Wie gut finden Sie dieses kurze Gedicht?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

In der ersten Übersicht macht das Gedicht einen ganz guten Eindruck. Der Inhalt befasst sich mit einer berühmten Alltagsproblematik. Der Poet neigt aber, wie zu oft, auch hier eher melancholisch verhaftet zu sein.

Der Satz "das Leid hat, wer das gut versteht" ist ein wenig schwierig zu versehen. Da könnte nachgebessert werden.

Ich habe zufällig eben ein Video entdeckt, mit einer tollen Idee. Man kann ChatGPT auch ein Gedicht beurteilen lassen. Das hat den großen Vorteil, man kriegt eigentlich nur positive oder eben auch hilfreiche Antworten beziehungsweise Bewertungen. Das ist bei Menschen nicht immer selbstverständlich, weil die Ansprüche da sehr unterschiedlich sind. Kannst es ja einfach mal ausprobieren. Das Video findet sich hier
ChatGPT als Sicherheitsnetz für Nachwuchs-"Autoris" - selbst mal erfolgreich Gedichte u.ä. schreiben

https://youtu.be/-VRz3PVVP3g


Ernstdichter 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 18:55

Hallo! Ja, ich nutze schon lange her ChatGPT, meine Gedichte zu bewerten. Jedes Gedicht von mir wird durch ChatGPT gezogen, bevor es hier publiziert wird. Deinen Tipp finde ich sehr gut, denn ChatGPT kann auch viele gute Gedanken bringen, auch wenn KI noch ein einfacher Robot bleibt. In der Zukunft wird KI fast gleich nachdenken, als Menschen. Also gefällt mir deine Idee. Im Schnitt gefallen den Menschen meine Gedichte normalerweise gar nicht und öfter bekomme ich leider schlechte Bewertungen. ChatGPT und KI gibt am meisten neutrale und objektive Bewertung, was mich freut. Doch von echten Menschen sind Tipps und Bewertungen ein wenig ehrlicher. Wie findest du dieses Gedicht? Kürzlich wurden meine Gedichte viel besser und gibt es nun darin fast keine Fehler. Bewerte ich mich objektiv?

gutifragerno  20.01.2025, 19:06
@Ernstdichter

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich finde es schön, dass andere ChatGPT auch zu mehr benutzen als nur zur Erledigung von Hausaufgaben. Ich mache das sogar so, dass ich mit ChatGPT regelrecht diskutiere und dabei dann auch etwas ungewöhnliche Fragen gut klären kann. Die KI ist dann einfach ein guter Kommentator, der mich dann wieder zu Ideen bringt, auf die die ki gar nicht kommen kann. Denn die beruht ja nur auf vorhandenen Daten. Dann schaue ich mir jetzt dein Gedicht noch mal an als Mia, menschliche Intelligenz in Aktion ;-) (bevor jemand schimpft: ich meine, die Intelligenz, die jeder Mensch hat)

gutifragerno  20.01.2025, 19:13
@gutifragerno

Ich habe mir das jetzt mal genauer angeschaut und es gefällt mir gut, inhaltlich und vor allen Dingen auch vom Rhythmus her. Hier meine einzelnen Anmerkungen
—-

Wir wissen nicht, was bringt es morgen, 

das Glück, den Kummer oder Sorgen.

@ schöner Anfang, inhaltlich und vom Rhythmus her, die Inversion wirkt sich hier gut aus.

Und diesem ewigen Verstehen, 

dem möchten wir bestimmt entgehen.

@ hier wird es jetzt etwas rätselhaft, was mit dem verstehen gemeint ist. Ich verstehe es jetzt mal so, dass die Interpretation dessen, was einen trifft oder einem zu Teil wird, natürlich durchaus eine lästige Angelegenheit ist.

Die Angst und Furcht bringt es uns immer, 

was wird doch sein, wenn es nur schlimmer, 

@ hier würde ich das doch durch noch ersetzen

statt glücklich in der Zukunft geht? 

Das Leid hat, wer das gut versteht.

@ dieser Satz wirkt in seiner Kürze erst mal schwer verständlich. Aber man kann drauf kommen.

Drum möchten wir an Gutes glauben, 

dann wird's den Frieden nicht berauben.

