Waschmaschinen: Welche Unterschiede gibt es zwischen amerikanischen und europäischen Modellen?
Was ich von amerikanischen Waschmaschinen gehört habe, ist, dass sie schlechter sind als europäische. Warum das so ist, war mir auch nicht klar, also habe ich mal recherchiert.
Das Wichtigste scheint zu sein, dass es meist Toplader sind, und dass sie nicht das Wasser elektrisch aufheizen, sondern direkt an die Warmwasserleitung angeschlossen werden.
Das scheint kostengünstiger zu sein als elektrisch zu heizen, bedeutet aber, dass man nicht mit 95 oder 100 °C waschen kann. Und mit 60 °C auch nur, wenn das Wasser in der Leitung so warm ist.
Man kann da ja "Cold", "Warm" und "Hot" einstellen, wodurch warmes und kaltes Wasser unterschiedlich gemischt wird, was aber nur bedingt an eine bestimmte Temperatur gekoppelt ist.
Europäische Urlauber in den USA berichten oft, dass die US-Waschmaschinen ihre Kleidung kaputtmachen. Sie waschen auch deutlich schneller, daher sind die amerikanischen Waschmittel aggressiver; insbesondere wird viel Bleiche reingekippt. Man kriegt in den USA fast nur Vollwaschmittel zu kaufen.
Angeblich schleudern die Dinger auch nicht so gut und die Amis packen die Wäsche daher tropfnass in den Trockner, wodurch da auch wieder Energie verbraten wird.
Weiß jemand etwas über nordamerikanische Waschmaschinen (USA, CA)? Was ist an all diesen Recherchen wirklich dran? Und was gibt es noch zu wissen über Waschmaschinen in den USA? (weitere Unterschiede zu europäischen Modellen)
5 Antworten
Das stimmt alles.
Die Maschinen waschen mit dem Wasser aus der Leitung. Selbst 60° werden nie erreicht.
Das Program dauert maximal 30 bis 60 Minuten.
Miele Automaten findest du bei sehr europäisch angehauchten Familien, diese bezahlen horrende Preise für solch eine Maschine.
Über die Schleuderleistung kann ich nicht klagen, auch die Trockner funktionieren gut und sind riesig.
Meine Erfahrung kommt aus New York City, wo eine eigene Waschmaschine in der Wohnung Luxus pur ist.
Es lebe der Waschsalon.
den europäischen Maschinen.
Die deutschen Schwestern mussten sogar neue Rohre in der Straße verlegen lassen, damit die ihren Standart hinbekommen haben.
Vor ein paar Jahren haben wir in Las Vegas einen Waschsalon gesehen und weil wir schon ein paar Tage lang richtig viel geschwitzt hatten, wollten wir zumindest einen Teil unserer Klamotten waschen. Diese Maschinen waren richtig gut, von bester Qualität und auf Langlebigkeit ausgelegt. Ein paar Tage darauf hatten wir in Arizona in unserer Unterkunft eine Waschmaschine stehen. Das war so ein billiges Ding wie du es beschrieben hast. Es hatte nur einen einzigen Knopf mit dem man sie an oder aus schalten konnte. Sie war einfacher als das billigste Modell das ich je gesehen hatte. Aber sie hat funktioniert. Wenn ich dort leben würde, dann würde ich mir aber nicht so ein Billigteil kaufen, sondern etwas richtig Gutes. Denn wie wir in dem Waschsalon gesehen haben, so etwas gibt es dort auch.
Es hatte nur einen einzigen Knopf mit dem man sie an oder aus schalten konnte.
Man konnte überhaupt kein Programm oder Temperatur auswählen?
Das wäre ja spartanischer als das Billigste, was ich mal zu Gesicht bekommen habe.
Das war 1 billige Privileg-Waschmaschine von Quelle. Auch nur mit Einschaltknopf und 1 Drehknopf fürs Programm (mechanisches Programmschaltwerk, das sich im Programm von selbst weiterdreht, wie bei älteren Spülmaschinen). Temperatur auswählen ging nicht, die Temperatur war an das Programm gekoppelt. Und diese Programmauswahl war lächerlich:
- Kochwäsche 95°C + Vorwäsche
- Kochwäsche 95°C
- Kochwäsche 60°C
- Pflegeleicht 60°C
- Pflegeleicht Kurzprogramm 40°C
- Wolle (kalt)
- und halt das übliche Schleudern, Spülen, Abpumpen
Schleuderdrehzahl waren lachhafte 500 rpm und nicht einstellbar.
Man musste das Wasser entweder mit einem Schlauch oder mit einem Eimer von oben einfüllen. Wenn man fertig war, musste man das Wasser untern wieder ablassen. Weil der Hahn unten aber kaputt war, hatte jemand einen Schraubverschluss von einem Wasserkanister dran gebastelt. Wenn man den abgeschraubt hatte, lief das Wasser einfach heraus. Eine Heizung hatte das Ding nicht. Man musste also warmes Wasser einfüllen. Schleudern konnte man damit auch nicht. In der DDR gab es etwas ganz Ähnliches. Ich weiß leider nicht mehr wie das Teil hieß, aber die war fast genau so aufgebaut. Es gab noch nicht einmal eine Trommel, sondern nur ein Wellenrad, das die Wäsche bewegt hat.
