach so tolle Patriot, der sehen will wie deutsche Unternehmen pleite gehen...) und von Storch hat sich auf die Nachfrage hin, wie sie das sehe, Höcke angeschlossen. Ist das die Partei, die Deutschland voranbringen wird? Es ist das eine, nicht einer Meinung zu sein, es ist etwas ganz anderes, Hass und Hetze gegen jene zu verbreiten, die eine andere Meinung haben, und das steckt schon seit 10 Jahren im identitären Kern der AfD.

Wie man diesen Satz schreiben kann und daran auch glauben kann und dennoch die AfD wählen kann, ist mir absolut ein Rätsel und ich kann mir nur wünschen, dass du diesen Widerspruch auch selbst erkennen kannst.

Tommy431  14.09.2024, 13:08
@guitarbassman

Was ist daran nicht zu verstehen? Zum demokratischen Diskurs im Meinungspluralismus gehört Kritik an der Gegenseite. Im Ernst: Die Diffamierung der AfD von linker Seite ist für Dich aber dann legitim?
kopfschüttel

Bei Euch linken kann Hass und Hetze natürlich nur von rechts kommen 😆

menschen wählen zunehmend AfD, weil sie die verheerenden Zustände in diesem Land nicht gewollt haben. Sie wurden ihnen aufgezwungen. Keine andere Partei ist hier glaubwürdiger.

guitarbassman  14.09.2024, 19:17
@Tommy431

Und wenn auf Kundgebungen lauthals von großen Menschenmengen gerufen wird, dass man Merkel hängen soll, ist das in deinen Augen "Kritik an der Gegenseite"? Wirtschaftlichen Unternehmen schlechte Umsätze zu wünschen, weil sie politische Statements verlauten lassen die einem nicht gefallen?

Andererseits wird die AfD tatsächlich kritisiert, indem ihre antidemokratische Grundhaltung sowohl wissenschaftlich als auch gesellschaftlich herausgearbeitet wird, dann heißt es aber sofort es gäbe eine Hexenjagd gegen die AfD und alles wird unternommen, um ein Narrativ zu stützen von der armen Partei in der Opferrolle.

Übrigens: ich als politisch Linker habe die verheerenden Zustände auch nicht gewollt. Ich wollte nicht, dass die CDU 16 Jahre lang regiert und uns kaputt spart, unsere Infrastruktur verrotten lässt, zuschaut wie alles teurer wird aber die Löhne nicht steigen. Aber deshalb wähle ich nicht eine antidemokratische Partei, die Faschisten in den eigenen Reihen begrüßt. Was sind denn das für Zustände? Wenn mich ein Hund anbellt ist es okay, ihm mit einem Stock den Schädel einzutrümmern? Das ist deine Argumentationsweise im Moment. Und wie paradox ist es denn, Linke als Schuldige und Feinde zu betrachten, wenn wir doch in einem Land leben, das seit jeher überwiegend rechts regiert wurde? Wie wäre es denn, aus Protest mal Linke zu wählen? DE wurde überwiegend konservativ regiert, das ist Fakt.

Aber es tritt doch hier die ganze Zeit genau ein, was ich vorhergesagt habe: man kann faktisch auf wissenschaftlicher Basis argumentieren wie man will, wer die AfD wählt und damit offiziell dem Postfaktizismus verfallen ist findet immer eine Argumentationsstruktur, um sich die Wahl von Faschisten schön zu reden oder sie zu legitimieren. Nur, wo fängt man da an, wo hört man auf...? Unter welchen Gesichtspunkten war die Wahl der NSDAP damals legitim? Wo ziehen wir die Grenze? 80.000 Juden im Land waren okay, ab 80.001 waren es zu viele und die Wahl der NSDAP war plötzlich gerecht und legitim? Wenn wir uns schon auf so ein Fahrwasser begeben, dass die Wahl von Faschisten und Demokratiefeinden legitim wird, weil man unzufrieden mit der aktuellen Politik ist...

