Mein Hypothese dazu ist, dass niemand wirklich an die Existenz eines allmächtigen Gottes glaubt.
Es gibt zwar Leute, die behaupten sie würden es glauben und vielleicht sogar glauben, dass sie es glauben, aber die haben ganz einfach nicht begriffen, was Allmacht, wie du sie hier definiert hast, bedeutet.
Das Allmachtsparadoxon kann man nicht irgendwie "auflösen". Es ist ein Widerspruchsbeweis, dass nichts Allmächtiges existieren kann.
Es fragt ja auch niemand wie man das Paradoxon auflöst, dass die Wurzel aus 2 eine rationale Zahl ist. Stattdessen akzeptiert man, dass die Wurzel aus 2 nicht rational sein kann, weil man dann einen Widerspruch im System hätte.
Aus der Existenz eines Allmächtigen könnte man alles folgern. Angenommen jemand wäre krank. Dann könnte das Allmächtige beweisen, dass diese Person nicht krank ist. Demnach gibt es also einen Beweis, dass die Person nicht krank ist und damit ist bewiesen, dass sie nicht krank ist.
Trotzdem rennen Gläubige tätglich zu tausenden zum Arzt, wenn sie krank sind. Diese Leute glauben demnach nicht an die Existenz von etwas Allmächtigen.
Mit dem selben Prinzip lässt sich jede Aussage beweisen.
Wenn man die Logik über Bord wirft, kann man keine einzige Handlung mehr rechtfertigen.
Darum gehe ich stark davon aus, dass niemand jemals wirklich an die Existenz von etwas Allmächtigem geglaubt hat oder glauben wird. Viele behaupten, dass sie es tun, aber an ihrem Vehalten sieht man, dass sie entweder lügen oder nicht verstanden haben was Allmacht bedeutet.
Und an etwas, dessen Bedeutung man nicht versteht kann man nicht glauben