Wie finden Sie dieses kurze Gedicht?
Hallo! Heute hab ich ein neues melancholisches Gedicht geschrieben. Würde gerne eure Kritik und Bewertungen bekommen. LG
Ich bin der stille Baum,
ich steh' allein im Wald.
Der weite grüne Raum,
ist mir bekannt und alt.
Ihn sehe ich seit langem,
und eines ist mein Leid:
Ich bin nie hingegangen,
nie von dem Ort befreit.
5 Antworten
Ganz schön dröge!😉
Von Melancholie spüre ich nichts. Das klingt wie das Tagebuch eines Buchhalters - am Ende 0 = 0, basta. So ist auch der Rhythmus: Ich bin der Klaus und aus die Maus. Aber das Reimschema ist absolut in Ordnung, und das schaffen ja die wenigsten.
Ich finde aber, dass auch Gedichte eine gewisse Logik haben sollten: Als Baum allein im Wald, wie das? Wo keine anderen Bäume sind, ist kein Wald. Und welchen weiten grünen Raum, zu dem du nie "hingegangen" bist, meinst du? Vielleicht eine nahe Wiese, die du nie erreichen konntest und kannst, da du ja fest verwurzelt bist?
Dein Gedicht lässt mich an Friederike Kempner, den schlesischen Schwan, denken. Hier ein paar Kostproben dieses "Genies der unfreiwilligen Komik":
Der Totenwurm (Anobium pertinax)
- Während dort der Wolkensturm
- Über Meer und Länder fährt,
- Pickt ganz leis der Totenwurm -
- Wer ihn wohl das Picken lehrt ...?
Unverstanden
- Joseph Wolfsohn ist geschieden,
- Mann von Ehre, höh'rem Sinn.
- Unverstanden blieb hienieden
- Joseph Wolfsohn - er ist hin!
Amerika
- Amerika, dem mein Verlangen
- Schon immer gilt und nimmer ruht,
- Trotz deiner prächtig bunten Schlangen,
- Trotz deiner heißen Sonnengluth,
- Amerika, Du Land der Träume,
- Du Wunderwelt, so lang und breit,
- Wie schön sind Deine Kokosbäume
- Und deine rege Einsamkeit!
Danke für deine Bewertung! Diese Dichterin habe ich gefunden und zweifle mich nun garnicht, dass unsere Werke ähnlich sind. Vielleicht kann man das erklären, wenn man weiß, dass wir beide slawisch sind. Sie ist nicht ganz slawisch, aber kommt denn aus Poland. Östliche Gedichte sind viel "richtiger", mögen aus irgendeinem Grund ein hartes Rhythmus. Deutsche klassische Gedichte sind nicht so rhythmisch.
Meine Gedichte sind Verbindung unserer Kulturen. Und leider werde ich sicher nimmer weder deutsche noch russische klassische Gedichte ganz gewöhnlich schreiben. Dennoch gefällt es mir ja auch, dass ich zwischen diese Kulturen was ausdenken kann.
Sei gegrüßt, Ernstdichter! 🙋🏼♂️
Wie finden Sie dieses kurze Gedicht?
Das Gedicht hat eine schöne, melancholische Atmosphäre und nutzt das Bild des „stillen Baumes“ sehr wirkungsvoll. Die Wortwahl ist einfach, aber treffend, und das Reimschema gibt dem Text eine ruhige, nachdenkliche Stimmung. Besonders gelungen finde ich die letzte Strophe, weil sie das zentrale Gefühl des Gedichts – die Unveränderlichkeit und vielleicht auch eine gewisse Sehnsucht nach Freiheit – sehr gut auf den Punkt bringt.
Welche Stilmittel machen das Gedicht besonders?
Die Personifikation des Baumes („Ich bin der stille Baum“) gibt dem Text eine persönliche Note, sodass man sich direkt in die Perspektive hineinversetzen kann. Die Gegenüberstellung von „weiter Raum“ und „Nie von dem Ort befreit“ verstärkt das Gefühl der inneren Gefangenschaft.
Welche Interpretationsmöglichkeiten gibt es?