Tommy431  15.09.2024, 00:15
@guitarbassman

Solche exzesse unterstütze ich ausdrücklich nicht.

linke sind für mich nicht Feinde sondern Gegner, weil ich den politisch Ansatz für schädlich halte. Links ist Utopia. Spielt diese Experimente gerne am Wohnzimmertisch oder in Computerspielen. Aber lasst die Menschen damit in Ruhe.

seit 20 Jahren wird dieses Land von links regiert. Merkel ist die linkeste Kanzlerin seit der Gründung der Bundesrepublik. Wäre das nicht so, gäbe es auch keine AfD.

das Gequassel über Extremismus und Faschismus kann dementsprechend ich leider nicht ernst nehmen, sorry.

catxy  15.09.2024, 01:18
@Tommy431

Die BRD war unter Willi Brandt in den Siebzigern progressiver, als es Merkel je war. Die Welt ist damals nicht untergegangen. Im Gegenteil: die Menschen konnten ihre Mieten noch bezahlen. Das ist ein Wahrnehmungsproblem. Merkel war niemals links. Sie hat vielleicht öffentlich halbwegs humane Politik propagiert um dann in Hinterzimmerdeals alles null und nichtig zu machen. Die CDU hat die AFD geboren. Aber nicht, weil sie links ist. Sondern weil sie knallhart rechte Politik verfolgt.

Tommy431  15.09.2024, 09:23
@catxy

Das ist unlogisch. Wenn die CDU rechte Politik gemacht hätte, bräuchte es keine Partei rechts von ihr.

guitarbassman  15.09.2024, 10:49
@Tommy431

Wenn du solche Exzesse nicht unterstützt, bist du bei der AfD falsch. Ich hoffe, das ist dir klar.

Die Merkelregierung als links zu bezeichnen zeugt für mich ganz klar von einer verschobenen Wahrnehmung, denn jeder Experte wird dir das Gegenteil beweisen können. Die Politik der Merkel-Ära war keineswegs links. Sie war humanistisch. Zumal Merkel auch nicht die deutsche Diktatorin war. Ihre politisch mittige Ausrichtung war also nur eine Stimme in einer von der CDU geleiteten Regierung. Ich verstehe nicht, was die AfD immer mit diesem Personenkult hat... Wir leben nicht in den USA (und selbst da hat der Präsident nicht die alleinige uneingeschränkte Macht über alles).

Wieder eine gefährliche Argumentationsstruktur, mit der man es sich ziemlich leicht macht. Was hältst du davon, wenn ich sagen würde "hätten Juden sich nicht so furchtbar daneben benommen und Deutschland Stück für Stück übernommen, hätte es keine NSDAP gegeben"? Findest du das legitim? Ich hoffe nicht. Immer und immer wieder rutscht man aber wenn es um die AfD geht genau in diese Argumentationsstruktur ab: man rechtfertigt die faschistoide AfD mit Verfehlungen anderer. Ich weise hierbei gerne darauf hin, dass wir ein Parteiengefüge mit über 40 wählbaren Parteien haben. Man kann also die Verfehlungen anderer durchaus als Anlass für seine Wahl nehmen, ohne deshalb gleich Extremisten zu unterstützen. Die Legitimation von einer Partei, die Extremisten in ihren eigenen Reihen begrüßt durch Verfehlungen anderer ist also nichts weiter als ein vorgeschobener Grund um sich nicht eingestehen zu müssen, dass es aus demokratischer Sicht nicht vertretbar ist, diese Partei zu wählen.

Tommy431  15.09.2024, 14:04
@guitarbassman

Du kannst Dir Deine „Argumentation“, warum man ein schlechter Mensch sei, wenn man diese Partei wählt, zusammenschustern wie Du es gerne möchtest. Die CDU ist unter Merkel weit nach links gerutscht, hat damit grüne und sozialdemokratische Positionen übernommen und damit die konservative Wählerschaft vergrault.

wer das Wort „Demokratie“ hier verwendet, sollte begreifen, dass dieses Wort ausschließlich „Herrschaft des Volkes“ bedeutet. Ein Volk darf sich die Regierung wählen oder abwählen wie es möchte. Ob jemandem die Wahlentscheidung gefällt oder nicht, ist irrelevant.

Im Moment ist es nunmal so, dass viele mit der Leistung der „Block“parteien nicht zufrieden sind. Die Demokratie sieht in einem solchen Fall die Möglichkeit vor, die Opposition zu wählen.

Ende der Durchsage.

guitarbassman  15.09.2024, 19:48
@Tommy431

Da muss ich leider meinen pädagogischen Auftrag wahrnehmen und dich berichtigen: in DE bedeutet Demokratie mehr als "Herrschaft des Volkes". Das ist alles im GG nachzulesen und ist sogar durch die Ewigkeitsklausel geschützt. Teil unserer Demokratie ist übrigens auch die Wehrhaftigkeit, sprich die legitime Abwehr von Kräften, die die Demokratie beschädigen wollen oder gar abschaffen wollen. Leider ist auch unser System nicht perfekt und der AfD wäre es trotz diverser Mechanismen mit einer absoluten Mehrheit möglich, viele Rechtsstaatprinzipien auszuhebeln. Im Prinzip so wie der rechtspopulistische Kollege Orban es in Ungarn gemacht hat, wo längst keine freie Demokratie mehr herrscht.

