Welche Partei könnte ich wählen?


08.07.2024, 17:53

Wichtig nochmal: Bin gegen den Sozialismus der DDR und auch komplett gegen jegliche Form vom Kommunismus.

4 Antworten

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Ich bin auch in dem Quadranten, aber in der Ecke oben links. Du kannst nicht gleichzeitig gegen Kapitalismus aber auch gegen Sozialismus sein, denn es gibt keinen dritten Weg, außer Mischformen vielleicht.

Von den herkömmlichen linken Parteien wie SPD, Linke, Grüne würde ich schon mal abraten, da alle woke sind und du mit denen automatisch die Masseneinwanderung, gendern, die Buchstabensuppe und Klimamaßnahmen zu Last der Ärmeren mit ins Boot holst. Klassisch rechte Parteien wie CDU, AfD und vor allem FDP sind trotz der konservativen Gesellschaftspolitik aber alle kapitalistisch orientiert und fallen deshalb auch weg.

Ich finde das BSW mit der Mischung aus sozialer Gerechtigkeit und konservativer Gesellschaftspolitik (=Linkskonservatismus) am besten und werde auch nur noch diese Partei wählen. Wobei das BSW mit dem Sozialismus liebäugelt (aber du anscheinend nicht). Dann muss man halt ein Kompromiss eingehen, eine Partei, die deine Ansichten zu 100% deckt, wäre utopisch.

Woher ich das weiß:Recherche

Inkognito-Nutzer   11.07.2024, 12:57

Bin für Sozialismus nur gegen den marxistischen-leninstischen Sozialismus

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Deine politische Positionierung ist widersprüchlich. Als Gegner des Kapitalismus und der Klassengesellschaft kann man, rein logisch, nicht gegen Kommunismus sein. Außerdem, wer sich gegen internationale Solidarität ausspricht und fordert, Menschen in Kriegsgebiete und Regionen extremer Armut abzuschieben, ist weder Kommunist noch Sozialist.

Die soziale Frage kann nicht alleine auf nationalstaatlicher Ebene betrachtet werden, es sind internationale Lösungen notwendig. Es darf nicht mehr die Verwaltung und die Einteilung in willkürliche Gebietskörperschaften sein, die unser Zusammenleben bestimmt, vielmehr müssen wir unser gesellschaftliches Zusammenleben selbst bestimmen und organisieren. Solange wenige Hundert Meter Unterschied zwischen zwei Geburtsorten sein, die entscheiden, wie das Leben eines Menschen verläuft, herrscht keine Gerechtigkeit. Die nationalen Erfolge der Umverteilung sind also wertlos, solange anderswo weiterhin dieselben Verhältnisse herrschen.

Nun zu einem anderen Thema, Gendern ist zu keinem Zeitpunkt ein bedeutender Punkt in der politischen Agenda irgendeiner Partei gewesen. Nur als Versuch, um das zu verdeutlichen, nimm dir einmal das Grundsatzprogramm der Grünen und suche dort nach den Begriffen "gendern" oder "gendergerechte Sprache". Die Grünen werden als die "woke" Partei schlechthin gesehen, man würde also denken, dass sie sich umfangreich damit beschäftigen. Oder etwa nicht?

Gendern wird niemals dieselbe Bedeutung haben wie andere Themen. Gendern ist keine bedeutende Veränderung, die irgendetwas anderes anstoßen könnte. Wenn von heute auf morgen alle Menschen in Deutschland gendern würde, würde sich im Alltag des Durchschnittsmenschen effektiv kaum etwas verändern. man hätte nicht mehr oder weniger Geldm, man müsste nicht mehr oder weniger Steuern zahlen, man müsste nicht mehr oder weniger Arbeiten. Alles bleibt ungefähr so wie es ist.

Wer seine politische Position von gendergerechter Sprache abhängig macht, sei es als Partei oder als Privatperson tut das entweder, weil er von einer zurzeit stattfinden populistischen Kampagne profitieren will oder weil er als Privatperson, auf ebendiese hereingefallen ist.

Das ist keine zufällige Kampagne, sondern es ist exakt durchgeplant und systematisch gewollt. Gendergerechte Sprache ist ein Thema, dass viele linke, systemkritische Parteien vertreten, wenn auch nur als schwaches Sub-Thema. Wenn man es schafft, Gendern als Problem zu etablieren, beispielsweise in dem man hysterische Panikbegriffe wie "Sprachverbote" oder "Gender-Gaga" aufbaut und in verschwörerische Erzählungen einbaut und es anschließend schafft, das Programm linker Parteien auf Gendern zu reduzieren, kann man diese effektiv schwächen. Die Mehrheit der Bevölkerung hinterfragt nicht, wie sich das Programm linker Parteien tatsächlich gestaltet, sondern liest einen Artikel von Bild, Welt oder Focus und beendet dann seine politische Auseinandersetzung mit dem Thema.

Menschen, die selbst systemkritische Positionen vertreten und für Umverteilung sind, wählen seit Jahren konservative, rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien, weil sie auf ebendiese Kampagnen hereinfallen.

Das politisch-wirtschaftliche System und die Machstruktur, die dahinter steckt, haben kein Interesse daran, dass die Arbeiterklasse sich für ihre Interessen einsetzt. Die werden jede Möglichkeit nutzen, um zu verhindern, dass sich die Arbeiter in einer starken, linken Partei vereinen. Zurzeit ist das die einfache Spaltung durch Pseudo-Themen wie Gendern, wenn das nicht mehr funktioniert, werden neue Themen dafür herangezogen werden.