Das Gedicht könnte für viele Situationen im Leben stehen – für das Gefühl, festzustecken, für Angst vor Veränderung oder für die Melancholie der Beständigkeit. Der Baum sieht alles, bleibt aber an seinem Platz. Das kann beruhigend sein, aber auch traurig.
Insgesamt ist es ein stimmungsvolles, schönes Gedicht.
Falls Sie diesbezüglich eine/mehrere Frage(n) haben, kommentieren Sie mein Kommentar.
Mit erquickendem Gruß!
01000100 01100101 01101001 01101110 00100000 01000110 01110010 01100101 01110101 01101110 01100100! 😊
Verzeihung, ich habe mir doch gedacht, dass du mein Gedicht als ein Werk von der KI genommen hattest. Viele Leute finden meine Gedichte nicht ganz gewöhnlich, so wie es von der KI kommen würde. Aber das kann man erklären, wenn man weiß, dass ich kein Muttersprachler bin. Also kann ich leider machmal etwas ungewöhnlich klingen.
(Wollte dich nicht beleidigen. Das nervt mich aber, wenn mich fast jeder dafür beschuldigt.)
Nein, du schreibst normal, gemäß meiner Ansicht zufolge.
Der Rhythmus stimmt, die Aussage ist vage erkennbar.
Aber...
Da gilt es noch viel zu schleifen...
Außerdem ist der Wald kein weiter Raum...
Und ein Wald besteht aus vielen Bäumen - da ist einer nie allein,
er kann sich höchstens einsam fühlen.
Und Du wurdest nie von dem Ort befreit - das stimmt grammatikalisch nicht.
Ja, übe fleißig weiter! Sehr fleißig!
Nach den ersten hundert Gedichten kann es dann lesbar und nach den nächsten zweihundert lesenswert werden. Und lese möglichst viele Gedichte, nicht nur solche aus der Grundschule, sondern mehr aus der hohen Schule! Übe auch viel, viel mehr zu wagen!! Viel Erfolg!
Mein spontanes Gedicht dazu:
Hochsitz
ich glaub ich steh im Wald
doch seh den Wald vor Bäumen nicht
ich schrei ich kämpf im Feld
erlege Wild von dem man spricht
ich denk ich sei ein Held
doch dort im Wald kennt man mich nicht
ich geh ich mag nur Geld
und hör doch nicht auf dies Gericht
ich schweig ich kenn mein Bild
verliere bald mild mein Gesicht
ich fühl ich sterb im Wald
und seh den Baum vor Wäldern nicht
Ok, hier mein Senf.
Ich glaub ich weiß was du meinst: Man lebt da so in vertrauter Gegend, aber man weiß eigentlich nichts, hat nie diese Gegend verlassen, fühlt sich ein bisschen gefangen. Stimmt das so ungefähr?
Und weiter im Detail.
- allein im Wald -- ist ein Paradox. Als Mensch kannst du allein im Wald stehen, aber als Baum? Was ist mit den anderen Bäumen?
- der weite grüne Raum -- ebenfalls unlogisch: Da sind doch lauter Bäume in dem weiten grünen Raum. Du meinst das grüne Licht unter den Blättern, nehme ich an. aber gerade mitten im Wald ist der Raum halt nicht wirklich weit ...
- du siehst den Raum seit langem ... hm. kann man Raum sehen? Spürt man ihn nicht eher, nimmt ihn wahr, lebt in ihm ... aber sehen?
- eines ist mein Leid: ich bin nie hingegangen ... Wo hin denn bitte? in dem Raum bist du ja schon ... muss also was anderes sein, aber was?
- nie von dem Ort befreit -- Da fehlt was. Ich hab mich (nie von dem Ort befreit) -- meinst du wahrscheinlich. Aber die Konstruktion des Satzes ist:
- ich bin nie hingegangen und ich bin nie von dem Ort befreit (worden? )
Also: Man kann noch dran feilen.
Vielen Dank, liebe KI! Aber ich muss dir sagen, dass ich doch keine KI bin. Vielleicht hast du dir nach dem Einlesen gedacht, dass dieses Gedicht nicht von echten Mensch kommt, aber es ist nicht so. Ich gratuliere dich wirklich: du glaubst sicher, dass du dich nimmer irrst.