Im Moment ist es nunmal so, dass viele mit der Leistung der „Block“parteien nicht zufrieden sind. Die Demokratie sieht in einem solchen Fall die Möglichkeit vor, die Opposition zu wählen.

Damit hast du völlig recht, nur gibt es eben ganz ganz viele Möglichkeiten der Opposition, wo es nicht zum guten Ton gehört, Bilder mit erhobenem rechten Arm vor der Wolfsschanze zu posten, antisemitische und islamophobe Cartoons in Whatsappgruppen zu posten, oder zu Mord oder Inhaftierung von politisch Andersdenken aufzurufen.

Tommy431  15.09.2024, 21:59
@guitarbassman

Mit solchen Exzessen habe ich nichts zu tun.

andere Formen der Opposition tun sich mir im Moment nicht auf. Es gab mal die WU, als Brücke zwischen AfD und CDU. Dieses Projekt sehe ich als zunächst gescheitert an. Ich möchte keine Papierkorb-Stimme abgeben.

niedlich ist fürderhin Dein pädagogischer Ansatz. Erwachsene Wähler möchten allerdings keinen Lehrer, sondern politische Antworten. Diese fehlen.

Tommy431  15.09.2024, 22:07
@guitarbassman

Nachtrag: Herrn Orban sehe ich inzwischen als Leuchtturm und Wellenbrecher in dem wokistischen Wahnsinn an, der in weiten Teilen Europas um sich greift.
Kürzlich in Budapest gewesen und die wohltuende Leichtigkeit genossen, in der man abends auf den Straßen unterwegs sein kann. Frauen können sich kleiden wie sie möchten, eine friedlich ausgelassene Stimmung einfach. Niemand hat Angst vor Übergriffen.

einfach schön.

es ist traurig, dass es in anderen Großstädten Europas nicht mehr so ist.

guitarbassman  15.09.2024, 23:06
@Tommy431

Also lieber eine Stimme für Faschisten als eine Papierkorbstimme. Von mir aus, es ist deine Wahl, aber sei wenigstens Mann genug und steh dazu, dass du kein Problem damit hast, Faschisten zu unterstützen. Ich respektiere jeden, der sich offen hinstellt und sagt "ich wähle Faschisten und stehe dazu", denn dann weiß man wenigstens wie man dran ist. Was ich hingegen gar nicht abkann ist die Schönmalerei von wegen "mir bleibt ja keine andere Wahl".

Naja, wer AfD wählt - und kein Multimillionär ist - ist offenbar politisch ungebildet genug, dass ein pädagogischer Ansatz sinnvoll sein kann.

Spannend, du läufst offenbar durch Ungarn wie die deutschen, die neben KZs wohnten und offenbar nichts davon wussten, dass da Menschen auf grausamste Weise versklavt und ermordet wurden.
Das schöne Ungarn, diese Leichtigkeit, wo Kulturschaffenden Gelder gestrichten werden, wenn sie Themen wie Homosexualität behandeln oder gar selbst homosexuell sind. Das schöne Ungarn, wo Lehrkräften in Schulen vorgegeben wird, ihren Unterricht entgegen aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu halten. Das schöne Ungarn, wo beinahe die gesamte Regierungsarbeit Vetternwirtschaft ist. Das schöne Ungarn, wo die Wahlen längst nicht mehr frei sind, weil es keine Pressefreiheit mehr gibt bzw. beinahe die gesamte Medienwelt orbantreu ist. Und ganz oben sitzt ein Mann, der sich seit Jahren die Taschen füllt, ein waschechter Opportunist. Orban, der übrigens aus einem ganz anderen politischen Lager kommt, aber irgendwann verstanden hat, dass er mit Rechtspopulismus Geld ohne Ende machen kann.
Es beschämt mich als überzeugten Demokraten, dass Menschen mit Wahlberechtigung solch einen Mann als Leuchtturm und Wellenbrecher bezeichnen.

Die Aussage, niemand habe Angst vor Übergriffen, ist schlicht absoluter Unsinn. Jeder Mensch, der nicht heterosexuell, der nicht cis-gender ist, der politisch links ist, hat Angst vor Übergriffen. Vor Übergriffen, vor systemischer Benachteiligung, vor Kündigung. Das ist das System, welches du in den Himmel lobst.

Tommy431  15.09.2024, 23:17
@guitarbassman

Ich wähle die Freiheit. Die Definition von Faschismus kennst Du bestimmt. Sonst würdest Du den Begriff ja nicht in jedem zweiten Satz bemühen.

