Weshalb handeln manche Katzenhalter*innen so spät?

11 Antworten

Das hat wohl verschiedene Gründe.

Zum einen den Mangel an Erfahrung und Einschätzungsvermögen, aber auch, dass man das Tier nicht richtig versteht und nicht merkt, wie schlecht es ihm geht. Katzen werden ruhiger wenn es ihnen schlecht geht, da sehen dann manche nicht, dass es dem Tier schlecht gehen muss, sondern freuen sich über die willkommene Abwechslung. Manche können aber auch wirklich nicht einschätzen, wie schlecht es dem Tier wirklich geht.

Geld spielt teilweise auch eine große Rolle, vor allem dann, wenn man keine Besserung erkennt. Hier wäre dann eventuell ein Tierarztwechsel angebracht, wegen Zweitmeinung, jedoch gibt es Leute die dass nicht wollen oder Angst haben dass man sie dann als "Ärztehopper" bezeichnet. Bevor sie dann zum Arzt gehen, warten sie lieber ob das Tier nicht doch von selbst wieder gesundet. Vor allem bei den nun gestiegen Preisen, gibt es wohl viele die dann lieber erstmal abwarten.

Dann wäre da aber auch noch die mangelnde Liebe / Bindung zum Tier. Leider gibt es da wirklich die Leute mit der Einstellung: Ein neues Tier ist billiger als der TA.

Da wäre aber auch noch die Angst vor dem TA. Es gibt da leider solche, die einen behandeln als hätte man das Tier extra selber krank gemacht und meckern einen wegen jedem bisschen an und egal was man macht, man hat es falsch gemacht. Oder wenn das Tier schon länger krank ist und man weiß, dass man wirkliche Probleme bekommt, wenn man jetzt erst mit dem Tier zum Arzt läuft, wo es eh schon fast tot ist (kenne ich leider von Bekannten), dann geht man lieber erst garnicht hin...


DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 11:42

+1

Vielen Dank für deine differenzierte Antwort und die Einblicke. :-)
Das mit deinen Bekannten ist krass! Wie bist du damit umgegangen?

Alsiel  22.09.2024, 11:49
@DaLiLeoMishu

Ich habe es zum Glück nicht direkt miterleben müssen, aber es von meiner Mutter erfahren. Mir tat das Tier wirklich leid und ich konnte nicht verstehen, wieso nicht direkt gehandelt wurde, dann hätte das Tier eventuell noch gerettet werden können.

Ich glaube ich hatte dir die Situation aich schonmal in einer anderen Frage geschildert 🤔

Es war halt so, dass der Kater der Bekannten aus einem ungesicherten Fenster in Dschbodenhöhe gefallen ist und sich dabei wohl an der Wirbelsäule berletzt hat. Zumindest war er untenrum gelähmt und konnte seinen Unterkörper nurnoch mit sich schleifen und verlor selbstverständlicherweise auch Kot und Urin und war untenrum auch aufgerieben vom auf den Boden schleifen.

Wo die Bekannte dann endlich den Ernst der Lage verstand, war es ihrer Meinung nach zu spät zum Arzt zu gehen und sie wusste dass das riesen Ärger geben würde, sicherlich wäre da auch ein Tierhalteverbot ausgesprochen wurden. Ich hane es halt erst später über meine Mutter erfahren. Der Kater starb leider elendig :(

DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 11:52
@Alsiel

Oh jemine! Das mit dem Tierhalteverbot wäre in dem Fall tatsächlich keine schlechte Maßnahme.

Alsiel  22.09.2024, 11:53
@DaLiLeoMishu

Ja, ihrr Kinder wollten dann ne neue Katze....die zum Glück nie einziehen musste. Ich hoffe auch das es so bleibt...

DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 12:30
@Alsiel

So ein ähnlicher Fall wie du ihn beschreibst war auch hier mal als Fragestellung drin. *grusel* Solch FS nehmen mich echt ziemlich mit.

Ich habe häufiger gelesen (und auch bei meinen selbst bemerkt) das Katzen erst recht spät anfangen zu zeigen das es ihnen nicht gut geht. Oder aber erst "spät" deutlichst wahrnehmbar zeigen das es ihnen nicht gut geht.

Entsprechend schieben es manche Tierhalter eben auf "ach, aktuell gibts ne Hitzeperiode" oder auf "das ist das Alter", oder sonstige Umstände wie Alltagsstress der sich auf das Tier auswirkt.

Manchmal sieht man sich "plötzlich" einer Situation gegenüber die vorher nicht so ausgeprägt vorhanden war - und ist dann überfordert. Wenn man dann niemanden im Privatleben hat der einem via Ratschläge wirklich helfen könnte... was dann?

Man greift nach dem nächstbesten Strohhalm - dem Internet. Man möchte es einfach los werden, fragt etwas das andere Leute die sich vielleicht detaillierter auskennen mit dem Thema als "ist doch offensichtlich" oder "das ist trivial" abhaken. Mancher Fragesteller braucht einen Schubs um aktiv zu werden. Mancher braucht einfach nur die Bestätigung das man sich zurecht Gedanken macht oder sich vielleicht zu viel Gedanken macht.

