Wie beweise ich die Aussage, dass das Quadrat einer ungeraden ganzen Zahl immer die Form 8m + 1 hat, wobei m eine ganze Zahl ist?

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Hallo,

Du könntest es etwa so beweisen:

Eine ungerade ganze Zahl läßt sich als 2z-1 darstellen, wobei z;mϵℤ .

Dann ist das Quadrat einer ungeraden ganzen Zahl (2z-1)²=4z²-4z+1.

Es soll gelten:

4z²-4z+1=8m+1

Die 1 kann man auf beiden Seiten subtrahieren.

Es bleibt:

4z²-4z=8m

4(z²-z)=8m

z²-z=2m

2m ist eine gerade Zahl.

Auch z²-z ist immer eine gerade Zahl.

Wenn z ungerade ist, ist auch z² ungerade. Wenn von dieser ungeraden Zahl z (nach Voraussetzung ungerade) subtrahiert wird, erhält man eine gerade Zahl.

Ist z dagegen gerade, gilt das auch für z². 

Wenn von dieser geraden Zahl eine gerade Zahl abgezogen wird, bleibt das Ergebnis gerade.

Somit findet sich für jedes z ein m, so daß die Gleichung z²-z=2m erfüllt wird.

Somit gilt auch die ursprüngliche Aussage: Das Quadrat einer ungeraden ganzen Zahl läßt sich als 8m+1 darstellen.

Herzliche Grüße,

Willy


everysingleday1  09.10.2015, 13:50

Verbesserungsvorschlag:

Es ist z² - z = z(z-1).

Dann gilt:

Wenn z gerade ist, dann ist z-1 ungerade.

Wenn z ungerade ist, dann ist z-1 gerade.

Folglich ist z(z-1) = z² - z gerade.

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Brudi8 
Beitragsersteller
 09.10.2015, 14:09

Danke Willy für diese ausführliche und vor allem einfach verständliche Antwort. :)

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Willy1729  10.10.2015, 18:13

Vielen Dank für den Stern. Willy

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Wenn dir ein expliziter Beweis zu kompliziert ist, dann machs mit vollständiger Induktion:


Annahme: Wenn es für n gilt, dann gilt es auch für n+2

für n=1 gilt die Aussage: 1²=1=8*0+1  (m wäre in diesem Fall 0)

Beweis:

(n+2)² = n² + 4n+4 = n²+ 4(n+1)

  • da n ungerade ist n+1 gerade - ist also durch 2 teilbar
  • wenn (n+1) durch 2 teilbar ist dann ist 4(n+1) durch 8 teilbar.
    lässt sich also notieren als 8x (x beliebige ganze Zahl)

Wenn also n² geteilt durch 8 den Rest 1 ergibt - dann dann tut

n² + 8x das auch.

(Ist jetzt ein bißchen krude auf die Schnelle zusammengeschrieben,
aber ich denke zum Verständnis reicht das aus ;-)

Vorbetrachtung:

m = 0: 8 * 0 + 1 = 1 = 1²

m = 1: 8 * 1 + 1 = 9 = 3²

m = 3: 8 * 3 + 1 = 25 = 5²

m = 6: 8 * 6 + 1 = 49 = 7²

m = 10:  8 * 10 + 1 = 81 = 9²

m = 15: 8 * 15 + 1 = 121 = 11²

Offenbar findet man eine Folge für die Werte von m:

(a(n))n := { 0; 1; 3; 6; 10; 15; ... }

Für (a(n))n lässt sich die explizite Vorschrift

a(n) = 1/2 n (n-1)

finden.

Zu zeigen ist:

8m +1 = 8 * 1/2 n (n-1) + 1 = (2n-1)² = k²

Es ist

8 * 1/2 n (n-1) + 1 = 4n(n-1) + 1 = 4n² - 4n + 1 =

(2n)² - 2 * 2n * 1 + 1 = (2n-1)².

mod(q,2) != 0 ==> mod(q,8) € {1;3;5;7}

1² = 1 mod 8
3² = 9 = 1 mod 8
5² = 25 = 1 mod 8
7² = (-1)² = 1 mod 8

also:

mod(q,2) != 0 ==> mod(q,8) € {1;3;5;7} ==> mod(q²,8)=1.

Q.E.D.

Oder verstehe ich die Aufgabe vollkommen falsch? :S

Ja das verstehst du falsch. Es heißt ja nicht: Das Quatrat einer Zahl m hat die Form 8m+1.

81 = 8 * 10 + 1

Die Aussage stimmt dennoch nicht.

2² = 4 = 8m +1

=> m = 3/8 keine ganze Zahl.


Rhenane  09.10.2015, 13:27

2 ist auch keine ungerade Zahl. 3²=8*1+1; 5²=8*3+1, ...

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