Ich empfehle eindringlich, von abgedroschenen und inflationär eingebrachten Schlagworten abzusehen und zu einer Sachdebatte zu kommen.

es hieß vor Jahren, man müsse die AfD „inhaltlich stellen“. Offensichtlich ist das nicht gelungen.

da es nicht gelingt, muss man sich wohl wieder auf billige Klischees zurückziehen. Nur ist das „Problem“, dass das niemanden mehr abschreckt. Es ist einfach zu offensichtlich.

guitarbassman  16.09.2024, 00:26
@Tommy431

falsch, die AfD hat sich schlicht gesprächsresistent gezeigt. Man hat es inhaltlich und argumentativ versucht - Fehlanzeige. Man hat mit harter Faust versucht indem man all die schrecklichen Verfehlungen aus AfD-Reihen aufgezeigt hat - Fehlanzeige. Sprich es ist längst klar, wer AfD wählt lebt in einer ganz eigenen Welt, frei von Fakten, frei von Wissenschaft, frei von Diskurs, frei von Realität. Da gibt es keinen Klimawandel, da wählt man als ökonomisch unterdurchschnittlicher Haushalt eine fanatisch neoliberale Partei und da übersieht und überhört man alle Anzeichen von faschistischem Gedankengut, das wie eine Seuche mehr und mehr die Partei übernimmt.

Wir drehen uns ständig im Kreis. Du wolltest anfangs inhaltliche Auseinandersetzung. Die habe ich geliefert. Ich habe sachlich argumentiert mit dem wirtschaftlichen Programm, mit den aktuellen wissenschaftlichen Einschätzungen aus verschiedenen Bereichen. Was hat das genützt? Richtig, nichts. Wir haben diskutiert - und ich habe dir recht gegeben - dass es viele politische Verfehlungen in der Vergangenheit gab, ich habe aber darauf hingewiesen, dass die Antwort darauf nicht die Wahl von Antidemokraten sein darf. Daraufhin habe ich dir - wieder - ausführlich und inhaltlich erklärt, inwiefern die Grundwerte innerhalb der AfD antidemokratisch sind. Habe das mit vielen wissenschaftlichen Quellen belegt. Habe dir ein Video über die furchtbare Rhetorik der Hass und Hetze schürenden AfD verlinkt. Wohin hat das geführt? Nirgends. Und jetzt nach all diesen Exkursen stellst du dich hin und beschwerst dich über Schlagworte und forderst eine inhaltliche Auseinandersetzung. Obwohl ich eigentlich längst weiß, dass es völlig sinnlos ist und vergeben Mühe, versuche ich immer und immer wieder mit euch fanatischen Sturköpfen in den Diskurs zu gehen. Aber wie sich eben zeigt...

Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem sich Chrupalla und Weidel vor eine Kamera stellen könnten und öffentlich verkünden könnten, dass sie Nordkorea für den Fortschrittlichsten Staat der Welt halten und Hitler ihr großer Held sei, sie Muslime deportieren wollen (was im Prinzip schon gesagt wurde, Stichwort Remigration) und Linke für immer einsperren wollen, und die treue Wählerschaft würde dennoch zu ihr halten und behaupten, das sei alles aus dem Kontext gerissen und Worte wären verdreht worden. Oder die beiden würden am nächsten Tag sagen sie seien auf der Maus ausgerutscht und alles wäre gut.

Und das Faszinierendste an der ganzen Sache: du hattest eigentlich nie ein Gegenargument. Du hast gefordert und mehr gefordert, aber nichts entgegen gebracht bis auf die Verfehlungen anderer Parteien. Womit du zwar argumentieren kannst, die anderen Parteien nicht zu wählen, jedoch nicht dafür argumentieren kannst, stattdessen die AfD zu wählen. Denn wie ich auch das aufzeigte, gibt es mehr als genug Alternativen. Du hast nie sachlich argumentiert, eigentlich immer nur Frust und Wut als Legitimation genutzt. Und wenn nicht diese Tatsache schon zeigt, wie diskursresistent die Wählerschaft der AfD ist, was dann...

Tommy431  16.09.2024, 00:36
@guitarbassman

Ich werde Dir nicht antworten können, wenn Du billige Klischees bemühen musst. „Antidemokraten“ sind letztlich diejenigen, die den Willen des Volkes nicht hören wollen.

Ich finde es gut, dass Du Dir so viel Zeit nimmst für Deine Ausführungen. Trotzdem fruchtlos, da es Dir nicht möglich ist, von liebgewonnenen Feindbildern abzulassen.

belassen wir es am besten dabei. Volkes Stimme wird es richten.

viel Glück 🍀