Wie entstand "die Zeit"?

5 Antworten

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Wir befinden bei der Beantwortung deiner Frage im Bereich der Spekulationsphysik. Folgende Überlegung hierzu:

Der Zeitbegriff dient der Beschreibung von Veränderungen im Raum. Wenn der Raum auf einen Punkt (Planckgröße) zusammenfällt, dann gibt es keine Veränderungen im Raum mehr und somit auch keine Zeit.

In der Allgemeinen Relativitätstheorie sind Raum und Zeit miteinander verbunden. Man nennt dies die Raumzeit. Die Zeit erscheint dann nur noch als systemabhängige Variable.

Nachtrag: Die Allgemeine Relativitätstheorie ART geht von der erwiesenermaßen falschen Annahme aus, dass Ort und Impuls eines Mikroobjekts gleichzeitig beliebig genau bestimmbar sind. Die Extrapolation der ART auf Größenordnungen der Plancklänge oder Planckzeit ist deshalb Spekulationsphysik und führt möglicherweise zu Widersprüchen zur Quantemechanik. In der Quantenmechanik ist die Zeit ein universeller Parameter.


Dafur 
Beitragsersteller
 25.02.2023, 14:15

schlichtweg plausibel

Danke.

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Silicium58  26.02.2023, 00:28

So lange ein Raumzeitkontinuum einen Durchmesser hat, wird es vollwertig sein und dadurch auch der Zeit unterworfen sein, denke ich.

Für eines mit einem Durchmesser geringer als der Planck-Länge kann niemand eine Aussage machen.

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Die naturwissenschaftlichen Erklärungen klingen alle recht schlüssig, sind aber spätestens, wenn wir bei einer Singularität ankommen, zunehmend unbefriedigend.

Das Zeit (nur) eine Illusion sei und sich aus unserem, oder zumindest aus meinem Bewusstsein gebiert, mag wenig mit empirischer Wissenschaft zutun haben, aber wer je DMT und Salvia Divinorum A kombiniert hat, wird möglicherweise die Fähigkeit erlangen, Zeit als etwas ganzheitliches nicht nur zu begreifen, sondern für den Moment tatsächlich zu erfahren. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden lediglich vom Geist voneinander getrennt. In "Wahrheit" (ich habe diese nicht patentieren lassen oder gepachtet, noch nicht) bilden sie in jedem Augenblick eine einzige Existenz. Wie ein Cluster der Zeit, welcher alles umfasst, was ist, war und sein wird. Mit oder ohne Beobachter.

Das heißt: Schrödingers Katze ist tot. Leider. Sie könnte natürlich auch lebendig sein, aber entweder das eine oder das andere. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit 50:50 ist, gibt es nur eine Realität und die ist absolut.

Von diesem Standpunkt aus, scheint alles nicht nur vorherbestimmt, sondern bereits und immernoch real und existent. Klingt erstmal ziemlich materialistisch. Aber bei allen Wahrscheinlichkeiten die auftreten können - Unschärferelation hin oder her - wird letztendlich doch nur ein tatsächliches Szenario eintreffen und damit zum Jetzt, bzw. zum Einst. Weder für die Vergangenheit, noch für die Gegenwart gibt es irgendwelche Wahrscheinlichkeiten. Sie sind fix. Was passiert ist, ist passiert, daran gibt´s nix zu rütteln. Genauso gibt es für das, was wir Zukunft nennen, 'nur' einen absoluten Wert, eine Wirklichkeit, ein tatsächliches Szenario. Nichts war und nichts wird. Alles ist.

Sorry für die Abschweifung. Ich habe nur versucht nach meinem Verständnis die Frage bestmöglich zu beantworten. Ich denke, die Antworten auf die fundamentalsten Fragen der Pysik lassen sich vielleicht in Zahlen und Formeln ausdrücken, möglicherweise jedoch kaum ohne die psychodelische Erfahrung vollends begreifen. Vielleicht wird man irgendwann empirische Wissenschaft und subjektive Mystik auf einen gemeinsamen Weg bringen können. ...Auch wenn das total unempirisch wäre.

Imo: Zeit gibt es nicht als eigenständigen Effekt. Zeit ist lediglich die Reihenfolge von Ereignissen, von "Ursache" und "Wirkung".

In einem komplett leeren Universum gibt es keine Zeit, da nichts darin passiert. Eine Sekunde oder 1 Mio. Jahre - "fühlt" sich identisch an.

In einem Universum mit, sagen wir 3 Objekten: Objekt A bewegt sich auf B zu und kollidiert mit ihm. Dadurch wird B beschleunigt, so dass es auf Objekt C trifft. Es gibt also 2 Ereignisse: Kollision AB und Kollision BC. Für B findet erst AB statt und später BC. Diese Ereignisse fanden nicht gleichzeitig statt, es gab eine Reihenfolge. Dazu sagen wir: "es ist Zeit vergangen".

Das Ganze wird noch spannend, wenn wir Einsteins Relativitätstheorie mit ins Spiel bringen - aber das ist dann ein ganz anderes Thema. Nur soviel: wenn es noch einen Beobachter D gäbe, der die Kollisionen beobachtet, kann man jetzt Szenarien überlegen, wo aus sich von D die Reihenfolge der Ereignisse durchaus umgekehrt gewesen sein kann ...

edit: oder noch ein Beispiel: in einem anderen Universum gibt es die Objekte A, B, C und D. A und B kollidieren, C und D kollidieren. Ist zwischen beiden Kollsionsereignissen Zeit vergangen? Das können wir gar nicht beurteilen, da dies relativ vom (hier nicht vorhandenen) Beobachter abhängt ...

Ich denke, Zeit entsteht durch Bewegung. Wenn sich etwas bewegt, produziert es Zeit. Ohne Bewegung im Universum, gibt es dann auch keine Zeit mehr.


DandyPiecemaker  20.03.2023, 22:14
Ich denke, Zeit entsteht durch Bewegung.

Genau das habe ich mir vor etwa 5 Jahrzehnten auch gedacht: Zeit ist abhängig von Bewegung. Ohne Bewegung keine Zeit. Aber zum bewegen braucht es auch Raum. Ohne Raum keine Bewegung und auch keine Zeit.

Daher bin ich auch stets skeptisch, wenn ich höre, der Urknall sei durch eine "Fluktuation (lateinisch "fluctuare" = "hin und her schwanken")" ausgelöst worden, denn ohne Raum und Zeit ist "hin und her schwanken" per Definition schlichtweg nicht möglich.

Wie soll das aber gehen, wenn doch Raum und Zeit erst NACH der Fluktuation entstanden sein sollen?

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Gar nicht. Zeit ist Illusion. Es ist das überaus empfindliche Bewusstsein, das in der Lage ist, winzige Veränderungen von Zuständen (Bewegung) wahrzunehmen und daraus eben die Illusion entstehen zu lassen, dass Zeit verginge.