In der DDR gab es etwas ganz Ähnliches
Die WM66 war doch Kult. Man hat Würstchen darin gekocht!
Das war ja vor nem halben Jahrhundert. Die von mir erwähnte Quelle-Waschmaschine mit mechanischem Programmknopf, 500 rpm und ohne Temperaturauswahl war aber tatsächlich von 1999. Da frage ich mich: Wer baut so etwas und warum?
Das habe ich unseren Vermieter damals auch gefragt. Der meinte, dass es sich nicht lohnt seinen Gästen eine teure Waschmaschine hinzustellen. Das Billigste vom Billigen ist gerade gut genug. Zudem kaufen dort viele Mexikaner diese Maschinen. Viele von denen sprechen kein Englisch und noch viel weniger können Englisch lesen. Die sind mit einer komplizierten Maschine mit mehreren Programmen vollkommen überfordert. Deshalb nur ein An/Aus Schalter.
Oje. Die Amis würden wohl untergehen bei unseren hochkomplexen Waschvollcomputern mit tw. über 40 Programmen, von denen aber trotzdem meist nur 3 benutzt werden.
Zur Umfrage über Waschmaschinenprogramme:
https://www.gutefrage.net/frage/wie-viele-waschmaschinenprogramme-nutzt-ihr
Wenn ich so darüber nachdenke, dann benutze auch ich maximal 3 Programme. 🤣🤣🤣
Hatte die Maschine wenigstens 1 Timer oder würde die ewig waschen wenn man sie nicht ausschaltet?
Das weiß ich nicht mehr. Aber ich glaube nicht, dass sie so etwas hatte. Sie hatte ja noch nicht einmal einen Deckel.
Korrektur: Die Maschine ist von Hanseatic, nicht Privileg. DIe Programmauswahl ist:
- 1 - Kochwäsche 95°C + Vorwäsche
- 2 - Kochwäsche 95°C
- 3 - Kochwäsche 60°C
- 4 - Pflegeleicht 60°C
- 5 - Pflegeleicht Kurzprogramm 40°C
- A - Spülen + Normalschleudern
- B - Normalschleudern
- 6 - Feinwäsche 40°C
- 7 - Wolle 40°C
- C - Spülen + Schonschleudern
- D - Schonschleudern
- E - Abpumpen
das ist alles so weit richtg.
zu erähen wäre noch, dass es auch auf dem US markt waschmaschinen mit elektrischer heizung gibt. ich meine jetzt nicht unbedingt importmodelle.
die beheizbaren US waschmaschinen werden übrigens genau wie die wäschetrockner, sofern elektrisch beheizt, mit 220 Volt angeschlossen. in den USA gibt es ein 2 phasen netz. X -> 0 = 110 V, 0 -> Y = 110 V, X- > Y = 220 V
es gibt in den USA übrigens auch gasbeheizte waschmaschinen und Wäschetrockner.
ach ja, die US geräte sind in der regel auch deutlich größer als ihre deutesche konkurenz. ich habe mal irgendwann eine doku gesehen, wo man im Regal bei Wallmart waschmaschinen sah. und selbst die relativ große 8 kg Miele Maschine als importgerät wirkte gegen die US konkurenz echt niedlich klein.
lg, anna
PS: warmwassermaschinen gibts auch hier in deutschland. wir haben eine. ebenfalls von miele. die hat allerdings nicht NUR den warmwasseranschluss sondern auch eine, besser gesagt zwei heizungen.
Ja, ich habe auch schon davon gehört, dass es inzwischen auch in den USA einige Modelle mit elektrischer Heizung gibt. Gasbeheizte Trockner kenne ich auch.
In New York habe ich meine Wäsche immer in eine Wäscherei gebracht. Macht dort jeder. Bei den weißen Unterhemden meines Mannes habe ich immer hot und bleech gesagt. Hot ist höchstens 60 grad und bleech da kippen sie Bleiche rein. Die Waschmaschinen in der diversen Wohnungen in anderen Staaten, da gab es einen Knopf für cold, worm und hot, und es hing eher am Warmwasser. Richtig hot war nichts.
Hallo Neuerfan1
Die Toplader in Amerika arbeiten mit einem Prinzip das unseren Drehkreuzmaschinen ähnelt. Solche Drehkreuzmaschinen gab es in Europa um die 1950er-Jahre.
Wenn das mit den Temperaturen stimmt dann brauchen die wahrscheinlich sehr aggressive Waschmittel, ähnlich den Gewerbewaschmitteln in Europa.
Miele hat eine Niederlassung in den USA und dort werden Miele-Waschmaschinen nach europäischer Norm verkauft
Gruß HobbyTfz
Wie ist es bei Miele-Waschmaschinen auf dem amerikanischen Markt? Ähnelt deren Funktionsweise eher den europäischen Waschmaschinen (30, 40, 60, 95 Grad; elektrische Heizung) oder mehr den amerikanischen (Cold, Warm, "Hot")?