Einen Tierarzt, der noch dazu aktuell geöffnet hat/ neue Patienten aufnimmt/ gut genug ist, hat nicht jeder mal eben in erreichbarer Nähe.

Ich wollte eigentlich auch heute einen Beitrag/ eine Frage reinstellen zum Thema Katzen.... entschied mich aber bislang dann doch dagegen, da ich nicht weiß ob ich aktuell virtuellen Gegenwind obendrauf verkraften kann


DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 12:33

Ich würde deine Frage wirklich sehr interessieren und ich würde gerne versuchen dir zu helfen, wenn es möglich ist. Es geht um deinen alten Maine Coon Kater, richtig?

Du kannst ja in die FS genau das hinein formulieren, dass du aktuell virtuellen Gegenwind in deiner Situation nicht verkraftest.

Eine Versuch ist es wert. Eventuell auch anonym?

Rockige  22.09.2024, 12:51
@DaLiLeoMishu

ja es geht um meinen Senioren.

Nein, ich wüsst jetzt sowieso nicht "wie" ich das alles formuliere.

DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 13:12
@Rockige

Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann frage beherzt.

Ignoranz, Geiz, Ahnungslosigkeit trifft es in vielen Fällen ziemlich gut, ist mir allerdings nicht nur bei Katzen/Kater aufgefallen sondern auch bei anderen Tieren, mehr als aufklären kann man leider auch nicht, so hart das auch nun klingen mag.

Guten Sonntag,

ich denke es gibt diesbezüglich verschiedene ,,Ursachen,,

Die drei zentralsten sind entweder

• nicht zu erkennen das es dem Tier nicht gut ist oder dies sehr spät zu erkennen - in vielen Situationen bedauerlicherweise zu spät

• zu meinen bis morgen ist das Tier wieder gesund , frei dem Motto morgen früh ist er wieder der/die alte

sowie der wichtigste Punkt

• Geld sowie mögliche sehr hohe Behandlungskosten für bspw wichtige Medikamente

Viele Tierhalter*Innen sparen bereits z.T an Ernährung des Haustiers bspw hab ich schon gelesen das 30-40 Euro monatlich für Katzenfutter fast schon zu teuer wären - dabei handelt es sich um dieses Katzenfutter >

https://www.rossmann.de/de/tier-winston-schlemmer-menue-mit-lamm-und-huhn/p/4305615185286


DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 13:41

Überall wo "mit..." draufsteht kann nicht viel drin sein! :-D
Krass, oder?! Wenngleich man tatsächlich mit Animonda Carny 800 Gramm Dosen ziemlich sparen kann. Da liegt der Kilopreis teilweise nur bei knapp 4€. Wenn ich das meinen Katern füttern könnte hätte ich auch keine Rechnungen von bis zu 160€. ;-)

Niklas1721  22.09.2024, 13:47
@DaLiLeoMishu

Tja kann man nichts machen.

Erfahrungsgemäß würde ich meinen das 60-70% der Leute die eine oder mehr Katzen haben im Grunde genommen nur schlechtes verfüttern a günstige Eigenmarken wie

das von Rossmann oder aber auch

Whiskas oder Vitakraft als Beispiel.

Das frage ich mich auch jedes Mal und könnte die Hände auf dem Kopf schlagen. Man sieht das es dem Tier richtig dreckig geht und das man was machen soll aber anstatt das man direkt zum Tierarzt fährt, wird erstmal hier eine Frage gestellt und dann wohl gewartet bis eine Antwort kommt die einem passt obwohl andere davor schon sagten das man zum TA muss, und man das nicht machen will weil man es vielleicht nicht kann wegen Geld/Hinweg oder einfach, weil man gerade keine Luft darauf hat. Einen TA zu finden der offen hat, ist nicht schwer finden und, wenn das Tier am WE krank ist, dann geht man eben am WE bzw. ruft zumindest dort an um zu erfahren ob es dringend ist oder man bis Montag warten kann.

Ich liebe meine Tiere und, wenn was ist gehe ich zum TA ganz egal was für ein Tag ist, für mich sind sie wie Familienmitglieder und da will ich nicht das sie leiden müssen.

Katzen sind schon so gute Schauspieler aber, wenn es ersichtlich ist das es ihnen nicht gut geht, dann sollte man schleunigst was machen und nicht warten. Denn da kann es passieren das es dann zu spät zum handeln ist und es deswegen sterben muss. Manche denken sich vielleicht: Kauf ich halt ein neues! Aber so leicht ist doch jemand nicht zu ersetzen den man vom Herzen lieb hatte. Wenn es einem ganz leicht fällt, dann hatte man das Tier nicht wirklich geliebt.


DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 11:26

Absolut!
Alleine bei dem Gedanken meinen Jungs würde es schlecht gehen, bin ich schon komplett aufgelöst.

Auch könnten einige Halter*innen einen Online-Tierarzt befragen, anstatt hier ein hoch symptomatisches Tier einzustellen.