Wie authentisch sind Berichte von Angriffen von Kraken auf Menschen?
Es gibt ja aus den Jahrhunderten der Seefahrt diverse Berichte, wie Kraken Menschen auf See angegriffen und in die Tiefe gerissen haben sollen. Ich meine dabei nicht den offensichtlichen Seemannsgarn von Riesenkraken, die ganze Schiffe zerstört haben sollen, sondern Berichte von Fischern oder Schiffbrüchigen die erzählen, wie Kameraden von riesigen Kraken gepackt und in die Tiefe gerissen worden sein sollen.
Am ehesten könnte dies wohl auf Riesenkalmare zutreffen. Diese sind aber eigentlich Tiefseebewohner. Ist es realistisch, dass solche Tiere immer wieder Menschen in Booten oder auf Schiffstrümmern angegriffen und unter Wasser gezogen haben?
11 Antworten
Hallo Berwin,
es gibt Beweise von Angriffen.
Ein Junge, hatte geistesgegenwärtig, während eines Angriffs, mit einem Fischbeil, ein Stück der Greifarme abgetrennt. Dieses Stück, gilt bis heute als einzigster physischer Beweis für einen Angriff. Allerdings, handelte es dabei um einen Kalmar, wie von Dir schon Richtig angemerkt wurde. Riesenkraken wurden und werden unter dem Eis der Arktis vermutet, da immer wieder große Pottwalbullen mit Saugmalen von 30 cm und größer gesichtet werden und nur die großen Bullen sich unter das nordische Eis wagen. Es wurde auch immer wieder berichtet, meistens von den Inuit, wie große Tiere wie Wale, Seebären oder auch schon Eisbären gefunden wurden, die wie durchgeschnitten aufgefunden wurden. Keinerlei Zahnkerben oder Bissmarken, wie mit einem Messer durchschnitten und das spricht ebenfalls für einen gigantisch großen Krakenschnabel. In Neufundland, wurden mehrere tote Tiere angespült, soweit ich informiert bin. Ich sehe ebenfalls keinen Grund, wieso Seeleute und Fischer über Jahrhunderte solch eine Geschichte erfinden sollten. Sie galten und gelten überall auf der Welt als rauhbeinige, harte und widerstandsfähige Männer, die mit großen Entbehrungen klar gekommen sind. Ich halte solch respektablen Menschen nicht als Geschichtenerzähler oder Lügenbolde. Insbesondere nicht, wenn ihre Kameraden dabei umkamen.
In diesem Sinne....unerklaerlich.jetzt
Diese These haben auch ein paar Wissenschaftler aufgestellt. Wäre dem aber so, hätten Pottwalkühe die gleichen großen Narben, aber die hat man an Kühen nie gefunden.
Hmh bei Kranken glaube ich das eher nicht, aber bei "Flussmonster" gab es mal eine Folge über Humbold Kalmare - die scheinen tatsächlich nicht ganz ohne zu sein.
Ha, *Kraken soll es natürlich heißen ^^"
Und *Humboldt schreibt sich natürlich mit dt.
Mensch, was ist heute nur los mit mir...
Interessante Frage! Aber daran glaube ich ehrlich gesagt eher weniger. Wobei wir ja den Großteil des Meeres noch nicht erforschen konnten, wer weiß.
Es ist ein bisschen wie mit den Haien. Die Gefahr des Menschen für das Tier ist weitaus größer als umgekehrt.
Geschichten über gigantische Meeresungeheuer, die ein ganzes Schiff zum Untergehen brachten, sind jedenfalls eindeutig Seemannsgarn und gehören daher ins Reich der Legenden.
Der Riesenkalmar (Architeuthis dux) ist bekannt dafür, dass er beträchtliche Ausmaße erreichen kann. Es wird vermutet, dass Riesenkalmare von Pottwalen gejagt werden, jedenfalls hat man schon Überreste von diesen Kalmaren in den Mägen von Pottwalen gefunden und manche Pottwale weisen vor allem am Kopf Verletzungen auf, die auf einen Kampf mit einem Kalmar hindeuten. Lange Zeit waren diese spärlichen Überreste die einzigen Zeugen dieser Kreaturen. Immer wieder wird spekuliert, dass Riesenkalmare Gesamtlängen von fast 20 m erreichen sollen. Belegt ist das aber nicht. Bislang wurde jedenfalls noch kein Exemplar entdeckt, welches eine Länge von 12 m (was ja aber auch schon recht beachtlich ist) überschritten hat. Etwas größer werden vermutlich die Koloss-Kalmare (Mesonychoteuthis hamiltoni), die auch die größten bekannten Augen des gesamten Tierreichs besitzen.
Obwohl Riesenkalmare bereits seit 1854 der Wissenschaft durch den Fund von Schnabelüberresten bekannt und seit 1857 beschrieben sind, dauerte es bis zum Jahr 2003, bis erstmals lebende Riesenkalmare gefangen wurden. Aus dem Jahr 2004 datieren die ersten Fotos lebender Kalmare in ihrem natürlichen Lebensraum, 2005 gelangen die ersten Videoaufzeichnungen.
Angriffe auf Menschen sind nur in einigen Fällen vom Humboldt-Kalmar (Dosidicus gigas) bekannt, es gibt sogar Berichte über Todesfälle. Aber auch hier gilt, dass weit mehr Humboldt-Kalmare Opfer des Menschen werden als umgekehrt, allein in den Jahren 2006 bis 2010 wurden zwischen 600.000 und fast 900.000 Tonnen jährlich gefangen.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Aus der Zeit des Walfangs mit Segelschiffen (also bis ins frühe 19. Jahrhundert) gibt es einige dokumentierte Fälle von Schiffversenkungen durch Pottwale. Nachdem die Schiffe im 19. Jahrhundert immer größer und robuster wurden, war das aber auch für den Pottwal wohl zu viel.
https://www.welt.de/print-welt/article534812/Von-einem-Wal-versenkt.html
Es gibt meines Wissens nach nur sehr wenige dokumentierte Fälle von Walen, die Schiffe versenkten. Der bekannteste ist sicher der Wal, der die Essex versenkte und Melville zu seinem "Moby Dick" inspirierte.
Grundlos scheint das aber nicht passiert zu sein, immerhin waren das alles Walfangschiffe. Dass ein Wal ein Schiff grundlos attakiert, ist mir jedenfalls nicht bekannt.
Das ist wirklich Seemannsgarn. Kraken, auch die großen, sind nicht nur friedlich, sondern auch intelligent und lernfähig.
Vielen Dank für die interessante Antwort. Ich habe für die 30 cm Saugknopfnarben mal die Theorie gehört, dass die Walbullen sich diese Narben als Jungtiere zugezogen haben sollen, weil junge Wale auf der Speisekarte von Kalmaren stehen. Wenn die Wale dann wachsen, würden auch die Narben mitwachsen, so dass sie schließlich 30 cm groß werden können. Ich kann aber nicht beurteilen, wie plausibel dieser Erklärungsansatz ist.