Was tun mit neuer Pflegebeteiligung?

10 Antworten

Basis für alles ist für mich die Führ- und Positionsarbeit und die beginnt im Prinzip schon dann sobald du das Pferd von der Koppel/aus der Box holst. Achte darauf dass es dich beim Aufhalftern nicht anrempelt oder weg schiebt, dass es beim Führen weder überholt oder sich hinterher ziehen lässt und dass es beim putzen ruhig stehen bleibt. Das sind schon mal die Basics.

Achte dabei immer darauf WIE das Pferd auf deine Körpersprache reagiert. Ist es sehr sensibel und weicht z.B. schon aus wenn du es nur anschaust oder ist es etwas "büffliger" und braucht deutlichere Hilfen bis es verstehen was du möchtest. Je nachdem musst du dann eben versuchen die Dosierung deiner Hilfen anzupassen und nach und nach zu verfeinern. Dabei lernt man schon sehr schnell wie das Pferd eigentlich so "tickt" wenn man nur ein bisschen aufmerksam ist und gut beobachtet.

Das Ganze kann man dann auf dem Platz und später auch im Gelände ausbauen. Such dir deine gewünschte Führposition auf der das Pferd bleiben soll (bei mir z.B. ist es die Mitte des Pferdehalses auf Höhe meiner Schulter) und achte darauf dass es diese Position einhält - egal ob du z.B. mal schneller oder mal langsamer läufst, stehen bleibst, rückwärts gehst etc. Sollte es nicht wie gewünscht reagieren indem es entweder zu langsam wird und sich nach hinten fallen lässt oder aber zu schnell wird und versucht zu überholen korrigiere es durch sanftes nachtreiben bzw. ausbremsen ruhig aber konsequent (!) so lange bis es wieder auf seiner Position ist. Dann loben und neu ansetzen. Klappt das im Schritt gut kannst du das z.B. auch im Trab und Galopp, auf Volten, Schlangenlinien, etc. versuchen.

Damit hast du im Übrigen auch gleich so ganz nebenbei schon den ersten Schritt in Richtung Freiarbeit getan, denn wenn dir dein Pferd am durchhängenden Strick jederzeit folgt kannst Du es ohne Strick genauso abfragen (bitte aber nur in umzäunter Umgebung ausprobieren!).

Klappt das gut kannst du darauf aufbauen und dir z.B. einen Stangenparcours (Rückwärts-L, Box zum Drehen, Stangen in verschiedenen Abständen etc.), einen Hütchenslalom oder kleinere Sprünge aufbauen.

Zwischendurch sind für mich Spaziergänge auch immer noch eine tolle Sache um das Vertrauen zwischen euch auszubauen.

Von Zirkuslektionen würde ich persönlich abraten bevor du das Pferd nicht besser kennst und das wenn überhaupt auch nur in enger Abstimmung mit der Besi ausprobieren. Zum einen muss man wissen was das Pferd z.B. gesundheitlich überhaupt an Lektionen machen darf, zum anderen kann gerade bei den "spektakuläreren" Lektionen wie ablegen, steigen, knien usw. so schnell was schiefgehen oder passieren sodass ich z.B. als Besi meinen PBs ganz klar verboten habe sowas auf eigene Faust auszuprobieren - gerade dann wenn sie noch keinerlei Erfahrungen damit haben.

Kleinere Dinge wie einen Teppich abrollen, Apportieren, Bergziege, Kopf schütteln, Flehmen etc. kann man natürlich schon ausprobieren. Bitte aber auch da zumindest vorher mal nachfragen obs okay ist. Ich habe eine Einstellerin deren RB ihrem Pferd auf das Kommando "Küsschen geben" den spanischen Schritt beigebracht hat. Die Besi benutzt allerdings das selbe Kommando zum angaloppieren - Endresultat ist nun dass das Pferd jedes Mal wenn sie versucht anzugaloppieren und Küsschen gibt damit beginnt ihr zu zeigen wie toll es spanischen Schritt kann. Ich glaube es ist klar dass sie alles andere als begeistert über die Aktion war ;-)


liavrn  10.09.2019, 22:16

Das entspannte Putzen mit dem Pferd lernen, es sollte ruhig am Putzplatz stehen und sich nicht ständig bewegen. Geht spazieren, übe Longgieren. Wenn das klappt kann man doch ganz langsam mit leichten Bodenarbeitsübungen anfangen, die nicht zu viel Vertrauen fordern aber welches aufbauen.😊

0

Ich habe auch seit ein paar Tagen eine Pflegebeteiligung. :)

Wir gehen mit ihnen spazieren und werden auch Bodenarbeit machen und ihnen einiges beibringen (da 2 der 3 Ponys (das andere ist die Mutter) jeweils erst 1 und 2 Jahre alt sind) ❤️

Woher ich das weiß:Hobby

Fang mal damit an, das Tier auf der Koppel mit dem Zaumzeug einzufangen ;) Manche Pferde machen sich ja einen Spaß daraus, genau dann weg zu gehen, wenn wir mit dem Halfter kommen.

Dann könnt ihr euch beim ausgiebigen Putzen kennen lernen. Das ist nicht nur für das Pferd wichtig, du lernst auch gleich, wo das Pferd gerne geputzt wird, ob es zB freiwillig Hufe gibt oder ob es Stellen hat, die du mit den Striegeln eher nicht so oft putzen wirst, weil es das nicht mag.

Dann lernt euch beim gemeinsamen Spazierengehen auf dem Platz kennen (nicht Gelände!). Lauft nebeneinander ein paar Runden, halte an und gucke, wie das Pferd reagiert. Hält es an? Ist seine Aufmerksamkeit bei dir oder macht es sonst was? Du musst dem Pferd erst mal klar machen, dass es dir vertrauen kann und du als "Leit-Tier" die Richtung vorgibst. Das Pferd muss lernen, dass es sich auf deine Anweisungen verlassen kann, dass nichts passiert, wenn du das Kommando hast.

Danach kannst du mal mit Longenarbeit anfangen, aber lass dir Zeit. Dann hast du eine Bindung fürs Leben!

Ich würde an deiner Stelle als erstes mit ihr Bodenarbeit machen und sie etwas Longieren. Längeres Putzen und etwas betüddeln am Anfang gehört bestimmt auch dazu sich erst einmal näher kennen zu lernen.

Du kannst ihr kleine Zirkus Lektionen beibringen. Da gibt es tolle Ideen auf YouTube oder in Buchform auf Amazon. Je nachdem wie fit sie ist kannst du auch mit ihr Joggen gehen auf dem Platz und im Gelände. Du kannst sie auch Longieren.