Also an dieser Stelle meine Bitte an dich, lass dich nicht von dieser Kampagne beenflussen. Gendern ist unwichtig, man kann Gendern, mann kann es sein lassen, es hat keinen entscheidenden Einfluss auf unseren weiteren Weg als Gesellschaft. Viel, viel wichtiger ist, dass wir als Arbeiterklasse geschlossen für unsere Rechte einstehen und gegen das System vorgehen. Dafür brauchen wir eine starke linke Partei, das kann nicht die SPD sein, denn sie ist nicht antikapitalistisch, das können auch nicht die Grünen sein, das kann nur die Linkspartei sein.

Wir brauchen die Linkspartei im Bundestag, denn sie ist die einzige Partei, die konsequent für Arbeiterrechte einsteht, die einzige Partei, die die soziale Frage immer wieder in den Diskurs bringt. Die Grünen sind viel zu sehr im Kulturkkampf mit Rechtsradikalen involviert und viel zu kompromissbereit als dass sie das erreichen könnten.

Die Darstellung ist halt recht sinnlos. Rein vom politischen Spektrum her, wäre sowas wie BSW oder, wenn es ganz extrem sein soll, NPD denkbar. Aber: Es ist natürlich Schwachsinn auf dieser Bais eine Partei auszuwählen.

Eine Wahl ist nicht dazu da, irgendwelche Wunschkonzerte durchzusetzen, sondern ein Gleichgewicht zwischen der Übereinstimmung mit den eigenen Positionen und einer realistischen Chance zur positiven Veränderung abzuwägen.

Als Kommunist würde ich natülrich gerne DKP oder MLPD wählen. Macht das Sinn? Nein. Wieso? Weil die keine Chance haben, irgendwas zu verändern und erst recht nicht den Kommunismus durchzusetzen.

Also wähle ich die Partei, die meine wichtigsten Prioritäten vertritt (Sozialstaatumbau und Ausbau, Investitionen in öffentliche Dienstleistungen, Regelung der Migration und friedensorientierte Außenpolitik), sprich ich habe zuletzt BSW gewählt.

Denke ich, dass das BSW gute Positionen zu allen Themen hat? Nein. Die Positionen zum Thema Trans-Rechte und der angeblichen Meinungsdikatur finde ich völlig hirnrissig, angesichts der Tatsache, dass diese Partei sich ohne Probleme gegründet und aus dem Stand ins EU-Parlament einzieht und in Thüringen bei über 20% liegt. Welche fehlende Meinungsfreiheit also?

Aber ich kann bei einer Wahl nicht die eierlegende Wollmilchsau erwarten.


Inkognito-Nutzer   08.07.2024, 17:56

BSW klingt gut, weil die Wagenknecht gute Ansichten hat, aber mit dem Rest der Parteispitze kann ich nichts mit anfangen. Für mich mittlerweile eine Kopie von der Linken nur etwas besser für die Allgemeinheit verpackt.

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seizegott  08.07.2024, 17:58
@Inkognito-Beitragsersteller

Na ja, also, m.M.n hat das BSW sehr wenig mit den Linken zu tun. Und wie gesagt, es geht ja nicht um die Bandbreite aller Themen, sondern es geht darum:

  1. Was sind meine wichtigsten Positionen und was sind die wichtigsten der Parteien?
  2. Wie realistisch ist die Chance, dass sie genug Macht bekommen, um was zu verändern.

Wer z.B. geregelte Migration, gute Löhne und einen guten Sozialstaat haben will, der muss eigentlich BSW wählen, weil sie die einzige Partei ist, die diese Positionen in dieser Kombination vehement vertritt und gleichzeitig, wenigstens den Umfragen nach, eine sehr starke Oppositionspartei wird.

Warum sollte man seine Stimme für irgendeine Splitterpartei in die Tonne treten, die zwar auch diese Positionen vertritt, aber von der noch nie einer was gehört hat.

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Wenn du gegen Kapitalismus und gegen Kommunismus/Sozialismus bist gibt es keine Partei für dich.

Ich kann auch nicht gleichzeitig Vegitarier und Fleischesser sein.

Denke am ehersten träfe noch BSW zu.


Inkognito-Nutzer   10.07.2024, 22:38

Bin gegen den Sozialismus der DDR und auch der Meinung dass jeder Sympathisant der UdSSR in den Knast gehört, aber eben für einen konservativ-sozialistischen Staat.

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Rjinswand  10.07.2024, 23:34
@Inkognito-Beitragsersteller

Also du bist komplett gegen Kommunismus und deren Sympathisanten, dann fällt schon mal BSW weg.

Wie stark geht deine Abneigung gegen Kapitalismus ?

Stellst du den komplett in Frage oder möchtest du einfach nur eine möglichst sozialverträgliche Form wie z.b in Deutschland.

Wenn du den Kapitalismus und den Kommunismus komplett ablehnst gibt es eigentlich nicht mehr viel Alternativen.

Vielleicht sowas wie die Violetten, diese Esotheriker Partei, die Tierschutzpartei oder die Humanisten.

Ansonsten gäbs noch den Nationalsozialismus das wäre dann am ehersten so Dritter Weg, Heimat oder wie die Brüder alle heißen.

Vielleicht noch die ÖDP, die wähle ich. So wirklich gegen Kapitalismus sind die aber auch nicht.

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