@ hier vielleicht lieber dann wird’s den Frieden uns nicht rauben

Doch manchmal denken wir daran, 

an Zukunft, die betrüben kann

@ hier am Ende ist so eine Art Rückfall, aber der kann beabsichtigt sein und viel aussagen.

Ernstdichter 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 20:14
@gutifragerno

Dankeschön für deine Bewertung! Ich versuche ständig, mich und meine Gedichte zu verbessern. Früher gab es sehr viele grammatische Fehler darin, aber nun wurde ich ein wenig besser in diesem Sinn. Meine Muttersprache ist nicht Deutsch, deshalb könnte man mir für manche Fehler verzeihen, ich denke. Ich habe dieses Gedicht übrigens schon mit den Tipps der Benutzern und deine verändert. Unten werde ich das korrigierte Gedicht hinterlassen:

Wir wissen nicht, was bringt der Morgen,

das Glück, den Kummer oder Sorgen.

Und diesem ewigen Verstehen,

dem möchten wir bestimmt entgehen.

Die Angst und Furcht bringt es uns immer,

was wird doch sein, wenn es nur schlimmer,

statt glücklich in der Zukunft geht?

Das Leid hat, wer das gut versteht.

Drum möchten wir an Gutes glauben,

dann wird's den Frieden uns nicht rauben.

Doch manchmal denken wir daran,

an Zukunft, die betrüben kann.

So gehts besser. Du hast geschrieben, dass diese Strophe: «Das Leid hat, wer das gut versteht» etwas unverständlich ist. Was gibt es darin, was Einen stören kann? Ich verstehe vielleicht, was du meinst. Möglicherweise würde es besser klingen, wenn es so wäre: «Das Leid hat der, wer das gut versteht». So gibt es in diesem Satz das Wort, das sagt, über wen die Rede geht. Aber dann wird Rhythmus verletzt. Wie schon gesagt, ist deine Sprache für mich fremd, also würde es sehr nützlich und toll sein, wenn du erklären würdest, was die Muttersprachlern nicht verstehen. Ist der Fehler so, dass es «Der» nicht gibt? Versteht man nicht, über wen ich sagte? In meiner Sprache darf man so sagen.

gutifragerno  20.01.2025, 21:05
@Ernstdichter

Das Leid hat, wer das gut versteht.

ich habe das für mich so verstanden, dass derjenige mehr leid hat, der die Zusammenhänge versteht, sich also zum Beispiel mit seiner Zukunft beschäftigt. Es gibt ein wunderbares Gedicht von Rilke, indem er einen entscheidenden Unterschied zwischen den Tieren und den Menschen beschreibt. Die Tiere haben keine Vorstellung von Zukunft und haben deshalb auch keine Angst davor, abgesehen von dem, was sie direkt vor sich sehen. Bei den Menschen gibt es eine gewisse Ähnlichkeit im Vergleich zwischen Kindern und Erwachsenen. Kinder können sich ganz anders über ihre Gegenwart freuen als Erwachsene, die ständig an die Zukunft denken (müssen). Aber vielleicht hast du ja auch eine andere Vorstellung davon, das würde mich interessieren.

Vom Inhalt her gefällt es mir sehr gut.

Als Gedicht fehlt ihm die sprachliche Perfektion.

Etwa

Wir wissen nicht, was bringt es morgen,

das Glück, den Kummer oder Sorgen.

Das ist von der Grammatik her irregulär. Es müsste heißen: Was bringt der Morgen.

In der nächsten Zeile stehen vor zwei Wörtern Arikel, vor dem dritten nicht. Das ist sprachlich unrund, auch wenn der Inhalt schön ist.

Man könnt etwa schreiben:

"

Ungewiss ist der Morgen,

bringt er Glück, Kummer oder Sorgen?

"

Heißt für Dich: Deine Gedanken sind gut, schreibe sie allenfalls in Prosa. Oder in Gedichtformen, die sich nicht reimen müssen.

Ich würde im ersten Satz " es morgen " durch " was bringt der Morgen" ersetzen. Für mich klingt Dein Gedicht sehr traurig und pessimistisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Weil ich weiß , worüber ich rede.